Treppe richtig planen

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Treppe richtig planen

Der funktionelle Nutzen einer Treppe liegt klar auf der Hand: Sie verbindet die einzelnen Stockwerke, die Nutzung muss sicher sein und im Notfall den Fluchtweg ermöglichen. Aus diesem Grund sind die Anforderungen beim Treppenbau vielfältig. Außerdem dient die Treppe als Designelement und sollte sich in den Baustil des Hauses harmonisch einfügen. Treppen lassen sich grundsätzlich nach Form, Material und Konstruktionsart einteilen.

Wir bieten einen umfassenden Überblick über mögliche Treppen und klären auf, worauf Sie bei der Planung achten sollten, damit keine kostspieligen Fehler passieren.

Holztreppe mit Einbauspots © Mattias Bühner, stock.adobe.com
Designelement Treppe © Mattias Bühner, stock.adobe.com

Der Grundriss bestimmt die Treppe

Der Grundriss und der vorhandene Platz geben vor, welche Treppenart geeignet ist. Dabei ist die Frage entscheidend, ob die Treppe im Wohnraum integriert wird oder sich in einem separaten Flur oder Treppenhaus befindet. Eine Treppe im Wohnbereich macht einen Raum nicht nur optisch offener und größer. Das offene Wohnkonzept führt auch zu mehr „Durchgangsverkehr“ der Hausbewohner und -besucher, was aber durchaus erwünscht sein kann.  Eine gerade einläufige Treppe benötigt sehr viel Platz, während halb- und zweiviertelgewendelte Treppen wahre Raumwunder sind. Bereits ab 6 m2 Grundfläche ist unter der Einhaltung baulicher Regeln diese Treppenform realisierbar.

Unterscheidung von Treppen nach der Lauflinie

Gerade, gewendelt oder vielleicht doch gespindelt? Die Lauflinie liegt im Gehbereich des Nutzers beim Treppensteigen. Bei geraden Treppen liegt die Lauflinie in der Mitte, bei gewendelten eher außermittig, wo die Stufen breiter sind. Die vom Nutzer gewählte Lauflinie ist von Größe und Alter der Person, von der Treppenbreite und des Handlaufs abhängig und wird in der DIN 18065 näher beschrieben.

Spindeltreppen © Fuchs Treppen
Raumwunder Spindeltreppe © Fuchs Treppen
  • Gerade Treppe
    Eine Treppe mit geradem Lauf verbindet ohne Unterbrechung oder Richtungswechsel 2 Stockwerke.
  • Podesttreppe
    Bei dieser Treppenart bildet ein Podest eine Zwischenebene. Der Lauf kann gerade sein, aber auch die Richtung ändern.
  • Wendeltreppe
    Bei Wendeltreppen beschreibt die Laufrichtung einen Kreis. Die Treppe windet sich dabei um einen zentralen Raum, das sogenannte Treppenauge. Auch bei Wendeltreppen besteht die Möglichkeit eines Zwischenpodests.
  • Spiral- oder Spindeltreppe
    Diese besonders platzsparende Treppenform windet sich um eine zentrale Säule (Spindel).
Treppen: Unterscheidung nach Lauflinien
Treppen: Unterscheidung nach Lauflinien
Tipp: Überlegen Sie genau, welche Personen die Treppe regelmäßig nutzen. Gerade Kinder und ältere Menschen profitieren von geraden Treppen, die einfach und sicher begehbar sind.
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Unterscheidung von Treppen nach der Bauform

Moderne Treppe aus Holz und Metall © cinematographer, stock.adobe.com
Eine freitragende Treppe versprüht Leichtigkeit © cinematographer, stock.adobe.com
  • Freitragende Treppe
    Diese Treppenart, auch Faltwerktreppe genannt, benötigt keine Unterkonstruktion. Sie trägt sich selbst und überzeugt mit Eleganz und Leichtigkeit.
  • Bolzentreppe
    Bei dieser freitragenden Treppe verbinden Bolzen die Treppenstufen und sind gleichzeitig für die statische Tragfähigkeit verantwortlich. Konstruktionsbedingt wirkt diese Treppe auch sehr lichtdurchlässig und luftig.
  • Wangentreppe
    Seitliche Wangen halten die Stufen und tragen die gesamte Treppenkonstruktion.
  • Kragarmtreppe
    Die Stufen ragen bei dieser Treppenform direkt aus der Wand. Stabile Wände und eine statische Berechnung sind Voraussetzung für diese puristische und ästhetische Bauform.
  • Halb- und ganzgestemmte Treppen
    Bei halbgestemmten Treppen gibt es keine senkrechte Verbindung zwischen den Stufen und man kann zwischendurchsehen. Bei ganzgestemmten Treppen hingegen kommen Setzstufen zum Einsatz und die Trittstufen sind in voller Breite senkrecht verkleidet.
Treppenarten in der Übersicht
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Das Material bestimmt den Stil

Für den Treppenbau im Innenbereich kommen verschiedene Materialien zum Einsatz. Häufig werden Materialien auch kombiniert, um eine Treppe perfekt in Szene zu setzen. Das Material der Treppe bestimmt aber nicht nur die Optik, sondern entscheidet auch über Robustheit und Pflegeleichtigkeit:

