Der Schornstein als Voraussetzung für den Betrieb
Für den Betrieb einer Einzelfeuerstätte wie Kaminofen, Kachelofen oder offenem Kamin ist zwingend ein Schornstein notwendig. Der kann entweder bereits beim Neubau des Hauses mit eingeplant oder später nachgerüstet werden. In vielen Altbauten sind bereits Schornsteine vorhanden und ermöglichen die Nutzung von Einzelöfen oder sogar ofenbasierten Zentralheizungen. Wichtig für den Betrieb ist ein intakter Schornstein mit der zur Heizleistung passenden Dimensionierung.
Kaminofen-Konfigurator:
Jetzt Kaminofen konfigurieren und Top-Angebote erhalten!
Schornsteinplanung im Neubau
Um den geplanten Ofen und den zugehörigen Schornstein genau aufeinander abstimmen zu können, sollte im Vorfeld Lage, Querschnitt und Material des Schornsteins geprüft werden. Mit einer Schornsteinberechnung nach DIN EN 13384 kann der optimale Querschnitt für eine bereits gewählte Feuerstätte korrekt bemessen werden. Soll ein Schornstein mehrfach belegt werden, zum Beispiel mit mehreren Kaminöfen oder einer Gasheizung und Kaminofen, wird dies bei der Anzahl der Züge wie auch des Gesamtquerschnittes berücksichtigt. Auch hier sorgt eine gute Planung im Vorfeld für die richtige Bemessung und den reibungslosen Betrieb.
Kamine und Öfen planen
Kamine und Öfen richtig planen Einer der Hauptaspekte für die Planung von Öfen und Kaminen ist die benötigte Heizleistung. Die… weiterlesen
Rechtsgrundlagen Schornstein
Für den Bau und Betrieb von Schornsteinen gibt es verschiedene rechtliche Grundlagen. Dazu gehören die
- Erste Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (Verordnung über kleine und mittlere Feuerungsanlagen – 1. BImSchV)
- Feuerungsverordnung der Länder
- DIN 18160 „Abgasanlagen“
In den Verordnungen sind unterschiedliche Festlegungen getroffen, die sich auf die Errichtung von Schornsteinen sowie deren Betrieb beziehen. Sie gelten für den Neubau eines Schornsteins ebenso wie für die Nachrüstung sowie sinngemäß für den Betrieb eines Bestandskamins und sind wichtige Planungsgrundlagen:
- Die Schornsteinmündung (das ist der obere Rand des Schornsteins) darf sich nicht in unmittelbarer Nähe von Fenstern, Zuluftöffnungen oder Balkonen befinden. Beträgt der Abstand des Schornsteins zum Fenster oder zu Dachaufbauten weniger als 1,50 m, muss die Mündung diese um mindestens 1,90 m überragen.
- Die Schornsteinmündung muss den Dachfirst um mindestens 40 cm überragen.
- Tritt der Schornstein in der Dachfläche aus, muss der Abstand der Mündung zur Dachfläche mindestens 1,0 m betragen.
Diese besonderen Anforderungen gelten für Schornsteine, die an Feuerungsanlagen für feste Brennstoffe angeschlossen sind. Der Schornsteinfeger muss die Anlage überprüfen und abnehmen bzw. bei festgestellten Mängeln im Anschluss an die Mängelbeseitigung nachprüfen.
Aufbau und Aufgaben eines Schornsteins
Schornsteine können ein-, zwei- oder dreischalig aufgebaut sein. Die dreischalige Variante besitzt ein gedämmtes Innenrohr. Generell ist ein Schornstein ein vertikaler Schacht, über den die Rauchgase aus der Feuerung von Brennstoffen abziehen können. Die mineralische Außenschale dient der Standfestigkeit; sie ist auf der Bodenplatte auf einem speziell dafür vorgesehenen Stahlbetonfundament gegründet.
