Schornstein mauern

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Um einen Schornstein zu mauern, sind Fachkenntnisse und Erfahrung erforderlich. Wichtig ist, die örtlichen Bauvorschriften und Sicherheitsstandards zu kennen. Wir sagen Ihnen, was wichtig ist.

Ein Hausschornstein ist ein vertikaler Schacht im oder am Gebäude, der speziell dafür konstruiert ist, Rauch und Gase aus Feuerstellen durch das Dach nach draußen zu leiten. Alle Heizsysteme, die durch Verbrennung Wärme erzeugen, benötigen einen Schornstein, auch Abgasanlage genannt. Ohne ihn wird kein Kamin, der mit Holz befeuert wird, vom zuständigen Schornsteinfeger abgenommen. Gemauerte Hausschornsteine eignen sich vorwiegend, wenn Brennstoffe mit hohen Abgastemperaturen verbrannt werden, also Holz, Öl oder Kohle.

Auch Kaminöfen, Pelletöfen oder Holzherde können im Prinzip problemlos an einen gemauerten Schornstein angeschlossen werden. Ihr Schornsteinfeger weiß, ob Sie einen Schornstein benötigen und welche Art notwendig ist. Um den Abzug korrekt zu planen, ist auch der Schornsteinfeger Ihr erster Ansprechpartner. Sollte der Rauchfänger Mängel aufweisen, dann ist man dazu gezwungen, einen Schornstein nachzurüsten oder eine Schornsteinsanierung durchzuführen.

Lohnt sich der Neubau eines gemauerten Schornsteins?

Wichtig: Die Konstruktion eines gemauerten Schornsteins ist trotz aller Stabilität, ob mehrschalig oder einschalig, anfällig für Versottung. Um ältere gemauerte Schornsteine zu erhalten und moderne Heizungsanlagen nutzen zu können, werden gemauerte Schornsteine heute oft mit einwandigen Edelstahlschornsteinen saniert. Dadurch bleibt die Optik erhalten und die Hausbesitzer profitieren von den Vorteilen einer modernen Abgasanlage.

Rotes Dach eines Einfamilienhauses und Schornstein und Schnee vor dem blauen Himmel im Winter © OlegD, stock.adobe.com
Schornsteine unterliegen in Deutschland Vorschriften, die Sie beim Mauern unbedingt beachten müssen. Ob Ihr Haus einen Schornstein benötigt, weiß Ihr zuständiger Bezirksschornsteinfeger © OlegD, stock.adobe.com

Vorschriften beachten

Möchten Sie trotzdem einen Schornstein mauern, gibt einige Vorschriften zu beachten: Ein Schornstein muss die Rauchgase zuverlässig und sicher aus dem Haus leiten. die Sicherheit im Haus gewährleisten und den Rauch sowie unangenehme Gerüche vermeiden. Für einen neue gemauerten Schornstein benötigen Sie zunächst eine Baugenehmigung. In der:

  • Feuerungsverordnung
  • der Landesbauordnung Ihres Bundeslandes
  • der Bundes-Immissionsverordnung (BImSchV)
  • in den Vorgaben des Deutschen Instituts für Normung (DIN)

finden Sie Vorgaben wie hoch der Schornstein sein muss und darf, unter anderem zur Minimal- und Maximalhöhe, dem erlaubten Baumaterial, welches Material Sie verwenden dürfen oder wie groß der Abstand zum Nachbarhaus sein sollte. zum Mindestabstand zu anderen Häusern. Die Pläne des Schornsteins müssen auch statisch begutachtet worden sein.

Tipp: Damit Sie sich nicht selbst durch die unzähligen Vorschriften arbeiten müssen, lassen Sie sich von Ihrem Bezirksschornsteinfeger bei der Planung beraten. Dieser kennt alle gültigen Vorschriften für Ihre Region und besitzt das nötige Fachwissen für den Bau des Kamins. Er kennt alle relevanten Vorschriften in Ihrer Region und besitzt das notwendige Know-how.
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Querschnitt und Zug des Schornsteins

Die Euronorm EN 13384 bildet die Grundlage, um diverse funktionale Eigenschaften des Schornsteins zu berechnen, wie etwa den Querschnitt und damit auch den Schornsteinzug. Darin ist unter anderem festgelegt, dass ein Schornstein immer senkrecht vom Ofenrohr über die eigentliche Schornsteinanlage bis hin zur Schornsteinmündung ausgeführt sein muss. Nur so können die erzeugten Abgase auf schnellstem Weg abgeführt werden, weshalb ein Schornstein immer senkrecht gebaut werden muss, insofern es baulich möglich sein sollte. Außerdem regelt die Euronorm EN 13384 Bedingungen hinsichtlich Temperatur und Druck. So darf die Schornsteinmündung niemals verschlossen werden und es muss ein bestimmter Zugbedarf eingehalten werden.

