Fertigbeton macht Ihnen die Umsetzung Ihrer Vorhaben leicht, denn diesen Beton müssen Sie nur mit Wasser mischen. Er wird auch unter der Bezeichnung Trockenbeton angeboten und ist in verschiedenen Ausführungen erhältlich. Ein spezielles Produkt innerhalb der Rubrik Fertigbeton ist der Ruck-Zuck-Beton, Blitz-Beton oder Schnellbeton. Dieser Beton härtet besonders schnell aus.
Bei Beton immer wichtig: das Mischungsverhältnis
Fertig angemischter Beton besteht aus Sand, Kies oder Splitt, Zement und Wasser. Ein Fertigbeton enthält die drei trockenen Substanzen. Schon das Mischungsverhältnis entscheidet jedoch darüber, welche Eigenschaften der Beton nach dem Aushärten hat. Darüber hinaus können einem Trockenbeton weitere Substanzen beigefügt sein. Sie verleihen dem ausgehärteten Beton weitere positive Eigenschaften, haben einen Einfluss auf die Aushärtung oder verhindern bestimmte Prozesse. So wird zum Beispiel einem Schnellbeton ein Stoff beigemischt, der das Aushärten beschleunigt. Eine Beimischung von Trass verhindert dagegen Ausblühungen, die vor allem bei Natursteinen auftreten können. Im Handel finden Sie daher eine ganze Reihe höchst unterschiedlicher Produkte. Die meisten Hersteller geben jedoch an, für welche Vorhaben sich ihr Trockenbeton eignet.

Im Allgemeinen ist Fertigbeton ideal für kleinere Projekte mit einem geringen Bedarf an Beton. Er erspart es Ihnen, die Inhaltsstoffe einzeln zu kaufen. Brauchen Sie viel Beton, weil Sie beispielsweise eine Bodenplatte für ein Gartenhaus gießen möchten, ist es jedoch kostengünstiger, den Beton selbst anzumischen. Eine Anleitung finden Sie in unserem Ratgeber „Beton mischen – so stellen Sie selbst Universalbeton und Magerbeton her“.

Schnellbeton, Ruck-Zuck-Beton oder Blitz-Beton wird häufig zum Einbetonieren von Zaunpfählen, den Standrohren von Wäschespinnen und ähnlichen Bauteilen genutzt. Er härtet, nachdem Sie ihn mit Wasser gemischt haben, schnell aus und ist schon bald voll belastbar. Auch für die Einfassung einer Pflasterung ist Schnellbeton eine gute Wahl, denn sicherlich möchten Sie nach dem Setzen der Randsteine die Arbeit möglichst bald fortsetzen. Die schnelle Aushärtung hat allerdings auch einen Nachteil, denn sie erschwert Korrekturen, die zum Beispiel beim Einbetonieren von Pfostenträgern erforderlich sein könnten. Werden Veränderungen zu spät vorgenommen, kann der Beton brüchig werden.


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Fertigbeton kaufen – so ermitteln Sie den Bedarf
Fertigbeton für kleinere Vorhaben bekommen Sie im Handel in Säcken mit einem Gewicht von oftmals 25 Kilogramm. Die Preise beginnen bei drei bis vier Euro pro Sack. Auch kleinere und größere Verpackungseinheiten sind erhältlich. Benötigen Sie viel Beton, lässt sich durch den Kauf einer ganzen Palette meist Geld sparen.
Achten Sie beim Kauf von Trockenbeton auf die vom Hersteller angegebene Ergiebigkeit. Sie liegt häufig bei rund 0,5 Liter pro Kilogramm. Sie brauchen das Gewicht eines Sacks daher nur zu halbieren, um zu errechnen, wie viele Liter Beton Ihnen nach dem Anmischen zur Verfügung stehen.
Aus 1000 Litern Beton entsteht ein Quader mit einer Größe von einem Kubikmeter. Wenn Sie den Betonbedarf vorab ermitteln, wissen Sie daher, wie viele Säcke Beton Sie kaufen müssen. Hier ein Beispiel:
Sie möchten ein 40 × 40 Zentimeter großes Punktfundament bis in die frostfreie Tiefe von 80 Zentimetern anlegen. 0,4 m x 0,4 m x 0,8 m ergeben 0,128 m³. Für solch ein Fundament benötigen Sie etwa 128 Liter Beton. Da sich die Betonmenge in Litern aus der Hälfte des Gewichts in Kilogramm ergibt, multiplizieren Sie 128 mit 2. Sie brauchen für Ihr Fundament also rund 256 Kilogramm Fertigbeton.


