Schornstein Versottung

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Versottung: Wenn der Schornstein zur Gefahr wird

Plötzlich riecht es im Wohnzimmer nach Schwefel und chemischen Substanzen. Hässliche gelb-braune Flecke erscheinen am Mauerwerk rund um den Kamin. Der Fall ist klar: Der Kamin versottet. Jetzt heißt es, schnell handeln!

Eine Versottung gefährdet die Grundstruktur des Schornsteins, greift das Mauerwerk des Gebäudes an und kann sogar in schweren Fällen die Gesundheit bedrohen. Hauseigentümer sollten schnellstmöglich eine Sanierung des Schornsteins planen, um den zunehmenden Wertverfall der Immobilie zu stoppen.

Im Artikel erklären wir Ihnen ausführlich, was eine Versottung ist, wie sie entsteht und wie Sie am besten reagieren. Am Ende steht jedoch immer eines – die komplette Sanierung des Schornsteins.

Versottung des Schornsteins
Versottung des Schornsteins

Versottung – was ist das?

Beschädigung des Schornsteins
Beschädigung des Schornsteins

Von einer Versottung des Schornsteins spricht man, wenn sich kondensiertes Wasser, Säuren und Teer im Schlot ablagern und nach und nach das Mauerwerk durchdringen. Die teils ätzenden Stoffe beginnen dann die Substanz des Gebäudes nachhaltig zu schädigen. Sichtbare gelb-braune Flecke und ein übler Geruch nach Schwefelsäure sind deutliche Indikatoren einer fortgeschrittenen Versottung. Spätestens jetzt ist es für Sie an der Zeit, zu handeln und eine umfangreiche Sanierung des Schornsteins zu planen.

Wie entsteht eine Versottung?

Entstehung der Versottung
Entstehung der Versottung

Wenn ein Schornstein versottet, liegt das daran, dass das beim Verbrennen von Energieträgern (z. B. Holz oder Erdgas) entstehende Abgas im Schlot kondensiert und an der Innenwand absetzt. Das Abgas enthält Schadstoffe wie Teer, Kohlendioxid, Kohlenmonoxid, Schwefeloxide und andere Säuren.

Durchfeuchteter, versotteter Schornsteinzug © Zeller Kamin GmbH-zellerkamin
Durchfeuchteter, versotteter Schornsteinzug © Zeller Kamin GmbH

Doch warum kondensiert das Abgas?

Ist der Schornstein zu groß oder unzulänglich gedämmt, kühlt das Abgas beim Aufsteigen schnell ab. Der Wasserdampf erreicht dann zu früh seinen Taupunkt – er kondensiert und setzt sich als Flüssigkeit ab. Die hochgradig aggressiven Stoffe greifen das Mauerwerk an, durchdringen es und zerstören die Struktur von Schornstein und Gebäude.

Durchfeuchteter, versotteter Schornsteinzug © Zeller Kamin GmbH-zellerkamin
Durchfeuchteter, versotteter Schornsteinzug © Zeller Kamin GmbH

Deshalb kühlt das Rauchgas zu schnell ab

Pauschal hat eine Versottung mit zwei Dingen zu tun:

Schnelles Abkühlen des Rauchgases führt zur Versottung
Schnelles Abkühlen des Rauchgases führt zur Versottung
  1. Falsch dimensionierter oder poröser Schornstein
  2. Kein optimaler Abzug

Kühlt das Abgas zu schnell ab, ist entweder der Schornstein im Durchmesser zu groß, der Abzug funktioniert nicht richtig oder beides ist der Fall.

Der freigesetzte Wasserdampf steigt bei zu geringer Abzugsluft nur langsam auf. Ist dann auch noch der Schornsteinschlot zu groß, verliert das Rauchgas schnell an Temperatur – es kondensiert. Das Phänomen tritt vor allem bei porösen Schornsteinen auf. Risse und Spalte verringern den für einen sauberen Abzug nötigen Unterdruck, der die warmen Abgase „ansaugt“ und zügig nach oben befördert. Fehlt dies, verbleibt das Rauchgas zu lange im Schlot und kühlt ab.

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Weitere Fehlerquellen, die eine Versottung des Schornsteins begünstigen

  • Die in den 1970er Jahren häufig verbauten Niedertemperaturkessel (vorrangig in den Ländern der Bundesrepublik) wurden so betrieben, dass sie die Energie des Energieträgers möglichst effizient ausnutzen. Folglich waren die Abgase bereits zu Beginn deutlich kühler. Die alten Schornsteine waren für diese Rauchgastemperatur nicht gebaut.
    Beschädigter Schornstein © Altin Osmanaj, stock.adobe.com
    Poröse Schornsteine sind besonders anfällig zu versotten. Fugen und Risse mindern einen effektiven Abzug der Abgase © Altin Osmanaj, stock.adobe.com

    Ein ähnliches Phänomen ist heute bei modernen Holzheizkesseln zu beobachten. Sie wurden optimiert, um die Brennwerte der Energieträger voll auszunutzen.

