Marktübersicht Fensterarten
Während die Fenstertypen aufgrund ihrer verschiedenen Konstruktionsweisen jeweils spezifische Vor- und Nachteile haben und einige nur für bestimmte Einsatzzwecke infrage kommen, sind der Fantasie bei den Fensterarten kaum Grenzen gesetzt. Dreieckig oder rund, bodentief oder im Dach, als Außen-, Eck- oder Innenfenster – erlaubt ist, was gefällt. Damit stehen bei den Fensterarten nicht nur der funktionale, sondern auch der ästhetische und der architektonische Aspekt im Vordergrund. Wir stellen die gängigsten Modelle vor.
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Keller-, Boden-, Gauben- und Dachfenster
Diese Fenstertypen werden durch ihren Einbauort charakterisiert. Kellerfenster sind in der Regel kleine ein- oder zweiflügelige Modelle, oftmals mit einem eingeschränkten Öffnungsgrad. Sie werden im Alltag selten genutzt und sollen vor allem die Belüftung und den Lichteinfall in ansonsten recht dunklen Kellern sicherstellen. Auch wenn sie in Erdnähe und unter den Wohnräumen angebracht sind: Sie spielen im Wärmehaushalt eines Gebäudes eine wichtige Rolle und sollten daher ausreichend gedämmt sein.
Der Begriff Bodenfenster ist nicht eindeutig definiert: Die Duden-Definition „Fenster auf dem Dachboden“ führt in die Irre. In der Praxis werden darunter meist trittsichere Fenster verstanden, die in den Boden eingelassen sind. Missverständlicherweise werden auch bodentiefe Fenster vereinzelt als Bodenfenster bezeichnet. Bodentiefe Fenster verleihen einem Raum mehr Licht und ermöglichen in ausreichender Größe auch einen nahtlosen Übergang auf Balkon oder Terrasse. Kleinere Modelle werden auch in Kindergärten und ähnlichen Einrichtungen immer beliebter, da sie auch den Kleinsten schöne Ausblicke ermöglichen.
Dachfenster dienen zuvorderst der Belüftung und Belichtung des Speichers. Eine Sonderform sind die Gaubenfenster, die Romantiker unter den Fensterarten. Durch die Aussparung, die sich vom Dach absetzt, erweitern sie die Raumfläche des Dachzimmers. Im Norden Deutschlands entdeckt man sie auch häufig auf Reetdächern. Sie laden geradezu ein, vom höchsten Punkt des Hauses aus in die Ferne zu blicken.
Innen- und Außenfenster
Alle Fenster sind Innen- und Außenfenster – könnte man auf den ersten Blick vermuten. Unterschieden wird jedoch der Einsatzort. Innenfenster werden innerhalb des Hauses verbaut und stellen, anders als die meisten anderen Fensterarten, keine Schnittstelle zur Außenwelt dar. Mit Innenfenstern werden beispielsweise zwei Räume verbunden.
Außenfenster sind das, was die meisten Menschen unter einem klassischen Fenster verstehen: Sie sitzen in der Hauswand oder dem Dach und halten das Wetter draußen und die Wärme drinnen. Bei ihnen spielt die Dämmung und das Material daher eine größere Rolle als bei Innenfenstern, die eher aufgrund ästhetischer Überlegungen zum Einsatz kommen oder einen spezifischen Zweck erfüllen, beispielsweise als gläserne Durchreiche in einer Kantine, oder um Büros voneinander abzugrenzen, aber nicht vollkommen zu isolieren.
Rund-, Rundbogen- und Dreiecksfenster
Bei diesen und ähnlichen Fensterarten steht das gestalterische Element im Vordergrund. Sie haben erheblichen Einfluss auf das charakteristische Aussehen eines Gebäudes und sind oftmals Maßanfertigungen.
Die bekanntesten Rundfenster sind die klassischen „Bullaugen“. Ähnlich wie auf hoher See gibt es zahlreiche Modelle, die sich nicht öffnen lassen. Sie dienen zur Verschönerung der Fassade sowie zur räumlichen Aufhellung.
Rundbogenfenster sind in der Herstellung mindestens ebenso anspruchsvoll. Die Fensterseiten sind nicht parallel angeordnet, sondern laufen auf der Oberseite in einem Bogen zusammen. Oftmals ist diese Fensterart auch heute noch großformatig in Kirchen anzutreffen. Einflussreichstes Element hinsichtlich der Gestaltung ist der Biegegrad, also die Größe des Halbkreises am oberen Fensterende.
Dreiecksfenster bringen eine weitere geometrisch und fenstertechnisch anspruchsvolle Form ins Spiel. Statt der Biegung sind hier die Winkel für die Außenwirkung des Fensters maßgeblich. Ähnlich wie die Rundbogenfenster sind sie in modernen Wohngebäuden eher die Ausnahme, sondern vor allem bei Eigentümern mit Liebe für das Detail sowie anspruchsvolleren Kunden gefragt.
