Solarstromanlage installieren

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Die Antwort auf die vermutlich wichtigste Frage bei der Installation einer Solaranlage lautet: Grundsätzlich darf sich jede Privatperson eine Solarstrom- oder Photovoltaik-Anlage (PV-Anlage) auf das eigene Dach setzen. Und: Ja, Sie dürfen die Solarmodule auch selbst auf dem Dach anbringen. Doch das ist nur die Theorie. Denn sind Sie Eigentümer einer Wohnung, müssen sie die Miteigentümer fragen. Steht ihr Gebäude unter Denkmalschutz, ist vorab die zuständige Denkmalschutzbehörde zu informieren.

Eine Solaranlage zu installieren erfordert Fachkenntnisse. Damit die Montage erfolgreich verläuft und die PV-Anlage effizient arbeitet, sollte man eine Fachfirma beauftragen © angelo esslinger, stock.adobe.com
Eine Solaranlage zu installieren erfordert Fachkenntnisse. Damit die Montage erfolgreich verläuft und die PV-Anlage effizient arbeitet, sollte man eine Fachfirma beauftragen © angelo esslinger, stock.adobe.com
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Zudem sollte man vorab einen Statiker beauftragen, der ermittelt, ob das Dach überhaupt die Last einer Solarstromanlage aufnehmen kann. Von einer Eigenleistung bei der Installation einer Solaranlage ist abzuraten, weil hier direkt mehrere Gewerke ineinandergreifen: Zimmermann, Dachdecker und Elektriker. Zudem ist zwingend vorgeschrieben, dass der Anschluss der PV-Anlage an das Netz von einem Elektrofachbetrieb vorgenommen werden muss.

Wichtige Punkte rund um die Solaranlage
Wichtige Punkte rund um die Solaranlage

Wer eine Solarstromanlage plant, sollte sich reichlich Zeit nehmen. Eine vorhergehende Fachberatung kostet zwar Zeit, spart aber in der Regel unter dem Strich jede Menge Geld. Zunächst sollten Sie baulichen Voraussetzungen prüfen. In der Regel sind keine Baugenehmigungen erforderlich. Doch zur Sicherheit sollten Sie sich besser vorab bei Ihrer Stadt- oder Gemeindeverwaltung über die jeweils geltenden Vorschriften erkundigen.

Ziehen Sie einen Fachberater hinzu, mit dem Sie klären, welche Kriterien die Solaranlage erfüllen soll und wie groß sie letztlich wird. Überlegen Sie, ob neben dem selbst produzierten Strom in Zukunft vielleicht auch für Wärmeanwendungen. Fragen Sie nach entsprechenden Förderprogrammen, die Sie vielleicht vorab beantragen müssen.

Wer bereits bei der Planung seines Neubaus eine PV-Anlage integriert, kann sich den Weg zum Statiker sparen. Wer jedoch eine Solarstromanlage auf sein Dach setzen möchte, sollte unbedingt einen Baustatiker einbeziehen. Zwar hat jedes Dach eine Belastungsreserve, die sich an Dachneigung und regional zu erwartender Schneelast orientiert. Doch die Größe der PV-Anlage und das Gewicht der einzelnen Module kann die Reserve schnell zu klein werden lassen, weil man pro Quadratmeter Dachfläche einen Sicherheitspuffer von 25 Kilogramm einplanen muss.

Versicherung einplanen
Solarstrom-Anlagen sollten in die Wohngebäudeversicherung integriert werden, damit sie vor Gefahren wie Sturm, Hagel, Blitz und Feuer abgesichert sind.

Netzbetreiber kontaktieren

Maßnahmen, die für die Installation einer Solarstromanlage erforderlich sind
Maßnahmen, die für die Installation einer Solarstromanlage erforderlich sind

Der überschüssige Strom aus einer PV-Anlage wird in der Regel ins öffentliche Netz eingespeist, was für Sie eine Einspeisevergütung möglich macht. Das erfordert allerdings einen Antrag beim zuständigen Netzbetreiber. Hier werden die Leistungsdaten der Anlage eingetragen. Wer eine Fachfirma beauftragt, kann sich diesen Schritt sparen, weil dies normalerweise von den Solar-Spezialisten gleich mit erledigt wird.