Gebrauchsfertiger Beton für Selbstabholer: die Betontankstelle
An einer Betontankstelle „zapfen“ Sie fertig angemischten Beton und transportieren ihn selbst nach Hause. Dort bekommen Sie in der Regel auch kleinere Mengen wie zum Beispiel 150 Liter oder 0,15 Kubikmeter. Wie an einer Autotankstelle sind viele Vorgänge automatisiert. Eine vorherige Anmeldung ist daher für gewöhnlich nicht erforderlich. Als zusätzlichen Service stellen manche Betontankstellen Mietanhänger zur Verfügung oder bringen Ihnen den Beton sogar zur Baustelle.

An einer Betontankstelle haben Sie in der Regel die Wahl zwischen verschiedenen Betonsorten, denn der Beton wird erst nach der Bestellung angemischt. Durch entsprechende Technik wie ein Förderband gelangt er auf einen, von Ihnen mitgebrachten Pkw-Anhänger oder in ein größeres Gefäß. Fertigbeton von einer Betontankstelle hat wegen des anschließenden Transports meist eine erdfeuchte Konsistenz. Er kann mit einer Substanz versetzt werden, die das Aushärten verzögert. So bleibt Ihnen mehr Zeit für den Nachhauseweg und die Verarbeitung des Betons.
Der Kauf von fertig angemischtem Beton an einer Betontankstelle erspart Ihnen den Kauf beziehungsweise das Ausleihen eines Betonmischers. Diesen Beton können Sie auch an Stellen ohne Strom- und Wasseranschluss verarbeiten.

Mit Anlieferung: Transportbeton
Transportbeton wird in Spezialfahrzeugen an die Baustelle geliefert. Dies ist in der Regel erst ab einer größeren Menge, beispielsweise für eine Bodenplatte, möglich. Bei solch einem Vorhaben ist eine Anlieferung sinnvoll, denn selbst mit einem Betonmischer werden Sie es kaum schaffen, in kurzer Zeit die benötigte Menge Beton herzustellen. Beginnt der zu Beginn hergestellte Beton schon auszuhärten, während Sie weiteren anmischen, führt dies leicht zu Qualitätsmängeln.
Transportbeton ist schon allein wegen der Anlieferung, die Arbeitskosten verursacht, teurer als selbst angemischter oder an einer Betontankstelle abgeholter Beton. Ihn bekommen Sie ab 60 bis 70 Euro pro Kubikmeter. Hinzu kommen meist weitere Kosten. Holen Sie deshalb am besten bei mehreren Anbietern Angebote ein.

Fertigbeton richtig anmischen
Beim Anmischen von Fertigbeton in Säcken sollten Sie sich stets nach den Anweisungen des Herstellers richten und die von ihm genannte Menge Wasser möglichst genau abmessen. Nur wenn Sie die Vorgaben einhalten, hat der Beton nach dem Aushärten die vom Hersteller genannten Eigenschaften. Wie Sie beim Anmischen vorgehen, hängt davon ab, ob Sie den Beton von Hand oder in einem Betonmischer herstellen:
- Rühren Sie den Beton in einem Eimer oder Kübel an, geben Sie zunächst den Fertigbeton in das Gefäß. Danach fügen Sie das Wasser hinzu und rühren den Beton gut durch. Dies ist am einfachsten, wenn Sie eine Bohrmaschine mit Rührquirl benutzen. Eine kleinere Menge können Sie aber auch mit einer Maurerkelle anmischen.

