Dachgauben: die besten Tipps, Kosten, Einsparmöglichkeiten
Ganz gleich ob bei Altbauten oder bei neuen Immobilien – eine Dachgaube verleiht jedem Haus eine besondere Note. Das „Dach auf dem Dach“ hat zudem zahlreiche weitere Vorteile. Allerdings handelt es sich beim Einbau einer Dachgaube um ein größeres Bauprojekt. Dies betrifft sowohl das Budget als auch den zeitlichen Rahmen sowie den planerischen Aufwand. Mit welchen Kosten Bauherren rechnen müssen, welche Fallen es zu umschiffen gilt und mit welchen Kosten zu rechnen ist, erfahren Sie hier.
Dachgauben – eine Begriffserläuterung
Bei einer Dachgaube handelt es sich um einen Aufbau, der auf oder in ein geneigtes Dach integriert wird. Zu den weiteren spezifischen Merkmalen zählt, dass dieser Aufbau senkrechte Fenster besitzt. Es gibt zahlreiche unterschiedliche Formen von Dachgauben. Zu den gängigsten gehören:
- Schleppgaube: Einfache Konstruktion mit vergleichsweise geringen Kosten. Sie ist durch ein Rechteck an der Stirnseite geprägt, über dem sich ein leicht geneigtes Fach befindet.
- Dreiecksgaube: Wird auch Spitzgaube genannt. Bei der Konstruktion handelt es sich um ein Satteldach, das im rechten Winkel in die Dachschräge eingebaut wird.
- Trapezgaube: Diese ist in der Konstruktion wie eine Schleppgaube. Allerdings besitzt sie geneigte Seiten.
- Flachdachgaube: Diese Gaubenform erinnert an die Schleppgaube besitzt jedoch ein flaches Dach.
- Alternativ zu dem Begriff Dachgaube werden die Dachaufbauten auch Dachgaupe oder einfach Gaube genannt. In Österreich wird die Gaube auch Dachkapfer genannt, die Schweizer sprechen teilweise von Lukarne.
Dachgauben bieten eine Reihe von Vorteilen: Einerseits lässt sich mit einer Dachgaube der Wohnraum beziehungsweise die Nutzfläche im Dachgeschoss deutlich vergrößern. Zudem sorgen die großen, waagerechten Fensterflächen für viel Lichteinfall. Da die Fensterflächen waagerecht sind, kann – anders als bei einem Dachfenster – auch bei Regen gelüftet werden. Auch unter architektonischen Gesichtspunkten ist eine Dachgaube ein Gewinn: Die Gaube verändert das Erscheinungsbild nachhaltig. Der Einbau einer Dachgaube führt zu einer Wertsteigerung der Immobilie.
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Tipps: Auf diese Aspekte ist beim Bau einer Dachgaube zu achten
Dachgauen sind im Vergleich zum Gesamtgebäude recht klein. Allerdings gilt es zahlreiche Aspekte zu beachten, damit das Bauprojekt ein Erfolg wird. Denn schließlich wird bei dem Einbau einer Gaube in die Struktur des Daches eingegriffen. Zudem verändert sich durch diese Baumaßnahme die Optik des Hauses deutlich.
- Kosten: Auch, wenn eine Gaube klein ist, so handelt es sich um ein vergleichsweise kostspieliges Bauprojekt. Auf diesen Aspekt wird unter dem Punkt „Kosten“ detailliert eingegangen.
- Rechtliches: Da durch den Bau einer Gaube in den Gebäudebestand eingegriffen wird, ist eine Baugenehmigung beim zuständigen Bauamt zu stellen. Welche Voraussetzungen an die Erteilung einer Baugenehmigung gestellt werden, ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. In jedem Fall sollten Bauherren frühzeitig – also vor Auftragserteilung – das Gespräch mit dem zuständigen Bauamt suchen. So kann die Planung der Dachgaube so erfolgen, dass die Baugenehmigung später auch tatsächlich erteilt wird.
- Statik: Eine Gaube ist schwerer als die reine Dachkonstruktion. Allein deshalb muss vor dem Einbau einer Dachgaube geklärt werden, ob das Dach die zusätzliche Last tragen kann. Handelt es sich um eine größere Gaube, müssen sogar Dachbalken entfernt werden. In diesem Fall muss die Dachkonstruktion verändert werden, um die Last abzufangen, die zuvor durch den Dachbalken getragen wurde.
- Optik: Bei der Planung der Dachgaube sollte darauf geachtet werden, dass diese zum Charakter der Immobilie passt. Dies bezieht sich sowohl auf die Größe und die Form (Art der Dachgaube) als auch auf die verwendete Eindeckung. Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, die Dachgaube identisch einzudecken wie den Rest des Daches oder diese bewusst optisch vom Dach abzusetzen.