  • An älteren Gebäuden verlaufen Schornsteine und Abgassysteme häufig entlang der Außenwände oder durch unbeheizte Dachböden. Die kalte Umgebungstemperatur unterstützt, dass die Abgase schneller abkühlen und kondensieren. Eine unzureichende oder nicht vorhandene Dämmung der Schlote verstärkt den Effekt.

Versottung – Gefahr für Gebäude, Wohnqualität und Gesundheit

Ein versotteter Schornstein stellt eine nicht zu unterschätzende Gefahr für das eigene Wohl und den Zustand des Gebäudes dar.

Gefahr für Gebäude, Wohnqualität und Gesundheit
Gefahr für Gebäude, Wohnqualität und Gesundheit

Zu den ersten Anzeichen für eine Versottung zählen gelb-braune Flecke, die sich in der Nähe des Schlots bilden. Ist die Versottung weiter fortgeschritten, greifen die farblichen Rückstände der Schadstoffe auch auf die Wohnwände über. Hinzu kommt ein übler Geruch. Dabei handelt es sich um Schwefelsäure, die Ihren Atemwegen schaden kann. Spätestens jetzt, sollte Sie anfangen, eine Sanierung des Schornsteins zu planen.

Schäden an Schornsteinen
Schäden an Schornsteinen

Des Weiteren steigt die Brandgefahr erheblich: Ein versotteter Schornstein verrußt dramatisch, da das innere Mauerwerk nicht mehr glatt ist. Fettiger Ruß lagert sich spielend leicht ab. Springt dann ein Funke vom Kamin über, kann sich die abgelagerte Rußschicht entzünden. Eine Versottung gefährdet das gesamte Gebäude und Ihre Gesundheit!

Auch der Schornstein selbst leidet

Es muss noch nicht einmal bis zur vollständigen Versottung gekommen sein. Bereits das kondensierte Abgas setzt der Struktur älterer Schornsteine erheblich zu. Die teils sehr porösen Schlote „saugen“ die kondensierte Flüssigkeit förmlich auf. Das säurehaltige Wasser vermischt sich dann mit dem Mörtel und verbindet sich zu einem Gips-Gemisch. Dieses dehnt sich aus, sobald es feucht wird und sprengt das Mauerwerk. Es bilden sich Risse und Schlitze, die eine sauberen Abzug stören. Eine Versottung ist so kaum vermeidbar.

Baufällige Schornsteinkopf © neko92vl, fotolia.com
Baufällige Schornsteinkopf © neko92vl, fotolia.com

Das können Sie gegen eine Versottung des Kamins tun

Ganz unabhängig davon, wie weit die Versottung fortgeschritten ist: Bemerken Sie erste Anzeichen, müssen Sie sofort handeln. Warten Sie nicht, bis die typischen gelb-braunen Flecken durchs Mauerwerk in Ihr Wohnzimmer dringen. Je eher Sie reagieren, umso einfacher und kostengünstiger gestaltet sich die Sanierung des Schornsteins.

Den Schornstein sanieren heißt: das Volumen verringern!

Die wichtigste Maßnahme zuerst: Um eine Versottung von vornherein zu verhindern oder einen versotteten Schornstein zu sanieren, müssen Sie die Schornsteindimensionen verringern. Das heißt, dass der Schornsteinschlot schmaler werden sollte. Dadurch wird die Wärmemenge komprimiert und das Abgas kühlt langsamer auf, wenn es über den Abzug nach oben steigt.

Gleichzeitig passiert folgendes: Ein schmaler Schlot bedeutet eine kräftigere Abzugsluft. Abgase werden deutlich schneller nach oben befördert, wodurch sie kaum Zeit haben, an der Innenwand des Schlots zu kondensieren.

Volumen des Schornsteinzugs verringern
Volumen des Schornsteinzugs verringern

Schornsteinsanierung nach Versottung – am besten mit Edelstahlschornstein

Als einfachste und günstigste Variante, um einen Schornstein zu sanieren und dessen Volumen zu verringern, gilt ein einwandiger Edelstahleinsatz. Dieser wird im Schlot eingezogen und an das Schachtsystem angepasst. Dank des geringeren Durchmessers verdichtet sich das Abgas und verliert durch die stärkere Zugluft weniger Temperatur, wenn es aufsteigt.

Zudem schützt das Edelstahlrohr das Mauerwerk vor Schadstoffen und Wasser. Auf der glatten Oberfläche können sich eventuell kondensierende Abgase nicht ablagern, laufen gezielt ab und werden in einer speziellen Kondensatschale aufgefangen und entsorgt.