Das alles dient dazu, um über die richtige Berechnung von Querschnitt, Höhe/Länge im Schornstein einen Unterdruck zu erzeugen, der genau zur Nennwärmeleistung der Feuerstätte passt. Nur mit einer exakten Schornsteinberechnung können die Rauchgase zuverlässig und sicher abgeleitet werden. Zusammen mit Ihrem zuständigen Schornsteinfeger planen sie die Dimensionierung und den Standort des Schornsteins.

Wie hoch muss der Schornstein sein?

In der Bundes-Immissionsverordnung (BImSchV) finden Sie die Angaben zur Höhe und die Länge des Kamins: Seit dem 01.01.2022 sind die Änderungen der 1. BImSchV §19 (1) für neu installierte Festbrennstoff-Feuerstätten mit weniger als 1 MW Leistung in Kraft getreten. Ziel war es, die Abgase durch den Schornstein möglichst hoch in die Umgebungsluft zu transportieren, sodass Nachbarn und Gebäudebewohner nicht durch sie belastet werden. Die wichtigste Änderung betrifft die Höhe und die Lage des Schornsteins auf dem Dach. So ist es Vorschrift, dass die Öffnung des neu errichteten oder nachträglich gebauten Schornsteins am höchsten Punkt des Hauses, nämlich am Dachfirst, angebracht sein muss.

Zudem muss der Schornstein den Dachfirst um mindestens 40 cm überragen. Durch die neuen Vorschriften können sich unter Umständen sehr hohe Schornsteine ergeben. Die Schornsteinfegerin kann berechnen, wie hoch der Schornstein im individuellen Fall tatsächlich sein muss. Wer den nachträglichen Einbau einer modernen Holzfeuerung nebst Schornstein plant, sollte sich mit dem zuständigen Schornsteinfeger unbedingt in Verbindung setzen. Denn die Installation gehört zu den anspruchsvolleren Arbeiten und erfordert die besonderen Fachkenntnisse der jeweiligen Gewerke. Seine Abnahme des Schornsteins vor Inbetriebnahme ist unbedingt erforderlich.

Materialauswahl

Übersichtlicher werden die Vorschriften beim Material, denn Schornsteine gibt es entweder als gemauerten Schornstein, als Edelstahlschornstein oder aus speziellen Fertigteilbausteinen. Diese Materialien müssen den hohen Temperaturen standhalten können, die beim Verbrennen von Brennstoffen entstehen.

Gipsfaserplatten vor einer Innendämmung mit Holzfaserplatten und OSB-Platten als Dampfbremse © Ingo Bartussek, stock.adobe.com
Wie Sie beispielsweise den Querschnitt berechnen, erfahren Sie in der Euronorm EN 13384 © Ingo Bartussek, stock.adobe.com

Schornsteinarten

Hausschornsteine unterscheidet man nach DIN 18160 in einschalige Schornsteine und mehrschalige Schornsteine: Einschalige Schornsteine sind vertikale Schächte, die im Mauerwerksverband gemauerte oder aus mineralischen Formsteinen hergestellte werden. Hauptmerkmal ist der aus Ziegeln gemauerte Schacht, dessen Innenfläche rau ist. Der Abgasstrom fließt nicht ganz so schnell, da Fugen und der für die Stabilität verwendete Mörtel die Abgase abbremsen. Über eine Dämmung verfügen diese Schornsteinsysteme in der Regel nicht. Allerdings können die Backsteine sehr gut die Wärme speichern, die durch die ausströmenden Abgase abgegeben wird. Die Nachteile des gemauerten Schornsteins: Er ist anfällig für Versottung, ungeeignet für Brennwertanlagen und kann nur mit hohem Aufwand erweitert werden.

