Grünbelag von der Terrasse entfernen

Grünbelag von der Terrasse entfernen: So geht’s

Ein sonniger Nachmittag auf der Terrasse, die Blumen blühen und der Duft von gegrilltem Fleisch liegt in der Luft. Und doch ist da etwas, das die Idylle trübt, sobald der Blick auf den Boden der Terrasse schweift. Grüne, dunkle Flecken haben sich unschön auf der Terrasse festgesetzt und stören nicht nur die Optik. Ein Grünbelag (fälschlicherweise auch häufig als Grünspan bezeichnet) kann im schlimmsten Fall sogar die Lebensdauer der Terrasse verkürzen.  Wie bekommt man aber diese unschönen Flecken wieder weg? Wir geben Ihnen Tipps und Tricks an die Hand, wie Sie die Terrasse vom Grünbelag befreien und einer Neubildung vorbeugen.

Grünspan oder Grünbelag – mit welchem Problem hat die Terrasse zu kämpfen?

Die dunkelgrüne, häufig schmierige Ablagerung, die sich vor allem in feuchten und schattigen Zonen auf Oberflächen bildet, wird häufig fälschlicherweise Grünspan genannt. Der schmierige Belag hat aber mit dem Grünspan, der als Korrosionsbelag auf Kupfer oder Messing entsteht, wenig zu tun.  Es handelt sich vielmehr um eine Mischung aus Algen und Moosen, die sich in schattigen Bereichen von Terrassen aus Holz oder Stein ansiedeln und eine dunkelgrüne Patina bilden.

Welche Rolle spielt der Terrassenbelag?

Mit der richtigen Wahl des Terrassenbelags können Sie dazu beitragen, dass weniger Grünbelag entsteht. Algen, Moose, Flechten und Pilze haben die Eigenschaften, sich schnell zu vermehren und auszubreiten. Die dunkelgrünen Ablagerungen neigen dazu, sich besonders auf rauen und porösen Oberflächen anzusiedeln. Holz ist deswegen ein Terrassenbelag, der aufgrund seiner Poren und Fasern ein idealer Untergrund für den grünen schmierigen Belag ist. Glatte Oberflächen, wie bei Beton und manchen Steinbelägen sind hingegen weniger anfällig. Bei den Gesteinsarten ist beispielsweise Granit nicht so stark anfällig für den Grünbelag wie Sandstein. Holzdielen sind anfälliger für den Grünbelag als zum Beispiel Dielen aus WPC (Wood Plastic Composite), die weniger empfindlich gegen Feuchtigkeit sind.

Auf jedem Material kann Grünbelag entstehen. Die Beschaffenheit der Oberfläche und ungünstige Umweltbedingungen wie Schatten und Feuchtigkeit bestimmen das Ausmaß des Befalls.

So beugen Sie Grünbelag vor

Um Grünbelag zu minimieren, haben Sie folgende Möglichkeiten:

1. Auswahl eines geeigneten Terrassenbelags, zum Beispiel WPC-Dielen.
2. Regelmäßige Reinigung und Pflege der Terrasse, um den Grünbelag vorzubeugen.
3. Beim Bau der Terrasse unbedingt ein Gefälle von mindestens 2 % einhalten, damit Wasser schnell abfließt.
4. Vermeiden Sie Sträucher und Bäume in Terrassennähe, die im Herbst ihr Laub abwerfen.

Grünbeläge möglichst schonend entfernen

Grünbelag lässt sich leicht entfernen. Das zeitige Frühjahr ist die beste Jahreszeit für diese Arbeit, da sich der grünliche Belag hauptsächlich über die feuchten Wintermonate ansammelt. Es gibt dafür verschiedene Methoden, die dem Material mehr oder weniger schaden können. Grundsätzlich ist zu raten, möglichst schonende Reinigungsmethoden zu verwenden, die sowohl dem Terrassenbelag als auch der Umwelt nicht schaden. Das Reinigen mit Wasserstrahl oder Wasserdampf stehen dabei an erster Stelle. Setzen Sie weitere Hilfsmittel nur ein, wenn es unbedingt erforderlich ist.

• Hochdruckreinigen
  Der Hochdruckreiniger ist ein beliebtes Werkzeug, um unschöne Algen und Moose auf der Terrasse zu entfernen. Kaum eine Reinigung geht so schnell und effektiv. Trotzdem sollen Sie sehr vorsichtig mit dem Hochdruckstrahl umgehen. Ist der Strahl zu stark oder zu nah am Belag, besteht die Gefahr, dass zum Beispiel die Holzfasern aufrauen. Damit würden Sie die weitere Entstehung von Grünbelag begünstigen. Aber auch manche Steinplatten sind nicht für einen zu harten Strahl ausgelegt.
• Handdampfreinigen
  Die schonende Alternative zum Hochdruckreiniger ist der Handdampfreiniger. Dieses Gerät arbeitet mit heißem Dampf zwar nicht so effektiv, aber wesentlich schonender als der harte Strahl des Hochdruckreinigers. Falls sich nicht alle Beläge restlos entfernen lassen, helfen Sie mit einer Terrassenbürste nach.
• Chemische Grünbelag-Entferner
  Im Baumarkt gibt es chemische Spezialreiniger gegen Grünbelag. Es handelt sich dabei meist um ein Desinfektionsmittel gegen Grünbelag, Algen und Schimmel. Für das entsprechende Material sind diese Reiniger meist unschädlich – gefährlich wird es aber häufig für die Umwelt. Aus diesem Grund sollten Sie sich bei der Anwendung streng an die Vorgaben halten.

