Styropor entsorgen

Teilen:

Styropor entsorgen – richtig gemacht: nicht einfach in die Mülltonne!

Styropor galt lange Zeit und gilt bis heute noch als „Allheilmittel“: als Wunderwaffe für Verpackungen, aber auch als günstiger Bau- und Dämmstoff.

Seine Vorteile liegen auf der Hand. Styropor ist ultraleicht und solide, fängt Stöße ab und isoliert Wärme oder Kälte. Als Verpackungsmaterial schützt es die Kaffeemaschine, den PC oder die Porzellanvase. Es „fliegt“ uns beim Öffnen der Kartons in Form von Kügelchen, Flocken oder Passform-Stücken entgegen. Auch Obstschälchen aus dem Supermarkt oder Isolierbecher für den Kaffee am Imbissstand bestehen aus dem Material.

Detail Polystyrene © chibelek, stock.adobe.com
Styropor – ein aufgeschäumter Kunststoff © chibelek, stock.adobe.com

Was ist Styropor genau?

Styropor ist ein aufgeschäumter Kunststoff und besteht zu 98 Prozent aus Luft. Trotzdem gilt es nicht als umweltfreundlich, im Gegenteil. Sein Rohmaterial ist – wie bei allen Kunststoffen – Erdöl, ein Umweltgift. Es dauert länger als ein Menschenleben, bis sich Styropor-Bestandteile in der Natur weitgehend abgebaut haben.

Der korrekte Name für Styropor lautet übrigens Styrodur. Er ist allerdings veraltet. Heute wird das Material unter dem geschützten Markennamen Airpop vertrieben. In der Fachsprache heißt es statt Styrodor Expandiertes Polystyrol, kurz EPS.

Wofür wird Styropor eingesetzt?

Die wichtigsten Produkte aus EPS sind:

  • Verpackungsmaterialien
  • Fahrradhelme
  • Isolierbecher (z.B. „Coffee-to-go“)
  • Obstschalen und ähnliche Supermarkt-Verpackungen
  • Dämmstoffe für Fassaden und Innenausbau
Die wichtigsten Produkte aus Styropor (EPS) sind:
Die wichtigsten Produkte aus Styropor (EPS) sind:

Welche Alternativen gibt es?

Naturstoffe ersetzen Styropor zunehmend. So wie die Plastiktüten verschwinden aus den Geschäften sicher bald auch andere Kunststoffe. In Sachen Schälchen und Verpackungen hat der Paradigmenwechsel bereits begonnen: Allmählich „erobern“ Materialien wie Pilzfasern oder Maisstärke die Märkte. Pilzfasern kommen zum Beispiel als Verpackungs-Polster zum Einsatz. Die Möbelhauskette Ikea  nimmt hier eine Vorreiterrolle ein.

Schon werben Kaffeehaus- und Imbissketten wie das schwäbische Franchise coffreez  damit, Mehrweg-Becher mit Becherpfand, Verpackungen aus Maisstärke und Trinkhalme aus Zuckerrohr anzubieten. Diese Rohstoffe sind nachwachsend und biologisch abbaubar. Manche von ihnen kompostieren sogar zu Dünger. Das Take-away-Geschäft einiger Cafés ist bereits „plastikfrei“. Inzwischen erlauben Betriebe den Kunden, ihre Trinkbecher selber mitzubringen.

Styropor Verpackung © MissesJones, stock.adobe.com
Styropor-Verpackungen: noch weit verbreitet, aber ein Auslaufmodell © MissesJones, stock.adobe.com

Dämmen mit Hanf – wie Römer und Ägypter

In puncto Baustoffe waren die alten Ägypter und Römer ökologischer als wir Heutigen. Die antiken Baumeister nutzten Stroh, Hanf und Schilf als Dämmmaterialien. Diese übertreffen die Dämmwirkung von Styropor sogar.

Der Grund: Diese Naturstoffe lassen die Luft zirkulieren und eindringende Feuchtigkeit verdampfen. Sie sind atmungsaktiv, wie es der Volksmund und die Werbeindustrie nennen. Sammelt sich Wasser hingegen in Styropor und kondensiert, bleibt die Feuchtigkeit im Material und kann Schimmel bilden.

Gute isolierende Eigenschaften weisen auch wärmedämmende Ziegel sowie Stein- und Glaswolle auf. Immer mehr Bau- und Sanierungsfirmen sowie Baumärkte bieten solche umweltfreundliche Baumaterialien an.

Ihr Nachteil: höhere Kosten. Noch werden diese Materialien seltener nachgefragt. Durch geringere Mengen ist die Produktion entsprechend teurer. Während Styropor-Platten für den Hausbau in den letzten Jahren durchschnittlich rund 13 Euro pro Quadratmeter kosteten, lag der Preis für gleichgroße Hanf- oder Flachs-Platten um 30 Euro.

Trotzdem dürfte den Naturmaterialien die Zukunft gehören, zumal sich die Erdölvorräte verknappen und verteuern und das Umweltbewusstsein wächst.

