U-Werte von Gebäudeteilen und Bauteilkonstruktionen

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Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) in seiner jeweils aktuellen Fassung schreibt für Gebäude, bzw. deren Bauteilkonstruktionen Mindest-U-Werte vor. Hier gelten unterschiedliche Regelungen für Neubauten sowie bei der Sanierung von Altbauten. Je älter ein Gebäude ist, umso schlechter ist damit auch die Dämmung. Es empfiehlt sich also definitiv, die Gebäudehülle energetisch zu sanieren, um den Heizwärmeverlust soweit wie möglich zu reduzieren.

Wärmeverlust am Haus @ thingamajiggs, stock.adobe.com
Ein Gebäude verliert über die Außenhülle Wärmeenergie. Je besser die Dämmung der Gebäudehülle ist, umso geringer sind die Verluste @ thingamajiggs, stock.adobe.com

Was ist der U-Wert?

Der U-Wert bestimmt, wie gut, bzw. schlecht ein Bauteil Wärme leiten kann. Der sogenannte Wärmekoeffizient stellt also dar, wie viel Wärme durch eine Wand, ein Fenster oder das Dach nach draußen verloren geht. Je geringer der Wert, umso besser ist die Dämmung und umso geringer sind die Wärmeverluste.

Die Angabe der U-Wertes trifft eine Aussage darüber, wie viel Wärme (Watt) pro Quadratmeter Bauteilfläche entweicht, wenn der Temperaturunterschied zwischen Innen- und Außenluft sich um ein Grad Celsius unterscheidet. Die Einheit des U-Wertes ist Watt pro Quadratmeter und Kelvin (W/m²K). Verfügt ein Fenster zum Beispiel über einen Wert von 1,0 W/m²K, gehen bei einem Temperaturunterschied von 20 Grad Celsius 20 Watt Wärme pro Quadratmeter Fensterfläche verloren. Der U-Wert ist deshalb bedeutsam, da ein Gebäude im Winter ständig Wärme ständig Wärme über die Außenhülle verliert. Um das Haus trotzdem warm zu halten, wird Energie benötigt – umso mehr, je höher die Wärmeverluste sind.

Der U-Wert gibt den Wärmedurchgang bei Bauteilen an
Der U-Wert gibt den Wärmedurchgang bei Bauteilen an

Was ist ein „guter“ U-Wert?

Wann ein U-Wert als gut bezeichnet wird, ist individuell vom Bauteil abhängig. Moderne Neubauten müssen je nach Bauteil Werte zwischen 0,14 (Dach) bis 0,25 W/m²K (Decke gegen unbeheizte Räume aufweisen. Für ältere Gebäude aus der Zeit vor 1970, liegen die Werte häufig über 1,0 oder sogar 2,0 W/m²K – und gelten damit als energetisch schlecht gedämmt.

U-Werte im Neubau

Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) schreibt für Neubauten heute folgende U-Werte für die einzelnen Bauteile vor:

BauteilNeubau (GEG 2024)
Außenwand≤ 0,20 W/m²K
Dach (Steildach)≤ 0,14 W/m²K
Flachdach≤ 0,14 W/m²K
Oberste Geschossdecke≤ 0,14 W/m²K
Fenster (Uw-Wert)≤ 0,90 W/m²K
Dachflächenfenster≤ 1,00 W/m²K
Verglasungen (Sonderverglasung)≤ 0,90 W/m²K
Außentüren (Ud-Wert)≤ 1,20 W/m²K
Kellerdecke / Bodenplatte≤ 0,25 W/m²K
Decken gegen unbeheizte Räume≤ 0,25 W/m²K
Decken gegen Außenluft≤ 0,20 W/m²K
Außendämmung eines Neubaus © GM Photography, stock.adobe.com
Moderne Neubauten sind hochgedämmt, entsprechend niedrig sind die U-Werte der Bauteile und damit die Wärmeverluste © GM Photography, stock.adobe.com

U-Werte in der Altbausanierung

Sollen durch eine energetische Gebäudesanierung die U-Werte der Außenhülle verbessert werden, müssen mindestens folgende Werte erreicht werden:

BauteilAltbausanierung (GEG 2024)
Außenwand≤ 0,24 W/m²K
Dach (Steildach)≤ 0,24 W/m²K
Flachdach≤ 0,20 W/m²K
Oberste Geschossdecke≤ 0,24 W/m²K
Fenster (Uw-Wert)≤ 1,30 W/m²K
Dachflächenfenster≤ 1,40 W/m²K
Verglasungen (Sonderverglasung)≤ 1,10 W/m²K
Außentüren (Ud-Wert)≤ 1,80 W/m²K
Kellerdecke / Bodenplatte≤ 0,30 W/m²K
Decken gegen unbeheizte Räume≤ 0,30 W/m²K
Decken gegen Außenluft≤ 0,24 W/m²K
Sanierung der Gebäudehülle: das GEG fordert bestimmte U-Werte
Sanierung der Gebäudehülle: das GEG fordert bestimmte U-Werte
Wärmedämmung der Hausfassade @ Ingo Bartussek, stock.adobe.com
Mit einer energetischen Gebäudesanierung lassen sich die U-Werte deutlich verbessern @ Ingo Bartussek, stock.adobe.com

Beispielhafte U-Werte für Gebäude verschiedener Altersklassen

Generell hängen die U-Werte eines Gebäudes, bzw. einzelner Bauteile von der Ausführung ab. Bei älteren Gebäuden wurde weniger Wert auf Dichtheit und Dämmung gelegt, entsprechend hoch sind die Werte und die damit verbundenen Heizwärmeverluste. Beispielhaft zeigt folgende Tabelle mögliche Werte von Gebäuden unterschiedlichen Alters im unsanierten Zustand.

