Photovoltaik: Der Strom, der vom Dach kommt
Mit einer Photovoltaik-Anlage produziert man seinen Strom selbst. Zunächst muss man allerdings einige tausend Euro investieren. Dennoch steigt die Zahl der Bürger rasant, die die Energie der Sonne einfangen.

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Wer sich als Hauseigentümer oder Häuslebauer an der Energiewende aktiv beteiligen will, kommt an der Energieerzeugung auf dem eigenen Dach nur schwer vorbei. Dabei gilt es zwischen der Photovoltaik, mit der sich dieser Beitrag beschäftigt, und der Solarthermie zu unterscheiden. Photovoltaik wandelt Sonnenenergie direkt in Strom um. Dagegen erzeugen bei der Solarthermie Kollektoren Wärme zum Heizen, Baden und Duschen.
Sonnenenergie nutzen beide Verfahren. Diese erneuerbare und unerschöpfliche Energiequelle versorgt unseren Planeten mit dem 12.000-Fachen der weltweit verbrauchten Energie. Allerdings unterscheidet sich die Energiemenge, die auf die Erde trifft, stark nach geografischer Lage, Wetter und Tageszeit.

Auch in Deutschland schwankt die mittlere jährliche Einstrahlung zwischen 950 und 1150 Kilowattstunden, wie diese Grafik zeigt. Im Juli können Solarzellen gegenüber dem Dezember einen bis zu zehnmal höheren Ertrag aufweisen. Tagesaktuelle Einspeisedaten findet man im Internet.
Derzeit gibt es in Deutschland schon über 2 Millionen Solarstromanlagen, die rund zehn Prozent des Strombedarfs decken – Tendenz steigend. Dank der stark gefallenen Preise für Solarzellen liegen die Erzeugungskosten für eine Kilowattstunde Solarstrom inzwischen – je nach Anlagengröße – nur noch bei 6 bis 11 Cent je Kilowattstunde.
Was eine Photovoltaik-Anlage kostet

Die hier genannten Kosten beziehen sich auf die Leistungsfähigkeit der Anlage, die in kWp (Kilowattpeak) gemessen wird und die elektrische Leistung von Solarzellen misst. Um den Stromverbrauch einer vierköpfigen Familie zu decken, benötigt man etwa 5 kWp. Nach Herstellerangaben kostet eine solche Anlage derzeit ungefähr 7.000 Euro. Weitere Kosten entstehen durch den Netzanschluss – außerdem durch Wartung und Instandhaltung.

Förderung durch neues Erneuerbare-Energien-Gesetz
Wer auf sein Eigenheim eine Solaranlage baut, kann nicht nur einen erheblichen Anteil des benötigten Stroms selbst erzeugen, sondern überschüssige Energie in das öffentliche Netz einspeisen und sich dieses vergüten lassen. Diese Förderung ist im Erneuerbare-Energien-Gesetz festgeschrieben. Beispiel: Für kleine Photovoltaik-Anlagen auf dem Hausdach, die im Juni 2022 ans Netz gehen, erhält der Inhaber eine Vergütung von 6,34 Cent pro kWh bei Anlagen mit weniger als 10 kWp je eingespeister Kilowattstunde.

Die zu erwartende Stromernte berechnen
Auf unserer Seite findet man einen
Das ist abhängig von:
- Dachflächenleistung: Je nachdem wie viel Dachfläche für die Solarstrom-Anlage zur Verfügung steht, errechnet sich die Dachflächenleistung. Pro Kilowattpeak werden 6 bis 10 Quadratmeter Fläche benötigt.
- Dachausrichtung: Die größte Solarstrom-Ernte erzielt man mit nach Süden ausgerichteten Modulen. Bei Ost-West-Dächern lässt sich über den gesamten Tag eine hohe Solarstromproduktion erzielen, die sich deshalb besonders für die Eigenversorgung eignet.
- Modulauswahl: Grundsätzlich kann man zwischen drei verschiedenen Modultypen auswählen: Silizium monokristallin, Silizium polykristallin und Dünnschicht-Module. Sie unterscheiden sich nach Leistung, Preis und Optik.
- Dachflächenneigung: Ähnlich wie die Dachausrichtung entscheidet auch die Dachflächenneigung über den erwarteten Ertrag der Solarstrom-Anlage. Die ideale Neigung Ihrer Anlage zur Sonne beträgt 30°-35°.
- Wohnort: Je nach geografischer Lage unterscheidet sich die Einstrahlung. Doch ob im Süden oder im Norden: Solarstrom-Anlagen sind in ganz Deutschland rentabel.

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Aufdach- oder Indach-System
Bei den Montagesystemen unterscheidet man zwischen Aufdach-Systemen und Indach-Systemen. Beim Aufdach-System für geneigte Hausdächer wird die Photovoltaik-Anlage mit Hilfe eines Montagegestells auf dem Dach befestigt. Diese Art der Montage wird am häufigsten gewählt, weil sie für bestehende Dächer am einfachsten umsetzbar ist. Ist die Dachneigung zu flach, können spezielle Haken diese bis zu einem gewissen Grad ausgleichen.

Bei einem Indach-System ist die Photovoltaik-Anlage in die Dachhaut integriert und übernimmt deren Funktionen wie Dachdichtigkeit und Wetterschutz mit. Vorteil gegenüber dem Aufdach-System: die optisch attraktivere Erscheinung sowie die Einsparung einer Dachdeckung. Damit kann der höhere Montageaufwand oftmals kompensiert werden.
Den Energiespeicher nicht vergessen!
Wer Nägel mit Köpfen machen will, benötigt zu den Solarzellen auf dem Dach einen Speicher im Keller. Nur so stellt die eigene Photovoltaikanlage auch dann Strom für den eigenen Bedarf zur Verfügung, wenn es dunkel ist oder regnet. Das „dynamische Duo“ Photovoltaik plus Solarstromspeicher kann Verbraucher unabhängig machen von steigenden Strompreisen, zur Netzstabilität und zum Klimaschutz beitragen.

So lässt sich der Anteil des selbst verbrauchten und selbst erzeugten Solarstroms mehr als verdoppeln und damit die Ersparnis durch vermiedenen Strombezug aus dem Netz maximieren. Das lohnt sich, denn der Sonnenstrom vom eigenen Dach ist deutlich günstiger als der Strom vom Energieversorger. Strom, der vor Ort erzeugt und verbraucht wird, muss außerdem nicht durch die öffentlichen Stromnetze transportiert werden und trägt so zu deren Entlastung bei.


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