Entzündet man ein Feuer im Ofen oder Kamin, erwärmt sich die Luft im Schornsteinzug und steigt nach oben. Am unteren Ende des Kamins entsteht durch die Saugwirkung ein Unterdruck, kalte Luft strömt nach. Durch dieses Nachströmen wird das Feuer mit dem notwendigen Sauerstoff versorgt; man spricht hier umgangssprachlich auch vom „Zug“. Der ist auch dafür verantwortlich, dass keine Rauchgase in den Raum zurückströmen können. Das schlaue Prinzip funktioniert allerdings nur dann, wenn der Schornstein intakt und richtig bemessen ist. Andernfalls kommt es zu Abbrandstörungen oder zu Qualm in der Wohnung.
Schornsteinreinigung
In der Kehr- und Überprüfungsverordnung (KÜO) der Länder ist geregelt, dass Schornsteine regelmäßig gereinigt werden müssen. Wie oft, hängt von der Nutzung der Feuerstätte ab. Für gelegentlich benutzte Kaminöfen oder Kamine ist eine Reinigung pro Jahr vorgesehen. Wird die Feuerungsstätte als Dauerheizung benutzt, werden zwei oder sogar drei Kehrdurchgänge pro Jahr fällig.
Diese Aufgabe übernimmt der Schornsteinfeger. Der Schornstein wird dabei mit einer Bürste oder einem Besen gereinigt, der durch den Schornstein geführt wird. Der Besen befreit die Innenseite von Ruß und Rückständen auf der gesamten Länge. Diese Maßnahme dient dazu, den Brandschutz zu sichern, aber auch den reibungslosen Betrieb des Schornsteins und dessen Unversehrtheit zu gewährleisten.
TIPP
Nutzen Sie unseren kostenlosen Angebotsservice: Preise von Kamin und Ofen Fachbetriebe vergleichen und bis zu 30 Prozent sparen
Schornsteinsanierung
Bei einer Gebäudesanierung ist häufig auch der Schornstein relevant. Bei älteren Rauchabzügen handelt es sich häufig um einschalig gemauerte oder aus Betonfertigteilen hergestellte Schornsteine mit einem oder mehreren Rauchgasschächten. Der Schornsteinkopf – damit ist der von außen sichtbare Teil des Schornsteins gemeint – ist der Witterung sowie heißen Rauchgasen und damit großen Temperaturunterschieden ausgesetzt. Die Schornsteinmündung bildet den oberen Abschluss. Altersbedingte Verschleißerscheinungen am Schornsteinkopf, aber auch innere Schäden über die gesamte Länge machen eine Schornsteinsanierung notwendig. Auch dann, wenn der Schornstein nicht zur gewählten Heizungsanlage bzw. Feuerungsstätte passt, muss modernisiert werden. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Ein beschädigter Schornsteinkopf kann wahlweise neu aufgemauert oder mit speziellen Sanierungssystemen wiederhergestellt werden. Besonders häufig ist eine Verkleidung des Schornsteinkopfs, zum Beispiel mit Faserzementplatten oder Schiefer. Dazu wird der vorhandene Kopf stabilisiert, anschließend wird auf einer Unterkonstruktion aus Holz die Verschalung aufgebracht. Eine Abdeckung sorgt dafür, dass der Schornstein in Zukunft auch von innen trocken bleibt.
Das Schornsteininnere kann durch verschiedene Ursachen sanierungsbedürftig werden. Einmal sind es Risse und bröckelnde Fugen, die im Laufe der Zeit für Undichtigkeiten sorgen und den Zug verringern. Wurde der Schornstein über längere Zeit falsch benutzt, kann es zur Versottung kommen.
Meist ist der Schornstein überdimensioniert, sodass im Inneren die nötigen Abgastemperaturen nicht erreicht werden können. Dabei durchdringen Feuchtigkeit, Teer und andere Rückstände den Stein, sorgen für unschöne Flecken an der Außenseite und für unangenehme Gerüche. Die Lösung besteht darin, den Querschnitt des Schornsteins zu reduzieren, indem man ein Abgasrohr aus Edelstahl in den Schornstein einbaut.
Schornsteine Arten
Schornsteine – bewährte Technik in modernen Varianten Gelegentlich ist ja zu lesen, es gebe Kamine ohne Schornstein – befeuert mit… weiterlesen