- Zeitlicher Aufwand: Planung, baurechtliche Fragen, Statik, Fertigung und Einbau sowie Nacharbeiten nehmen deutlich mehr Zeit in Anspruch, als Bauherren lieb ist. Daher sollte nicht zu knapp kalkuliert werden. Das ist insbesondere dann wichtig, wenn der Einbau beispielsweise vor dem Herbst- oder Winterbeginn erfolgen soll – also bevor Regen und Schnee die Arbeiten erschweren.
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Kosten: So viel kostet eine Dachgaube
Die Frage nach den Kosten einer Gaube ist ähnlich wie die Frage, wie teuer ein Auto ist. Denn genauso wie es bei einem Auto auf Größe, Ausstattung und Alter ankommt, so gibt es auch bei Dachgauben viele Aspekte, die einen Einfluss auf die Kosten haben. Umso wichtiger ist es jedoch zu wissen, welche Posten grundsätzlich bedacht werden müssen.
- Prüfung der Statik
- Baugenehmigung
- Gaube
- Transportkosten der Gaube
- Kran, um Gaube auf das Dach zu bringen (bei Fertiggaube)
- Einbau der Gaube mit Dachanschluss
- Entsorgung der Dachteile, die für den Einbau entnommen wurden.
- Eindeckung der Gaube
Wichtig ist zudem zu wissen, welche Faktoren einen Einfluss auf den Preis haben:
- Größe: Je größer eine Dachgaube ist, desto teurer wird diese. Oftmals ist es so, dass ein größeres Projekt im Verhältnis weniger kostet als ein kleines. Bei einer Dachgaube ist dies in der Regel nicht der Fall. Denn eine größere Gaube bedeutet höhere Anforderungen an die Statik und erfordert oftmals zusätzliche Arbeiten am Dachstuhl.
- Form: Je nachdem, für welche Gaubenart sich die Bauherren entscheiden, können die Kosten stark variieren. Die Schlappgaube ist in der Rege die günstigste Variante. Eine Fledermausgaube hingegen ist sehr kostspielig, da die Konstruktion sehr aufwändig ist.
- Dachart: Je nachdem, wie das Dach gestaltet ist, in das die Gaube integriert werden soll, variieren die Preise stark. Das liegt daran, dass der Einbau unterschiedlich kompliziert ist.
- Dämmung: Die Qualität der Dämmung wirkt sich auf den Preis aus. Es muss darauf geachtet werden, dass die Dämmung der Gaube auf die des Gesamtdaches abgestimmt ist.
- Art der Baustelle: Der Einbau einer Gaube bei einem freistehenden Haus ist in der Regel günstiger, als bei einem Reihenhaus in der Stadt. Denn schon der Bau des Gerüstes sowie die Möglichkeiten, Baumaterialien zur Baustelle zu bringen sind mit höheren Schwierigkeiten verbunden. Gegebenenfalls muss ein Halteverbot eingerichtet werden, damit Baufahrzeuge vor der Baustelle parken können. Dies alles verursacht höhere Kosten.
- Ausstattungsmerkmale der Gaube: Zu diesen Ausstattungsmerkmalen zählen insbesondere
- Die Art des Glases
- Einbau von Beschattungsvorrichtung oder Rollladen
- Sicherheit der verwendeten Fenster (Einbruchsschutz)
Einsparmöglichkeiten: So lässt sich das Budget schonen
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, die Kosten für den Einbau einer Gaube zu verringern.
- Fertiggaube statt frei geplante Gaube: Hierdurch lassen sich die reinen Kosen für die Gaube deutlich reduzieren. Die frei geplante Gaube kostet das Zwei- bis Dreifache der Fertiggaube.
- Art und Größe der Gaube: Standardgrößen und –formen sind deutlich günstiger als Sondergrößen und ausgefallene Formen.
- Gaube als Teil der Dachsanierung/des Dachausbaus: Die Gesamtkosten für das Projekt steigen in diesem Fall natürlich. Anteilig wird der Bau der Gaube jedoch günstiger.
- Fördermöglichkeiten nutzen: Je nachdem, welche weiteren Arbeiten am Dach oder sogar am gesamten Haus gleichzeitig ausgeführt werden, gibt es unterschiedliche Fördermöglichkeiten:
- Fördermittel der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) – insbesondere bei energetischen Sanierungen (Dämmung)
- Kostengünstige Kredite der KfW
- Förderung durch das BAFA (Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle)
- Förderprogramme der Länder und Kommunen
Fazit:
Eine Dachgaube ist auf vielen Ebenen eine Bereicherung für eine Immobilie. Wichtig ist, dass dieses Bauprojekt gründlich geplant wird, damit keine unliebsamen Überraschungen auftauchen. Zudem gibt es einige Tricks, wie sich die Kosten beim Bau einer Gaube reduzieren lassen.
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