Gerüstbauteile

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Gerüstbauteile und ihre Funktion

Gerüste bestehen aus verschiedenen Einzelteilen, die auf der Baustelle zusammengesetzt werden. Eine Ausnahme bilden mobile Fahrgerüste, die als Fertiggerüste eingesetzt werden. Neben der Tragkonstruktion an sich, die aus einem stabilen Rahmen besteht und über Verankerungen an der Fassade befestigt wird, enthalten Gerüste verschiedene Sicherheitsbauteile zur Absturzsicherung. Vor dem Aufbau eines Gerüstes werden alle Bauteile durch eine Sichtkontrolle auf Beschädigungen geprüft.

Baugeruest © stgrafix, fotolia.com
Baugeruest © stgrafix, fotolia.com
Gerüstbauelemente und Gerüstaufbau
Gerüstbauelemente und Gerüstaufbau

Der Gerüstrahmen

Der Tragrahmen eines Gerüstes besteht aus Vertikalrahmen, die mit Längsriegeln zum Gerüstfeld in benötigter Breite zusammengesetzt werden. Die Aussteifung erfolgt zum einen durch diagonale Längsverstrebungen an der Gerüstaußenseite, zum anderen durch die Belagsbohlen oder -tafeln, die die Stand- und Gehflächen des Gerüstes bilden. Der Tragrahmen steht auf einem lastverteilenden Unterbau aus Bohlen, auf den die Fußplatten, bzw. Fußspindeln aufgesetzt werden. Die Tragfähigkeit des Bodens wird vorab geprüft. Das erste Gerüstfeld wird senkrecht und waagrecht ausgerichtet und dient als Orientierung. Die weiteren Gerüstfelder werden nacheinander aufgestellt und miteinander sowie mit der Fassade verbunden, eine Längsverstrebung ist nach jeweils fünf Gerüstfeldern vorgeschrieben.

Baugeruest bei der Fassadendaemmung © Tom Bayer, fotolia.com
Baugeruest bei der Fassadendaemmung © Tom Bayer, fotolia.com
Tipp: Bei geneigten Aufstellflächen oder um bestimmte Lagenhöhen zu erreichen, kommen zusätzlich sogenannte Ausgleichsrahmen oder Ausgleichsständer zum Einsatz.
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Verbindungsmittel und Befestigungen

Geruestbauteile  © ivallis111, fotolia.com
Geruestbauteile © ivallis111, fotolia.com

Je nach Gerüstkonstruktion kommen verschiedene Verbindungsmittel im Gerüstbau zum Einsatz. Die Verbindungen bestehen aus langlebigem Aluminium. Folgende Gerüstverbinder sind üblich:

  • Kupplungen in verschiedenen Ausführungen werden in Stahlrohr- und Kupplungsgerüsten bis zu einer Höhe von ca. 30 m eingesetzt. Die Stahlrohre werden an den Kupplungsstellen mit einem Schraubverschluss oder über Verkeilen miteinander verbunden. Zur Gewährleistung der Sicherheit müssen bei der Herstellung von Kupplungen die Vorgaben aus der DIN EN 74 „Kupplungen, Zentrierbolzen und Fußplatten für Arbeitsgerüste und Traggerüste“ eingehalten werden. Zu den genormten Kupplungen im Gerüstbau gehören Normalkupplungen, Drehkupplungen oder Stoßkupplungen.
  • Mobile Schnellgerüste werden häufig mit Steckverbindungen zusammengebaut. Dabei werden zwei sich verjüngende Rohre einfach ineinandergesteckt. Durch den Einsatz von Kippstiften entstehen selbstsichernde Steckverbindungen. Der Kippstift dient zur Arretierung der Verbindung.
  • Schraubverbindungen sind möglich, werden aber aufgrund der aufwändigen Arbeiten beim Zusammenschrauben im Gerüstbau kaum verwendet. Eine Ausnahme bilden Traggerüste, die oft sehr hohe Lasten aufnehmen müssen.
  • Klauenverbindungen übertragen Zug- und Druckkräfte auf die angeschlossenen Stäbe und kommen für die Befestigung von Geländern, Diagonalen oder Belagteilen zum Einsatz.
Wichtige Gerüstverbinder
Wichtige Gerüstverbinder
Tipp: Nur fachgerecht angebrachte Verbindungen gewährleisten auch die Stabilität des Gerüstes. Deshalb ist hier besondere Sorgfalt und das entsprechende Fachwissen durch den Gerüstbauer erforderlich.

