Kamin und Ofen: Heizen mit Briketts
Briketts aus Kohle oder Holz sind neben Scheitholz traditionell ein beliebtes Brennmaterial. Ebenso wie bei Holz ist das richtige Heizen entscheidend dafür, dass alle Vorteile des Brennstoffes zum Tragen kommen. Vom richtigen Anzünden über die Luftzufuhr bis hin zum Nachlegen gibt es beim Heizen mit Briketts verschiedenes zu beachten. Ebenso wichtig: Zwischen Kohle- und Holzbriketts gibt es Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede. Diese liegen zum Beispiel im Zündverhalten, aber auch was Abbrand und Wärmeentwicklung angeht. Auch hinsichtlich der Einsatzbereiche unterscheiden sich die verschiedenen Brennstoffe.
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Braunkohlebriketts
Braunkohlebriketts bestehen aus getrockneter Rohkohle, die ohne Bindemittel in feste Briketts gepresst wird. Der mineralische Brennstoff brennt lange und gleichmäßig und eignet sich deshalb besonders für Kachel- und Dauerbrandöfen. Damit die Luftzufuhr stimmt, müssen Kohleöfen einen Brennrost im Feuerraumboden besitzen. Nicht geeignet sind Braunkohlebriketts für den offenen Betrieb von Kaminöfen oder für offene Kamine.
Holzbriketts
Grundsätzlich gibt es zwei Gruppen von Holzbriketts, der Unterschied liegt in der verwendeten Holzart. Während Weichholzbriketts (Dichte < 0,55 g/ cm³) unter anderem aus Fichte, Tanne oder Kiefer bestehen, sind Hartholzbriketts aus Ahorn, Buche, Birke oder Eiche gefertigt. Der große Vorteil beider Brikettarten: Durch die Pressung sind nur geringe Ascherückstände zu erwarten.
Zwischen den beiden Brikettqualitäten gibt es einige Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede, die sich auch auf die Qualität beziehen. Grundsätzlich sind jedoch beide Brikettarten als Brennstoff im Kamin- oder Kachelofen gut geeignet:
- Der Heizwert von Weichholz liegt im Durchschnitt ca. 2 % höher als der von Hartholzbriketts.
- Weichholzbriketts brennen beim richtigen Anzünden schnell und leicht an und bieten eine Brenndauer von ca. 1 bis 2 Stunden.
- Hartholzbriketts sind schwerer zu entzünden und werden optimalerweise auf ein bereits vorhandenes Glutbett aufgelegt. Sie liefern eine gleichmäßige Wärmeabgabe über ca. 3 Stunden.
Beim Kauf der Holzbriketts sollte auf eine gute Qualität geachtet werden. Ob die Produkte geprüft sind, lässt sich am Etikett bzw. Einleger erkennen. Gute Holzbriketts verfügen über einen Qualitätsnachweis, ebenso sind Gewicht und Herkunft angegeben.
Brikett-Eigenschaften im Überblick
Vergleicht man die drei Hauptbrikettarten, dann zeigen sich Gemeinsamkeiten hinsichtlich der Eigenschaften, aber auch Unterschiede. Dies macht die Brennstoffe jeweils für verschiedene Einsatzbereiche geeignet:
Braunkohlebrikett | Weichholzbrikett | Hartholzbrikett | |
---|---|---|---|
Zündverhalten | Zündet optimal mit Unterluft und auf Glutbett | Schnelles Entzünden auf vorhandenem Glutbett | Langsames Zünden, optimal auf Glutbett mit leichter Unterluft |
Abbrand / Abbrandverhalten | Langsam und gleichmäßig / angenehm ruhig mit gleichmäßiger Glut | Schnell bis sehr schnell / Kurzes und heftiges Aufflammen | Gleichmäßig / ruhige Flamme mit längerer Brenndauer |
Glutbildung | Lange anhaltendes Glutbett | Große und lockere Glutmenge | Bildung eines Glutbetts |
Wärmeabgabe | Gleichmäßig und langanhaltend | Hohe Anfangshitze mit schnellem Abbrand | Gleichmäßig und langanhaltend (kürzer als Braunkohle) |
Quelle: „Heizen mit Briketts – So geht’s richtig“ HKI / UNITI 2015
Brikett-Beschaffung und richtige Lagerung
Briketts sind in der kalten Jahreszeit bei vielen Bezugsquellen erhältlich. Kleinere Mengen können im Supermarkt oder Baumarkt beschafft werden – allerdings zum deutlich höheren Preis gegenüber dem großen Bezug vom Brennstoffhändler. Der liefert das Brennmaterial auch frei Haus. Braunkohlebriketts können als Schüttgut oder in 25 kg Bündeln angeliefert werden. Ebenso sind 10 kg Bündel erhältlich. Welche Abpackungen die besten sind, hängt vom Lagerort und auch den Transportwegen bis zum Ofen ab.
Wichtig für die Lagerung ist eine möglichst geringe Luftfeuchtigkeit, ansonsten verschlechtert sich die Brennbarkeit und die Briketts können sogar zerfallen. Die Aufbewahrung in der Nähe von Wärmequellen – also zum Beispiel direkt neben dem Ofen und außerhalb eines ausgewiesenen Brennstofflagerfaches – oder von leicht entflammbaren Substanzen ist nicht erlaubt. Gut geeignet sind überdachte und gut belüftete Vorratsräume oder trockene Keller sowie Garagen. Fachgerecht gelagert, übersteht das Brennmaterial auch längere Zeiträume ohne Qualitätseinbußen.
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Briketts richtig anzünden
Besonders leicht und von Anfang an effizient lassen sich Briketts aus Kohle oder Holz auf einem bereits vorhandenen Glutbett entzünden. Das Glutbett wird mit einem Holzfeuer erzeugt. Dazu werden Anzündmaterial wie Zündwürfel oder Zündwolle sowie Anzündhölzer und einige Holzscheite auf den Bodenrost geschlichtet. Vor dem Anzünden des Holzes sollten alle Luft- und Drosselklappen geöffnet werden, da für das erste Entflammen viel Durchzug nötig ist. Die Feuerraumtür sollte direkt nach dem Entzünden geschlossen werden – in kurzer Zeit entsteht ein sichtbares und lebhaftes Feuer. Brennen alle Holzscheite zuverlässig, kann die Luftzufuhr gedrosselt werden. Dadurch entsteht aus dem Brennmaterial nach einiger Zeit ein dichtes Glutbett.
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Frühestens dann, wenn nur noch vereinzelt kleinere Flammen in der Glut zu sehen sind, werden die Briketts aufgelegt. Damit es nicht zu einem starken Austritt von Rauch kommt, sollte die Tür zum Brennraum langsam geöffnet werden. Die Glut wird zusammengeschoben, anschließend werden die Briketts auf die Glut gelegt – und niemals geworfen! Damit sich die Briketts schnell entzünden, wird der Luftregler noch einmal für kurze Zeit weit geöffnet und anschließend wieder auf das Normalmaß reduziert.
Das Ende des Heizens
Ein Einzelofen wird dadurch außer Betrieb genommen, indem kein Brennstoff nachgelegt wird. Gerade wenn Kohlebriketts verwendet werden, können sich auch nach langer Zeit noch Glutstücke in der Asche finden. Soll der Ofen gereinigt werden, ist es deshalb wichtig, feuerfestes Material wie einen Metalleimer zu verwenden. Holzbriketttasche kann als Dünger verwendet werden, die Kohleasche gehört in den Restmüll. Dies allerdings erst, wenn wirklich alle Glutreste zuverlässig gelöscht sind.
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