Für einschalige Schornsteine dürfen verwendet werden:

  • Mauerziegel mit Lochung A nach DIN 105 Teil 1
  • Kalksandstein-Vollsteine nach DIN 106
  • Formstücke aus Leichtbeton nach DIN 18150
  • Formstücke aus Porenbeton nach DIN 4165

Für mehrschalige Schornsteine mit Dämmstoffschicht und beweglicher Innenschale darf man nachstehend genannte Mauersteine und Formstücke verwenden. Wichtig: Für die Außenschale dürfen nur Baustoffe verwendet werden, deren oberer Grenzwert der Wasserdampf-Diffusionszahl nach DIN 4108 nicht größer ist als der für die Innenschale ermittelte Dampfdiffusionswiderstand.

Für die Innenschalen:

  • Innenrohrformstücke aus Leichtbeton nach DIN 18147
  • Innenrohrformstücke aus Schamotte nach DIN 18147

Für die Außenschale:

  • Mauerziegel nach DIN 105
  • Mantelformstücke aus Leichtbeton nach DIN 18147
  • Kalksandsteine nach DIN 106
  • Porenbetonsteine nach DIN 4165
  • Hohlblocksteine aus Leichtbeton nach DIN 18151
  • Vollsteine aus Leichtbeton nach DIN 18152

Verwenden Sie für Schornsteine aus Formstücken oder Mauersteinen Mörtel der Gruppe II oder IIa (DIN 1053-1).

Ein großer Schornstein aus rotem Backstein auf einem braunen Ziegeldach eines privaten grauen Hauses mit einem Fenster gegen den Himmel © butus, stock.adobe.com
Ein gemauerter Schornstein ist für viele der Inbegriff des Schornsteins. Tatsächlich bieten Abgasanlagen aus Mauerwerk heute vielfach nur noch eine Hülle für Edelstahlschornsteine © butus, stock.adobe.com

Bausatz für Schornsteine

Im Fachhandel gibt es vorgefertigte Schornsteinbauteile. Sie bestehen aus Porenbeton und werden im Dünnbettverfahren übereinander gemauert. Die vorgefertigten Elemente sind hohl und ihr Innenquerschnitt ist vorgegeben. Diese Bausätze lassen sich einfach mauern, da die Formstücke nicht im Verband gemauert werden müssen. Allerdings müssen Sie den Leichtbeton verkleiden, um den Schornstein zu schützen

Schornstein aus Ziegeln mauern

Machen Sie sich zunächst eine Zeichnung des geplanten Schornsteins. Verwenden Sie Hartbrandziegel oder Viertelsteinen, die Sie im Verband mauern. Um Risse in den Mauersteinen zu vermeiden, dürfen die Fugen nicht parallel übereinander verlaufen. Zwischen Bindern und Läufern müssen Sie bei jeder zweiten Schicht wechseln. Lassen Sie das Senklot von der Austrittsstelle des Hausschornsteins auf dem Dach auf den Boden hinab.

Falls von seitens der Baubehörde ein Fundament verlangt wurde, muss vor dem Bau des eigentlichen Schornsteins noch ein entsprechendes Fundament errichtet werden. Wichtig ist, dass der Kamin absolut lotrecht steht. Dafür verwenden Sie zunächst ein Senklot, um den Standort zu bestimmen. Am Fundament markieren Sie den Punkt, auf dem das Senklot liegt. Von dort mauern Sie den Schlot nach oben. Überprüfen Sie regelmäßig den senkrechten Aufbau mit dem Lot. Mit dem Senklot können Sie während der Mauerarbeiten immer wieder den genauen senkrechten Aufbau überprüfen. Nach jeder gemauerten Ziegelreihe kontrollieren Sie mit der Wasserwaage in der Vertikalen und in der Horizontalen den exakten Verlauf. Ist eine Reihe nur wenige Millimeter schief, müssen Sie diesen Fehler direkt korrigieren. Vergessen Sie nicht, die Steine mit speziellem Mörtel sauber zu verfugen, um sicherzustellen, dass der Schornstein komplett dicht ist.

Es erfordert viel Erfahrung, um einen Schornstein zu mauern. Wenn Sie sich die Arbeiten nicht zutrauen, beauftragen Sie einen Maurer. In einigen Bundesländern dürfen Heimwerker ihren Kamin nicht selbst bauen. Näheres regelt die jeweilige Landesbauordnung. Bevor der Schornstein in Betrieb gehen darf, müssen Sie einen Termin mit dem zuständigen Schornsteinfeger zur Abnahme vereinbaren.

Schornstein aus Edelstahl © Mariesacha, fotolia.com
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