Verankerung am Gebäude

Baugeruest Verankerung © fefufoto, fotolia.com
Baugeruest Verankerung © fefufoto, fotolia.com

Für die Standsicherheit eines Gerüstes muss dieses an der Fassade befestigt werden. Die Verankerungen nehmen Wind- und Verformungskräfte auf und benötigen einen entsprechenden Zulassungsbescheid. Dazu kommen spezielle Verankerungen zum Einsatz. Die Anker werden als Ringösenschrauben in vorher in die Fassade montierte Dübel eingeschraubt, die Dübel bestehen meist aus Polyamid. An die Ringösen werden anschließend die Gerüsthalter angeschlossen. In der Praxis ist die Länge zwischen Dübel und Öse auf etwa 7 cm beschränkt, längere Ringösenschrauben verlieren ihre Tragfähigkeit. Sie können mit steigender Schaftlänge die parallel zur Fassade wirkenden Kräfte immer weniger aufnehmen.

Gerüst: Verankerung am Gebäude
Gerüst: Verankerung am Gebäude
Tipp: Für die Anbringung von Wärmedämmverbundsystemen an der Außenfassade sind aufgrund des erforderlichen Abstands zwischen Gerüst und Fassade spezielle Verankerungselemente erforderlich.

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Zugang zum Gerüst

Bevor die Arbeiten auf der ersten Gerüstlage beginnen können, wird ein Zugang eingebaut, zum Beispiel in Form einer Gerüstinnenleiter oder einer Gerüsttreppe. Für höher gelegene Gerüstebenen kommen Aufzüge, Transportbühnen, Treppen oder innen liegende Leitern in Frage, um das Absturzrisiko so gering wie möglich zu halten. Gerüsttreppen werden je nach Abmessung in zwei Klassen zugeordnet, als lichte Breite ist ein Maß von mindestens 50 cm vorgeschrieben. Weiterhin ist eine ausreichend hohe Tragfähigkeit erforderlich und muss nachgewiesen werden. Anders als die innenliegenden Gerüstleitern sind die Treppen mit einem zusätzlichen Gerüstfeld in das Fassadengerüst integriert. Dies bringt mehrere Vorteile mit:

  • Die Treppen lassen sich bequem erreichen und begehen.
  • Durch die Abmessungen können Materialien und Werkzeug einfach nach oben transportiert werden.
  • Die Fläche der Gerüstfelder wird nicht eingeschränkt.
Gerüsttreppe: Grundsätzliche Anforderungen
Gerüsttreppe: Grundsätzliche Anforderungen

Absturzsicherungen

Bei einer Gefährdungsbeurteilung durch den Gerüstbauer wird festgelegt, welche Sicherheitsvorkehrungen am Gerüst erforderlich sind. Mögliche Maßnahmen können die Verwendung eines Montagesicherheitsgeländers oder einer persönlichen Schutzausrüstung gegen Absturz sein. Keine Sicherheitsvorkehrungen sind nötig, wenn die Arbeits- und Zugangsbereiche des Gerüstes nicht mehr als 30 cm oberhalb von tragfähigen und großen Flächen angeordnet sind.

Gerüst mit Absturtzsicherung und Fanggerüst © Hermann, fotolia.com
Gerüst mit Absturtzsicherung und Fanggerüst © Hermann, fotolia.com

Folgende Absturzsicherungen sind im Gerüstbau vorgeschrieben:

  • Unverzichtbar ist ein Seitenschutz, er besteht aus Geländerholm, Zwischenholm und Bordbrett. Für die Anbringung gilt, dass die Oberkante des Seitenschutzes mindestens 1 m ab Oberkante Standfläche betragen muss, der Abstand zwischen den Bauteilen darf ein Maß von 47 cm nicht überschreiten.
  • Für Arbeiten an Dächern mit einer Neigung von 20 bis 60 Grad und einer Absturzhöhe von mehr als 3,0 m dienen Dachfanggerüste als Absturzsicherung. Ausgeführt wird das Dachfanggerüst in Form von Bohlen, Schutznetzen oder Schutzgitter mit einer Maschenweite von maximal 10 cm.
  • Die persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz (PSA) dient als Absturzsicherung immer dann, wenn die Sicherheit nicht durch andere Maßnahmen gewährleistet werden kann. Dies ist zum Beispiel bei Arbeiten in der Nähe von Giebelkanten, Arbeiten an Absturzkanten oder in Verbindung mit Steigschutzeinrichtungen der Fall. Die Sicherung besteht aus einem Gurtsystem, das an einem tragfähigen Bauteil befestigt wird.
Tipp: Für alle Absturzsicherungen muss der Hersteller eine Aufbauanleitung zur Verfügung stellen. Weiterhin dürfen nur bauaufsichtlich geprüfte und zugelassene Konstruktionen verwendet werden.
Fassade wird gestrichen © Miss Mafalda, fotolia.com
Gerüstarten

Die verschiedenen Gerüstarten im Überblick Die verschiedenen Gerüstkonstruktionen werden zum einen nach Konstruktions- bzw. Tragsystem, zum anderen nach ihrer Verwendung… weiterlesen

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