- Benutzen Sie einen Betonmischer, geben Sie als Erstes zwei Drittel der benötigten Wassermenge in die laufende Maschine. Danach fügen Sie den gesamten Trockenbeton und zum Schluss das restliche Wasser hinzu. Nach einer Laufzeit von etwa vier Minuten sind Beton und Wasser gut durchmischt.

Ruck-Zuck-Beton trocken verarbeiten
Einen Ruck-Zuck-Beton können Sie wie einen anderen Fertigbeton in einem Kübel mit Wasser mischen. Oft haben Sie aber auch die Möglichkeit, ihn trocken in das gegrabene Erdloch beispielsweise für einen Zaunpfahl zu geben und danach mit Wasser zu begießen. Dies erspart Ihnen das Verrühren und die Suche nach einem geeigneten Kübel. Zum Befeuchten des Betons verwenden Sie am besten eine Gießkanne mit Brauseaufsatz. Durch seine vielen Löcher verteilt sich das Wasser gleichmäßig auf der gesamten Fläche. Unabhängig von Ihrer Entscheidung für die eine oder andere Variante, ist bei einem Schnellbeton zügiges Arbeiten äußerst wichtig, denn er beginnt schon nach einigen Minuten auszuhärten. Treffen Sie deshalb alle notwendigen Vorkehrungen, bevor Sie sich dem Beton widmen.
Möchten Sie einen Ruck-Zuck-Beton trocken in ein Erdloch geben, gehen Sie etappenweise vor und schütten den Beton in jeweils 15 Zentimeter hohen Schichten in das Loch. Jede Schicht begießen Sie mit Wasser und warten mit dem Einfüllen der nächsten Schicht, bis das Wasser aufgenommen wurde.
Fertigbeton verarbeiten – Hinweise und Tipps
Auch bei herkömmlichem Fertigbeton ist es wichtig, zügig zu arbeiten, damit der Beton nicht vorzeitig aushärtet. Stellen Sie daher sicher, dass alle vorbereitenden Tätigkeiten erledigt sind, bevor Sie den Beton anmischen.
In Beton bilden sich leicht Hohlräume. Diese beseitigen Sie durch Stochern mit einem beliebigen Gegenstand wie zum Beispiel einer Dachlatte oder einem Spaten. Handelt es sich um eine dicke Schicht Beton, füllen Sie den Beton am besten in mehreren Etappen ein und verdichten jede Schicht durch Stochern.
Die Oberfläche lässt sich bei Bedarf mit einer Maurerkelle glätten. Sie sollte – soweit möglich – leicht schräg verlaufen, damit sich auf ihr kein Regenwasser sammelt. Dies ist besonders wichtig, wenn der Beton als Aufnahme für einen Pfostenschuh oder einen anderen metallenen Gegenstand dient. Er könnte bei einer Wasseransammlung zu rosten beginnen.

Wie lange der Beton aushärten muss und ab wann Sie ihn belasten dürfen, gibt der Hersteller des Fertigbetons an. Während dieser Zeit sollten Sie ihn vor zu viel Feuchtigkeit sowie starker Sonneneinstrahlung schützen und nötigenfalls mit einer Plane abdecken. Verdunstet das enthaltene Wasser zu schnell oder kommt durch Regen weiteres hinzu, mindert dies die spätere Qualität des Betons.


Betonarten – ein kleiner Überblick über die unzähligen Sorten
Beton kommt in vielen Bereichen zum Einsatz. Er besteht hauptsächlich aus Zement, Gesteinskörnungen wie Sand, Kies, Splitt oder Schotter sowie… weiterlesen