Wintergarten Materialien und Bauweisen
Beim Bau eines Wintergartens stehen viele Gestaltungsmöglichkeiten offen. Das äußere Erscheinungsbild und auch die „inneren Werte“, beispielsweise die Energieeffizienz, sind zu einem bedeutsamen Teil von den Materialien abhängig, die verwendet werden. Bei den Komponenten sind vor allem das Fundament, die Eindeckung und die Trägerkonstruktion maßgeblich für die Eigenschaften.
Beim Fundament ist Beton das Mittel der Wahl. Je nach Gegebenheiten des Standorts und der Wahl der Fundamentart kann es mit zusätzlichen Materialien verbunden werden. Für die Eindeckung wird in der Regel Glas verwendet, doch bietet Kunststoff hier eine Alternative. Bei der Trägerkonstruktion kommt in der Regel Holz, Stahl oder Aluminium zum Zug. Vereinzelt wird auch Kunststoff verwendet.
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Wintergarten-Fundament
Beim Fundament ähnelt der Wintergarten einem Haus: Ohne geht es nicht. Es nimmt das Gewicht der Konstruktion, der Einrichtung und auch eventueller zusätzlicher Lasten, etwa bei Schneefall, auf, und leitet es in den Boden ab. Dazu muss zunächst der Boden geprüft werden. Er muss das geplante Gesamtgewicht tragen können, eingeebnet und nötigenfalls verdichtet werden. Es empfiehlt sich, bei der Berechnung der Traglast zusätzliche Spielräume einzubauen, um bei einer möglicherweise später einmal geplanten Aufstockung auf der sicheren Seite zu sein.
Die Lasten, die das Fundament zu tragen hat, sind zwar erheblich geringer als beispielsweise bei einem Wohngebäude. Trotzdem sind statische Vorkehrungen nötig. Der Untergrund muss frostsicher sein, was in Deutschland einer Fundamenttiefe von 80 Zentimetern oder mehr entspricht. Dies ist einer der Gründe, warum der nachträgliche Aufbau eines Wintergartens auf eine Terrasse meist nicht möglich ist, da weder die Tragfähigkeit ausreicht, noch ein ausreichender Schutz gegen Feuchtigkeit aus dem Bodenbereich besteht.
Egal, für welche Fundamentart man sich letztlich entscheidet: Nötige Versorgungsleitungen sind schon im Planungsstadium zu berücksichtigen. Grundsätzlich haben sich am Markt vier Fundamentarten bei Wintergärten durchgesetzt: Punkt-, Ring- und Streifenfundamente sowie Fundamentplatten.
- Punktfundamente bestehen aus mehreren einzelnen Fundamenten, leiten das Gewicht des Wintergartens also punktuell an verschiedenen Stellen ins Erdreich ab. Daher ist es besonders wichtig, dass der Baugrund an jeder Stelle der Einzelfundamente von gleicher Höhe und Beschaffenheit ist. Da die ableitende Fläche begrenzt ist, eignen sich Punktfundamente nicht für schwere Konstruktionen.
- Streifenfundamente aus Beton leiten das Gewicht gleichmäßig über einen ebenen Untergrund ab, sie müssen daher nicht so dick sein wie beispielsweise Punktfundamente. Zusätzlich können sie mit einer Verstärkung versehen werden, der sogenannten Bewehrung. Sie besteht in der Regel aus Stahl und wird zusammen mit dem Beton vergossen. Eine Bewehrung empfiehlt sich immer dann, wenn ein Wintergarten mit robusteren Materialien geplant ist, später eventuell eine weitere tragende Ebene eingebaut werden soll oder die Nutzung erweitert werden soll. Die Streifenfundamente werden dort in den Boden gesetzt, wo sie das größte Gewicht halten müssen: unter den tragenden Wänden. Die Fundamentplatten sollten breiter als die Konstruktion sein, die sie tragen, damit das Gewicht optimal in den Boden abgeleitet werden kann.
- Ringfundamente eignen sich nur eingeschränkt als stabile Grundlage für Wintergärten. Sie werden in den Boden eingesetzt und haben die Form eines eckigen „U“. Sie können aus Aluminium oder Stahl bestehen und sind nicht für schwere Lasten ausgelegt. Zu bedenken ist außerdem, dass leichte Aluminium-Konstruktionen Feuchtigkeit, Frost und Wasser nur begrenzt aufhalten können und die Wärmedämmung lückenhaft bleibt.
- Fundamentplatten bieten sowohl hinsichtlich der Dämmung als auch der Tragfähigkeit die meisten Möglichkeiten. Die Platten können zusätzlich mit Stahl bewehrt werden, was die Stabilität weiter erhöht. Sie tragen die Lasten flächendeckend ins Erdreich ab und schützen gleichzeitig vor aufsteigender Feuchtigkeit, etwa durch Tau, und verringern somit auch die Gefahr von Frostschäden.
Wintergarten-Eindeckung
Glas als Werkstoff ist jahrtausendealt und vermittelt einen ungetrübten Blick aus dem Wintergarten in die umgebende Natur. Die Lichtdurchlässigkeit ist groß: In der kalten Jahreszeit werden so die wenigen hellen Stunden am Tag optimal ausgenutzt, während der Raum im Sommer hell durchleuchtet und trotzdem geschützt ist. Glas hat jedoch bei der Verwendung im Wintergarten auch Nachteile, die denen von Fenstern ähneln.
So muss für eine entsprechende Wärmedämmung gesorgt sein. Darüber hinaus wiegen Glasscheiben in der Regel mehr als vergleichbare Lösungen aus Kunststoff wie etwa Plexiglas. Glasbruch ist im Wintergarten besonders gefährlich, da nicht nur Verletzungsgefahr durch am Boden liegende Scherben besteht, sondern auch Gefahr von oben droht. Daher sind spezielle Sicherheitsgläser im Bereich oberhalb des Kopfes Vorschrift. Sie erhöhen aber wiederum die Kosten und das Gewicht der Konstruktion.
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Kunststoff ist für viele Wintergarten-Besitzer nur zweite Wahl, da die optischen Qualitäten von Glas meist höher bewertet werden. Er wird als trüber empfunden, ist aber dafür leichter als Glas. Dies kommt buchstäblich dann zum Tragen, wenn eine leichte Gesamtkonstruktion erwünscht ist und für die gewünschten Zwecke ausreicht. Zusammen mit einem Fundament, das für geringe Lasten ausgelegt ist, lassen sich dadurch insgesamt erhebliche Kosten sparen. Allerdings verbaut man sich damit auch den Weg, den Wintergarten später vielleicht einmal als vollwertigen Raumersatz auszubauen. Ist der Wintergarten lediglich als Abstellraum für Pflanzen und nicht für den Aufenthalt von Menschen gedacht, kann Kunststoff eine preisgünstige Alternative sein.
Wintergarten-Trägerkonstruktionen
Holz, Stahl oder Aluminium? Oder vielleicht Kunststoff? Bei der Trägerkonstruktion bieten sich die meisten Optionen hinsichtlich der Bauweise und des Materials. Neben dem Aussehen spielen bei der Entscheidung vor allem das Wärmeverhalten, die Tragfähigkeit und die Kosten eine Rolle.
Bauweise
Bei Wintergärten wird vor allem zwischen zwei Bauweisen unterschieden.
- Bei der Element- oder Rahmenbauweise trägt ein Rahmensystem, das meist aus kleineren Modulen beim Hersteller zusammengebaut wird, die Konstruktion. Der Rahmen verfügt über Traufe und Wandanschluss und bietet weitläufige Ausblicke, da die Sicht nicht durch allzu viele Streben oder Halterungen versperrt wird. Die Rahmengröße ist meist sehr variabel und kann somit an die eigenen Vorstellungen – und den Geldbeutel – angepasst werden. Je nach Möglichkeiten des Handwerksbetriebs für die Vormontage und der Anzahl der vormontierten Elemente, kann die Aufstellung des Wintergartens vor Ort letztlich innerhalb weniger Stunden erfolgen.