Der Netzbetreiber wird in diesem Zusammenhang bei Ihnen einen geeigneten, digitalen Stromzähler installieren, der eingespeisten und verbrauchten Strom erfasst.

Erste Schritte zur Installation

Entscheidende Faktoren für die Effizienz einer Solaranlage
Entscheidende Faktoren für die Effizienz einer Solaranlage

Damit die Solarstromanlage möglichst viel Strom erzeugt ist es notwendig, dass Sie sogenannte „Abschattungen“ beseitigen. Dies sind alle Gegenstände, wie beispielsweise Bäume, die auf Ihre Dachfläche und Ihre spätere PV-Anlage einen Schatten werfen. Jeder Schatten reduziert die Leistung. Daher ist es notwendig, solche Abschattungen zu entfernen.

Für die Effizienz der Stromerzeugung durch eine PV-Anlage empfiehlt es sich, die Solaranlage nach Süden auszurichten, um die maximale Sonneneinstrahlung zu nutzen. Wenn das Dach oder die Fassade nicht nach Süden ausgerichtet ist, sollten Sie prüfen, ob eine alternative Ost-West-Ausrichtung möglich ist.

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Die Montage der Module

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Wahl des Montagesystems. Es gibt verschiedene Montagesysteme für Solaranlagen. Es richtet sich nach der Montageart der ausgewählten Solaranlage:

Montagesysteme für Solarmodule
Montagesysteme für Solarmodule

Aufdachmontage

Aufdachmontage von PV-Modulen © Marco2811, stock.adobe.com
Aufdachmontage von PV-Modulen © Marco2811, stock.adobe.com

Die Aufdachmontage ist die häufigste Montageart. Hier werden Dachhaken auf das Dach geschraubt, die Montageschienen tragen, auf denen die Solarmodule befestigt werden.

Indachmontage

Indachmontage einer PV-Anlage © Hermann, stock.adobe.com
Indachmontage einer PV-Anlage © Hermann, stock.adobe.com

Bei der Indachmontage werden die Solarmodule direkt in das Dach integriert. Hier werden die Montageschienen auf den Dachsparren montiert, auf denen die Solarmodule befestigt werden.

Flachdachmontage

Flachdachmontage von PV-Modulen © anmuht.ch fotografie, stock.adobe.com
Flachdachmontage von PV-Modulen © anmuht.ch fotografie, stock.adobe.com

Wie der Name eigentlich schon sagt, werden die Solarmodule mit einem Montagesystem auf einem Flachdach installiert. Die Montagesysteme können in der Regel so ausrichtet werden, damit die maximale Sonneneinstrahlung eingefangen werden kann.

Kreuzschienenmontage

Die Kreuzschienenmontage wird bei Dächern angewandt, die in sich völlig unterschiedliche Dachformen oder Dachneigungen aufweisen. Dabei werden gekreuzte Schienen montiert, mit den die Solarmodule völlig unterschiedlich ausgerichtet werden können, um die maximale Sonneneinstrahlung auszunutzen.

Das Montageprinzip bei Solarmodulen
Das Montageprinzip bei Solarmodulen

Egal welches Montagesystem zur Anwendung kommt, es sollte der Dachkonstruktion angepasst und vor allen Dingen stabil und langlebig sein. In der Regel sind die Profile der Systeme aus Aluminium. Die Montage der Module auf die entsprechenden Montageschienen bedarf der vorsichtigen und sorgfältigen Installation. In den meisten Fällen werden die Solar-Paneele eingehängt oder geklemmt. Dafür werden sogenannte Modulklemmen verwendet. Diese verbinden auch die PV-Module untereinander. Der mechanische Teil der Installation wäre damit abgeschlossen.

Trotz der einfach klingenden Installation besteht die Gefahr, das Dach oder Modulkomponenten zu beschädigen. Viele Hersteller geben bestimmte Regeln sowie Montage- und Installationsanleitungen vor, die unbedingt eingehalten werden müssen. Denn ein kleiner Fehler kann schnell die Garantieansprüche zunichtemachen. Wer selbst die Montage vornehmen möchte, sollte wissen, dass die Versicherungen für das Haus nicht mehr greifen, wenn ein Fehler nachgewiesen werden kann. Eine falsche Montage kann nämlich schnell zu Feuchteschäden und Bränden führen. Dies passiert, wenn die Dachhaut beschädigt oder Kabel falsch verlegt werden.