Styropor Waermedaemmung ©  Ingo Bartussek, stock.adobe.com
Styropor ist nach wie vor ein günstiger Dämmstoff © Ingo Bartussek, stock.adobe.com

Darf Styropor in den Gelben Sack?

Die Antwort lautet: grundsätzlich ja, aber nicht in jedem Fall. Ausschlaggebend ist die Verwendungsart, denn die Verwendung bestimmt die Material-Zusammensetzung. Die Deutsche Verpackungsverordnung (kurz VerpackV) schreibt die Entsorgung nach der Verwendungsart vor.

Styropor-Verwendungsarten:

  • Verpackungsmüll bei Privatkunden
  • Gewerblicher Verpackungsmüll
  • Bau- und Dämmstoffe
bis zu 30% sparen

Angebote für Entsorgung,
Abriss und Entrümpelung

  • Bundesweites Netzwerk
  • Qualifizierte Anbieter
  • Unverbindlich
  • Kostenlos
Tipp: Günstige Fachbetriebe für Entsorgung finden, Angebote vergleichen und sparen.

Privater Verpackungsmüll

Die Styropor-Kügelchen oder Polsterstücke, die im Paket per Post bei Verbraucher ankommen, stellen keinen Sondermüll dar. Ebenso wenig die die Trinkbecher oder die Schälchen aus dem Supermarkt. Sie gelten als Verpackungsmüll, werden als „sauber“ – frei von Zusatzstoffen – eingestuft und dürfen in haushaltsüblichen Mengen im Gelben Sack oder der Gelben Tonne entsorgt werden.

Karton mit Styroporchips © Gerhard Seybert, stock.adobe.com
Haushaltsübliche Mengen dürfen Verbraucher selbst entsorgen © Gerhard Seybert, stock.adobe.com

Was gehört in den Gelben Sack?

Das REIN Das NEIN
Arzneimittel-Sichtfolie (i.d.R Aluminium und Plastik für Tabletten-Einfassung) Altkleider, Damenstrumpfhosen, Tapetenreste u.ä. Textilien
Beschichtete Kartonverpackungen Babyflaschen
Kunststoffverpackungen für Joghurt, Eis u.ä. Samt Deckeln Blechgeschirr, Keramik, Porzellan
Getränkekartons CDs, DVDs u.ä.
Holzschachteln, kleine Holzkisten Elektrogeräte
Konservendosen Essensreste
Menüschalen für Fertiggerichte und Tierfutterdosen Einwegrasierer
Kunststoffverpackungen von Schokoriegeln u.ä. Faltschachteln
Nudeltüten Feuerzeuge
Schokoladen-Alufolien Glas
Eimer für Senf, Ketchup oder Mayonnaise Holzwolle
Kunststoff-Flaschen Shampoo, Spülmittel, Speiseöl u.ä. Hygieneartikel
Spraydosen Katzenstreu
Steingutflaschen Holz-, Blech- oder Kunststoff-Spielzeug
Styropor-Verpackungen Klarsichthüllen
Suppentüten Kugelschreiber
Zahnpastatuben Luftmatratzen
  Papier, Pappe, Karton
  Pflaster und Verbandszeug
  Styropor-Dämmplatten, Styropor als gewerbliche/Transport-Verpackungen
  Papiertaschentücher
  Videokassetten
  Windeln
  Zahnbürsten
  Zigarettenkippen

(Quelle: gruener-punkt.de)

Das gehört in den gelben Sack
Das gehört in den gelben Sack
Das gehört NICHT in den gelben Sack
Das gehört NICHT in den gelben Sack
Der gelbe Sack © Nik, stock.adobe.com
Der Gelbe Sack – für alle sauberen Verpackungen aus Materialien wie Kunststoff, Weißblech oder Aluminium © Nik, stock.adobe.com

Was ist gewerblicher Verpackungsmüll?

Gewerblicher Verpackungsmüll ist in jedem Fall als Restmüll fachgerecht zu entsorgen. Bei schadstoffhaltigem Füllgut handelt es sich sogar um Sondermüll.

Was unterscheidet gewerblichen von privatem Verpackungsmüll? Gewerblicher Verpackungsmüll sind laut Verpackungsverordnung Transport-, Verkaufs- und Umverpackungen. Diese fallen in ihrer Menge – so die Definition – als Abfall normalerweise nicht bei privaten Endverbrauchern an, sondern bei Gewerbe- und Industrieunternehmen.

Frau verpackt Ware © industrieblick, stock.adobe.com
Derselbe Stoff, aber anders zu behandeln: Styropor in gewerblichen Transportverpackungen © industrieblick, stock.adobe.com

Gewerblich? Privat? Ein Beispiel verdeutlicht den Unterschied:

  • Ein Import-Großhändler liefert DVD-Player an einen Händler. Hier fallen Karton und Styropor unter die Kategorie Transportverpackung, gelten als gewerblich und sind als Rest- oder Sondermüll zu behandeln
  • Der Händler liefert das Paket an den Verbraucher. Der Privatkunde kann es im Gelben Sack entsorgen

Laut Gesetz können Privatkunden Händler zur Rücknahme des Verpackungsmülls verpflichten. Dies gilt vor allem für

  • Verpackungen für den Transport zum Händler oder Weiterverarbeiter, die nicht für Endverbraucher in Privathaushalten gedacht sind
  • Verkaufs- und Umverpackungen, die sich nicht im dualen System (Gelber Sack) entsorgen oder recyceln lassen
  • Verpackungen, die Schadstoffe enthalten

Wer Einweggetränkeverpackungen vertreibt, muss ein Pfand von 0,25 Euro erheben. Dies gilt für Dosen, Flaschen und ähnliche geschlossene Behältnisse, also auch Isolierbecher.

