Dauerhaftigkeitsklassen bei Terrassenholz – Darauf sollten Sie bei der Holzauswahl achten
Als nachwachsender Rohstoff bietet Holz eine unglaubliche Vielfalt als Terrassenbelag. Holz bedient nahezu jede Designpräferenzen, strahlt dabei Wärme und Wohnlichkeit aus und schafft eine natürliche Verbindung zum Garten. Wer die Holzart im Außenbereich richtig auswählt, kann auch entscheidend zur Lebensdauer der Terrassendielen beitragen. Lassen Sie sich deshalb beim Einkauf der Holzterrassendielen nicht nur von der Optik leiten. Neben der Oberflächenbehandlung ist die Dauerhaftigkeitsklasse des Holzes ein wichtiges Qualitätsmerkmal. Wir erklären, warum ein Holz mit hoher Dauerhaftigkeitsklasse die Haltbarkeit der Holzterrasse deutlich verlängert.
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Was sagt die natürliche Dauerhaftigkeit über das Terrassenholz aus?
Schädlinge und Pilze sind Teil des Ökosystems und machen auch keinen Halt vor Ihrer Holzterrasse. Vor allem ein Pilzbefall der Holzdielen verringert die Lebensdauer ihrer Holzterrasse deutlich. Die Mikroorganismen zersetzen das Holz und machen es morsch. Dieser Zerfall macht sich nicht nur in der Optik der Holzdielen bemerkbar. Auch beim Betreten müssen Sie verstärkt mit Splitterungen und Durchbruchschäden rechnen.
Die natürliche Dauerhaftigkeit gibt an, wie widerstandsfähig die Holzart gegenüber Insekten, Schädlingen und Pilzen ist und somit auch gegen allgemeine Witterungseinflüsse – und zwar ohne zusätzliche Maßnahmen wie Holzschutzbehandlungen. Einige Holzarten enthalten im Kernholz toxische Substanzen, die ihnen einen natürlichen Schutz gegenüber schädlichen Mikroorganismen und Pilzen bieten. Sie sind deshalb auch ohne spezielle Holzschutzmaßnahmen sehr gut für den Einsatz im Außenbereich geeignet.
DIN EN 350-2 – Klassifizierung der Holzarten nach ihrer Dauerhaftigkeit
Das Überprüfungsverfahren und die Klassifizierung der Holzarten in sogenannte Dauerhaftigkeitsklassen sind in der Norm DIN EN 350-2 geregelt. Bei den allermeisten Holzprodukten im Außenbereich ist die Widerstandsfähigkeit gegenüber Pilzbefall das wichtigste Kriterium. Ein Befall mit Holz schädigenden Insekten spielt in Deutschland eher eine untergeordnete Rolle.
Verschiedene Tests unter Labor- und Freilandbedingungen überprüfen die Eigenschaften der Holzarten bezüglich der Resistenz gegenüber einheimischen Insekten, Pilzen und anderen Mikroorganismen. Das Holz wird dabei direkter Sonneneinstrahlung, dem Kontakt mit Erde und wechselnden Witterungseinflüssen ausgesetzt. In der Norm DIN EN 350 werden die Holzarten nach ihrer Widerstandsfähigkeit vor allem gegenüber Pilzbefall in Klassen eingeteilt:
Klasse | Dauerhaftigkeit | Lebensdauer | Holzarten dieser Klasse |
---|---|---|---|
1 | sehr dauerhaft | mindestens 25 Jahre | Cumaru, Ebenholz, Garapa, Ipe, Makoré, Pockholz, Teak und viele weitere Tropenhölzer |
1-2 | dauerhaft bis sehr dauerhaft | Massaranduba, Merbau, Robinie | |
2 | dauerhaft | 15 bis 25 Jahre | Bangkirai, Bongossi, Edelkastanie, Eibe, Eiche, Western Red Cedar, Zeder |
2-3 | mäßig dauerhaft bis dauerhaft | Mahagoni, Meranti | |
3 | mäßig dauerhaft | 10 bis 15 Jahre | Nussbaum, Pitch Pine |
3-4 | wenig dauerhaft bis mäßig dauerhaft | Apfelbaum, Douglasie, Kiefer, Lärche | |
4 | wenig dauerhaft | 5 bis 10 Jahre | Birnbaum, Fichte, Hemlocktanne, Hickory, Kirsche, Limba, Tanne, Ulme |
5 | nicht dauerhaft | weniger als 5 Jahre | Abachi, Ahorn, Birke, Erle, Esche, Espe, Linde, Pappel, Platane, Rosskastanie, Rotbuche, Weißbuche |
Weitere Faktoren, welche die Haltbarkeit von Terrassenholz beeinflussen
Neben den natürlichen Eigenschaften des Holzes gibt es auch externe Faktoren, welche die Lebensdauer des Terrassenholzes beeinflussen:
- Konstruktiver Holzschutz
Bereits bei der Erstellung der neuen Holzterrasse sollten Sie Maßnahmen ergreifen, um das Holz vor Feuchtigkeitseinwirkung zu schützen. Hierzu zählt eine fachgerechte Unterkonstruktion, die ausreichend Abstand der Terrassendielen zum Erdboden gewährleistet und für eine gute Durchlüftung sorgt. - Wartung und Pflege
Die Lebensdauer der Holzterrassendielen hängt auch von der Pflege ab. Entfernen Sie regelmäßig Schmutz. Pflegeprodukte wie z.B. Öl mit UV-Filter schützen das Holz vor Witterungseinflüssen.
