Verglasung

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Marktübersicht Verglasung

Glas ist Glas? Das war vielleicht noch in den 1970er-Jahren so, als eine – im wahrsten Sinne des Wortes – einfache Verglasung der Standard in deutschen Wohngebäuden war. Einfachverglaste Fenster gelten längst als Energieverschwender und sollten in Gebäuden, in denen sie (immer noch) im Einsatz sind, schnellstens ausgetauscht werden. Welche Alternativen es heutzutage gibt, stellen wir Ihnen hier vor.

Fenster Querschnitt © Jasmin Merdan, stock.adobe.com
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Einfach-, Doppelt- und Dreifach-Verglasung

Die früher übliche Einfachverglasung ist schon seit 1978 nicht mehr für den Einbau erlaubt. Solche Fenster beeinflussen das Raumklima oftmals unangenehm, und sie sind darüber hinaus aufgrund ihres Alters in der Regel undicht und damit alles andere als energieeffizient. Den Grund erklärt Werner Eicke-Hennig, Leiter der Hessischen Energiespar-Aktion: „Bei tiefen Außentemperaturen kühlen die Scheiben bis auf Minusgrade ab und entziehen den Wohnräumen einseitig Wärmestrahlung.“ Nach Schätzungen von Experten sind in Deutschland noch mehrere Millionen Einfach-Fenster verbaut – hier liegt ein riesiges Energiesparpotenzial.

Entwicklung der Verglasung
Entwicklung der Verglasung

Das Sprichwort „Doppelt hält besser“ trifft bei Fenstern nur bedingt zu. Beim zweifachen Isolierglas befindet sich zwischen den beiden Glasscheiben ein Hohlraum, der der Wärmedämmung dient. Solche Fenster wurden in den meisten Gebäuden zwischen 1970 und 1995 verbaut. Sie sind zwar effektiver als eine einfache Verglasung, verfügen aber nicht über die besten derzeit möglichen Dämmeigenschaften. Zu Beginn befand sich Luft in dem Zwischenraum, die später durch weniger wärmeleitende Edelgase wie Krypton und Argon ersetzt wurde. Zusätzliche Vorteile bringt eine zusätzliche Metallbedampfung, die den Wärmedurchgang nochmals senkt.

Aller guten Dinge sind drei: In den vergangenen Jahren hat sich die Dreifach-Verglasung in Deutschland zum Standard entwickelt. Das Prinzip ist dasselbe wie bei den Doppelglas-Fenstern: Die drei Scheiben sind hintereinander verbaut, dazwischen befinden sich zwei Hohlräume mit Edelgasfüllung. Die Energieeinsparung setzt dem Gestaltungsspielraum allerdings Grenzen: Ausgefallene Fensterarten, vor allem solche, die aus mehreren kleinen Glasflächen bestehen, sind mit der Dreifach-Verglasung und den hohen Ansprüchen an die Dämmung derzeit kaum mehr vereinbar.

Wer sich mit den Wärmeschutzeigenschaften eines Fensters auseinandersetzt, begegnet früher oder später dem sogenannten U-Wert. Er wird auch „Wärmedurchgangskoeffizient“ genannt und ist eine Maßeinheit für den Wärmeverlust. Je geringer der U-Wert, desto besser ist der Wärmeschutz und damit die Dämmung. In den vergangenen Jahrzehnten ist dieser Wert rapide gesunken. Während Einfachfenster mitunter U-Werte von bis zu 6 Watt pro Quadratmeter und Kelvin (W/(m²K)) aufweisen, halbierte er sich mit den doppeltverglasten Fenstern. Heute sind U-Werte unter 1 W/(m²K) aktueller Stand der Technik, aktuelle beschichtete und dreifachverglaste Modelle können sogar rund 0,2 W/(m²K) erreichen.