„Heimlich wegwerfen“ nützt wenig: Die Mitarbeiter der kommunalem Müllabfuhr dürfen Gelbe Säcke mit gewerblichem Verpackungsmüll gar nicht mitnehmen. Gleiches gilt für Styropor-Dämmplatten.

bis zu 10% sparen

Containerdienst: Mit Rabattcode "sanier10" 10% sparen

  • Lieferung innerhalb von 24h
  • Inklusive 14 Kalendertage Stellzeit
  • Inklusive Transport/Entsorgung

Wie entsorgt man Bau- und Dämmstoffe?

Viele Styropor-Platten für Bau und Sanierung müssen Brandschutzvorgaben erfüllen und enthalten häufig das Flammschutzmittel Hexabromcyclodecan, kurz HBCD. Sie zählen nach dem Ausbau zum Sondermüll und sind fachgerecht zu entsorgen. Ihre Bestimmungsorte heißen Deponie oder Müllverbrennung.

Häufig haften Rigips- oder Klebereste an Styropor-Dämmplatten an. Es ist mühsam und zeitaufwendig, diese Stoffe voneinander zu trennen. Daher geschieht ihre Entsorgung wie die für andere Giftstoffe als Baumüll auf Deponien.

Was kostet Styropor entsorgen?

Seine haushaltsüblichen Mengen an Verpackungsmüll entsorgt jeder Privatverbraucher kostenlos. Einige Kommunen fordern allerdings Gebühren für den Abtransport der Gelben Säcke oder Tonnen. Am besten vorab informieren.

Wird die Sperrmüllabfuhr oder eine andere professionelle Entsorgungsfirma beauftragt, nimmt diese das „saubere“ Styropor ebenso wie Papier, Karton, Altmetall oder Kleider meist ohne Zusatzkosten mit. Bei Containervermietern lassen sich häufig Spezial-Säcke für Volumina von ein bis zwei Kubikmetern vorbestellen. Sie kosten im Regelfall zwischen 5 und 15 Euro pro Stück.

Styropor-Dämmplatten holen die Entsorgungsunternehmen in transparenten Säcken für je einen Kubikmeter Inhalt ab.

Ein Preisbeispiel hierfür:

  • ab 10 Säcken 35 Euro
  • ab 20 Säcken 16 Euro pro Stück

Für eine Baumüll-Abfuhr werden Container von mindestens drei bis zehn Kubikmeter benötigt. Die Kosten dafür liegen im Regelfall zwischen 80 und 200 Euro je Container. Gegebenenfalls kommen Kosten für den Stellplatz hinzu.

Alte Styropor-Daemmplatten © Konstiantyn Zapylaie, stock.adobe.com
Alte Styropor-Dämmplatten enthalten meist Flammschutzmittel. Oft haften Rigips- und Klebstoffreste an © Konstiantyn Zapylaie, stock.adobe.com

Styropor-Dämmung entsorgen: ein Kostenbeispiel

Posten Kosten
Bereitstellung eines Containers à 10 m³ ca. 70-90 Euro
Kosten für den Abtransport ca. 60 Euro
Übernahme-/Nachweisschein des Entsorgers ca. 40 bis 50 Euro
Säcke für die Verpackung rund 70 Euro
Entsorgungskosten für EPS-Dämmung 10 m³ bzw. 0,4 t ca. 250 Euro
Gesamtbetrag ca. 490-520 Euro
Kosten je m³ im Container rund 50 Euro

Kurzum: Es fallen Kosten für die Entsorgung, den Container, den Transport und Bescheinigungen an. Sie sind abhängig vom Entsorgungsbetrieb, der Stadt oder Region. Hinzu kommen zu erwartende gesetzliche Änderungen und Verschärfungen.

Spartipp: Sie möchten einen Container für die Entsorgung zu Ihnen nach Hause oder auf die Baustelle bestellen? Mit dem Rabattcode „sanier10“ erhalten Sie 10% Rabatt auf die Preise von containerdienst.de
Container mit Grünschnitt © Kzenon, stock.adobe.com
Containerdienst

Containerdienst: Große Abfallmengen richtig entsorgen Ob bei der Neugestaltung des Gartens, bei der Badezimmersanierung oder dem Komplettabriss eines Hauses –… weiterlesen

bis zu 30% sparen

Entsorgungs Fachbetriebe
in Ihrer Region finden

Unverbindlich
Qualifizierte Anbieter
Kostenlos

Artikel teilen: