Farbveränderungen bei Holzterrassen – So beeinflussen Sie den natürlichen Prozess
Entscheiden Sie sich für Terrassendielen aus Holz, dann müssen Sie mit der Zeit mit Farbveränderungen rechnen. Das Holz ist im Außenbereich ständig Witterungseinflüssen wie Regen und Sonne ausgesetzt, welche sich auf die Farbgebung des Holzes direkt auswirken. Wir erklären Ihnen, wie diese Farbveränderungen entstehen und was Sie tun können, um diesen natürlichen Prozess zu verlangsamen oder nicht sichtbar zu machen.

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Farbveränderungen – ein Zeichen von schlechter Qualität?
Holz ist ein Naturprodukt und Farbveränderungen im Laufe seiner Lebensdauer sind vollkommen normal und kein Zeichen einer schlechten Qualität. Die Art der Verfärbungen hängt dabei von der Holzart ab und von der Art des Lichteinfalls. Vor allem die Zusammensetzung des Sonnenlichts ist dafür verantwortlich, dass manche Hölzer nachdunkeln oder aufhellen. Dieser natürliche Vorgang kann leider nicht gänzlich verhindert werden, außer Sie streichen die Terrassendielen mit deckender Farbe. Allerdings können Verfärbungen mit der richtigen Pflege und Oberflächenbehandlung auf ein Minimum reduziert werden.
Lignin – der Grund für die Farbveränderungen

Der Stoff Lignin hat wichtige Aufgaben im Holz: Es bestimmt die Farbgebung und Maserung, schützt aber auch vor UV-Licht. Zudem verhindert das Lignin den Abbau von Zellulose und das Eindringen von Feuchtigkeit und macht den Baum widerstandsfähig gegen Insekten und Pilze. Allerdings wird Lignin nur im lebenden Baum nachgebildet. Nach dem Fällen und Verarbeiten zu Terrassendielen nimmt das Lignin im Holz ständig durch die UV-Strahlung ab, was zu den farblichen Veränderungen führt. Dunkle Hölzer werden heller, helle Hölzer hingegen dunkeln meist nach. Regen wäscht die Abbauprodukte des Lignins aus und es bleibt die silbrige Zellulose im Holz, die die Optik der Terrassendiele bestimmt.
Sonneneinstrahlung verändert die Holzfarbe

Die allermeisten Holzarten verlieren unter der Einstrahlung der Sonne ihre ursprüngliche Farbe. Die unterschiedlichen Wellenlängen der Sonneneinstrahlung sorgen für den Abbau des Inhaltsstoffs Lignin. Diese photochemischen Reaktionen sind von der Wellenlänge des Lichts abhängig:
- Sichtbares Licht mit einer Wellenlänge von 400 bis 800 nm lässt das Holz aufhellen oder vergilben
- UV-Licht mit einer Wellenlänge von weniger als 400 nm ist besonders energiereich und führt zum Abbau von Lignin. Je nach Holzart kommt es zu einer Verdunkelung oder Aufhellung der Terrassendiele.
Oberflächenbehandlungen für Terrassendielen

Tatsächlich sollten Sie Ihre Holzterrassendielen genauso vor der UV-Strahlung schützen wie Ihre Haut. Vor allem, wenn die ursprüngliche Farbe der Terrassendielen möglichst lange anhalten soll. Aber nicht nur die Farbe wird durch die UV-Strahlung in Mitleidenschaft gezogen. Das kurzwellige Licht greift auch das Material an, es altert schneller, wird porös und splittert. Leider ist dieser natürliche Prozess des Lignin-Zerfalls nicht komplett aufzuhalten. Zusätzlich setzen auch Schmutz, Feuchtigkeit und stehende Nässe Ihrer Holzterrasse zu. Diesem natürlichen Prozess ist Ihre Terrasse aber nicht schutzlos ausgeliefert. Sie können die Alterung und damit auch die Verfärbung der Holzdielen mit folgenden Methoden verlangsamen:

- Öl
Terrassenöle sind für die Bedingungen im Außenbereich konzipiert und schützen das Holz vor Feuchtigkeit und je nach Zusatz auch gegen UV-Licht. Es bildet sich eine samtig weiche und schmutzabweisende Oberfläche, die das Holz vor schädlichen Umwelteinflüssen schützt. Zudem können Sie mit einem pigmentierten Terrassenöl, die Holzdielen in Farbnuancen verändern. Durch regelmäßiges Ölen lässt sich in vielen Fällen der ursprüngliche Farbton der Terrasse wieder herstellen. - Wachs
Spezielle Wachstechniken imprägnieren Terrassenholz bis in den Kern und verleihen ihm eine hohe Robustheit gegen Witterung und Schädlinge. Gleichzeitig bleibt durch das spezielle Verfahren die Optik der Terrasse sehr lange erhalten. Die unter dem geschützten Namen „Dauerholz“ (Herstellername) im Handel erhältlichen Terrassendielen aus einheimischen Hölzern überzeugen durch ein dauerhaft schönes Erscheinungsbild. - Lasur mit UV-Schutz
Lasuren dringen tief in das Holz ein und schützen es dadurch von außen und von innen. Sie sind in unterschiedlichen Farbtönen erhältlich und unterstützen so den natürlichen Farbton der Terrassendiele. Beim Lasieren bleibt die Maserung des Holzes sichtbar und wird sogar betont. Lasuren für den Außenbereich enthalten häufig auch einen Zusatz gegen Schädlinge und Pilze sowie das UV-Licht. - Lack
Lacke bieten eine starke Schutzschicht, können aber im Laufe der Zeit abblättern. Mit einem Lack können Sie die Farbe Ihrer Terrasse selbst bestimmen.

Silbergraue Patina – in vielen Fällen gewünschter Effekt

Wählen Sie eine Holzart mit einer hohen Dauerhaftigkeitsklasse als Terrassenbelag, wie beispielsweise Douglasie. Die Unterkonstruktion sollte für eine gute Luftzirkulation sorgen, damit die regennasse Terrasse schnell trocknet. Mit einer regelmäßigen Oberflächenbehandlung mit Lauge unterstützen Sie den natürlichen Prozess der Farbveränderungen. Verschieben Sie hierzu Blumentöpfe und andere Dekoartikel regelmäßig an eine andere Stelle, sodass die Terrasse vollflächig und gleichmäßig die graue Farbe annimmt. Reinigen Sie die Holzterrasse regelmäßig und laugen Sie die Dielen nach. Das Ergebnis ist eine samtweiche, edelgraue Oberfläche, die zu jedem Hausstil passt.

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So zögern Sie das Vergrauen des Holzes hinaus
Die ursprüngliche Farbe des Holzes bleibt bei regelmäßiger Reinigung und Pflege länger erhalten. Sie zögern mit Öl oder Lasuren den Abbau von Lignin und die damit verbundene graue Patina hinaus. Das Terrassenöl sollte dabei immer auf die Holzart abgestimmt sein und entsprechende Farbpigmente enthalten, welche das Sonnenlicht absorbieren bzw. reflektieren. Bestehen Ihre Terrassendielen aus einem Nadelholz, sollten Sie zudem auf einen Schutz gegen Pilzbefall achten. Wenn die Holzdielen bereits eine graue Patina aufweisen, frischt ein „Holz-Entgrauer“ die ursprüngliche Farbe wieder auf.
Falls Sie die Oberfläche der Terrasse abschleifen wollen, sollten Sie bei der Auswahl des Holzes auf eine hohe Dauerhaftigkeitsklasse und hohe Dielenstärke achten. Zusätzlich sollten die Terrassendielen nicht von oben verschraubt sein.
Auch WPC-Terrassendielen verändern die Farbe
Der Verbundwerkstoff WPC (Wood Plastic Composite) ist eine Alternative zu Holzterrassendielen. Durch den Kunststoffanteil ist WPC hervorragend gegen Witterungseinflüsse geschützt, ohne dabei die Holzoptik zu verlieren. Allerdings sind auch WPC-Dielen nicht komplett unempfindlich gegenüber UV-Licht. Dies werden Sie bemerken, wenn Sie auf der neuen WPC-Terrasse beim Verrücken von Blumentöpfen und Möbeln dunklere Flecken bemerken. Rechnen Sie damit, dass eine WPC-Terrasse in den ersten 6 Monaten unter Sonnenlicht und Regen ihre ursprüngliche Farbgebung verändert und um ca. 10 % heller wird. Je nach ursprünglicher Farbgebung der Terrasse ist diese Farbaufhellung für das Auge mehr oder weniger sichtbar.
5 Möglichkeiten, um die Holzterrasse vor UV-Licht zu schützen

- Das richtige Holz auswählen
Manche Holzarten sind aufgrund eines höheren Gehalts an Ölen und Harzen unempfindlicher gegen UV-Licht. Dazu gehören zum Beispiel Teak oder IPE. - UV-Schutz auftragen
Indem Sie regelmäßig Öl, eine Holzschutzlasur oder -farbe auftragen, schützen Sie das Holz vor UV-Licht. Diese Produkte beinhalten einen UV-Filter, der das Ausbleichen und Vergrauen des Holzes minimiert. - Sonnensegel und Markisen einsetzen
Bei strahlendem Sonnenschein freuen sich nicht nur Sie selbst, sondern auch die Holzdielen über Schatten. Durch eine schattenspende Überdachung reduzieren Sie die Menge an UV-Strahlen, die auf die Holzoberfläche trifft. - Regelmäßige Pflege der Holzterrasse
Entfernen Sie Schmutz, Laub und andere Ablagerung regelmäßig von Ihrer Holzterrasse. Durch die Reinigung und Pflege der Terrasse verlängern Sie die Haltbarkeit des Holzes deutlich und die Terrasse ist robuster gegen UV-Licht. - Direkte Sonneneinstrahlung vermeiden
Die meisten Menschen wollen eine Terrasse in Richtung Süden oder Westen, um möglichst lange die Sonne zu genießen. Bäumen oder eine Pergola eignen sich als Schattenspender.
Fazit: Farbveränderungen bei Holzterrassendielen minimal halten
Damit die ursprüngliche Farbe Ihrer Holzterrassendiele möglichst lange hält, empfiehlt es sich eine Holzart mit hoher Dauerhaftigkeitsklasse und einer natürlichen Resistenz gegen Verfärbungen auszuwählen. Eine sorgfältige Behandlung mit Holzschutzmitteln mit UV-Absorbern und eine regelmäßige Reinigung der Terrasse tragen ebenfalls entscheidend zu der Farberhaltung und Lebensdauer bei. Grundsätzlich sollten Sie immer stehende Nässe und direkte Sonneneinstrahlung vermeiden, damit Farbveränderungen an Ihrer Holzterrasse minimiert werden.

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