Die verschiedenen Gerüstarten im Überblick
Die verschiedenen Gerüstkonstruktionen werden zum einen nach Konstruktions- bzw. Tragsystem, zum anderen nach ihrer Verwendung unterschieden. Man unterscheidet Standgerüste, Hängegerüste, Auslegergerüste und Konsolengerüste. In Bezug auf die Verwendung wird zwischen Arbeits- und Schutzgerüsten, fahrbaren Gerüsten und Traggerüsten differenziert. Darüber hinaus gibt es verschiedene Spezialgerüste, zum Beispiel für Fassade, Schornstein oder Dach. Auch wenn sich die einzelnen Gerüste in vielen Punkten unterscheiden, gelten doch hinsichtlich der Gerüstbauteile wie auch für Aufstellung und Nutzung ähnliche Grundsätze.
Gerüstarten nach Konstruktion bzw. Tragsystem
In der DIN 4420 „Arbeits- und Schutzgerüste“ sind die verschiedenen Gerüstarten beschrieben und Vorschriften zu Konstruktion, Aufbau, Nutzung sowie Regelausführungen definiert.
Das Standgerüst
Im Einfamilienhausbau und in der Haussanierung sind Standgerüste die am häufigsten verwendeten Systeme. Diese Gerüstart ist dadurch gekennzeichnet, dass das Gerüst auf dem Boden steht und mit geeigneten Sicherheitsankern an der Außenwand befestigt wird, um ein Umkippen zu vermeiden.
Durch eine Kombination aus Vertikal- und Horizontalrahmen, Längsriegel und Diagonalverstrebungen entstehen einzelne Gerüstfelder, die miteinander verbunden werden. So erhält das Gerüst seine Stabilität. Durch Geländer und andere Bauteile wird das Gerüst absturzsicher. Wichtig beim Standgerüst ist ein tragfähiger und ebener Untergrund, die verstellbaren Spindelfüße werden zur besseren Lastverteilung auf Unterlagsbohlen aufgestellt.
Das Hängegerüst
Ist es aus statischen oder verkehrstechnischen Gründen oder aus Gründen der Sicherheit nicht möglich, das Gerüst auf den Boden aufzustellen, kommen Hängegerüste zum Einsatz. Sie werden zum Beispiel beim Brückenbau oder für die Sanierung hoher Decken eingesetzt. Die Gerüste werden mit Seilen oder Ketten an einem geeigneten Bauteil oder an Auslegern oder Konsolen befestigt.
Das Auslegergerüst
Auslegergerüste werden aufgrund der aufwändigen Auf- und Abbauten nur noch selten im konventionellen Gerüstbau verwendet. Die Gerüstkonstruktion ist an einem auskragenden Stahlprofil befestigt.
Das Konsolgerüst
Wird an einem Bauwerk auf einer bestimmten Höhe längenorientiert gearbeitet, kommen Konsolgerüste infrage. Dazu werden Konsolen an einbetonierten Schlaufen aufgehängt, diese dienen als Auflager für den Belag.
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Gerüstarten nach Ihrer Verwendung
In der DIN 4420 wird zwischen Arbeits- und Schutzgerüsten unterschieden, eventuell können die beiden Gerüstverwendungen auch kombiniert werden. Arbeitsgerüste dienen zur leichten Erreichbarkeit für Arbeiten am Gebäude, Schutzgerüste schützen Arbeiter und Passanten vor Absturz bzw. herunterfallendem Baumaterial oder Werkzeug. Zu den Schutzgerüsten zählen unter anderem auch Fang- und Dachfanggerüste, Schutzdächer oder Schutznetze.
Gerüstklassen
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Fahr- und Traggerüste
Fahrbare Gerüstkonstruktionen werden dann verwendet, wenn nur kurzfristig ein Gerüst benötigt wird und der Auf- und Abbau eines Standgerüstes zu aufwändig ist. Sie werden als komplette Konstruktion zur Baustelle gebracht und dort aufgestellt, bzw. an der Fassade befestigt. Schließlich sind noch die Traggerüste zu nennen, die zur Stabilisierung von Bauteilen dienen. Zu den Traggerüsten zählen Abfangungen, Stützen oder Gitterträger.
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