Terrassendielen aus Bambus – natürlich, nachwachsend und modern
Ein Naturwerkstoff ist gerade in aller Munde: Bambus erobert als Möbel- und Dekomaterial die Wohnräume. Aber auch im Außenbereich liegt Bambus voll im Trend und ist als nachhaltige Alternative zu Tropenhölzern anzusehen. Dabei stört es kaum, dass Bambus nicht zu den Hölzern, sondern zu den Gräsern zählt. Die Pflanze hält es auf jeden Fall nicht davon ab, die Höhe so mancher Bäume zu toppen. Wir stellen Ihnen hier die rekordverdächtige Pflanze vor und klären über die Vor- und Nachteile als Terrassenbelag auf.
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Bambus, das höchste Gras auf der Erde
Kaum eine Pflanze ist so vielfältig wie der Bambus. Als Sprossen garnieren sie asiatische Gerichte, als kleinere Variante verleihen Sie Gärten ein asiatisches Ambiente. Die größeren Arten, deren Halme verholzen, werden für den Möbelbau eingesetzt und kommen auch im Außenbereich zum Einsatz. Bambus bricht aber noch andere Rekorde und gehört den am schnellsten wachsenden und nachwachsenden Pflanzen auf dem Globus. Die Bambusrohre treiben aus und bereits nach ca. 5 Jahren erfolgt die Ernte, ohne die Mutterpflanze zu schädigen. Somit ist Bambus eine nachhaltige Alternative zu Tropenhölzern wie Bangkirai und Teak.
Ist Bambus für den Außenbereich geeignet?
Bambus ist am besten für den Außenbereich geeignet, wenn durch entsprechende Behandlung die Witterungsbeständigkeit sowie der Schutz gegen Pilze und Schädlinge gewährleistet ist. Hierzu stehen zu Beginn der Bambusverarbeitung unterschiedliche, zum Teil patentierte Verfahren zur Verfügung wie z.B.
- Thermische Behandlung bzw. Karbonisierung
Die Bambuslamellen werden unter hohem Druck und hoher Temperatur in einem Druckkessel behandelt. Dabei dunkelt die von Natur aus helle Farbe des Bambus nach. - Wärmebehandlung in Verbindung mit einer Veredelung mit Keramikpartikel
So werden Bambus-Terrassendielen hergestellt
Bei Bambus-Terrassendielen handelt es sich um einen Verbundwerkstoff. Aus den runden Bambusstangen werden durch Stabverleimung oder Faserverpressung flache Terrassendielen hergestellt. Es handelt sich entsprechend um verleimte Lamellen oder Fasern.
- Stabverleimung
Das Rohr wird in gleichförmige Lamellen aufgespalten und in vertikaler oder horizontaler Richtung verleimt. Verarbeitung und Art der Verleimung bestimmen die Qualität. - Faserverpressung
Weitaus häufiger kommt die Faserverpressung bei Terrassendielen zum Einsatz. Dieser „modified bamboo“ entsteht durch die Karbonisierung der Lamellen mit Phenolharz, aus denen im weiteren Verarbeitungsprozess die Fasern hergestellt werden. Durch Verpressen der Fasern entstehen Terrassendielen, die starke Ähnlichkeit mit Holzdielen haben.
Was ist Bamboo Polymer Composite (BPC)?
Beim Verbundwerkstoff BPC kommt analog zum Werkstoff WPC (Wood Polymer Composite) neben Bambus ein Kunststoff zum Einsatz. Das Mischungsverhältnis der Komponenten variiert je nach Qualität. In der Regel bestehen BPC-Dielen aus ca. 70 % Bambusfasern und 30 % Kunststoff. Zusätzlich sind BPC-Dielen noch weitere Zusatzstoffe hinzugefügt. Hierzu zählen Füll- und Bindemittel, Farbstoffe und Schimmelschutzmittel. Der hohe Chemikalieneinsatz bei der Herstellung sorgt auf der einen Seite für ein witterungsbeständiges Produkt, das je nach Hersteller mit Dauerhaftigkeitsklasse 1 und bis zu 25 Jahre Lebensdauer zertifiziert ist. Auf der anderen Seite sinkt die gute Ökobilanz von Bambus mit dem Zusatz von Kunststoffen stark ab.
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Vorteile von Bambus:
- Nachhaltig und schnellwachsend
Die Bambuspflanze wird abgeerntet und neue Halme wachsen aus dem Bambus-Rhizom nach. - CO2-Binder
Bambus bindet durch sein rasantes Wachstum bis zu viermal so viel CO2 wie einheimische Bäume. - Bambus stoppt Bodenerosion
Das unterirdische Wurzelgeflecht des Bambus (Rhizom) festigt den Boden und wirkt der Bodenerosion entgegen. - Bambus benötigt wenig Wasser zum Wachsen
- Bambus ist robust
Die Pflanze gedeiht in den allermeisten Fällen ohne den Einsatz von Pestiziden und Kunstdünger. - Terrassendielen aus Bambus sind formstabiler und härter als so manche Holzart, zudem sind sie splitterfrei.