Das sagt der U-Wert aus
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Schutzglas: Schall-, Sonnen-, Vogel-, Sicht- und Brandschutzglas

Eines haben alle Fenster gemeinsam: Sie halten das Wetter draußen, die Wärme in der Wohnung und lassen Licht ins Haus. Je nach Standort und Zweck des Gebäudes können Fenster jedoch weitere Funktionen übernehmen oder die vorhandenen verstärken. Dazu zählt die Gruppe der Schutzgläser.

Schallschutzgläser sind vor allem in der Nähe von Verkehrsknotenpunkten, Flughäfen oder Bahnhöfen beliebt. In vielen Studien wurde nachgewiesen, dass Lärm krank machen kann, insofern tragen diese Fenstermodelle zusätzlich zum Gesundheitsschutz bei. Ansatzpunkt ist zum einen der Zwischenraum zwischen den Glasscheiben, der mit einem speziellen Gasgemisch befüllt wird. Zum anderen spielt natürlich auch die Dicke der Scheibe eine Rolle: Bei einer Doppelt- oder Dreifachverglasung ist die äußere Scheibe bei Schallschutzfenstern in der Regel besonders massiv. Auch ein vergrößerter Zwischenraum kann zu einem größeren Schallschutz führen. Die Fenster werden in verschiedene Klassen eingeteilt, die den Grad des Schallschutzes angeben. In der höchsten Klasse 6 schluckt das Fenster mehr als 50 Dezibel.

Schallschutzgläser: Der Schall wird mit allen Tricks ausgesperrt
Schallschutzgläser: Der Schall wird mit allen Tricks ausgesperrt

Bei ungünstiger Raumlage, aber auch bei besonders großen Fensterflächen wie beispielsweise bei Panoramafenstern, kann sich eine Wohnung schnell und unangenehm aufheizen. Sonnenschutzfenster reflektieren die Sonneneinstrahlung bis zu einem gewissen Prozentsatz oder nehmen sie auf, ohne sie weiterzuleiten. Hierzu werden sie entweder mit transparenten Folien beklebt oder beschichtet, was zu einer Reduzierung der Wärmeleitung von bis zu 80 Prozent führen kann. Kostengünstige, aber weniger wirkungsvolle Maßnahmen sind die Anbringung von Jalousien oder Rollladen.

Vogelschutzglas kann Leben retten und ist daher bei Tierfreunden besonders angesagt. Einer Studie des Naturschutzbundes sterben allein in Hamburg täglich bis zu 5000 Vögel an der Kollision mit einer für sie nicht wahrnehmbaren Verglasung. Vor rund zehn Jahren wurde ein spezielles Vogelschutzglas entwickelt, das für den Menschen kaum von herkömmlichem Glas zu unterscheiden ist. Es wird speziell beschichtet und reflektiert den für Menschen nicht sichtbaren UV-Bereich des Lichts. Vögel jedoch erkennen ihn und können ausweichen – allerdings nicht immer. Vogelschutzglas mindert den Vogelschlag zwar nachweislich, vollständig verhindern können sie ihn aber nicht.

Vogelschutzglas reflektiert UV-Licht
Vogelschutzglas reflektiert UV-Licht

Wer ein Gebäude vor neugierigen Blicken schützen will, wird an Sichtschutzfenstern seine Freude haben. Je nach gewünschter Funktion und optischer Vorliebe steht zu diesem Zweck eine Vielzahl an Glasarten zur Verfügung, etwa getrübtes, gefärbtes oder satiniertes Glas. Was Frauen vom Strumpfhosenkauf kennen, findet auch in der Fenstertechnik Anwendung: Die Fenster werden nach verschiedenen Durchsichtklassen klassifiziert. Neben der Wahl eines nur teildurchsichtigen Glases besteht außerdem die Möglichkeit, glatten Glasscheiben mit Folien die Transparenz zu nehmen.

