Der natürliche Baustoff Holz ist auch für die Fassadengestaltung sehr beliebt – nicht zuletzt, weil Holzfassaden vergleichsweise unkompliziert sind. Nichtsdestotrotz benötigen auch Holzfassaden Pflege, damit keine Schäden entstehen. Bilden sich Risse oder lockern sich einzelne Bretter, müssen diese schnellstmöglich ausgebessert werden, denn dauerhaft eingedrungene Nässe lässt das Holz faulen.

Konstruktiver Holzschutz

Die Pflege beginnt bereits bei der Planung der Fassade – wer schon beim Bau wichtige Punkte beachtet, spart sich viele Ausbesserungsarbeiten. Beispielsweise sind bei Häusern mit Holzfassaden üblicherweise der Dachvorstand und die Überstände der Fensterbänke breiter als bei Putzfassaden. Außerdem sollte der verputzte Sockel mindestens 30 cm hoch sein (Spritzwasser-Schutz).
Bei der Konstruktion der Holzfassade ist auf eine ausreichende Hinterlüftung zu achten, damit eingedrungenes Wasser abfließen und das Holz durch die Luftzirkulation wieder abtrocknen kann.
Auch die Verlegerichtung der Holzoberfläche hat Einfluss auf die Langlebigkeit: Bei einer senkrechten Lattung läuft das Wasser längs zur Faser ab und das Holz trocknet besser. Außerdem bietet diese Variante dem Wasser keine waagerechten Flächen, auf denen es steht.
Holzauswahl
Wie intensiv der Pflegeaufwand ist, hängt auch von der gewählten Holzart ab. Grundsätzlich sind alle heimischen Nadelholzarten wie Fichte, Tanne, Kiefer und Lärche sowie die Laubholzarten Eiche oder Kastanie für den Einsatz im Außenbereich geeignet. Die Fichte stellt dabei das wohl häufigsten eingesetzte Konstruktionsholz dar – nicht zuletzt aufgrund des günstigen Preises. Darüber hinaus punktet Fichte mit hoher Festigkeit und lässt sich gut oberflächenbehandeln.
Für farbige Fassaden eignet sich am besten sägeraues Holz, da es mehr Farbe aufnehmen kann, was die Haltbarkeit verlängert.

Holzfassade
Holzfassaden – Architektur und Schutz aus der Natur Holz strahlt Wärme und Wertigkeit aus und ist ein natürlich nachwachsender Rohstoff… weiterlesen
Für komplett unbehandelte Fassaden wird meist Lärche verwendet, die aufgrund ihres hohen Harzanteils auch ohne chemischen Feuchtigkeitsschutz besonders gut gegen Witterungseinflüsse geschützt ist.
Allerdings ist der natürliche Farbton des frischen Holzes im Außenbereich nicht von Dauer: Unbehandelte Holzoberflächen (unabhängig von der Holzart) vergrauen innerhalb weniger Jahre – an stark bewitterten Stellen zuerst. Diese Patina mindert die Festigkeit nicht, wird aber von vielen Bauherren optisch nicht gewünscht.
Es ist letztlich eine Frage des persönlichen Geschmacks, ob die Alterungserscheinung in Kauf genommen wird oder nicht. Für Holzoberflächen stehen zahlreiche deckende und lasierende Farben zur Verfügung. Nachteil: Diese Anstriche müssen alle 4 bis 8 Jahre erneuert werden.
Oberflächenbehandlung – mit welchem Produkt?

Farbige Holzfassaden liegen im Trend – die Hersteller bieten Anstriche in vielen Farbtönen. Neben kräftigem Schwedenrot im Landhausstil sind auch dezente Grautöne sehr beliebt, insbesondere bei Häusern in modernem Look.
Lasierend oder deckend? Welche Schichtdicke? Lasuren sind halbtransparente Anstriche, bei denen die Holzstruktur erkennbar bleibt. Deckende Lacke ergeben eine einheitlich gefärbte Oberfläche.
- Dünnschichtlasuren (Schichtdicke 0 – ca. 20 µm) bilden keinen geschlossenen Film, sondern dringen teilweise in das Holz ein. Sie bieten einen geringen Feuchtigkeitsschutz, wittern in der Regel gleichmäßiger, aber rascher ab, sodass sich kurze Wartungsintervalle ergeben. Vorteil: Die Renovierung gestaltet sich einfacher als bei filmbildenden Anstrichen.
- Mittelschichtige Lasuren und Lacke (Schichtdicke ca. 20 – 60 µm) bilden geschlossene Anstrichfilme, sodass ein gewisser Feuchteschutz erreicht wird. Anstriche dieser Dicke wittern langsamer ab, die Wartungsintervalle verlängern sich. Abblätterungen sind typisch, was die Renovierung aufwändiger macht.
Lacke mit Schichtdicken über 60 µm werden für Fassaden üblicherweise nicht verwendet, da bei Rissen oder Fugen Feuchteansammlungen im Holz entstehen können, die zur Fäulnisbildung führen.

Häufig enthalten Anstriche neben den Farbpigmenten biozide Zusätze (z.B. Fungizide) oder Hydrophobierungsmittel, die die Holzoberfläche chemisch so verändern, dass diese weniger Feuchtigkeit aufnehmen kann – wenn Sie Wert auf die Ökobilanz Ihrer Fassade legen, sollten Sie sich deshalb sehr genau nach den jeweiligen Inhaltsstoffen erkundigen.
Soll die Fassade nicht farbig gestaltet werden, kann das Holz mit einem „vorpatinierenden“ Anstrich behandelt werden, sodass der Prozess der unregelmäßigen Versilberung optisch vorweggenommen wird. Die natürliche Vergrauung wird dadurch nicht behindert.
TIPP
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Material- und Werkzeugliste – nichts vergessen?
- Besen
- Hochdruckreiniger
- Schleifgerät und Schleifpapier (je nach Voranstrich)
- Kreppband
- Abdeckfolie
- Pinsel und Walze (passend zum verwendeten Farbtyp)
- Holzspachtelmasse
- Spachtel
- Anstrich in ausreichender Menge

Vorarbeiten – für ein perfektes Ergebnis
- Je nach Art des Voranstrichs muss das Holz angeschliffen werden, damit der Folgeanstrich optimal haftet. Abblätternde Farbreste oder Blasen sind komplett zu entfernen – am schnellsten funktioniert dieser Arbeitsgang mit einer Profi-Bürstmaschine und Schleifpapier der Körnung 200 bis 300.
- Reinigen Sie anschließend die Holzfassade mit dem Besen und einer Bürste oder mit einem Kärcher (niedriger Wasserdruck!)
- Kontrollieren Sie die Holzfassade nach beschädigten Stellen – Bretter mit angefaulten Stellen müssen ausgetauscht werden. Kleine Risse in intaktem Holz können mit passender Holzspachtelmasse repariert werden.
- Schützen Sie Bauelemente, die nicht gestrichen werden, durch Kreppband und Folie (Fenster, Rahmen, Türen, Geländer etc.)
Holz streichen – so geht’s!
- Rühren Sie die Lasur oder Farbe gut auf und streichen Sie diese dann dünn und gleichmäßig in Richtung der Maserung auf.
- Nach 4 bis 6 Stunden (Herstellerangaben beachten!) ist der Grundanstrich trocken. Optimal ist eine Außentemperatur von rund 20 Grad – niedrige Temperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit verlängern die Trockenzeit.
- Nach dem Trocknen können die Folgeanstriche erfolgen – für guten UV-Schutz mindestens einmal, an Wetterseiten oder bei sehr saugfähigem, sägerauem Holz besser zweimal.

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