Installation einer Photovoltaik-Anlage – Was Sie beachten müssen
Die Antwort auf die vermutlich wichtigste Frage bei der Installation einer Solaranlage lautet: Grundsätzlich darf sich jede Privatperson eine Solarstrom- oder Photovoltaik-Anlage (PV-Anlage) auf das eigene Dach setzen. Und: Ja, Sie dürfen die Solarmodule auch selbst auf dem Dach anbringen. Doch das ist nur die Theorie.
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Denn sind Sie Eigentümer einer Wohnung, müssen Sie die Miteigentümer fragen. Steht ihr Gebäude unter Denkmalschutz, ist vorab die zuständige Denkmalschutzbehörde zu informieren. Zudem sollte man vorab einen Statiker beauftragen, der ermittelt, ob das Dach überhaupt die Last einer Solarstromanlage aufnehmen kann.
Von einer Eigenleistung bei der Installation einer Solaranlage ist abzuraten, weil hier direkt mehrere Gewerke ineinandergreifen: Zimmermann, Dachdecker und Elektriker. Zudem ist zwingend vorgeschrieben, dass der Anschluss der PV-Anlage an das Netz von einem Elektrofachbetrieb vorgenommen werden muss.
Die Elektroinstallation gehört zu den sogenannten „gefahrengeneigten Handwerken“ die laut Handwerksordnung (HwO) nur von Unternehmen ausgeübt werden dürfen, die gemäß §1 Abs. 1 der HwO in die Handwerksrolle eingetragen sind, also Elektrofachfirmen. Für Laien sind Arbeiten an der Elektroinstallation tabu! Grundlage dafür ist §13 Abs. 2 Satz 4 der „Niederspannungsverordnung“ (NAV) sowie die DIN VDE 0100-1000. Dieses Verbot gilt für die gesamte Hauselektrik.
Wollen Sie die Montage selbst übernehmen, setzt dies einiges an Fachwissen und handwerklichem Geschick voraus. Insbesondere die Arbeiten auf dem Dach und das Verlegen der Stromleitungen bergen ein nicht zu unterschätzendes Gefahrenpotenzial. Darüber hinaus ist zu bedenken, dass eine fehlerhafte Installation zwar nicht gleich zu Schäden führen muss, aber eine eingeschränkte Effizienz der Anlage verursachen kann.
Wird durch falsche Installation ein Schaden verursacht, kommt es beispielsweise durch Überlastung zu einem Kabelbrand der auf das Dach oder gar das gesamte Haus übergreift oder erleidet eine Person einen Stromschlag, ist man dafür persönlich haftbar. Wird nachgewiesen, dass der Schaden durch Ihre Elektroinstallation entstanden ist, müssen Sie damit rechnen, dass die Versicherung nicht zahlt. Kommt ein Mensch durch einen Stromschlag zu Tode, kann dies fatale juristische Konsequenzen haben!
Planung einer Photovoltaik-Anlage
Wer eine Solarstromanlage plant, sollte sich reichlich Zeit nehmen. Eine vorhergehende Fachberatung kostet zwar Zeit, spart aber in der Regel unter dem Strich jede Menge Geld. Zunächst sollten Sie baulichen Voraussetzungen prüfen. In der Regel sind keine Baugenehmigungen erforderlich. Doch zur Sicherheit sollten Sie sich besser vorab bei Ihrer Stadt- oder Gemeindeverwaltung über die jeweils geltenden Vorschriften erkundigen.
Ziehen Sie einen Fachberater hinzu, mit dem Sie klären, welche Kriterien die Solaranlage erfüllen soll und wie groß sie letztendlich wird. Überlegen Sie, ob neben dem selbst produzierten Strom in Zukunft vielleicht auch für Wärmeanwendungen. Fragen Sie nach entsprechenden Förderprogrammen, die Sie vielleicht vorab beantragen müssen.