Brandschutz-Gläser halten einem Feuer länger stand als herkömmliche Glasscheiben. Die Dauer des Widerstands wird durch die Einteilung in verschiedene Klassen angegeben. Sie müssen außerdem Vorgaben hinsichtlich der Rauchundurchlässigkeit erfüllen und gegebenenfalls außerdem Hitzestrahlung so weit wie möglich verhindern. Allein schon aufgrund ihrer Funktion besitzen sie gute Wärmedämmeigenschaften.

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Sicherheitsverglasung: Einscheiben- und Verbundsicherheitsglas, Alarmglas

Ob Wetter, Einbrecher oder der klassische Fußball, der über das Tor und auf die Scheibe prallt: Es gibt gute Gründe, sich beim Einbau neuer Fenster für Sicherheitsglas zu entscheiden. Darüber hinaus bietet es auch für den Bewohner einen erhöhten Schutz: Geht ein Einscheiben-Sicherheitsglas zu Bruch, zerspringt es in viele kleine und stumpfe Splitter, was die Verletzungsgefahr vermindert. Das Glas wird bei der Herstellung thermisch behandelt und damit einer Spannung ausgesetzt, die es stoßfester, aber gleichzeitig auch flexibler macht. Bei Fenstern in der Hausfassade werden heute keine Einzelscheiben mehr verbaut. Im Auto oder bei Glastüren innerhalb der Wohnung kann ihr Einsatz jedoch sinnvoll sein.

Der Aufbau von Verbundsicherheitsglas
Der Aufbau von Verbundsicherheitsglas

Ähnlich wie bei der Doppelt- und Dreifachverglasung gibt es bei den Sicherheitsgläsern das Verbundsicherheitsglas. Solche Fenster bestehen aus mindestens zwei Sicherheitsglas-Scheiben, die mit durchsichtigen oder farbigen Folien verschmolzen – und damit verbunden – werden. Geht das Fenster zu Bruch, landen die vielen Splitter im Gegensatz zum Einscheiben-Sicherheitsglas nicht auf dem Boden, sondern bleiben an der Folie kleben. Aufgrund seines Konstruktionsprinzips ist das Verbund-Sicherheitsglas außerdem relativ schalldämmend.

Stellt das Verbund-Sicherheitsglas schon eine größere Hürde für Einbrecher dar als herkömmliches Glas, macht ihnen Alarmglas einen weiteren Strich durch die Rechnung. Auf dem Glas oder innerhalb eines Verbundsicherheitsglases sind dabei elektrische Leiter eingebaut. Wird die Scheibe beschädigt, registrieren die Sensoren das und schlagen stummen Alarm, beispielsweise mittels einer im Haus installierten Alarmanlage – oder direkt bei der Polizei.

Sonderformen: „Intelligentes“ und selbstreinigendes Glas

Glas an sich ist wenig intelligent. Es kann neuerdings jedoch zunehmend so genutzt werden, dass es einen intelligenten Beitrag zur Energieeffizienz eines Gebäudes beitragen kann. Solche Fenster sind mit elektrischen Schaltungen versehen, die beispielsweise die Licht- und Wärmedurchlässigkeit und damit die Temperaturregelung durch automatische Verdunkelung steuern können. Erreicht wird dies durch eingebaute elektrochrome Materialien, die ihre äußeren Eigenschaften durch Anlegen von Strom verändern. So können die Fenster auf Knopfdruck gedimmt oder erhellt werden. Strom wird lediglich bei einer Veränderung des Zustands verbraucht, ansonsten behält das Glas die aktuell eingestellten Eigenschaften.

Auch der sogenannte Lotoseffekt wird seit geraumer Zeit in der Fenstertechnik eingesetzt. Ähnlich wie die namengebende Pflanze sind sogenannte selbstreinigende Gläser extrem wasserabweisend. So bleibt nur wenig Schmutz haften, der darüber hinaus mit dem nächsten Regen weitgehend abgewaschen wird. Es gibt verschiedene Herstellungstechniken und –verfahren, die unterschiedliche Eigenschaften aufweisen.

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