Schallschutz im Bestandsgebäude – 10 einfache Tipps für mehr Ruhe im Haus
Ist ein Gebäude erst einmal errichtet, steht das Maß des Schallschutzes weitgehend fest. Konstruktion und Baustoffe bestimmen, wie gut Schall von außen und innerhalb des Hauses abgeschirmt wird. Einige Möglichkeiten gibt es doch, wie sie ohne große Investitionen für mehr Ruhe im Haus sorgen können.

10 einfache Tipps für mehr Ruhe im Haus
- Schallschutz für Innentüren
- Schallschutzvorhänge für dichte Türen
- Neue Türen für mehr Schallschutz
- Türblätter verstärken
- Schalldichte Wohnungstür
- Trittgeräusche reduzieren
- Das Haus spricht – knarrende Dielen
- Problem Innenwand – zusätzliche Dämmung
- Mehr Schallschutz am Fenster
- Ungedämmte Rollladenkästen
Nicht immer sind die Wände das eigentliche Problem, wenn Räume besonders hellhörig sind. Gerade in Altbauten lassen Fugen zwischen Türblatt und Zarge oder Fußboden Geräusche nahezu ungehindert durch.
Die Lösung: mit Zugluftstoppern kann der Spalt zwischen Türblatt und Türschwelle, bzw. Fußboden geschlossen werden. Dichtungsleisten aus Silikon oder Schaumstoff werden auf die Ränder des Türblatts geklebt und dichten vorhandene Ritzen und Spalten ab. Wie Sie Türen abdichten können erfahren Sie in unserem Artikel Für mehr Wohnkomfort und geringere Heizkosten – Türen richtig abdichten.


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Neben den Fugen als Schallüberträger kann auch das Türblatt selbst nur unzureichenden Schallschutz bieten. Dünne Türblätter ohne innenliegende Dämmschicht und mit glatter Oberfläche lassen nicht nur Schall durch, sondern erzeugen durch Reflektion der Schallwellen auch eine unangenehme Raumakustik – Es hallt.
Die Lösung: Schallschutzvorhänge vor den Türen absorbieren die Schallwellen und bieten nicht nur einen verbesserten Schallschutz, sondern brechen auch den Hall im Raum. Die speziellen Vorhänge bestehen aus schwerem Material oder auch aus Filz. Installieren lassen sie sich ganz einfach mit Vorhangstangen, die über dem Türsturz angebracht werden.
Sehr leichte und dünne Türen sind preisgünstig in der Anschaffung, lassen Schall jedoch fast ungebremst durch. Auch eine Abdichtung der Fugen bringt hier nur einen mäßigen Erfolg.
Die Lösung: Ein Austausch der Türen durch massive Türen aus Holz oder Holzwerkstoffen mit fachgerechtem Einbau und effektiver Abdichtung der vorhandenen Fugen.
Kommen die obigen Maßnahmen nicht in Frage oder bringen nicht den gewünschten Erfolg, gibt es eine weitere Möglichkeit, hellhörige Türen, insbesondere die Türblätter, zu verstärken und eine höhere Schalldämmung zu erreichen.
Die Lösung: Die Türblätter werden mit Matten aus massegeladenem Vinyl verstärkt. Durch die hohe Dichte erhält das Türblatt mehr Gewicht und ist so weniger schalldurchlässig. Die Matten werden auf das Türblatt vollflächig aufgeklebt.

Neben der Hellhörigkeit innerhalb der Wohnung, dringt Lärm häufig auch aus dem Treppenhaus durch die Wohnungstür. Die Möglichkeiten, hier Abhilfe zu schaffen sind im Grunde identisch mit der Abdichtung von Innentüren. Für den unteren Abschluss eignet sich eine Bürstenleiste besonders gut, denn die ist haltbarer und unempfindlicher.


Poltert es aus der darüberliegenden Geschossdecke, wenn jemand den Raum durchquert, liegen Mängel beim Trittschallschutz vor. Dies ist besonders bei harten Böden und hohlen, leichten Decken der Fall. Auch dann, wenn die Deckenauflager nicht schallentkoppelt sind, kommt es zur Schallübertragung.
Die Lösung: Die sogenannte Flankenübertragung von Schall lässt sich nachträglich kaum beseitigen, der Trittschallschutz an sich lässt sich bereits mit einem dicken Teppich verbessern, der vor allem im Flur oder in anderen stark begangenen Bereichen verlegt wird.

Ältere oder nicht fachgerecht verlegte Dielenböden können auch bei schöner und ansprechender Optik unangenehm auffallen. Die Ursache für quietschende und knarrende Dielen sind häufig schlecht verbaute Schrauben oder Nägel.
Die Lösung: Die Befestigungselemente werden ausgetauscht. Ist die Ursache für die knarrenden Dielen darin begründet, sind die Geräusch anschließend behoben.

Gerade Trockenbauwände sind oft sehr hellhörig, wenn die Dämmung zwischen den Beplankungen fehlt. Im schlimmsten Fall hört man jedes Geräusch aus dem anderen Raum, die Privatsphäre wird dadurch sehr eingeschränkt.
Die Lösung: Schwere Regale mit Büchern oder Kleiderschränke vor der Wand dämmen den Schall ab. Die Möbel müssen einen möglichst großen Teil der Wand bedecken, um eine echte Wirkung zu erzielen. Eine weitere Möglichkeit ist die Anbringung von Akustikschaumstoff oder Schallabsorbern. Die speziellen Dämmmatten werden möglichst großflächig auf die Wand geklebt und verbessern nicht nur den Schallschutz, sondern auch die Raumakustik.
Außenlärm kann belastend sein und die Entspannung Zuhause zunichtemachen. Übeltäter sind häufig Fenster mit unzureichendem Schallschutz. Die Schallschutzklasse des Fensters lässt sich nicht verbessern, doch es gibt auch andere Methoden, um den Lärm draußen zu halten.
Die Lösung: Poröse Gummidichtungen lassen Luft und Lärm von außen in den Raum. Ein Austausch gegen neue Dichtungen kommt nicht nur dem Schall-, sondern auch dem Wärmeschutz zugute. Alternativ kann auch ein zusätzliches Dichtungsband eine Verbesserung bringen.


Rollladenkästen über den Fenstern sind vor allem in Altbauten häufig ungedämmt und bieten so kaum Schutz vor Wärmeverlusten oder eben auch vor Außenlärm. Wie das Fenster gehört auch dieser Bereich zu den Schwachstellen in der Hausfassade.
Die Lösung: Durch spezielle Dämmsysteme für die nachträgliche Dämmung können Wärme- und Schallschutz des Rollladenkastens vergleichsweise einfach auch vom Heimwerker gedämmt werden.

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Nachträglich dämmen – Schallschutz verbessern
Die oben genannten Maßnahmen können für eine Verbesserung des Schallschutzes sorgen, einige Schwachstellen lassen sich jedoch nachträglich kaum oder gar nicht beseitigen. Bei der Planung eines Neubaus oder auch bei einer Sanierung eines Bestandsgebäudes sollte dem Schallschutz deshalb von Anfang an ausreichend Beachtung geschenkt werden. Dies gilt sowohl für den Schallschutz innerhalb des Hauses wie auch gegen Außenlärm.


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