Bauteil Baujahr ca. 1900Baujahr 1950–1970Baujahr 1970–1990Baujahr 1990–2000
Außenwand1,3–1,7 W/m²K1,1–1,5 W/m²K0,7–1,0 W/m²K0,4–0,6 W/m²K
Dach (Steildach)1,0–1,5 W/m²K0,9–1,3 W/m²K0,6–0,9 W/m²K0,3–0,5 W/m²K
Flachdach1,2–1,6 W/m²K1,0–1,4 W/m²K0,7–1,0 W/m²K0,4–0,6 W/m²K
Oberste Geschossdecke1,0–1,5 W/m²K0,9–1,3 W/m²K0,6–0,9 W/m²K0,3–0,5 W/m²K
Fenster (Uw-Wert)4,0–5,0 W/m²K3,0–4,0 W/m²K2,0–3,0 W/m²K1,5–2,0 W/m²K
Dachflächenfenster4,0–5,0 W/m²K3,0–4,0 W/m²K2,0–3,0 W/m²K1,5–2,0 W/m²K
Verglasungen (Sonderverglasung)4,0–5,0 W/m²K3,0–4,0 W/m²K2,0–3,0 W/m²K1,5–2,0 W/m²K
Außentüren (Ud-Wert)3,0–4,0 W/m²K2,5–3,5 W/m²K2,0–3,0 W/m²K1,5–2,0 W/m²K
Kellerdecke / Bodenplatte1,0–1,5 W/m²K0,9–1,3 W/m²K0,6–0,9 W/m²K0,3–0,5 W/m²K
Decken gegen unbeheizte Räume1,0–1,5 W/m²K0,9–1,3 W/m²K0,6–0,9 W/m²K0,3–0,5 W/m²K
Decken gegen Außenluft1,0–1,5 W/m²K0,9–1,3 W/m²K0,6–0,9 W/m²K0,3–0,5 W/m²K
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Beispielhaft U-Werte für verschiedene Konstruktionen

Wie unterschiedlich die U-Werte von Außenwänden sein können, zeigt folgende Tabelle. Neben den verwendeten Materialien und Dämmstärken spielt auch die Konstruktion selbst eine wichtige Rolle dabei, welchen U-Wert eine Konstruktion erreicht.

BauteilBaujahrBauteilaufbauU-Wert
Monolithisches MauerwerkBis ca. 1920Vollziegel verputzt, 366,5 cm1,65 W/ m²K
FachwerkBis ca. 192016 cm Holzständer mit Lehmfüllung1,66 W/ m²K
Monolithisches Mauerwerk1947 bis 1978Bimshohlblocksteine verputzt, 38 cm1,14 W/ m²K
2-schaliges Mauerwerk1969-1978Hochlochziegel mit Luftschicht und Vormauerschale (24 / 6 / 11,5 )1,01

Quelle: altbauatlas.de

BauteilBaujahrBauteilaufbauU-Wert
Steildach HolzkonstruktionBis ca. 1948Belüftete Sparren, Tonziegel, 1 cm Schilfrohrmatte verputzt1,9 W/ m²K
1949 bis 1957Sparren, belüftet, Tonziegel auf Lattung, 5 cm Holzwolle-Leichtbauplatten, verputzt1,06 W/ m²K
1958 bis 1968Sparren mit 4 cm Dämmung, belüftet, Tonziegel auf Lattung, 2,4 cm Sparschalung, 2,5 cm Holzwolle-Leichtbauplatte, verputzt0,60 W/ m²K
1948 bis 1978Sparren mit 4 cm Dämmung, belüftet, Tonziegel auf Lattung, 1,25 cm Gipskartonplatte, verputzt0,95 W/ m²K

Quelle: altbauatlas.de

FensterBaujahrU-Wert
EinfachglasBis 19784,70 W/ m²K
Verbund- und KastenfensterBis 19782,40 W/ m²K
Isolierglasfenster unbeschichtet1979 bis 19952,70 W/ m²K
Isolierglasfenster beschichtetAb 19951,80 W/ m²K

Quelle: Verband Fenster+Fassade

Vergleicht man die U-Werte verschiedener Gebäude und Bauausführungen, zeigt sich schnell, dass eine Sanierung in den meisten Fällen lohnenswert ist. Klarheit verschafft eine gründliche Ist-Analyse sowie eine Bewertung durch einen Energieeffizienz-Experten. Insbesondere bei der energetischen Gebäudesanierung können attraktive Förderprodukte abgerufen werden, die den finanziellen Aufwand deutlich reduzieren.

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