Türen sind ständig im Gebrauch und müssen viel aushalten – das geht nicht spurlos an ihnen vorüber. Wer alte Türen aufarbeiten möchte, besitzt meist prinzipiell langlebige Türen aus Holz oder Metall, deren Restaurieren lohnt. Während Massivholz stabil und widerstandsfähig ist, steigt der Aufwand bei Platten- und Bretterkonstruktionen mit Hohlraum.
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Türen mit Furnier reparieren
Das fachgerechte Ausbessern von Furnierschäden an Innentüren ist etwas knifflig. Kleine Abplatzungen am Furnier legen in der Regel das Konstruktionsholz frei. Um dies auszubessern, kauft man sich ein entsprechendes Blatt Furnierholz.
Damit die Zimmertür leichter zu bearbeiten ist, wird sie zunächst ausgehängt und auf zwei Böcke gelegt. So liegt sie stabil und kann beim Bearbeiten nicht verrutschen.
Aus dem Blatt Furnier ein spitzwinkliges Dreieck ausschneiden, das die Schadstelle knapp überdeckt. Furnier auf den Schaden legen und mit einem spitzen Bleistift die Umrisse auf die Türe zeichnen. Mit einem scharfen Cutter-Messer entlang einem Metallwinkel die obere Furnierschicht sorgfältig einschneiden und das schadhafte Furnier mit einem sauber abgezogenen Beitel ablösen. Leim auftragen, Furnierstück einlegen und mit Klebefilm anheften. Nach dem Abbinden des Leims den Klebefilm vorsichtig entfernen. Das Furnier mit Beize nachretuschieren und vorsichtig matten Klarlack dünn mit einem fusselfreien Lappen auftragen und abreiben.
Alternative: Furnierschaden retuschieren
Wenn man einen Furnierschaden retuschiert, handelt es sich immer um eine grobe optische Verschönerung. Das fehlende Material wird auch durch einen farblich entsprechenden Retuschierstift nicht „aufgefüllt“, lediglich die Farbe wird angepasst. Sie können das fehlende Material jedoch auch durch Holzspachtel ersetzen und diesen anschließend retuschieren.
Türen abschleifen
Wer seine Holz-Innentüren streichen möchte, muss gründliche Vorbereitungen treffen. Das Abschleifen der Türen erzeugt eine glatte, sauber, fett- und staubfreie Oberfläche.
Glatte Türblätter erfordern mit einem elektrischen Schwingschleifer nur geringen Aufwand. Für das Abschleifen der Profile eignet sich ein Delta- oder Eckenschleifgerät. Das Gleiche gilt für die Türzarge.
Zuerst werden alle Metalldeckel und Befestigungen vom Türblatt, Türrahmen oder der Türzarge entfernt. Wenn der Schließmechanismus oder bewegliche Teile offen liegen, ist es ratsam diese so abzukleben, dass sie vor dem Schleifstaub geschützt werden.
Damit die Zimmertür leichter zu bearbeiten ist, wird sie zunächst ausgehängt und auf zwei Böcke gelegt. So liegt sie stabil und kann beim Bearbeiten nicht verrutschen. Vor dem Abschleifen alle offenen Stellen, Risse und Löcher mit Holzkitt entsprechend der Herstellerangabe füllen. Absplitterungen entfernen.
Gestartet wird mit dem gröbsten Schleifmittel (Körnung zwischen 120 und 250). Werden mehrere Schleifmittelträger genutzt, sollte darauf geachtet werden, die gleiche Körnung für alle Schleifvorgänge in einem Durchgang zu verwenden. Immer mit kreisenden Bewegungen schleifen.
Um der Innentüre einen Feinschliff zu geben, muss die Körnung des Schleifmittels auf mindestens 400 für den letzten Schleifgang gesteigert werden. Nach jedem Schleifgang den Staub mit einem Staubsauger entfernen.
Danach kann entsprechend Herstellerangabe eine Grundierung oder einen Haftgrund auf und lassen ihn durchtrocknen. Ein letztes Nachschleifen mit 400er-Körnung oder feiner erhöht die Haltbarkeit des folgenden Anstrichs.
Wenn die Innentür lasiert werden soll, ist darauf zu achten, beim Schleifen keine Riefen zu hinterlassen.
Abbeizen von Türen
Eine Alternative zum Abschleifen ist das Abbeizen von Türen. Insbesondere dann, wenn man die Maserung einer alten Tür freilegen möchte oder die Innentür lasiert werden soll.
Bevor das Beizmittel verwendet wird, sollte man sich laugen- und säurefeste Schutzkleidung überziehen. Wichtig auch: Handschuhe, Atem- und Augenschutz. Die Beize wird mit einem Pinsel in langen Strichen auf die Türflächen aufgetragen. Danach muss die Beize entsprechend der Herstellerangabe einwirken. Die angelöste Farbe wird mit einer Spachtel abgehoben oder mit einem Zieheisen abgezogen. Ein vorsichtiges Erwärmen mit einem Heißluftföhn erleichtert das Ablösen.
Türen spachteln
Zuerst werden an Rissen, Löchern oder Absplitterungen mit einem Cutter-Messer oder Tapeziermesser alle Ausfaserungen und losen Späne entfernt. Nach dem Freilegen sollten die Kanten an den Vertiefungen glatt sein.