Das Umweltbundesamt warnt: Einige Bestandteile von diesen chemischen Reinigern sind „umweltgefährlich“ und „sehr giftig für Wasserorganismen“. Entscheiden Sie sich bei der Entfernung von Grünbelägen deshalb für umweltverträgliche Hausmittel und Wasser, die auch ein hervorragendes Reinigungsergebnis erzielen.

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Hausmittel zur Entfernung von Grünbelag? Wir klären auf, was funktioniert oder gefährlich ist

• Kernseife
  Kernseife ist eines der besten Hausmittel, um den Grünbelag auf Holzterrassendielen zu entfernen. Durch seine enthaltenen Pflanzenöle hat Kernseife sogar noch einen pflegenden Effekt. Stellen Sie hierzu aus Kernseife und Wasser eine Lauge her und schrubben Sie die Dielen mit einer weichen Bürste ab. Kernseife ist zudem ohne Problem biologisch abbaubar.
• Soda
  Auch Soda kann zur Entfernung von Grünbelag genutzt werden. Dosieren Sie auf 1 Liter warmes Wasser 1 Esslöffel Soda. Diese Mischung verteilen Sie auf dem Terrassenbelag, den Sie anschließend mit einer Bürste wegschrubben. Soda greift die Mikroorganismen direkt an und wirkt auch präventiv gegen neuen Befall.
  Info: Soda nicht auf kalkhaltigem Gestein verwenden

  In manchen Gesteinen wie Granit oder Marmor ist Kalk enthalten. Da Soda Kalk auflöst, ist dieses Hausmittel für diese Gesteinsarten nicht geeignet. Halten Sie die Soda-Mischung zudem von Pflanzen fern. Soda kann zudem das Grundwasser belasten.

• Natron
  Die chemische Zusammensetzung von Natron und Soda ist ähnlich, Natron wirkt aber schonende. Je einem Liter kochendem Wasser geben Sie 2 Esslöffel Natron bei. Es kommt dann zur Freisetzung von Kohlensäure, die den Schmutz löst. Diese Mischung lassen Sie am besten über Nacht einwirken. Am Tag darauf entfernen Sie den Schmutz mit einer Terrassenbürste und spülen mit klarem Wasser nach. Natron wird auch als natürliches Mittel zur gegen Unkraut, Schädlinge und Blattkrankheiten eingesetzt. Es stellt für das Grundwasser und  für Tiere keine Gefahr dar.
• Pelargonsäure
  Unkrautvernichter mit dem Inhaltsstoff Pelargonsäure gehören zu den umweltschonenden Unkrautvernichtern. Der Wirkstoff Pelargon- bzw. Nonansäure wird schnell abgebaut. Er zerstört nur grüne Pflanzenteile, aber keine Wurzeln. Deshalb sind sie für die Entfernung gegen Grünbelag geeignet. Pelargonsäure kann aber Haut-, Augen- und Atemwege reizen.
• Essig
  Essig wirkt durch seinen pH-Wert im sauren Bereich gegen Grünbelag, da Keime und Algen absterben. Allerdings kann die Säure das Material der Terrasse auch beschädigen. Essig greift zum Beispiel den Kalk in Steinplatten und die Oberfläche von Holz- und WPC-Dielen an. Es entstehen dadurch unschöne Flecken auf den Terrassendielen. Zudem belastet Essig das Grundwasser.
• Chlor
  Auch mit Chlorreiniger können Sie den grünen Belag entfernen, die Nachteile überwiegen aber deutlich. Chlor belastet die Umwelt und kann umliegende Pflanzen schädigen.

Fazit: Grünbelag entfernen und dabei Terrasse und Umwelt schützen

Die umweltschonendste Methode Grünspan zu entfernen ist sicherlich Wasser oder Wasserdampf. Falls Sie zusätzliche Mittel nutzen möchten, empfehlen sich einige effektive Hausmittel, die wesentlich umweltverträglicher sind als die handelsüblichen chemischen Grünbelag-Entferner. Giftige Substanzen sind definitiv nicht notwendig, damit die Terrasse wieder in neuem Glanz erscheint. Beachten Sie aber, dass auch anscheinend unbedenkliche Hausmittel wie Soda oder Essig ins Grundwasser gelangen können und auch Schäden an Oberflächen verursachen können.

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