Raumspartreppe – wenn’s eng wird, zeigt sie ihre Größe
Wenn es auf jeden Zentimeter ankommt, bieten Raumspartreppen eine Option, in das nächsthöhere Stockwerk zu gelangen. Allerdings dürfen die Raumwunder nur unter bestimmten Voraussetzungen eingebaut werden. Sie kommen bei engen Grundrissen, Lofts und Tiny Häusern zum Einsatz, aber auch als komfortabler Zugang zum Dachboden. Raumspartreppen zeichnen sich durch einen steilen Auftritt, eine enge Stufenfolge und eine kleinere Trittfläche aus. Wir klären über die Einsatzmöglichkeiten einer Raumspartreppe auf und geben Tipps, was bei der Modellauswahl zu beachten ist.

Kleiner Grundriss – schmaler Auftritt

Design und Funktion erfüllen Raumspartreppen auf engstem Raum. Die örtlichen Begebenheiten und baurechtlichen Vorschriften bestimmen die Planung und Umsetzung. Während eine konventionelle Treppe abhängig von der Bauart zwischen 4 und 5 m2 Grundfläche benötigt, reicht einer Raumspartreppe 1 m2 aus. Folgende Gründe bieten sich für den Einbau einer Raumspartreppe an:
- Wenig Platz
- Optik
- Mehr Freiheiten beim Wohnen
- Geringere Kosten
Rechner: Platzbedarf je nach Treppenform
Voraussetzungen für eine Raumspartreppe
Eine der folgenden Voraussetzungen reicht aus, damit die Treppe als Raumspartreppe geplant und realisiert werden muss.
- Grundfläche kleiner als 2,5 m2
- Treppenlauflänge weniger als 280 cm
- Auftritts-/Steigungsverhältnis kleiner als 21 cm /21 cm
- Neigungswinkel der Treppe größer 45°

Arten von Raumspartreppen
Wenig Platz reicht aus: Die Treppenstufen einer Raumspartreppe sind entweder voll oder wechselseitig begehbar. Die Treppenkonstruktion kann offen oder geschlossen, gerade oder gewendelt sein.

- Sambatreppe
Die Samba- oder Schmetterlingsstufen unterscheiden sich von geraden Stufen durch eine schmale und breite Stufenseite. Durch die wechselseitigen Aussparungen ist es möglich, die breite Seite jeweils ausladender zu gestalten. Somit ist diese Treppe auch bei einem steilen Auftritt gut zu begehen. - Wangentreppe
Kennzeichen einer Wangentreppe sind durchgehende Tragelemente (Wangen), welche die Außenkanten der Treppe begrenzen. - Holmtreppe
Bei dieser Konstruktion liegen die Stufen auf Holmen auf. Dabei wird zwischen Zwei- und Mittelholmtreppen unterschieden.

Beliebte Materialien bei Raumspartreppen
Neben der Konstruktionsart sind auch die Materialien entscheidend für Funktion und Design einer Raumspartreppe.
- Metall
Stahl, Edelstahl, Gusseisen oder auch Aluminium eignen sich hervorragend als Treppenmaterial. Alle Treppenteile lassen sich nach Wunsch farbig beschichten. - Holz
Verschiedene Holzarten stehen passend zur Einrichtung zur Auswahl. Buche, Eiche, Ahorn oder Nussbaum gehören zu den beliebtesten Sorten und vermitteln Wohnlichkeit. - Stein
Gesteinsarten wie Granit und Marmor sind Unikate der Natur und sorgen vor allem in Kombination mit Metall für einen modernen Look.
Auf den Einsatzbereich kommt es an!
Bei Raumspartreppen ist streng zu unterscheiden, ob sie Wohnräume auf unterschiedlichen Stockwerken verbinden oder den Zugang zu einem unbewohnten Raum ermöglichen. Für den Einsatzbereich in Wohnräumen gibt es raumsparende Treppen, deren Auftritt, Steigung und Laufbreite gültigem Baurecht und Normen entsprechen. Raumspartreppen, die sehr steil und schmal sind, werden baurechtlich als Einschub-, Leiter- oder Steiltreppe bezeichnet. Sie dürfen keinesfalls als Zugang für genutzte Wohnräume verwendet werden.
DIN 18065 regelt Anwendungsfall
Die Norm DIN 18065 ist ein anerkanntes Regelwerk und beinhaltet die Konstruktion und Ausführung von Gebäudetreppen. Die Begriffe „Treppen“ und „Leitern“ werden bezüglich des Steigungsverhältnisses und des Neigungswinkels voneinander abgegrenzt, welcher bei Treppen maximal 45° und bei Leitern 75° betragen darf.
Die Ausführung von Treppen zu einem bewohnten Geschoss (notwendige Treppe) ist in den deutschen Landesbauordnungen geregelt. Diese Treppen dienen als Fluchtweg und ein vorgegebenes Steigungsverhältnis und eine Laufbreite von mindestens 80 cm muss zwingend eingehalten werden. Bei baurechtlich nicht notwendigen Treppen sind bei Ein- und Zweifamilienhäusern nach DIN 18065 ein Auftritts-/Steigungsverhältnis von 21 cm / 21 cm und eine nutzbare Laufbreite von 50 cm erlaubt.
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Lauflinien bei Raumspartreppen