Bei Schäden an Kanten und Ecken der Innentür ist eine „Verschalung“ anzubringen. Dabei werden mit Schraubzwingen kleine „Schalbrettchen“ seitlich angebracht. Auf der Seite, an der die Füllmasse gehalten wird, am besten ein fetthaltiges Antihaftmittel auftragen. Es erleichtert das spätere Entfernen der „Schalung“.
Die Spachtelmasse oder den Holzkitt entsprechend Herstellerangabe anrühren und auf die Risse und Löcher einstreichen. Um der Füllmasse mehr Haftung zu verleihen, die Spachtelmasse oder den Holzkitt mit der Spachtel leicht andrücken. Nach dem Aushärten der Spachtelmasse wird die Holztür, um Unebenheiten auszugleichen, abgeschliffen.
Türen lackieren
Ehe die Tür lackiert wird, sollte für eine staubarme Arbeitsumgebung gesorgt werden. Denn je staubärmer die Umgebung, desto glatter die Lackschicht. Damit die Zimmertür leichter zu bearbeiten ist, wird sie zunächst ausgehängt und auf zwei Böcke gelegt. So liegt sie stabil und kann beim Bearbeiten nicht verrutschen. Dabei sollte sie möglichst waagerecht liegen.
Beste Ergebnisse werden mit feinen Lackrollen aus Schaumstoff erreicht. Pinsel sollten nur für Detailarbeiten in Ecken, Falzen und an Rund-Profilen eingesetzt werden.
Vor dem Lackieren die Holzflächen wie beschrieben abschleifen. Bei profilierten Innentüren und Kassettentüren ist das Anrauen in Falzen und Ecken mit Sandpapier oder einfacher Stahlwolle möglich.
Für Innentüren eignen sich einfache Acryllacke. Dieser ist lösemittelfrei und leicht zu verarbeiten. Oder man verwendet „Dickschichtlasuren für maßhaltige Bauteile“, wenn die natürliche Maserung der Holztür sichtbar bleiben soll.
Der Lack wird zunächst auf den großen zusammenhängenden Flächen aufgetragen. Mit einer Lackrolle wird der Lack dünn und gleichmäßig auf den Holzflächen verteilt. Anschließend lackiert man die kleineren Flächen und Falze. Hier eignet sich möglicherweise ein Pinsel besser.
Anschließend wird die Rückseite der Tür ebenso lackiert. Bevor die Rückseite der Tür gestrichen wird, muss der Lack ausgehärtet sein. Legen Sie zum Schutz der neuen Lackschicht feste Kartonstreifen (oder saubere Teppichreste) auf den Böcken aus.
Hochglänzende Oberflächen auf der Zimmertür wie aus dem Möbelhaus gelingen nur als Sprühlackierung – für Heimwerker ist das leider nicht praktikabel.
TIPP
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Türen lasieren
Anders als beim Lackieren werden Türen aus Holz lasiert, wenn die natürliche Maserung und Textur des Holzes sichtbar sein soll. Beim Lasieren wird deshalb die freigelegte Holzoptik durch den Anstrich konserviert und geschützt.
Da beim Lasieren die Lasur tiefer in das Holz eindringt als Lacke, sollte auf ein vollkommenes Durchtrocknen der Türen und die längere Trockenzeit nach dem Lasieren geachtet werden. Wenn zur Vorbereitung alte Farben mittels Abbeizen entfernt werden, muss eine geeignete Lasur verwendet werden. Die Flächen der Tür müssen staubfrei sein und die Maserung zeigen.
Zuerst wird die vom Hersteller der Lasur empfohlene Grundierung aufgetragen. Bis zu drei Tage sollte die Innentür danach trocknen. Danach wird die grundierte Fläche leicht angeraut.
Dann wird die Lasur entsprechend der Herstellerangabe aufgetragen.
Türen komplett erneuern
Nicht immer ist die Renovierung günstiger als neue Türen. Je nachdem, ob es sich bei den alten Türen um hochwertige Massivholztüren, bei denen die Renovierung lohnt, oder um Pressspanplatten- und Bretterkonstruktionen mit Hohlraum.
Nahezu jeder Türen-Hersteller hat inzwischen auch Renovationsprogramme, bei denen beispielsweise alte Stahlzargen mit einer neuen Zarge ummantelt wird. Wer Türen selbst austauschen möchte, kann nur das Türblatt erneuern oder die gesamte Tür einschließlich Türzarge demontieren und neu setzen.
Besonders bei einer einfachen Zimmertür aus Holz ist das Austauschen des Türblatts am leichtesten möglich. Die herkömmlichen Standardmaße sind seit vielen Jahrzehnten gleich. Das umfasst auch die Türbänder und deren Montagepositionen. Drehstifte in den Scharnieren, in die das neue Türblatt eingehängt wird, können bei Abweichungen in der Höhe aus dem Rahmen, der Türzarge oder der Türlaibung herausgedreht werden. Sie können dann entsprechend der Türblattposition neu gesetzt werden.
Werden Türzargen ausgebaut, müssen fast immer die Hohlräume ausgeschäumt werden. Nach dem Freilegen der Türöffnung kann die neue Tür und Zarge die Türöffnung verkleinern oder vergrößern. Die neue Türzarge sollte erst nach der Beseitigung aller Befestigungsreste am Mauerwerk und in der Laibung eingebaut werden.
Was kosten Innentüren?
Türen gehören zum Haus und sind durch nichts zu ersetzen, deshalb müssen sie auch zwingend in die Kalkulation. Für die… weiterlesen