Ein Schornstein ragt aus dem Dach heraus und durchbricht die Dachfläche. Damit kein Regen ins Haus dringt, muss die Lücke zwischen Schornstein und Dach gut abgedichtet sein.
Wenn ein Schornstein durch die Dacheindeckung geführt wird, entsteht eine undichte Stelle. Um Schäden am Mauerwerk oder dem Schornstein durch Witterungseinflüsse zu vermeiden, ist es wichtig, eine Schornsteinabdichtung anzubringen. Da sonst an dieser Stelle die Gefahr besteht, dass Wasser in Form von Niederschlag durchs Dach ins Innere Ihrer Hauses gelangt. Bei älteren Schornsteinen sollte die Abdichtung regelmäßig kontrolliert werden, da Materialien wie Blech, Silikon oder Dachpappe beschädigt sein könnten.
Wann sollte der Schornstein abgedichtet werden?
Das Abdichten des Schornsteins ist bei gemauerten Schornsteinen notwendig. Bei Edelstahl-Schornsteinsystemen fällt es meist weg, da hier spezielle Bauteile für die Dachdurchführung angeboten werden. Auch für Leichtbauschornsteine gibt es entsprechende Elemente, welche die Lücke zwischen Schornstein und Dach abdichten.
Zeigen sich schon Wasserflecken unter dem Dach oder an der Zimmerdecke? Das könnte darauf hinweisen, dass die Stelle zwischen Dach und Schornstein undicht Ist. Anzeichen für eine beschädigte Abdichtung sind Löcher oder Putzabbrüche. Wenn Sie eine undichte Stelle vermuten, sprechen Sie zuerst mit Ihrem Schornsteinfeger, um die passenden Maßnahmen zu besprechen überlegen.
Generell sollte diese Arbeit erledigt werden, wenn es trocken und warm ist. Frühling und Sommer sind damit die besten Jahreszeiten, um dieses Projekt in Angriff zu nehmen. Wenn Sie um die Abdichtung im Herbst oder Winter nicht herumkommen, sollten Sie sich trotzdem möglichst trockene Tage aussuchen, damit die abdichtenden Komponenten gut trocknen und dicht halten.
Geeignete Materialien
Für das Abdichten des Schornsteins werden üblicherweise diverse Metalle, etwa Aluminium, Kupfer oder feuerverzinktes Blech rund um den Schornstein montiert. Die Befestigung der Schürzen wird mit Dichtungspaste oder durch Verlötung vorgenommen. Dabei ist besonders darauf zu achten, dass das Material feuerfest ist.
In wenigen Schritten den Schornstein abdichten
- Arbeitsbereich einrichten
Ein fest montierte Dachstufe oder ein Podest sollte vorhanden sein. Sichern Sie sich und einen eventuellen Helfer ausreichend gegen Stürze ab und legen Sie alle notwendigen Werkzeuge und Materialien bereit. Achten Sie unbedingt auf die Witterung: Es sollte trocken und nicht allzu windig sein. Wer unsicher ist, sollte die Arbeiten einem Fachbetrieb, in der Regel einem Dachdecker, überlassen.
- Ziegel und Abdichtung entfernen
Entfernen Sie zunächst, sofern das Dach schon gedeckt ist, die Ziegel rund um den Schornstein. Anschließend entfernen Sie die alte Blechabdeckung um den Schornstein herum. Meist bleibt noch ein Rand aus Zement bestehen, dieser wird mit Hammer und Meißel entfernt. Den Untergrund für die weiteren Arbeiten säubern. Bohren Sie die Befestigungslöcher für die Abdichtung in die Außenwand des Schornsteins. Markieren Sie dann die entsprechenden Stellen im Blech (beziehungsweise in dem Material, für das Sie sich entschieden haben) und bohren Sie einige Löcher vor.
- Abdichtung verschrauben
Nun fangen Sie von unten an: Legen Sie die Abdichtung an den Schornstein und schrauben Sie zuerst deren Unterseite im Mauerwerk fest. Auch eine Verschraubung auf den Dachsparren kann sinnvoll sein. Danach machen Sie an den oberen Bohrungen weiter. Befestigen Sie nun weitere Bleche an den Seiten oder wo auch immer Sie Handlungsbedarf sehen. Montieren Sie die Bleche immer überlappend und verschließen Sie Öffnungen entweder mit Silikon oder, im Fall von Zinkblechen, indem Sie löten.
- Blechkante abdichten
Nun geht es darum, die Blechkante, die an der Schornsteinwand anliegt, abzudichten. Hier gibt es zwei Möglichkeiten: Da die Verkleidung nicht bis ganz oben reicht, können Sie über der Verkleidung einen Schnitt ins Mauerwerk des Schornsteins fräsen und ein Blech mit 90° Winkel anbringen, sodass es nach unten zeigt. Oder Sie schließen die Lücke mit Silikon. Silikon hat den Nachteil, dass es häufiger erneuert werden muss, da es schneller porös wird.
Sind Sie handwerklich begabt und verfügen über die nötige Erfahrung, können Sie den Schornstein selbst abdichten. Bedenken Sie: Arbeiten auf dem Dach sind gefährlich, denken Sie unbedingt an Ihre Sicherheit. Nach Möglichkeit sollten Helfer bei den Arbeiten zur Hand gehen. Diese können auch sicherstellen, dass beim Abdichten des Schornsteins Sie selbst, Dach und Umgebung entsprechend gesichert sind. Beim Arbeiten sollten Sie eine eine Schutzbrille und Arbeitshandschuhe tragen.
Was kostet das Abdichten?
Dichten Sie einen gemauerten Abzug ab, dann müssen Sie mit Preisen ab 50 Euro pro Quadratmeter Blech rechnen. Die Abdichtung mit einem Abdichtband kostet zwischen 15 und 25 Euro pro Meter. Hinzu kommen natürlich die Kosten für die Befestigung (Schrauben und Dübel), Dichtungsmasse wie Silikon, Mörtel oder Lötzinn und gegebenenfalls die Arbeitsleistung. Edelstahl- und Leichtbauschornsteine haben spezielle Bauteile, die Sie bereits ab 55 Euro bekommen.
Wenn sie einen Fachbetrieb beauftragen, kommen noch Lohnkosten und unter Umständen eventuell Kosten für ein Gerüst hinzu. Diese unterscheiden sich je nach Region und Aufwand. Holen Sie sich Angebote von mehreren Betrieben ein und vergleichen Sie diese.
Schornsteinsanierung in 5 Schritten
Schornsteinsanierung in 5 Schritten: So gehen Sie vor Mit einer Schornsteinsanierung lassen sich Schornsteine nicht nur reparieren, sondern für den… weiterlesen