Weitere Leichtbauschornsteine

Einsätze aus Edelstahl zählen zu den beliebtesten Modellen, da sie überaus witterungsbeständig sind. Heizen Sie allerdings mit Erdgas oder Öl können Sie auch auf Schornsteineinsätze aus Kunststoff zurückgreifen. Diese sind noch günstiger und leichter zu installieren.

Lassen Sie sich zuvor aber unbedingt von einem Schornsteinfeger oder Schornsteinbauer beraten!

Schornsteinfeger © pholidito, fotolia.com
Ein Schornsteinfeger wartet den Schlot, befreit ihn von Ruß und berät Sie zu allen Themen rundum die Sanierung des Schornsteins © pholidito, fotolia.com

Alternative: Schornstein glätten

Droht der Schornstein zu versotten, muss nicht sofort eine Komplettsanierung erfolgen. Es hilft bereits, wenn Sie die Innenseite des den Schornstein umgebenden Mauerwerks mit Mörtel glätten. Der Mörtel schließt Risse und Fugen, was bereits den für den Abzug nötigen Unterdruck wieder herstellt. Wichtig dabei ist, dass der Mörtel abgeschliffen wird. So kann sich später kein Kondensat absetzen – es läuft einfach ab.

Mit einem Rauchsauger gegen die Versottung

Ein eingezogener Edelstahlschornstein ist die effektivste Maßnahme, die Sie gegen eine Versottung treffen können. In einigen Fällen kann aber auch dieser Einsatz zu wenig sein, z. B. wenn der Schornstein zu kurz ist und dadurch eine zu geringer Abzug vorherrscht.

Die Lösung: ein zusätzlicher Rauchsauger, der auf dem Schornstein installiert wird. Mit ihm schlagen Sie direkt zwei Fliegen mit einer Klappe:

  • Er steuert den Unterdruck im Schornstein, hält ihn konstant und unterstützt ein schnelles Aufsteigen der Abgase.
  • Er verhindert, dass Schadstoffe und Rauch bei ungünstiger Witterung und Fallwinden in den Wohnbereich gedrückt werden.

Weitere Merkmale eines Rauchsaugers:

  • Kompatibel mit jedem Schornsteintyp
  • Für jeden Energieträger geeignet.
  • Witterungsbeständig
  • Funktionieren elektrisch und lassen sich manuell per Drehzahlregler vom Wohnzimmer aus einstellen
  • Energiesparsam
  • Luftdurchsatz kann individuell auf Rauchmenge abgestimmt werden

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3 einfache Tipps, um einer Versottung vorzubeugen

Versottung vorbeugen
Versottung vorbeugen
  1. Achten Sie auf glatte Oberflächen im Inneren des Schachtsystems, damit sich kein Wasserdampf der Abgase absetzen kann.
  2. Verbrennen Sie nur trockene Holzscheite im Kamin.
  3. Kaminholzhofen: Auch wenn es die sparsamere Variante ist, sollten Sie nicht die Sauerstoffzufuhr drosseln und die Verbrennung verlangsamen. Andernfalls verbrennen die Energieträger nicht vollständig und die noch säurehaltigen Gase entweichen. Diese verringern folglich die Abgastemperatur und leiten die Versottung ein.

Versottung: Nicht mit Schönheitsreparaturen über Schäden hinwegtäuschen

Viele, die bereits mit einem versotteten Schornstein zu kämpfen haben und sich gegen die optischen Schäden am Mauerwerk wehren wollen, neigen dazu, die Schäden zu überstreichen, hinter Alufolie zu verbergen oder einfach die Tapete auszutauschen.

Machen Sie diese Fehler nicht und sanieren Sie Ihren Schornstein von Grund auf!

Natürlich behebt ein sanierter Schornstein nicht die hässlichen gelb-braunen Flecken, die sich an der Tapete zeigen. Um diesen Makel zu beheben, greifen Sie am besten auf Isolier- oder Absperrfarbe zurück. Diese versiegelt die Oberfläche der Tapete und verhindert, dass die Flecken immer wieder durchscheinen. Herkömmliche Wandfarbe schafft das nicht.

Fazit

Ein versotteter Schornstein stellt eine ernsthafte Gefahr für Gebäudestruktur und die Gesundheit dar. Üble Gerüche und gelb-braune Verfärbungen der Wand mindern zusätzlich die Wohnqualität. Wer eine Versottung des Schornsteins bemerkt, muss unverzüglich dessen Sanierung planen. Schornsteineinsätze aus Edelstahl, gedämmtes Mauerwerk und Rauchabzüge garantieren einen einwandfreien und schnellen Abzug der Abgase. Nur so kann effektiv verhindert werden, dass der Schornstein erneut versottet. Generell gilt: Wird die Heizung oder der Kamin ausgetauscht, ist auch die Sanierung des Schornsteins fällig.

Sanierter Schornstein wird außen ausgebessert © webphoto, stock.adobe.com
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