Mangelnder Trittschall innerhalb von Wohnungen oder Häusern kann zu einer starken Lärmbelästigung führen, insbesondere dann, wenn es um Decken geht, die zwei Wohnungen voneinander trennen. In Altbauten sind je nach Baualter häufig Holzdecken vorhanden, die besondere Anforderungen an die schalltechnischen Verbesserungen stellen.
Anforderung an den Schallschutz von Decken
In der DIN 4109 sind die Anforderungen an den Schallschutz einer Decke benannt, die zwei Wohnungen voneinander trennt. Auch wenn es für Einfamilienhäuser keine Anforderungen gibt, müssen mindestens die in der DIN genannten Werte erreicht werden, die allerdings für heutige Ansprüche in vielen Fällen nicht ausreichen. Für einen erhöhten Schallschutz bietet die VDI-Richtlinie 4100 Empfehlungen und Hinweise.
Nach der neuen DIN 4109 müssen Wohnungstrenndecken ein bewertetes Trittschalldämmmaß von L‘ n, w von 50 dB aufweisen (DIN 4109 alt: 53 dB). Gegenüber der alten Fassung wurde der Wert um 3 dB erhöht, für einen Schallschutz, der hohen Ansprüchen genügt, ist dieser Wert allerdings längst nicht ausreichend. In der VDI Richtlinie 4100 : 2012 – 10 sind verschiedene Schallschutzstufen für den bewerteter Standard-Trittschallpegel L’nT, w benannt:
L‘ n, w [dB] | Schallschutzstufe | Trittschallschutz |
---|---|---|
< 37 | SSt III | Gehgeräusche sind nicht störend |
< 44 | SSt II | Gehgeräusche sind im Allgemeinen nicht störend |
< 51 | SSt I | Gehgeräusche sind im Allgemeinen kaum störend |
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Decken im Altbau
In Altbauten sind bis in die 1930er Jahre häufig Holzbalkendecken verbaut. In Massivbauten bieten diese einen deutlich schlechteren Schallschutz als in den meist älteren Fachwerkbauten. Grund dafür ist die Schallübertragung über das durchlaufende Mauerwerk in Massivhäusern. Durch den Materialwechsel in Fachwerkkonstruktionen wird die Schalllängsleitung oft fast automatisch reduziert. Unabhängig von der Art der Bauweise wird der Trittschallschutz von Holzbalkendecken durch entkoppelte – also schwimmend verlegte – Bodenbeläge, hohe Flächenmassen und mehrschalige Aufbauten positiv beeinflusst.
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Möglichkeiten für einen verbesserten Schallschutz
Grundsätzlich gibt es vier Möglichkeiten, die Schalldämmung einer Decke zu verbessern. Welche der Varianten die besten Ergebnisse verspricht, hängt von der Deckenkonstruktion, der Gesamtkonstruktion des Gebäudes und dem gewünschten Schalldämmmaß ab.
- Unterdecken, sogenannte abgehängte Decken, die über spezielle Befestigungen schalltechnisch von der Deckenkonstruktion abgekoppelt sind. Vor der Ausführung dieser Maßnahme ist zu prüfen, ob die am Ende übrigbleibende Raumhöhe den rechtlichen Anforderungen an die Mindesthöhe von Decken in Aufenthaltsräumen entspricht.
- Trittschalldämmmatten, die unterhalb des Gehbelags verlegt werden, können ebenfalls den Schallschutz verbessern, in der Regel jedoch nur geringfügig, da sie die Schalllängsleitung nicht unterbinden.
- Geben Raumhöhe und Deckenkonstruktion es her, eignet sich auch ein schwimmend auf einer Dämmschicht verlegter Estrich zur Verbesserung des Trittschallschutzes. Entscheidend für die Wirkung ist, dass der Estrichbelag vollständig von der Geschossdecke und den Umfassungswänden abgekoppelt ist.
- Trockenestrich und Trockenschüttungen aus Blähton oder Perlite eignen sich für die nachträgliche Schalldämmung von Holzbalkendecken. Trockenestriche sind vor allem dann ideal, wenn nur wenig Aufbauhöhe zur Verfügung steht und haben den Vorteil, dass keine zusätzliche Feuchte in das Gebäude eingetragen wird. Die Estrichplatten werden auf einer Trockenschüttung verlegt.
Grenzen der Trittschalldämmung im Altbau
Jede Schalldämmmaßnahme ist nur so gut wie ihre Ausführung und die vorhandene Grundkonstruktion. In vielen Altbaubauten gibt diese bereits zahlreiche „Schalllecks“ vor, die sich durch nachträgliche Maßnahmen nur bedingt schließen lassen.
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