Wahrnehmung von Lärm – subjektives Empfinden
Ob ein Geräusch als störender Lärm wahrgenommen wird, hängt in hohem Maß von subjektiven Faktoren ab. Unabhängig von definierten Schallpegeln kommen Geräusche bei jedem Menschen in anderer Intensität an. Gehör, Umgebungsvariablen und der Stressfaktor, der Lärm für einen Menschen bedeutet, spielen dabei eine Rolle. Auch die Art des Geräusches beeinflusst die Wahrnehmung.
Aus Schall wird Lärm
Das eigentliche Hören findet im Gehirn statt, in dem die vom Ohr übertragene Schallwellen erst interpretiert werden. Aus diesem Grund ist Schall nicht gleich Lärm und Geräusche gleicher Lautstärke können als angenehm oder störend empfunden werden. Die größte und störende Schallemission ist laut Umfragen der Straßenverkehrslärm und verursacht damit auch den meisten Stress. Er gehört zu den kontinuierlichen Geräuschquellen und kann damit zur Dauerbelastung werden. Weiterhin wird zwischen
- Intermittierendem Lärm wie er beim Start eines Flugzeuges entsteht und
- Impulslärm wie Fehlzündungen, Schüsse oder Explosionen
unterschieden.
Äußere Faktoren spielen ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Interpretation von Geräuschen. In Stresssituationen oder bei hoher Konzentration wirken schon leise Geräusche ablenkend und belastend, insbesondere in einer geräuscharmen bis stillen Umgebung. Ist das Umfeld ohnehin unruhiger und lauter, werden auch lautere Geräusche nicht so schnell als Lärm empfunden. Gerade bei kontinuierlichem Lärm kann auch ein Gewöhnungseffekt eintreten. Das Geräusch wird dann nicht mehr bewusst wahrgenommen und wirkt auch nicht mehr störend. Gerade dieser Dauerlärm ist allerdings der Hauptauslöser für lärmbedingte Gesundheitsbeschwerden.
Lärmimmissionen in Dezibel (A)
Art des Geräuschs | dB(A) | |
---|---|---|
Schmerzgrenze | Raketenstart | 150 |
Düsenflugzeug | 130 | |
Flugzeugstart | 120 | |
Hörschäden | Rockkonzert | 115 |
Kettensäge, Diskothek | 105 | |
Kreissäge | 95 | |
Rasenmäher | 85 | |
Körperliche Reaktionen | Staubsauger | 75 |
Psychische Reaktionen | Radio/ Fernseher in Zimmerlautstärke | 60 |
Bürolärm | 50 | |
Vogelzwitschern | 40 | |
Flüstern | 30 | |
Ticken einer Uhr | 20 | |
Flug einer Stechmücke | 10 | |
Hörschwelle | 0 |
Quelle: amplifon.com
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Wann Lärm krank macht
Übersteigt der Schalldruckpegel über einen Zeitraum von mehr als 40 Std/ Woche eine Höhe von 85 db(A), kann es zu dauerhaften Schädigungen am Gehör kommen. Noch höhere Werte, insbesondere bei intermittierendem und Impulslärm, können Schmerzen im Ohr auslösen und das schon bei kurzer Einwirkung. Niedrigere Lärmdruckpegel ab 65 db(A) verursachen bei dauerhafter Einwirkung ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Änderungen im Stoffwechsel und im Hormonhaushalt. Der durch Dauerlärm verursachte Stress erhöht das Risiko für verschiedene Erkrankungen:
- Lärmschwerhörigkeit
- Schlechtere Konzentrationsfähigkeit
- Gestörter Schlaf
- Schnellere Alterung des Herz-Kreislauf-Systems
- Erhöhtes Infarkt- und Depressionsrisiko
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