Schornstein nachrüsten: Auf das richtige System kommt es an
Ein neuer Schornstein ist gar nicht so viel Aufwand
Ein neuer Schornstein muss her – dieses Thema steht bereits seit Jahren bei vielen Hausbesitzern auf der Tagesordnung. Kachel- oder Kaminofen erleben in den letzten Jahren einen regelrechten Boom, stehen diese für Gemütlichkeit und Wohngefühl in den eigenen vier Wänden.
Oft reicht ein Edelstahlrohr
Dabei muss es gar nicht unbedingt ein herkömmlicher, gemauerter Schornstein sein, der durch alle Geschosse und über die Dachhaut hinaus führt. Oft tut es ein Abgasrohr aus Edelstahl, das an der Außenwand des Hauses in die Höhe geführt wird. Geht es um Öl-, Gas- oder Pelletanlagen, reicht diese Variante aus. Sie ist vergleichsweise preiswert und auch mit dem geringsten Aufwand zu installieren.
Wer allerdings die Gemütlichkeit eines Kachel- oder Kaminofens in seiner Wohnung haben möchte, der braucht dieses Abgasrohr mit Zuluftsystem. Andernfalls nimmt der Kamin den zur Verbrennung notwendigen Sauerstoff aus der Raumluft. Das reicht aber nicht aus, das Feuer brennt also nicht richtig, es entstehen gesundheitsschädliche Abgase. Diese können in den Raum gelangen, wo den Bewohnern überdies noch der Sauerstoff fehlt. Besonders wichtig ist eine Luftzufuhr in Häusern, die gut gedämmt sind. Nachteil dieses Systems ist, dass der Ofen an der Außenwand des Gebäudes stehen muss – andernfalls muss eben doch ein richtiger Schornstein her.
Aufwand ist überschaubar
Für welche Variante auch immer die Entscheidung fällt – der nachträgliche Einbau eines Schonsteines ist nicht so aufwändig, wie es zunächst scheinen mag. Es gibt Fertigsysteme, die sogar Laien einbauen können, wenn ein gewisses handwerkliches Grundverständnis vorhanden ist. Dass bei solchen technischen Anlage sorgfältig gearbeitet werden muss, dass man keine selbstgebastelten Provisorien einbaut und dass man die eigenen Fähigkeiten nicht überschätzen sollte, versteht sich von selbst.
Am wenigsten Aufwand bedeutet es natürlich, überhaupt keinen neuen Schornstein zu installieren. In vielen Häusern gibt es still gelegte Schornsteine, die früher für Kohleheizungen genutzt wurden. Dann kamen die Nachtspeicheröfen, und der Schornstein wurde überflüssig. Und so kann es jetzt eine vernünftige Alternative sein, solche Schornsteine wieder in Betrieb zu nehmen.
Guter Rat vom Schornsteinfeger
Ob das geht, wie es geht und was dabei zu beachten ist, das alles weiß der Schornsteinfeger. Das ist längst nicht mehr der Herr in Schwarz, der nur auf das Dach klettert und den Ruß aus dem Kamin holt. Schornsteinfeger sind heute gut qualifizierte Spezialisten für die Abgasanlagen an Heizungen. Und als solche sind sie gut zu gebrauchen.
Vor einigen Jahren ist die Verpflichtung abgeschafft worden, den jeweiligen Bezirksschornsteinfeger einzuschalten; der Hausherr hat heute die freie Wahl. Am Schornsteinfeger vorbei kommt er allerdings nicht: Ob Schornstein oder Abgasrohr, in Betrieb gehen kann die Anlage erst nach Abnahme eben durch den Schornsteinfeger. Also empfiehlt es sich, diesen gleich in der Planungsphase einzuschalten. Denn je besser geplant wird, umso besser wird das Endprodukt.
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Viele Vorschriften sind zu beachten
Der Schornsteinfeger weiß übrigens auch, ob eine Baugenehmigung gebraucht wird, und er kennt überhaupt alle Vorschriften, die zu beachten sind. Das beginnt bei Höhe und Durchmesser des Schornsteins. Die Vorgaben sind von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich, man kommt also ohne einen Experten nicht aus. Der Schornsteinfeger weiß auch, ob besondere örtliche Verhältnisse berücksichtigt werden müssen. Eine Rolle spielen kann auch das Material, mit dem das Dach gedeckt ist. Weitere Vorschriften betreffen Abstände zu Fenster und Gauben. Der Schornsteinfeger kann auch die Dimensionierung des Schornsteins berechnen – die wichtigsten Einflussfaktoren sind die Läge des Schornsteins und die Leistungsfähigkeit der Heizung.
Und der Schornsteinfeger berät auch, wenn es um die Qualität des verwendeten Materials geht. Auf manches kann der Laie aber auch achten: Fachleute empfehlen für die Wandstärke der Rohre mindestens 0,6 Millimeter. Das Material sollte auch resistent gegen Säure und Ruß sein. Zwischen Außen- und Innenrohr sollte es einen Abstand von mindestens 25 Millimetern geben – mehr ist besser.
Übrigens: Wer sich einen neuen Schornstein in sein Haus einziehen lässt, der sollte bei der Gelegenheit gleich einen Schacht anlegen, der alle Leitungen aufnimmt, die zum Betrieb von Solarelementen auf dem Dach notwendig sind. Auch wenn man dies vorerst nicht plant – der Aufwand fällt nicht ins Gewicht, die Leitungen aber sind sehr elegant versteckt, sollten sie eines Tages doch noch gebraucht werden.
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