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Die Verkabelung der Solaranlage

Typische Steckverbinder der PV-Anlage © Gerhard Seybert, stock.adobe.com
Typische Steckverbinder der PV-Anlage © Gerhard Seybert, stock.adobe.com

Nach der Montage der Module müssen die einzelnen Module miteinander verbunden werden. Dies geschieht entweder mittels eines Stecksystems oder einer elektrischen Verdrahtung. Auch hier gibt es unterschiedliche Möglichkeiten der Verdrahtung. Nämlich die einer Parallel- oder Reihenschaltung. Die Kabel werden durch leere Kanäle oder Rohre aus Kunststoff zum Wechselrichter geführt. Der Wechselrichter steht meist in der Nähe des Zählers, im Hausanschlussraum oder im Keller.

Bei einer selbst durchgeführten Verkabelung oder der Kabelverlegung sollten Sie bedenken: Selbst bei minimalem Lichteinfall entsteht bereits eine hohe elektrische Spannung, die gefährlich ist! Außerdem dürfen Sie die Kabel nicht knicken oder quetschen.

Für Laien sind Arbeiten an Elektroleitungen tabu! Grundlage dafür ist §13 Abs. 2 Satz 4 der „Niederspannungsverordnung“ (NAV) sowie die DIN VDE 0100-1000.
Dieses Verbot gilt für die gesamte Hauselektrik.
Für solarstromanlagen dürfen nur Kabel mit dem Aufdruck H1Z2Z2-K verwendet werden © JeanLuc, stock.adobe.com
Die Verkabelung von Photovoltaikanlagen

Auch wenn die Verkabelung einer Photovoltaikanlage (PV-Anlage) auf den ersten Blick nicht sonderlich schwer erscheint, weil die einzelnen Solarmodule in… weiterlesen

Den Anschluss einer Solaranlage an die Elektroinstallation des Hauses und an den Stromzähler muss laut Gesetz ein zertifizierter und registrierter Elektroinstallateur vornehmen. Hier sollten Sie bereits vor der Montage mit einem Elektriker sprechen und einen Termin vereinbaren. Am besten haben Sie dafür bereits die Pläne für die PV-Anlage zur Hand.

Sollten Sie auf die Idee kommen, die Elektroinstallation der Solarstrommodule selbst vorzunehmen, kann es Ihnen passieren, dass Sie keinen Elektrobetrieb für den Anschluss und die Abnahme der PV-Anlage finden. Das Risiko, einen Fehler beim Aufbau der Photovoltaikanlage zu übersehen, ist den meisten Elektrofachfirmen zu hoch, weil mit der Abnahme die rechtlichen Konsequenzen im Schadensfall auf den abnehmenden Elektriker übergehen.

Nach der Installation

Übliche Kontroll- und Wartungsintervalle von Solarstromanlagen
Übliche Kontroll- und Wartungsintervalle von Solarstromanlagen

Sobald die Solarstromanlage läuft, sollten Sie regelmäßig die Funktion und den Ertrag der Anlage kontrollieren. Die meisten Wechselrichter speichern die Daten der Energieerzeugung und stellen sie am Display, auf einer Internetseite oder über eine Smartphone-App zur Verfügung. Beim Vergleich mit anderen Anlagen in der Region oder mit der Sonneneinstrahlung zeigt sich dann, wie reich die Energieausbeute ausfällt.

Spätestens alle fünf Jahre sollte die Sicherheit und Funktion der Anlage prüfen. Nach zehn Jahren kann eine professionelle Reinigung der Solarmodule sinnvoll sein.

So einfach ist die Nutzung der Sonnenenergie nicht: Beim Anschluss einer Photovoltaikanlage sind technische, rechtliche und sicherheitsrelevante Vorgaben zu beachten © AHatmaker, stock.adobe.com
Photovoltaik-Anlage anschließen

Anschluss einer Photovoltaikanlage: Technische, rechtliche und sicherheitsrelevante Vorgaben beachten Im Zuge des Umstiegs auf erneuerbare Energien und der immer noch… weiterlesen

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