- Geradlinig
Mit Schmetterlingsstufen lässt sich eine geradläufige Raumspartreppe ab einer Deckenöffnung von ca. 140 × 70 cm realisieren. Beliebte Bauarten sind die Wangen-, Faltwerk- oder die Bolzentreppe. - Viertel- oder halbgewendelt
Ebenfalls ab einer Deckenöffnung von 140 × 70 cm lassen sich auch viertel- oder halbgewendelte Raumspartreppen konzeptionieren. Sie werden hauptsächlich als Wangen- oder Bolzentreppen realisiert. - Spindelförmig
Eine spindelförmige Raumspartreppe kann ebenfalls mit Schmetterlingsstufen geplant werden. Dazu sollte eine Deckenöffnung von mindestens 120 × 120 cm eingeplant werden. Der Durchmesser der Treppe sollte zwischen 110 und 125 cm betragen.

Welche Nachteile haben Raumspartreppen?
Raumspartreppen sind zwar reine Platzwunder, allerdings sollten Sie sich der Nachteile für Kinder und ältere Personen bewusst sein. Diese Treppen sind steiler und enger und dadurch schwerer zu begehen. Auch größere Gegenstände lassen sich nicht über den Treppenaufgang transportieren. Zudem kann eine Raumspartreppe in der Regel nicht von zwei sich entgegenkommenden Personen genutzt werden.
Geländer für mehr Sicherheit
Raumspartreppen sind im Allgemeinen schwerer begehbar, weshalb dem Geländer eine besondere Bedeutung zukommt. Grundsätzlich ist ab einer Sturzhöhe von 1 m ein Geländer anzubringen. Unter 12 m Sturzhöhe beträgt die Geländerhöhe 90 cm.

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Leiter- und Steiltreppen für unbewohnte Dachgeschosse

Leitertreppen dienen grundsätzlich nur der Erschließung eines Dachgeschosses ohne Wohnraumfunktion. Sie sind aufgrund der eingeschränkten Nutzbarkeit und Sicherheit eine mögliche Alternative für Dachboden- oder Ausziehleitern. Mit einer Steigung zwischen 45°und 75° sind Leitertreppen sehr steil. Aus Gründen der Sicherheit sollten Leitertreppen eine Laufbreite von 50 bis 70 cm aufweisen. Griffige Handläufe auf beiden Seiten vermindern zudem die Sturzgefahr.
Fazit: Raumsparende Designobjekte
Mit einer raumsparenden Treppe lassen sich Geschosse mit wenig Platz verbinden. Sie zeichnet sich durch einen kleinen Grundriss aus, da der Auftritt steiler und die Stufen schmaler sind. Somit lässt sich eine Raumspartreppe perfekt an architektonische Besonderheiten anpassen. Der große Vorteil ist eine bessere Nutzung des vorhandenen Raums. Beim Einbau besteht bei älteren Menschen und Kindern eine höhere Unfallgefahr und große Gegenstände können nicht über den Treppenaufgang transportiert werden.

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