Schornstein oder Ofen zieht nicht richtig

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Wenn der (Holz-)Ofen nicht zieht – Schäden am Schornstein erkennen und beseitigen

Viele Haushalte nutzen mindestens einen (Kamin)-Ofen, um es im Winter besonders behaglich zu haben, auch Pelletöfen oder sogar eine komplette Beheizung mit Holz werden immer populärer. Umso ärgerlicher, wenn es Problem mit dem Anheizen gibt, weil der Ofen „nicht zieht“. Das hat nicht nur zur Folge, dass die Wohnung kalt und ungemütlich bleibt, sondern kann auch Rauchentwicklung in den Räumen nach sich ziehen. Für den unbefriedigenden Rauchabzug gibt es verschiedene Gründe, die im folgenden Artikel benannt werden – inklusive Maßnahmen zur Beseitigung.

Verrußte Glastür vom Kamin © Ralf Geithe, stock.adobe.com
Wenn der Ofen qualmt statt fröhlich brennt, stecken in der Regel bauliche Mängel oder Bedienfehler dahinter © Ralf Geithe, stock.adobe.com

Was heißt das eigentlich: Der Ofen zieht nicht?

Dass es Probleme mit dem Abzug im Ofen gibt, lässt sich schon beim Anheizen leicht erkennen: Statt einem fröhlich flackernden Feuer ist der Brennraum des Ofens voller Qualm, der bei geöffneter Tür dann auch in den Raum quillt. Begründet ist dies dadurch, dass im Brennraum Sauerstoff fehlt. Und auch wenn der Ofen anfangs gut brennt, kann es sein, dass die Flamme plötzlich immer kleiner wird und das Holz nur unvollständig verbrennt – Dann ist zwar Sauerstoff vorhanden, aber eben nicht genug, um den Verbrennungsprozess vollständig zu ermöglichen. Besitzen Sie einen Kaminofen mit Sichtscheibe, ist diese in kurzer Zeit verrußt und zwar so stark, dass die Flamen (falls denn vorhanden), nicht mehr sichtbar sind.

Die häufigsten Gründe für mangelnden Abzug

Geht man auf Ursachensuche, gilt es zwischen zwei Fehlergruppen zu unterscheiden: Zum einen können bauliche Mängel vorliegen – Dies ist meist vorauszusetzen, wenn die Probleme dauernd oder häufig auftreten. Weiterhin können auch Bedienungsfehler oder nutzungsbedingte Ursachen der Grund sein, warum ein Ofen nicht mehr zieht. Unabhängig von der Ursache: Um den störungsfreien Betrieb zu ermöglichen, muss diese beseitigt werden. Unterstützung bei der Fehlersuche leisten der Schornsteinfeger oder auch der Ofenfachbetrieb, die aufgrund ihrer Erfahrung die häufigsten Mängel kennen, die vorliegenden Symptome richtig deuten und Lösungsvorschläge unterbreiten können.

Schornstein mit Zinkblech-Verkleidung auf einem Metall-Glasdach © Hermann, stock.adobe.com
Passen Schornstein und Ofen nicht zusammen, zeigt sich das an dauerhaften Problemen mit dem Rauchabzug © Hermann, stock.adobe.com

Bauliche Fehler am Schornstein

Es gibt verschiedene Baufehler, die dazu führen können, dass ein Ofen nicht gut zieht und es zu Problemen mit dem Rauchabzug kommt.

Schornstein und Ofen falsch dimensioniert

Wie gut ein Ofen brennt hängt davon ab, wie gut der Schornstein zieht, bzw. wie ausreichend der sogenannte Kamineffekt ist. Dabei handelt es sich um einen physikalischen Prozess, durch den der bei der Holzverbrennung entstehende Rauch durch seine geringere Dichte im Vergleich zur Luft im Schornstein nach oben steigt und nach außen abzieht. Durch diese Strömungsbewegung entsteht im Brennraum ein Unterdruck, der wiederum dafür sorgt, dass der Rauch in die Raumluft gelangt.