- Bambus vergraut weniger als Holz.
- Bambus ist eine Alternative zu Tropenholz und deutlich günstiger.
Nachteile von Bambus:
- Das Material muss für den Einsatz im Außenbereich aufbereitet werden.
- Lange Transportwege schmälern die Ökobilanz.
- Die Haltbarkeit im Außenbereich ist noch nicht abschließend geklärt. Allerdings geben manche Hersteller auch lange Garantien.
- Die Qualität einer Terrassendiele ist vom Hersteller abhängig.
- Terrassendielen benötigen Zusatzstoffe wie Harz oder Kleber.
Qualitätssiegel für Bambus-Terrassendielen
Das FSC-Zertifizierungssystem der Holzindustrie beinhaltet auch die Zertifizierung für Bambus. Die Non-Profit-Organisation FSC (Forest Stewardship Council) stellt mit diesem Siegel sicher, dass die Bambus-Produkte aus verantwortungsvoller Bewirtschaftung stammen. Bei der Vergabe des Gütesiegels werden sowohl ökologische als auch soziale Aspekte berücksichtigt.
So planen Sie eine Terrasse aus Bambus
Die Haltbarkeit Ihrer neuen Terrasse aus Bambus ist nicht nur vom Material abhängig, sondern auch von einer fachgerechten Planung und Montage. Bei der Vorgehensweise können Sie sich an der Holzterrasse orientieren (mögliche Verlinkung)
Folgende Schritte sollten Sie einplanen:
- Fundament erstellen
- Unterkonstruktion bauen
- Bambus-Dielen verschrauben
Unterkonstruktion und Bambus-Terrassendielen sind häufig ein aufeinander abgestimmtes System. Lassen Sie sich dazu im Fachhandel oder im Online-Shop beraten.
Pflege von Bambus-Terrassendielen
Grundsätzlich sind die meisten Terrassendielen aus Bambus bereits bei der Herstellung mit thermischen Verfahren gegen Schädlings- und Pilzbefall geschützt. Damit Sie lange an Ihrer Terrasse Freude haben, sollten Sie diese regelmäßig von Schmutz befreien und ölen. Bambus ist ein atmender Werkstoff, der Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben kann. Ein Pflegeöl, das auf die Eigenschaften von Bambus abgestimmt ist, dringt tief in das Material ein und schützt vor Verwitterung und UV-Strahlung.
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Bambus oder Holz – Was ist nachhaltiger?
Terrassendielen aus Bambus gibt es immer mehr auf dem Markt und der Einsatzbereich des schnell nachwachsenden Bambusgrases wird immer größer. Neben Möbel und Kaffeebechern nimmt der Einsatz von Bambus auch im Außenbereich stetig zu. Ist der Shooting-Star unter den Rohstoffen aber tatsächlich so nachhaltig wie es ihm nachgesagt wird? Im Vergleich zu Holz hat Bambus in der Tat so einige Vorteile. Das Wachstum des Süßgrases ist enorm und es ist ein wahrer Kohlendioxid-Fänger. Bambus bindet gleich 4-mal so viel CO2 wie Bäume.
Im Vergleich zu Holz ist die Ursprungspflanze bei der Verarbeitung nicht abgestorben. Durch das Rhizom im Boden bildet die Pflanze unentwegt neue Halme, die wieder abgeerntet werden. Zudem wirkt Bambus der Bodenerosion entgegen und kommt im Vergleich zu Bäumen mit deutlich weniger Wasser aus. Auch der Einsatz von Pestiziden und Kunstdünger ist nicht nötig. Auf den ersten Blick sieht es nun so aus, als ob Bambus nachhaltiger als Holz ist. Faktisch lässt sich diese Frage aber nicht so einfach beantworten. Während Bambus sicher eine nachhaltige Alternative zu Tropenhölzern ist, sieht es im Vergleich zu den einheimischen Hölzern schon ein wenig anders aus. Da die weiten Transportwege wegfallen, kann im Einzelfall nur eine produktspezifische Berechnung der Umweltbilanz genau Aufschluss geben.
Bambus – mehr als eine Alternative zu Tropenholz
Bambus-Terrassendielen sind eine nachhaltige Alternative zu Bangkirai, Merbau & Co. Aber auch mit den einheimischen Terrassenhölzern können Sie in vielen Bereichen wie Härte und Langlebigkeit mithalten. Wenn Sie beim Kauf der Dielen auf FSC-Zertifikate achten und zudem einen Hersteller mit hoher Garantieleistung wählen, ist das Material Bambus eine echte Alternative im Außenbereich.
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