Ratgeber: Welches Dämmmaterial sollte ich wählen?
Welcher Dämmstoff © Ingo Bartussek, fotolia.com
Im Fachhandel ist heute eine schier unendliche Bandbreite an Dämmmaterialien erhältlich. Hauseigentümer haben daher die Qual der Wahl.
- Soll der Dämmstoff nur die Wärme im Haus halten oder auch Schall und sommerliche Hitze aussperren?
- Werden besondere ökologische Ansprüche an das Material gestellt?
- Wie viel darf die Wärmedämmung kosten?
- das Einsatzgebiet eventuell besondere Anforderungen an das Material?
All diese Fragen können Bauherren und Modernisierer mit ihrem Bauträger, Fachplaner oder einem Energieberater beantworten und so der Auswahl des passenden Produkts näher kommen.
Schaumstoff und Mineralfasern – die Dämmstoffe mit der weitesten Verbreitung
Bei den meisten Bau- und Sanierungsvorhaben in Deutschland kommen Hartschaumstoffplatten aus EPS – besser bekannt als Styropor – zum Einsatz. Das Material auf Erdölbasis ist leicht, beständig und bietet einen hohen Dämmwert. Ein ebenfalls weit verbreitetes Material ist Mineralwolle, hergestellt entweder aus Glas oder Stein als Ausgangsmaterial. Bei der Zwischensparrendämmung des Daches lässt sie sich sehr leicht verarbeiten, sie wird aber ebenso als Fassadendämmsoff verwendet.
Die ökologische Alternative – Dämmstoffe aus der Natur
Wer statt der weit verbreiteten Produkte lieber Dämmstoffe aus Naturmaterialien verwendet, findet auch hier im Angebot eine breite Auswahl. Flachs, Hanf, Holz oder Zellulose – sogar Schafwolle und Schilf können als Wärmeschutz den energetischen Zustand eines Hauses verbessern. Die Naturmaterialien bieten zwar meist einen leicht schlechteren Dämmwert als synthetische oder mineralische Dämmstoffe, geben aber das gute Gefühl einer nachhaltigen Lebensweise.
Nur wenn weitere Anforderungen wie Feuchtebeständigkeit oder Druckstabilität an das Material gestellt werden, scheiden Naturdämmstoffe in der Regel aus. Doch auch hierfür hält die Dämmstoffindustrie die passende Alternative bereit.
Dämmung für den Härtefall
Im Sockelbereich als Anschluss des Wärmedämmverbundsystems an den Erdboden, als Dämmung der Kelleraußenwand oder als Dämmschicht unter der lastabtragenden Gründungsplatte – in all diesen Anwendungsbereichen ist das Dämmmaterial dauerhafter Feuchtigkeit, Mikroorganismen und dem Druck des Erdreichs, teilweise sogar der Last des auf ihm ruhenden Hauses, ausgesetzt.
Dämmstoffe für den so genannten erdberührten Bereich müssen daher nicht nur einen hohen Dämmwert bieten, sondern gleichzeitig all diesen Zusatzanforderungen trotzen. Der mineralische Dämmstoff Schaumglas (Foam Glass) und der synthetische Dämmstoff extrudierter Polystyrol-Hartschaumstoff (XPS) können das. Sie sind daher im wahrsten Sinne des Wortes das Fundament für den optimalen Wärmeschutz eines Hauses.
Einblasdämmstoffe – Hohlräume sicher ausfüllen
Alte Häuser können neben den klassischen Dämmgebieten auch Stellen aufweisen, die nicht so einfach zugänglich sind. Alte Decken oder auch zweischalige Mauerwerke älterer Bauart weisen Hohlräume auf, die ausgefüllt sein müssen, um den Wärmeschutz zu verbessern. Für diese Aufgabe gibt es eine Vielfalt an Einblasdämmstoffen – von losem Polystyrol-Granulat über Schäume bis hin zu Zelluloseflocken oder Naturfasern.
Es zeigt sich: Für jedes Einsatzgebiet gibt es verschiedene Dämmstoff-Alternativen. Hauseigentümer haben daher die Möglichkeit, ihre Immobilie optimal zu dämmen, und dabei ebenso ihre eigenen Vorstellungen an die Eigenschaften eines Dämmmaterials erfüllen.