Sind nun Ofen und Schornstein kein gutes Team, funktioniert dieser Ablauf nicht. Das ist der Fall, wenn der Förderdruck nicht stimmt, der wiederum durch die Abgastemperatur des Ofens sowie Länge und Form des Schornsteins beeinflusst wird. Als Faustregel gilt:

Je niedriger die Abgastemperatur im Ofen, umso geringer muss der Schornsteindurchmesser sein, um die idealen Druckverhältnisse für einen guten Rauchabzug zu schaffen.

Neben des richtigen Durchmessers spielt auch die Schornsteinlänge eine wichtige Rolle: Ist der Schornstein zu kurz, reicht der Sog nicht aus und der Rauch wird nicht vollständig abgezogen.

Passen also Ofen und Schornstein nicht zusammen, führt dies häufig zu einem unbefriedigenden Brennverhalten und einem schlechten Rauchabzug. Eine Berechnung des richtigen Ofens zum bereits vorhandenen Schornstein sollte also auf jeden Fall durchgeführt werden, um diese Probleme zu vermeiden. Gegebenenfalls ist eine Schornsteinverlängerung erforderlich. Dazu wird ein Edelstahlrohr auf den Schornsteinkopf aufgesetzt, das anschließend auf Wunsch auch verkleidet werden kann. Die Elemente sind in einer Länge von 0,5 bis 3 Metern erhältlich, um welches Maß der Schornstein verlängert werden muss, berechnen Heizungsbauer oder Schornsteinfeger anhand definierter Formeln.

Bau eines gemauerten Schornsteins, Maurer beim Bau des Schornsteins eines neuen Hauses © Jayda_ArtistryHub, stock.adobe.com
Ohne intakten Schornsteinkopf fehlt ein entscheidendes Element für einen guten Kaminabzug © Jayda_ArtistryHub, stock.adobe.com
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Schäden am Schornsteinkopf

Beim gemauerten Schornstein ist der Kopf, also das aus der Dachfläche herausragende Teil, von entscheidender Bedeutung. Durch dessen geringere Temperatur entsteht eine Temperaturdifferenz, die maßgeblich daran beteiligt ist, dass der erforderliche Unterdruck entsteht, um die Rauchabgase durch den Schornstein zu ziehen. Ist dieser Bereich defekt, funktioniert das Prinzip gegebenenfalls nicht mehr wie gewünscht. Darüber hinaus kann ein rissiger oder baufälliger Schornsteinkopf auch dazu führen, dass Rauchabgase in den Dachraum oder die Innenräume gelangen. Eine Sanierung ist dann unverzichtbar.

Der ideale Schornstein

Querschnitt und Höhe eines Schornsteins sind in hohem Maß dafür verantwortlich, dass ein Ofen gut zieht. Am Ofen selbst liegt es nur in den wenigsten Fällen. Der ideale Schornstein entspricht in seinem Querschnitt dem Rauchgasstutzen des Ofens, die wirksame Höhe beträgt mindestens 4 Meter, gemessen vom Anschluss es Ofenrohrs bis zur Mündung oberhalb der Dachfläche. Der Schornsteinkopf sollte möglichst nicht von Stauwinden, die durch die Lage der Dachfläche oder durch hohe Gebäude und Bäume in Schornsteinnähe, beeinträchtigt werden.

Energieeffizienter Schornstein für Kaminofen © Wienerberger Gmbh
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Luft fehlt

Jeder Verbrennungsprozess benötigt Sauerstoff. Ist davon zu wenig vorhanden, brennt das Holz schlecht an, bzw. glimmt nur vor sich hin und erzeugt Rauch statt Wärme. Wie viel Luft erforderlich ist, hängt vom Brennstoff sowie von der Abbrandphase und dem Schornsteinzug ab.

Die Luft für den Verbrennungsprozess wird aus dem Raum abgesaugt. Je nach baulichen Gegebenheiten kann es sein, dass der Ofen nicht ausreichend Luft zur Verfügung hat. Das kann in sehr kleinen Räumen oder auch in Räumen in Passiv- und Niedrigenergiehäusern sein, die besonders dicht gegen die Außenluft abgeschottet sind. Verfügt das Haus über eine kontrollierte Wohnraumlüftung oder betreiben Sie eine Dunstabzugshaube mit Außenanschluss, kann das sogar dazu führen, dass der herrschende Unterdruck den Rauch in den Raum hineinzieht.