- Das Pfosten-Riegel-System (auch: Stütze-Riegel-System) bietet eine höhere statische Sicherheit. Allerdings ist ein durchgehend freier Blick in die Natur durch die zusätzlichen Bauelemente im Gesichtsfeld meist nicht gegeben; großflächige Öffnungen sind damit nicht realisierbar. Die Konstruktion kann auch kleinere Spannungen ausgleichen und verringert damit die Gefahr von Glasbrüchen. Die Lasten werden gleichmäßig über alle tragenden Bauteile verteilt. Die Konstruktion ist handwerklich einfacher, aber dafür langwieriger als bei vormontierten Wintergärten in Elementbauweise. Für diese jedoch müssen unter Umständen Spezialwerkzeuge oder besondere Transportfahrzeuge organisiert werden, die man sich beim Pfosten-Riegel-System in der Regel buchstäblich sparen kann.
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Materialien
Holz strahlt Wärme und Gemütlichkeit aus und ist daher für viele „Häuslebauer“ erste Wahl. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass viele Wintergärten aus der Motivation gebaut oder angeschafft werden, der Natur näher zu sein – eine Qualität, die die künstlich erzeugten Werkstoffe nicht erreichen können. Darüber hinaus dämmt Holz Wärme sehr gut, und es ist robust und belastbar. Die Bretter werden in der Regel verleimt und sind vor allem bei kleineren Wintergärten preiswert in der Anschaffung. Außerdem bietet die natürliche Vielfalt eine große Anzahl an Farbvariationen. Mit der richtigen Grundierung und Lackierung ist eine dauerhafte Haltbarkeit gewährleistet. Dies führt jedoch auch zu einem der Nachteile von Holz: Es muss gepflegt und regelmäßig behandelt werden, da es nur bedingt witterungsbeständig ist.
Stahl ist besonders robust und tragfest, kommt aber für das Gros der Wintergarten-Käufer oder Bauer nicht infrage. Der Grund: Das Material korrodiert leicht und benötigt besondere und meist kostenintensive Spezialbehandlungen, um dies zu verhindern. In der Regel kommt er lediglich bei mehrgeschossigen Wintergärten oder großen Gewächshäusern zum Einsatz, nicht aber bei solchen für den Privatgebrauch, die Wohnzwecken dienen sollen. Kunststoff liegt hinsichtlich seiner baulichen Qualitäten bei vielen Faktoren im Mittelfeld. Er ist recht günstig, pflegeleicht und dämmt gut. Seine Trägereigenschaften werden durch eingeschobene Stahlverstärkungen verbessert. Kunststoff hat aber auch einige Nachteile. Der verarbeitete Stahl steigert das Gewicht der Trägerkonstruktion erheblich, dazu ist das Material vor allem auf lange Sicht nicht wetterfest. In Farbe und Form kann sich das auf Dauer unangenehm bemerkbar machen.
Aluminium ist ein sehr leichtes Material, ist aber gleichzeitig in seiner Tragfähigkeit begrenzt. Im Verbund mit weiteren Werkstoffen wie Stahl können die Robustheit erhöht und auch großflächige Gläser verbaut werden, doch wird dadurch auch der Gewichtsvorteil des an sich leichten Aluminiums zunichtegemacht. Im Gegensatz zu Holz ist Aluminium sehr wetterbeständig und pflegeleicht, wirkt aber sehr viel weniger natürlich und wohnlich als dieses. In der Herstellung verbraucht es zudem sehr viel Energie, was vor allem bei umweltbewussten Käufern negativ zu Buche schlagen könnte. Außerdem leitet Aluminium gut und kann dadurch zu Wärmeverlusten führen.
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