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Wer bereits bei der Planung seines Neubaus eine PV-Anlage integriert, kann sich den Weg zum Statiker sparen. Wer jedoch eine Solarstromanlage auf sein Dach setzen möchte, sollte unbedingt einen Baustatiker einbeziehen. Zwar hat jedes Dach eine Belastungsreserve, die sich an Dachneigung und regional zu erwartender Schneelast orientiert. Doch die Größe der PV-Anlage und das Gewicht der einzelnen Module kann die Reserve schnell zu klein werden lassen, weil man pro Quadratmeter Dachfläche einen Sicherheitspuffer von 25 Kilogramm einplanen muss.
Solarstrom-Anlagen sollten in die Wohngebäudeversicherung integriert werden, damit sie vor Gefahren wie Sturm, Hagel, Blitz und Feuer abgesichert sind.
Der überschüssige Strom aus einer PV-Anlage wird in der Regel ins öffentliche Netz eingespeist, was für Sie eine Einspeisevergütung möglich macht. Das erfordert allerdings einen Antrag beim zuständigen Netzbetreiber. Hier werden die Leistungsdaten der Anlage eingetragen. Wer eine Fachfirma beauftragt, kann sich diesen Schritt sparen, weil dies normalerweise von den Solar-Spezialisten gleich mit erledigt wird.
Der Netzbetreiber wird in diesem Zusammenhang bei Ihnen einen geeigneten, digitalen Stromzähler installieren, der eingespeisten und verbrauchten Strom erfasst.
Installation einer Photovoltaik-Anlage
Vor der Installation stehen zunächst einmal Überlegungen zum Standort der Solaranlage an. In der Regel ist dies das Dach, da hier die Gefahr einer Verschattung meist geringer ist, als in Bodennähe. Vorausgesetzt, die Fläche ist groß genug. Eine Fassaden-Montage oder ein Standort im Garten oder auf dem Feld sind ebenfalls möglich, doch sind diese Flächen meist sinnvoller zu nutzen.
Damit die Solarstromanlage möglichst viel Strom erzeugt, ist es notwendig, dass Sie sogenannte „Abschattungen“ beseitigen. Dies sind alle Gegenstände, wie beispielsweise Bäume, die auf Ihre Dachfläche und Ihre spätere PV-Anlage einen Schatten werfen. Jeder Schatten reduziert die Leistung. Daher ist es notwendig, solche Abschattungen zu entfernen.
Für die Effizienz der Stromerzeugung durch eine PV-Anlage empfiehlt es sich, die Solaranlage nach Süden auszurichten, um die maximale Sonneneinstrahlung zu nutzen. Wenn das Dach oder die Fassade nicht nach Süden ausgerichtet ist, sollten Sie prüfen, ob eine alternative Ost-West-Ausrichtung möglich ist.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Wahl des Montagesystems. Es gibt verschiedene Montagesysteme für Solaranlagen. Es richtet sich nach der Montageart der ausgewählten Solaranlage. Die Aufdachmontage ist die häufigste Montageart. Hier werden Dachhaken auf das Dach geschraubt, die Montageschienen tragen, auf denen die Solarmodule befestigt werden. Bei der Indachmontage werden die Solarmodule direkt in das Dach integriert. Hier werden die Montageschienen auf den Dachsparren montiert, auf denen die Solarmodule befestigt werden. Bei der Flachdachmontage werden die Solarmodule mit einem Montagesystem auf einem Flachdach installiert. Die Montagesysteme können in der Regel so ausrichtet werden, damit die maximale Sonneneinstrahlung eingefangen werden kann. Die Kreuzschienenmontage wird bei Dächern angewandt, die in sich völlig unterschiedliche Dachformen oder Dachneigungen aufweisen. Dabei werden gekreuzte Schienen montiert, mit den die Solarmodule völlig unterschiedlich ausgerichtet werden können, um die maximale Sonneneinstrahlung auszunutzen.
Trotz der einfach klingenden Installation besteht die Gefahr, das Dach oder Modulkomponenten zu beschädigen. Viele Hersteller geben bestimmte Regeln sowie Montage- und Installationsanleitungen vor, die unbedingt eingehalten werden müssen. Denn ein kleiner Fehler kann schnell die Garantieansprüche zunichtemachen. Wer selbst die Montage vornehmen möchte, sollte wissen, dass die Versicherungen für das Haus nicht mehr greifen, wenn ein Fehler nachgewiesen werden kann. Eine falsche Montage kann nämlich schnell zu Feuchteschäden und Bränden führen. Dies passiert, wenn die Dachhaut beschädigt oder Kabel falsch verlegt werden.
