Schlecht eingestellte und installierte Heizungen kosten Energie und Geld
Eine gute Heizung ist nur so gut wie ihre Justierung
Egal wie gut oder modern Ihre Heizung ist – falsch eingestellt ist sie eben nicht so gut, wie sie sein könnte und verursacht unnötige Kosten. Natürlich ist die Freude über die wohlige Wärme der (neuen) Heizung erst einmal groß und der Genuss verdient. Aber in vielen Fällen geht es eben deutlich besser und damit auch spürbar günstiger. Verschiedenen Expertenschätzungen zu folge, sind mindestens 75 Prozent der über 20 Millionen deutschen Heizungsanlagen falsch eingestellt. Und falsch eingestellt sind nicht nur die Heizungsanlagen im Keller, sondern auch die Heizkörper. Das wäre nicht nur Energieverschwendung im großen Stil, sondern im gleich großen Maß auch Geldverbrennung. Eigentlich eine unglaublicher Zustand, der zumeist auf ungenügend Information, fehlenden Service oder Desinteresse auf Kunden- und Fachmannseite beruht.
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Heizung: Schlecht eingestellt – zu viel bezahlt
Wie kommt es in einem sonst so aufgeklärten und Technik interessierten Land zu solch starken Missständen? In den meisten Fällen ist einer der folgenden Gründe die Ursache: Alte Anlagen sind oft nicht regelmäßig gewartet, verlieren ihre Effizienz und werden dem geänderten Leistungsvermögen entsprechend nicht neu justiert. Neue Heizungen werden bei der Installation und der ersten Einstellung in den meisten Fällen nur oberflächlich angepasst. Die Heizungsanlage wird dann nicht individuell auf die vor Ort existierenden Bedürfnisse eingestellt, sondern läuft nur im Standard- bzw. Werksmodus. Das geschieht fast immer, weil der Kunde nicht über das entsprechende Wissen verfügt und deshalb nicht nachfragt und weil die Installationsfirma mit der Standardeinstellung Zeit und damit Kosten spart. Für den Kunde bedeutet das am Ende aber genau das Gegenteil: Er sitzt über viele Jahre auf unnötigen höheren Kosten. Dass jedes Haus und jede Wohnung ihre eigenen Eigenschaften haben muss man heute niemandem mehr erklären. Warum also soll jede dazugehörige Heizung die gleiche Einstellung besitzen?
Wie erkennt man eine falsche Einstellung?
Auch wenn man kein Fachmann ist, gibt es einige Anzeichen für eine ineffizient arbeitende Heizung. So weist ein warmer Keller auf schlecht isolierte Rohre hin. Die Wärme verteilt sich also dort, wo sie nicht gebraucht wird. Gleichzeitig kommt weniger Wärme dort an, wo sie hin soll. Um diesen Mangel auszugleichen muss die Heizung mehr Leistung aufbringen als nötig wäre. Ein anderes Anzeichen ist das zeitlich ungleiche erwärmen der Räume. Wenn dazu ein sprichwörtliches Gluckern (Flüssigkeit) zu vernehmen ist, fehlt in den meisten Fällen ein hydraulischer Abgleich. Auch in diesem Fall verbraucht die Heizung mehr Energie als nötig. Dazu ist das spätere warm werden einiger Räume unangenehm. Da eine halbwegs moderne Heizung im Normalfall auf die Außentemperatur reagiert, sollten Sie sich auch einmal die Heizungskurve ansehen. Sehr oft reagiert die Heizung nur träge oder im schlimmsten Fall gar nicht direkt auf die Witterung. Ein Indiz für den „Standardbetrieb“. Eine weitere ganz einfache Möglichkeit, ist das Überprüfen der Verbrauchswerte mit den Angaben des Herstellers oder den Versprechen der Installationsfirma. Sollte der tatsächliche Verbrauch deutlich abweichen, hat man entweder ein extrem schlecht isoliertes Gebäude oder die Heizungsanlage ist falsch eingestellt bzw. schlecht installiert.
Schnelle Abhilfe – aber wie?
Wie schon geschreiben, sollte der Blick bei der Optimierung der Heizung nicht nur in den Keller gehen. Auch die Wärmeverteilung im gesamten Haus ist zu beachten und in die Überlegungen einzubeziehen. Auch wenn die Heizung sichtlich noch keine Probleme macht, ist eine turnusmäßige Überprüfung zu empfehlen, besonders bei älteren Anlagen. Ein Beispiel: Eine 10 Jahre alte Umwälzpumpe verbraucht zwischen 50 und über 80 Watt. Ein Modell aus den 80er Jahren sogar um die 140 Watt! Eine Umwälzpumpe von heute benötigt dagegen nur etwa 7 Watt und hat zudem sehr wenig Wärmeverlust.
Mit dem Austausch dieses Heizungsherzstücks ist also schon viel erreicht. Und wie bereits im vorigen Abschnitt erwähnt, erkennt man an der Heizkurve, ob die Heizung auf den individuellen Betrieb eingestellt bzw. programmiert wurde. Auch hier ein kleiner Tipp: Die Heizkurve sollte so niedrig wie möglich stehen. Im Optimalfall stellt man die Temperaturverschiebung auf etwa 3 bis 5 Grad ein.
Im Zweifelsfall hilft der Fachmann. Ob vom Handwerksbetrieb des Vertrauens oder einer Verbraucherzentrale spielt keine Rolle. Das gilt natürlich auch für die anderen Fehlerquellen und Optimierungspunkte der Heizung. 90 Prozent des privaten Energieverbrauchs bestehen aus Heizung und Warmwasser. Mit einer Optimierung der Heizung spart man deshalb deutlich Heizenergie und Kosten. Sie sollten also nicht lange damit warten.
Heizung optimieren
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