Erdaushub entsorgen: Was Bauherren wissen sollten
Ob beim Bau eines Hauses, wenn Sie eine Terrasse anlagen oder aber einen Baum anpflanzen möchten: Stets entsteht Erdaushub. Bei einem Hausbau wird entweder eine Grube für das Fundament oder sogar einen Keller geschaffen. Auch eine Terrasse, eine Garage oder sogar ein größeres Gartenhaus, das auf einem Fundament errichtet wird, verursacht Erdaushub. Daher stellen sich für den Bauherren einige Fragen:

- Was versteht man unter Erdaushub?
- Mit wie viel Erdaushub muss gerechnet werden?
- Wie kann Erdaushub verwendet, gelagert oder entsorgt werden?
- Welche Kosten verursacht die Entsorgung von Erdaushub?
- Worauf gilt es sonst noch zu achten?
Erdaushub: Was darunter zu verstehen ist
Der Erd- oder Bodenaushub umfasst die gesamte ausgebaggerte Erde. Die oberste Schicht, der sogenannte Mutterboden, darf jedoch nicht mit anderer Erde vermischt werden und ist daher gesondert zu betrachten. Mutterboden enthält Nährstoffe, Mineralstoffe, organische Substanzen und viele Kleinstlebewesen, die beim Wachstum von Pflanzen eine wichtige Rolle spielen. Der Gesetzgeber schreibt daher vor, dass Mutterboden geschützt werden muss.
Kleine Kiesel und Steine mit einem Durchmesser von weniger als zehn Zentimetern zählen zum Erdaushub, größere jedoch nicht. Ebenfalls kein Teil des Erdaushubs sind organische Substanzen wie eine Grasnarbe oder Pflanzenwurzeln und sämtliche Fremdstoffe wie zum Beispiel Bauschutt.

Zum Erdaushub im rechtlichen Sinne zählt:
- Lehm
- Sand
- Tonboden
- Grasboden, der von der Grasnarbe befreit ist
Nicht zum Erdaushub zählt:
- Wurzelwerk
- Pflanzenreste
- Steine
- Boden, der mit Chemikalien belastet ist
Mengenbestimmung: Wie die Menge an Aushub zu bestimmen ist
Die Menge an Erdaushub richtig zu bestimmen ist für den Laien nicht einfach. Oftmals kommt es hier zu Kalkulationsfehlern – sowohl nach oben als auch nach unten. Denn für die Berechnung der Aushubmenge kann nicht einfach die Größe des zu errichtenden Bauwerks (unterirdischer Teil) zugrunde gelegt werden. Vielmehr wird zunächst eine größere Grube ausgehoben, um die Arbeiten zu ermöglichen. Andererseits wird ein Teil des Aushubs später wieder zur Verfüllung benötigt.

Um das Gewicht des Erdaushubs zu berechnen, gehen Sie wie folgt vor: Ein Kubikmeter Erdaushub wiegt zwischen 900 und 1000 Kilo. Das genaue Gewicht ist von der Feuchtigkeit und dem Grad der Verdichtung abhängig. Als Überschlagswert kann also eine Tonne pro Kubikmeter angesetzt werden.
Beispiel: Aushubmenge Keller:
Soll ein Keller errichtet werden, so müssen Sie zu der Länge sowie der Breite des Kellers 1,5 bis 2,0 Meter hinzuaddieren. Denn zur Errichtung wird Bewegungsraum benötigt. Zudem wird in der Regel noch eine Drainage um das Haus errichtet.
Die einfachste Lösung besteht also darin, den Erdaushub auf dem Grundstück zu lagern, bis die Bauarbeiten abgeschlossen sind. Dies ist allerdings nur möglich, wenn auf dem Grundstück genug Platz vorhanden ist.
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Entsorgung: Diese Möglichkeiten gibt es
Die einfachste und kostengünstigste Möglichkeit, Erdaushub zu entsorgen, besteht in der Weiterverwendung: Wenn Sie Ihren Garten neu gestalten, eine Terrasse anlegen oder vielleicht sogar eine hügelige Landschaft anlegen möchten, dann können Sie den Erdaushub vom Hausbau direkt selbst durch Weiterverwendung entsorgen. Allerdings sind die wenigsten Gärten so groß, dass für die Neugestaltung eines Gartens, die Menge an Aushub benötigt wird, die beim Hausbau entsteht.
In der Regel wird der Erdaushub vom Grundstück abgefahren werden müssen. Hierbei haben Sie insbesondere die folgenden Möglichkeiten:
- Entsorgung über Container
- Entsorgung der LKW
Wenn Sie sich für eine Entsorgung mit Container entscheiden, dann ist zunächst die richtige Containergröße auszuwählen. Zudem haben Sie die Wahl, ob Sie das Befüllen selbst übernehmen oder, gegen eine Gebühr, durch den Containerdienst ausführen lassen. Schließlich wird der Container durch den Containerdienst zur Deponie abtransportiert.

