Das Tragwerk des Steildachs
Genauso wie die Karosserie eines Autos noch nicht verrät, was für ein Motor sich darunter versteckt, lässt die reine Dachform noch keine Rückschlüsse auf das darunter liegende Dachtragwerk zu. Das Dachtragwerk – auch als Dachstuhl bezeichnet – wird bei Ein- und Zweifamilienhäusern heute noch vor allem aus Holz hergestellt. Dabei kommen sowohl Vollholz als auch aus mehreren Holzbalken zusammengefügte Leimholzbinder zum Einsatz. Je nach Spannweite und Neigung des Daches werden unterschiedliche Tragwerkskonstruktionen gewählt. Dabei haben sich vor allem zwei Varianten durchgesetzt:
- das Sparrendach
- das Pfettendach
Während die Konstruktion eines Sparrendachs sehr einfach ist und einen stützenfreien Dachraum ermöglicht, sind mit dem Pfettendach größere Spannweiten und Dachöffnungen möglich. Beide Konstruktionsformen werden in zahlreichen Varianten in der Baupraxis angewendet.
Dachstuhl bietet Grundlage für ein stabiles Dach
Ist die Eindeckung die Haut des Daches, so ist der Dachstuhl das Skelett. Die Konstruktion muss stabil und flexibel gleichzeitig ausgeführt sein. Stabilität bedarf sie aufgrund der auftretenden Horizontal- und Vertikalkräfte, beispielsweise durch das Eigengewicht der Holzkonstruktion oder den Druck des Windes. Diese Kräfte werden über die verschiedenen Sparren und Balken abgeführt. Dabei ist allerdings ebenso Flexibilität gefragt, damit alle Bestandteile des Dachstuhls bei Windlast oder Temperaturschwankungen arbeiten können. Dieses Arbeiten ist vor allem bei alten Dachkonstruktionen mit sichtbaren Balken als charakteristisches Knacken zu hören.