Hölzer, die sich als Terrassenbelag eignen
- Tropenhölzer
Tropische Holzarten eignen sich schon aufgrund ihrer Herkunft hervorragend für den Einsatz im Außenbereich. Sie sind bestens an ein feuchtwarmes Klima angepasst und weisen durch die konstante Zufuhr von Nährstoffen in den (sub-)tropischen Zonen eine hohe Dichte auf. Tropenholz ist dadurch deutlich fester als einheimische Holzarten. Zudem verfügt es über natürliche Öle, welche das Holz zuverlässig gegen Schädlinge und Pilze schützen. Mit diesen idealen Voraussetzungen sind die meisten Tropenhölzern der Dauerhaftigkeitsklasse 1 oder 2 zugeordnet. - Einheimische Hölzer mit Dauerhaftigkeitsklasse 1 und 2
Einheimische Holzarten sind ökologisch unbedenklich und sind von Natur aus für den Einsatzbereich im Außenbereich geeignet. Ist die Terrasse schutzlos den Witterungen ausgesetzt, sollten Sie eine Holzart mit möglichst hoher Dauerhaftigkeitsklasse wählen. Hier eignen sich vor allem Eiche und Robinie. - Thermisch modifiziertes Holz
Durch ein thermisches Holzsschutzverfahren ist es möglich, dass Hölzer der Klasse 3 bis 5 in die Dauerhaftigkeitsklasse 1 bis 2 aufsteigen. Die sogenannten Thermohölzer oder modifizierten Hölzer sind bestens für den Einsatz im Außenbereich geeignet. - Kesseldruckimprägniertes Holz
Kesseldruckimprägniertes Terrassenholz wurde unter hohem Druck mit kupferhalten Salzen behandelt. Die Flüssigkeit dringt bis tief in das Holzinnere ein und schützt es vor Verrottung, Pilz- und Schädlingsbefall. Kesseldruckimprägnierte Terrassendielen gehören in der Regel der Dauerhaftigkeitsklasse 1 bis 2 an.
Hölzer, die sich nicht als Terrassenbelag eignen
Vor allem die Hölzer Esche und Kiefer eignen sich aufgrund einer mittleren bis schlechten Dauerhaftigkeitsklasse weniger gut als Material für Terrassendielen. Sie können diese Hölzer zwar auch im Außenbereich einsetzen, ohne thermische Behandlung verrotten Sie aber häufig sehr schnell. Durch Lackieren können Sie die Haltbarkeit dieser Hölzer etwas verlängern. Sie sollten dann aber bereit sein, die wenig dauerhaften Holzarten intensiv zu reinigen und zu pflegen.
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Besondere Anforderungen bei Poolumrandung
Holzterrassendielen rund um Pools sind aufgrund häufig stehender Nässe besonders schwierigen Bedingungen ausgesetzt. Zudem sollen sich die Terrassendielen nicht zu sehr aufheizen und unter nackten Füßen nicht splittern. Für die Poolumrandung sollte deshalb ein Holz mit der Dauerhaftigkeitsklasse 1 bis 3 zum Einsatz kommen. Hierzu zählen Tropenhölzer wie Bangkirai, Ipe oder Cumaru, aber auch einheimische Holzarten wie Douglasie oder Lärche. Auch modifizierte Holzarten wie Thermo-Esche oder Kebony und der Verbundwerkstoff WPC eignen sich als Terrassendielen rund um Ihren Swimming-Pool. Bei WPC sollten Sie aber Bedenken, dass sich das Holz-Kunststoff-Gemisch unter Sonneneinstrahlung stark aufheizen kann.
Auch bei einer hohen Dauerhaftigkeitsklasse ist die Haltbarkeit der Terrassendielen vom fachgerechten Einbau abhängig. Empfehlenswert ist eine Unterkonstruktion aus Aluminium, der Wasser und Feuchtigkeit nichts anhaben kann.
Fazit: Dauerhaftigkeitsklasse der Terrassendiele wichtiges Qualitätsmerkmal
Die Auswahl des richtigen Holzes für die Terrassendielen ist entscheidend für die Haltbarkeit und Lebensdauer der Holzterrasse. Neben der Optik der Terrassendielen sollten Sie deshalb beim Kauf auf die Dauerhaftigkeitsklasse des Holzes achten. Die Dauerhaftigkeitsklassen geben darüber Auskunft, wie widerstandsfähig die Terrassendielen gegenüber Schädlingen, Pilzen und Witterungseinflüssen sind. Entscheiden Sie sich für eine Terrassendiele der Klasse 1 bis 2, dürfen Sie sicher sein, dass die Terrasse bei guter Pflege eine Lebensdauer von mindestens 25 Jahren hat.
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