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Vom Modul in die Steckdose
Nach der Montage der Module müssen die einzelnen Module miteinander verbunden werden. Dies geschieht entweder mittels eines Stecksystems oder einer elektrischen Verdrahtung. Auch hier gibt es unterschiedliche Möglichkeiten der Verdrahtung. Nämlich die einer Parallel- oder Reihenschaltung. Die Kabel werden durch leere Kanäle oder Rohre aus Kunststoff zum Wechselrichter geführt. Der Wechselrichter steht meist in der Nähe des Zählers, im Hausanschlussraum oder im Keller.
Bei einer selbst durchgeführten Verkabelung oder der Kabelverlegung sollten Sie bedenken: Selbst bei minimalem Lichteinfall entsteht bereits eine hohe elektrische Spannung, die gefährlich ist! Außerdem dürfen Sie die Kabel nicht knicken oder quetschen.
Den Anschluss einer Solaranlage an die Elektroinstallation des Hauses und an den Stromzähler muss laut Gesetz ein zertifizierter und registrierter Elektroinstallateur vornehmen. Hier sollten Sie bereits vor der Montage mit einem Elektriker sprechen und einen Termin vereinbaren. Am besten haben Sie dafür bereits die Pläne für die PV-Anlage zur Hand. Sollten Sie auf die Idee kommen, die Elektroinstallation der Solarstrommodule selbst vorzunehmen, kann es Ihnen passieren, dass Sie keinen Elektrobetrieb für den Anschluss und die Abnahme der PV-Anlage finden. Das Risiko, einen Fehler beim Aufbau der Photovoltaikanlage zu übersehen, ist den meisten Elektrofachfirmen zu hoch, weil mit der Abnahme die rechtlichen Konsequenzen im Schadensfall auf den abnehmenden Elektriker übergehen.
Achten Sie auf eine präzise Ausführung der Arbeiten. Sowohl die Anlage als auch das Dach beziehungsweise die Durchleitungen sind im Idealfall für Jahrzehnte der Witterung ausgesetzt. Undichte oder nicht sachgemäß durchgeführte Installationen können auch Jahre später noch unliebsame Folgen haben.
Darüber hinaus empfiehlt es sich, mit dem Installateur einen Folgetermin zu vereinbaren, der einige Wochen nach der Inbetriebnahme angesetzt ist. So kann die Anlage aus den ersten Erfahrungswerten heraus optimiert werden. Außerdem stellen sich dem Betreiber in der Regel meist noch einige neue Fragen, wenn die Anlage im eigenen Haus erst einmal läuft. Ein solcher erster Wartungstermin kann auch schon in die Angebotserstellung aufgenommen werden.
Sobald die Solarstromanlage läuft, sollten Sie regelmäßig die Funktion und den Ertrag der Anlage kontrollieren. Die meisten Wechselrichter speichern die Daten der Energieerzeugung und stellen sie am Display, auf einer Internetseite oder über eine Smartphone-App zur Verfügung. Beim Vergleich mit anderen Anlagen in der Region oder mit der Sonneneinstrahlung zeigt sich dann, wie reich die Energieausbeute ausfällt. Spätestens alle fünf Jahre sollte die Sicherheit und Funktion der Anlage prüfen. Nach zehn Jahren kann eine professionelle Reinigung der Solarmodule sinnvoll sein.
Da die Photovoltaik-Technologie ausgereift ist, sind die Anlagen in der Regel sehr wartungsarm. Reparaturmaßnahmen sind relativ selten nötig. Da jedoch bei Solarstromanlagen mit Wärme und Strom gearbeitet wird, sollten Sicherungen, die Verkabelung sowie die Solarmodule in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden.
Photovoltaik Technik
Die Technik der Photovoltaik-Anlage Wichtigste Bestandteile einer Photovoltaik-Anlage (PV-Anlage) sind die Solarzellen, die zu größeren Einheiten, den Solarmodulen, zusammengefasst werden.… weiterlesen