Eck- und Erkerfenster
Üblicherweise sitzen Fenster in einer Wand, oftmals mittig. Eckfenster bilden die Ausnahme: Sie sind in eine Ecke eingelassen und sind somit Bestandteil zweier aneinander liegender Wände. Das erfordert beim Einbau sowohl in puncto Statik als auch bezüglich des Designs einiges an Vorüberlegungen. Sind beide Seiten etwa separat zu öffnen, ist zu bedenken, dass sie nicht gleichzeitig gekippt werden können. Vorteile sind dagegen die große Lichtausbeute und der Blick in zwei Himmelsrichtungen.
Der Begriff Erker ist aus dem Französischen entlehnt und bedeutet so viel wie Schützenstand. Fenster in solch einer Mauerausbuchtung stechen allein schon aufgrund ihrer baulichen Präsenz ins Auge. Innerhalb des Raumes bieten sie einen prominenten Standort, um nach draußen zu schauen. Bei dieser Fensterart sollte die Dämmung besonders im Blick behalten werden, da der Erker durch seine hervorgehobene Stellung in der Fassade Wind und Wetter besonders stark ausgesetzt ist.
Sprossenfenster und Dänische Fenster
Beim Sprossenfenster wurde ursprünglich aus der Not eine Tugend gemacht. Da die Bearbeitung von Glas, insbesondere bei größeren Flächen, in den vergangenen Jahrhunderten noch erheblich mehr Sorgen bereitete als heutzutage, fügte man kleinere Scheiben zu einem großen Fenster zusammen. Längs und quer wurden sie von Stäben, den Sprossen, gehalten. Technisch ist das schon lange nicht mehr nötig, doch sind die kleinteiligen Fenster bei vielen als gestalterisches Element beliebt. Kostenbewusste Bauherren können sich für eine durchgehende Glasscheibe entscheiden, auf die die Sprossen lediglich zum Schmuck aufgebracht werden. Sie sind günstiger als „echte“ Sprossenfenster.
Dänische Fenster sind eine Sonderform der Sprossenfenster, die mehr Flexibilität als das Ausgangsmodell bieten: Die einzelnen Elemente des Sprossenfensters können in der Regel separat oder in bestimmten Kombinationen geöffnet werden, ohne das ganze Fenster öffnen zu müssen. Obwohl ihr Ursprung in Dänemark liegt, haben sich mittlerweile auch zahlreiche deutsche Betriebe auf ihre Herstellung spezialisiert. Aufgrund der Vielzahl an Öffnungs- und Kombinationsmöglichkeiten sollte beim Kauf besonders auf die Dämmeigenschaften und die Energieeffizienz geachtet werden.
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Panoramafenster und Fensterwände
Hier steht das Fenster im Mittelpunkt: Panoramafenster sind größer als herkömmliche Fenster und ermöglichen einen nahezu ungestörten Blick aus dem Gebäude. Es gibt sowohl Modelle, die die Glasfront in mehrere Flächen unterteilen, als auch ganzflächige Scheiben ohne Unterbrechung. Bei Letzteren kann die Grenze zur Tür fließend sein und beispielsweise auch als Übergang auf den Balkon oder die Terrasse dienen.
Die Vorteile sind gleichzeitig auch die Nachteile: Der Luftaustausch und der Lichteinfall sind sehr groß und können störend sein, wenn sie nicht in dem Ausmaß gewünscht sind. Vorsicht ist auch bei der Planung geboten: Aufgrund der großen Glasfläche(n) muss die Rahmenkonstruktion besonders stabil sein. Außerdem spielen Panoramafenster bei der Berechnung der Statik eines Gebäudes eine besonders große Rolle.
Noch einen Schritt gehen die Fensterwände: Sie werden selbst zu einem bestimmenden Teil der Fassade und ersetzen komplette Wandelemente. Sie sind in mehrere Elemente unterteilt und kommen in Privathäusern eher selten zum Einsatz. Auch die Wartung und Reinigung von Fensterwänden ist eher anspruchsvoll. Darüber hinaus ist aufgrund der großen Glasflächen wie bei den Panoramafenstern besonderes Augenmerk auf die Statik zu legen.
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Sonderformen: Einbruch- und beschusshemmende Fenster
Bei der Verhinderung von Einbrüchen kommt es zunächst zwar vor allem auf die Art des Glases an (siehe Kapitel Verglasung), doch bieten Fachbetriebe auch ganzheitliche Konstruktionen als einbruchhemmende Fenster an. Es gilt, die Dauer, die ein potenzieller Einbrecher für die gewaltsame Öffnung des Fensters benötigt, so weit wie möglich in die Länge zu ziehen.
Gängige Maßnahmen sind beispielsweise einbruchhemmende Beschläge, abschließbare Fenstergriffe oder Kontakte, die bei Einbruchversuchen Alarm schlagen. Oftmals können auch bereits eingebaute Fenster mit entsprechenden Techniken nachgerüstet werden. Darüber hinaus werden beschusshemmende Fenster angeboten, die jedoch nur von einem sehr kleinen Personenkreis benötigt werden dürften.
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