Die Lösung in diesem Fall ist ein raumluftunabhängiger Kaminofen. Dabei wird die erforderliche Verbrennungsluft nicht aus dem Raum, sondern über einen gesonderten Anschluss von der Außenluft bezogen.

Wind und Wetter

Wie gut ein Ofen zieht, hängt vielfach auch von der Witterung ab. Temperatur, Wind und Luftdruck haben einen Einfluss darauf, wie gut der Rauchabzug funktioniert. Herrscht starker Tiefdruck kann sich das ebenso auf den Abzug auswirken wie höhere Temperaturen, da in diesem Fall der Kamineffekt nicht mehr so wirkungsvoll zum Tragen kommt.

Tipp: Durch ein Startfeuer mit einem Blatt Papier direkt in der Reinigungsöffnung des Schornsteins kann bei ungünstiger Witterung in einigen Fällen der Abzug verbessert werden.

Häufige Bedienungsfehler

Ist hinsichtlich der baulichen Ausführung nichts zu bemängeln, kommen Bedienungsfehler als Ursache für einen schlechten Zug am Ofen in Frage.

  • Verrußte Scheiben

Sind die Scheiben ständig verschmutzt kann dies daran liegen, dass das Brennholz zu nass ist. Ideale ist eine Restfeuchte von maximal 20 %. Um generell die Brennwirkung zu verbessern, sollte das Holz an die Rückwand des Kamineinsatzes und quer zur Scheibe eingelegt werden.

Direkt nach dem Auflegen sollte die primäre Luftzufuhr am Ofen geöffnet werden, brennt das Holz, wird die Luftzufuhr von unten geschlossen, im Idealfall sorgt dann die Sekundärluft dafür, dass die Scheibe gespült wird und sauber bleibt.

  • Starke Rauchbildung beim Nachlegen

Gerade bei Kaminöfen mit großer Tür ist dieses Phänomen häufig zu beobachten: Wird Holz nachgelegt, qualmt es erst einmal ordentlich. Dies wird durch den entstehenden Unterdruck beim Öffnen der Tür bewirkt. Auch eine geschlossene Drosselklappe kann den Effekt bewirken. Öffnet man die Tür erst einen Spaltbreit vor dem Nachlegen, wird die Luftzufuhr optimiert und das Qualmen bleibt aus.

An jedem Ofen kann die Luftzufuhr über Schieber und Klappen eingestellt werden – wie, ist vom Modell abhängig. Geschehen hier Fehler, geht dem Ofen im wahrsten Sinne des Wortes die Luft aus © digitalstock, stock.adobe.com
Kaminofen © digitalstock, stock.adobe.com
  • Drosselklappe geschlossen

Eine geschlossene Drosselklappe reduziert den Zug im Kamin. Das macht Sinn, um eine möglichst lange Brenndauer zu erzielen, kann aber auch zu Rauchbildung führen. Das Öffnen behebt das Qualmproblem in vielen Fällen.

Tipp: Liegt es nicht an der Drosselklappe, kann das Problem auch in einer Verschmutzung des Zwischenstücks an Rauchrohr oder Schornstein liegen.

Schornstein verstopft?

Sind alle anderen Ursachen ausgeschlossen oder behoben und der Ofen zieht dennoch nicht richtig, sollten Sie einen Blick hinein werfen. Eventuell ist der Schornstein durch Fremdkörper wie zum Beispiel ein hineingefallenes Vogelnest oder einen aus dem Mauerwerk gebrochenen Stein verstopft oder der Schornstein ist infolge der Bedienfehler verrußt, bzw. versottet. In diesen Fällen ist eine gründliche Reinigung aller Rohrelemente und des Schornsteininneren erforderlich. Dies übernimmt entweder ein Fachbetrieb oder Sie bitten den Schornsteinfeger um Hilfe.

Kaminofen © maho, stock.adobe.com
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