Alternativ kann die Entsorgung mit einem LKW erfolgen. Dies macht insbesondere bei großen Bauvorhaben Sinn oder wenn Sie kostenfrei einen hierfür geeigneten LKW nutzen können. Hier wird der Erdaushub direkt auf den LKW verladen und zur Deponie gebracht.

Sie können den Erdaushub auch an andere Bauherren verschenken, die Erdaushub für ein Bauvorhaben benötigen. Interessenten können Sie über Portale im Internet finden. Wichtig ist hier, dass Sie die Kostenfrage für den Transport regeln.
Finanzielle Seite: Mit diesen Kosten müssen Sie rechnen
- Container-Miete pro Woche inkl. An- und Abfahrt: 180 – 250 Euro (bei 10 Kubikmeter)
- Befüllung des Containers durch Containerdienst: 200 – 250 Euro
- Abfuhr größerer Mengen (z.B. 100 m3) per LKW: 800 – 1000 Euro
- Entsorgungskosten auf der Deponie (pro Tonne): 3 – 5 Euro
Darauf gilt es zu achten:
Damit die Entsorgung reibungslos funktioniert, sind folgende Dinge zu beachten:
- Stellfläche für Container vorbereiten
- Zufahrt für LKW freihalten
- Zufahrten und öffentliche Wege nach dem Abfahren des Erdaushubs reinigen
Erdaushub in der Ersatzbaustoffverordnung (EBV)
Am 1. August 2023 trat die Ersatzbaustoffverordnung, kurz EBV, in Kraft. Sie ersetzt die bislang in den einzelnen Bundesländern geltenden Vorschriften, denn sie gilt im gesamten Bundesgebiet. Neben dieser Vereinheitlichung verfolgt die EBV das Ziel, möglichst viele Ersatzbaustoffe wie den Erdaushub wiederzuverwenden. Die Erde, die zum Beispiel bei einem Hausbau entfernt werden muss, lässt sich in der Regel problemlos für den Straßenbau, im Landschaftsbau und bei anderen Vorhaben nutzen. Dies schont nicht nur die Umwelt, sondern hat auch oft einen Effekt auf die Kosten. Eine Wiederverwertung ist in der Regel günstiger als eine Entsorgung. Zudem werden viele Rohstoffe wie zum Beispiel Sand inzwischen knapp. Eine Gefährdung von Mensch und Natur ist jedoch unbedingt zu vermeiden. Die EBV legt deshalb viele Grenzwerte für möglicherweise enthaltene Schadstoffe fest. Sie entscheiden darüber, ob die Baustoffe wiederverwertet werden können oder als Abfall zu betrachten sind.
Die Vorschriften der EBV sind von allen Firmen einzuhalten, die Ersatzbaustoffe herstellen, verwenden oder entsorgen. Eine Deponie, die Ihren Erdaushub annimmt, wird sie daher berücksichtigen. Gleiches gilt für ein Unternehmen, das Sie mit dem Ausbaggern einer Grube und der Entsorgung der Erde beauftragen. Beide werden dafür Sorge tragen, dass unbelasteter Erdaushub in den Wertstoffkreislauf zurückgeführt wird.

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