Anschlagrichtung passt nicht? Am besten her mit einer neuen Tür!
Natürlich kann man den Anschlag einer Tür ändern. Es kann aber leicht viel Aufwand sein, und dann stellt sich schnell die Frage, ob man mit einer neuen Tür nicht besser bedient ist. En Thema für Anfänger ist das jedenfalls nicht.
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Vorsicht bei der Planung
Wer ein Haus oder wenigstens eine Wohnung plant, der sollte sich genau überlegen, in welche Richtung die Türen aufgehen soll. Sonst geht schnell wertvoller Platz verloren, die Laufwege passen nicht, oder die geöffnete Tür ist dauernd im Weg. Komplizierter aber wird es, wenn der Anschlag einer bereits vorhandenen Tür nicht passt. Unmöglich ist kaum etwas – aber die Lösung so mancher Aufgabe verlangt schon ein wenig Geduld.
Beschränken wir uns an dieser Stelle einmal auf Holztüren, denn das ist immer noch das mit Abstand am häufigsten vorkommende Material. „Eine linke Tür bleibt eine linke Tür“, kann man im Internet lesen. Mit anderen Worten: Wenn man im Raum steht, und die Tür geht nach Innen auf, dann kann der Griff beispielsweise auf der rechten Seite sein. Gleich verabschieden kann man sich von der Idee, das Türblatt einfach auf den Kopf zu stellen, schon, weil man den Griff zum Öffnen der Tür nach oben drücken müsste. Das aber möchte niemand.
Komplettumbau – eine Herausforderung für Bastler
Das ist aber noch nicht alles. Die Angeln am Türblatt müssten gedreht werden, denn Einhängen kann man eine Tür natürlich nur von oben. Sodann müsste an der Zarge sowohl die Gegenstücke des Schlosses und der Angeln versetzt werden. All das kann man machen: Man löst alle Beschlagteile von Tür und Angeln, fräst die notwendigen Löcher und Aussparungen aus und setzt die Metallteile so ein, wie sie gebraucht werden. Dann füllt man nicht mehr benötigte Aussparungen mit Holz auf, spachtelt und schmirgelt streicht darüber.
Ist das realistisch? Nein, ist es nicht. Erforderlich wäre Millimeterarbeit, die eigentlich nur ein Schreiner leisten kann. Den aber zu bezahlen, wäre sehr teuer. Dazu kommt, dass am Ende die gesamte Tür und die komplette Zarge neu gestrichen werden müssten. In den meisten Fällen, damit es wie neu aussieht, sogar mehrfach. Es ist klar zu erkennen, dass es sich um einen immensen Aufwand handelt.
Empfehlung kann daher nur sein, eine neue Tür zu kaufen und einzubauen. Handelt es sich um Standardmaße, kommt man für eine Standardtür mit einer Investition von weniger als 200 Euro aus. Den Einbau einer Zarge kann auch der Hobby-Heimwerker mit Geduld und Sorgfalt schaffen. Es kommt nur darauf an, die richtigen Kniffe zu kennen – eine Anleitung zum Zargen Einbau findet man ebenfalls auf unserer Seite.
Anders können die Dinge sich darstellen, wenn nicht nur der Anschlag geändert werden soll, sondern auch die Seite, in die die Türe aufgeht also zum Beispiel nicht mehr ins Zimmer, sondern in den Flur. Dann könnte die Zarge ausgebaut und andersherum wieder eingebaut werden. Auf diese Art und Weise spart man sich den Kauf von Tür und Zarge, was beispielsweise dann angesagt ist, wenn man die alte Tür wegen eines besonderen Designs behalten möchte.
Aber auch dabei gibt es Fallstricke. Ältere Zargen sind in der Wand verschraubt – wer Glück hat, kann diese Schrauben lockern und die Zarge vorsichtig abnehmen. Neue Zargen sind mit Zargenschaum angeklebt. In dem Fall muss die zumeist nur eingesteckte Zargenabdeckung herausgenommen werden, um dann den Zargenschaum herauszukratzen. Das kann ein mühevolles Geschäft sein, denn der Schaum ist fest und stabil und gibt eigentlich nur einem Stemmeisen gegenüber nach. Manchmal kommt man aber auch mit einer Säge gut zurecht.
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Ungewollte Nebeneffekte
Wer dies zerstörungsfrei schafft, der kann die dann gelöste Zarge andersherum wieder einbauen. Dies kann allerdings Effekte haben, an die man zuvor meistens nicht denkt. So passt die sichtbare Türfarbe plötzlich nicht mehr zu dem jeweiligen Raum. Oder die Zargenabdeckung ist an beiden Seiten unterschiedlich breit, etwa wegen Kacheln, Lichtschaltern oder Steckdosen. Dann muss nachgearbeitet werden. Es kommt aber auch vor, dass der Bodenbelag nicht mehr passt. Der wechselt in der Regel genau unter dem Türblatt, und da bei dieser Aktion das Türblatt eine neue Position bekommt, stimmt das nicht mehr.
Dieses Problem stellt sich aber auch, wenn man eine gänzlich neue Tür einbaut. Ansonsten aber bedeutet eine neue Tür mit neuer Zarge einen so viel geringere Aufwand, dass dies fast immer einem Umbau vorhandener Türen vorzuziehen ist. Schnell verabschieden sollte man sich auch von der Idee, mit solchen Umbauarbeiten einen professionellen Handwerker zu beauftragen – die Kosten stehen in keinem Verhältnis zum Ertrag. Wer aber wirklich gerne bastelt, genau arbeiten kann und sich am Ende sehr über eine gelungene Arbeit freut – der kann auch komplette Türen selbst umbauen.
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