  • Holz ist nach wie vor das beliebteste Material für Treppen im Innenbereich. Es passt sich jedem Wohnstil an und vermittelt eine natürliche Wärme und ein angenehmes Wohnklima. Bei stark beanspruchten Treppen ist ein Hartholz wie Eiche, Buche oder Ahorn besonders gut geeignet. Die Holzoberfläche der Stufen wird entweder gelackt, geölt oder gewachst.
  • Natur- und Kunststein überzeugt durch eine hohe Widerstandsfähigkeit und eine große Farbauswahl. Jede Treppe ist ein Unikat der Natur. Im Innenbereich kommen vor allem Granit und Marmor zum Einsatz. Dabei muss sich der Bauherr bei der Oberflächenbehandlung zwischen rutschfest und pflegeleicht entscheiden. Je höher die Rutschklasse, desto schwieriger gestaltet sich die Reinigung. Ein weiterer Vorteil: Stein ist nicht brennbar!
  • Beton kommt für alle Treppen in Frage, bei denen zeitloser Purismus gefragt ist. Zudem erfüllt Beton bestens die Anforderungen des Brandschutzes. Bei Betontreppen sollte auf moderne Dämmsysteme geachtet werden, um den Trittschall zu minimieren.
  • Glas wird zunehmend auch als Stufenmaterial eingesetzt. Eine Mattierung verringert die Durchsichtigkeit des Glases deutlich. Ein Drei-Scheiben-Glas mit zwischengelegter mattierter Folie ist somit bestens für Trittstufen und Podeste geeignet.
  • Stahl und Edelstahl dienen vor allem als Material für Konstruktion, Handlauf und Geländerausfachung. Durch die hohe Tragfähigkeit können auch sehr filigrane Stahlelemente beim Treppenbau eingesetzt werden. Die Oberfläche wird veredelt oder farbig lackiert. Auf den Brandschutz ist explizit zu achten und Bauwerksanschlüsse sollten bezüglich dem Trittschall entkoppelt werden.

Auf Sicherheit achten

Eine Treppe wird von Personen unterschiedlicher Altersgruppen genutzt, die es auch mal mehr oder weniger eilig haben. Ob es zu einem Sturz kommt, liegt aber nicht nur an der Unaufmerksamkeit der Nutzer, auch die Bauart bestimmt, ob eine Treppe einfach begehbar ist oder nicht. Zudem muss die Steigung der Treppe an allen Stufen gleich sein. Für ältere Menschen und Kinder eignen sich gerade Treppen besser als gewendelte. Das Treppengeländer bietet nötigen Halt beim Treppensteigen.  Die Norm DIN 18065 legt bei der Treppenplanung die Mindest- und Höchstmaße fest, die für ein sicheres Begehen maßgeblich beitragen.

Arten von Treppengeländern
Arten von Treppengeländern
Tipp: Eine bequem zu begehende Wohnraumtreppe ungefähr 15 Stufen zur Überwindung der Geschosshöhe und steigt 18 cm an. Der Auftritt misst 27 cm.
Metalltreppe © Artem Bruk, stock.adobe.com
Das Treppengeländer dient der Sicherheit © Artem Bruk, stock.adobe.com

Treppe als Fluchtweg

In vielen Wohnsituationen ist die Treppe der einzige Aufgang in ein höher liegendes Geschoss. Somit muss der Fluchtweg im Brandfall zwingend gewährleistet sein. Deshalb sollte die Laufbreite der Treppe mindestens 80 cm, besser noch 100 cm betragen. Ein Geländer auf mindestens 90 cm Höhe bietet weitere Sicherheit. Der Abstand zwischen den Querstreben sollte 12 cm nicht überschreiten und auf Querverstrebungen wird besser verzichtet, wenn Kinder das Haus bewohnen. Zu schnell wird die Treppe als Klettergerüst umfunktioniert.

Planungsfehler im Vorfeld vermeiden

Planungsfehler im Treppenbau kommen meist teuer zu stehen und sind nicht einfach zu korrigieren. Deshalb habe wir die häufigsten Planungsfehler kurz zusammengefasst.

  • Eine zu geringe Grundfläche wurde eingeplant.
  • Die Maße der Deckenöffnung passen nicht zur Treppe.
  • Treppenauge nicht offen geplant.
  • Treppengrundriss unzweckmäßig und schwer begehbar.
  • Zu enge Treppe, die den Transport von Möbeln unmöglich macht.
  • Eine Tür schlägt in den Treppenbereich.
  • Fehler beim Fußbodenaufbau, der nachträgliche Änderungen notwendig macht.

Fazit: Sicherheit, Funktionalität und Ästhetik schließen sich nicht aus

Der Grundriss bestimmt entscheidend, welche Art von Treppe für einen Wohnbereich in Frage kommt. Ist die Bauform geklärt, machen Materialauswahl und Farben das Funktionsteil Treppe zu einem wahren Designobjekt. Für die sichere Nutzung der Treppe sind Berechnungen und Vorgaben notwendig, die in der Norm DIN 18065 festgelegt sind. Hierbei werden grundsätzlich auch Sicherheit und Bequemlichkeit berücksichtigt.

Wangentreppe © Fuchs Treppen
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