Treppe Platzbedarf

Der Platzbedarf einer Treppe – abhängig von ihrer Form

Stehen Sie vor der Frage, wie Sie den Zugang vom Erdgeschoss in die oberen Etagen gestalten möchten, haben Sie die Wahl zwischen zahlreichen Treppenformen. Der Verlauf einer Treppe entscheidet darüber, wie viel Platz Sie einplanen müssen. Ein geringer Platzbedarf kann allerdings mit einem Verlust von Komfort einhergehen. Bei der Entscheidung für eine bestimmte Treppenform gilt es daher, die Vor- und Nachteile der einzelnen Treppenarten abzuwägen.

Die in den folgenden Abschnitten genannten Quadratmeterzahlen gelten für Treppen, die den gängigen Standardmaßen entsprechen und in Wohnhäuser mit normaler Geschosshöhe von 2,70 bis 2,80 Meter eingebaut werden. Sie umfassen auch die Flächen, die frei bleiben müssen, damit Sie zur Treppe gelangen, und im oberen Stockwerk angekommen genügend Bewegungsfreiheit haben.

Gerade Treppen

Mit zehn bis dreizehn Quadratmeter benötigt eine gerade, einläufige Treppe den meisten Platz. Einläufig bedeutet, dass sie nur in eine Richtung führt. Die zweiläufige, gerade Treppe besitzt dagegen ein Wendepodest, das sich oft auf halber Höhe befindet. Ab dort ändert sich die Laufrichtung. Gerade Treppen mit Wendepodest werden häufig in Mehrfamilienhäusern eingebaut, eignen sich jedoch auch für das Eigenheim.

Gerade Treppen sind besonders sicher, denn bei dieser Treppenart haben alle Stufen die gleiche Breite und Tiefe. Diese Gleichmäßigkeit steigert gleichzeitig den Komfort beim Gehen und erleichtert Ihnen den Transport von Gegenständen in das obere Geschoss. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass sich der Raum unterhalb der Treppe gut nutzen lässt. Ihn können Sie sogar mit einem Einbauschrank für Ihre Garderobe oder die Schuhe versehen.

Viertelgewendelte Treppen

Bei der viertelgewendelten Treppe ändert sich die Laufrichtung entweder im Antritt, also unten, oder im Austritt, also oben, um 90 Grad. Diese Treppenart findet sich in vielen Einfamilienhäusern, denn sie kann in eine Ecke der Diele gesetzt werden. Auf diese Weise geht weniger Fläche verloren. Für eine viertelgewendelte Treppe sollten Sie circa zehn Quadratmeter Grundfläche einplanen.

Bei der viertelgewendelten Treppe haben die Stufen ab Ende der Wendelung beziehungsweise bis zur Wendelung wie bei der geraden Treppe eine einheitliche Größe. Auch diese Treppenart bietet Ihnen daher viel Sicherheit und Komfort.

Halbgewendelte Treppen

Bei einer halbgewendelten Treppe ändert sich die Laufrichtung um 180 Grad. Solch eine Treppe kann ein Zwischenpodest besitzen, das zwei gerade Elemente miteinander verbindet. In diesem Fall sind alle Stufen wie bei der einläufigen, geraden Treppe gleich groß. Bei einem durchgängigen Verlauf werden dagegen die Stufen im Bereich der Wendelung angepasst.

Eine Treppe mit 180°-Wendelung ist eine besonders platzsparende Lösung, denn sie benötigt eine Grundfläche von nur etwa sechs bis neun Quadratmeter. Einen besonders geringen Platzbedarf hat die Ausführung ohne Podest. Ein Zwischenpodest bietet Ihnen und anderen Benutzern allerdings die Möglichkeit, eine kleine Verschnaufpause einzulegen. Es ist daher vor allem in Haushalten mit Senioren, kleinen Kindern und Menschen mit Mobilitätseinschränkungen sowie beim Transport von Möbeln und anderer schwerer Gegenstände von Vorteil. Mit einer großen Pflanze oder anderer Dekoration kann ein Podest eine Treppe optisch aber auch aufwerten.

Wendel- und Spindeltreppen

Verläuft die Treppe in einem 360°-Radius um ihre eigene Achse, handelt es sich um eine Wendel- oder Spindeltreppe. Sie benötigt in einer gut begehbaren Größe sieben bis neun Quadratmeter Platz.

Eine Wendel- oder Spindeltreppe ist oft ein echter Hingucker, für den alltäglichen Gebrauch allerdings eine weniger gute Wahl. Die Drehung, die in Richtung der Mittelachse kleiner werdenden Stufen und die oftmals geringe Gesamtbreite machen eine schnelle Begehung und die Beförderung von Gegenständen schwierig. Besonders deutlich zeigt sich dies beim Transport von Möbelstücken in die obere Etage. Auch die Fläche unter der Treppe lässt sich nur schwerlich nutzen. Wendel- und Spindeltreppen sind deshalb eher Zusatztreppen, die zum Beispiel in einem sehr offen gestalteten Wohnhaus den Zugang zu einer Galerie darstellen. Ebenso dekorativ wirken sie im Außenbereich, wo sie unter anderem vom Garten auf einen Balkon im ersten Stockwerk führen.

Treppenform	Platzbedarf	Vorteile	Nachteile
gerade Treppe	10 – 12 m²	besonders sicher komfortabel zu begehen Raum unter der Treppe ist nutzbar	höchster Platzbedarf
viertelgewendelte Treppe	ca. 10 m²	gut begehbar Einbau in einer Ecke möglich	relativ hoher Platzbedarf
halbgewendelte Treppe	6 – 7 m²	sehr geringer Platzbedarf
halbgewendelte Treppe mit Podest	8 – 9 m²	geringer Platzbedarf Möglichkeit zum Ausruhen alle Stufen haben die gleiche Größe
Spindel- und Wendeltreppe	7 – 9 m²	dekorativ	als Haupttreppe weniger empfehlenswert Raum unter der Treppe kaum nutzbar

Neben den genannten Treppenarten gibt es noch viele weitere Formen, denn eine Treppe kann auch mehrmals die Richtung ändern oder von oben betrachtet wie ein S aussehen. Treppen sind oft individuelle Lösungen. Dementsprechend realisieren Treppenbauer – sofern technisch machbar – selbst außergewöhnliche Wünsche.

Treppen: Formen und Konstruktion

Treppen: Begriffe, Formen und Konstruktionsarten Treppen gibt es in zahlreichen Ausführungen, ihre Aufgabe ist jedoch immer die gleiche: Steigungen bequem… weiterlesen

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