Eine gute Dämmung des Wohngebäudes ist aktueller denn je. Steigende Energiepreise und kühlere Außentemperaturen decken Defizite rasch auf. Besonders bei Altbauten, die schon längere Zeit ohne Renovierung auskommen mussten, sind Wärmeverluste besonders gravierend. Entsprechend hoch ist hierbei auch das Energiesparpotenzial, wenn gedämmt wird. Wie aktuelle Untersuchungen der Deutschen Energie Agentur (dena) zeigen, lassen sich rund zwei Drittel der Wärmeverluste durch eine passende Gebäudedämmung einsparen. Höchste Zeit also, noch vor dem Winter aktiv zu werden.
Wärmeverluste selber aufspüren
Um Wärmeverluste aufzudecken, nutzt der Fachmann die Technik des Blower-Door-Tests. Hierbei wird mit entsprechenden Geräten ein Unterdruck im Gebäude erzeugt, wodurch erkennbar wird, an welchen Stellen Außenluft durch die Gebäudehülle dringt. Auch kleine Leckagen, bei denen nicht sofort nachgebessert werden muss, lassen sich mit Hilfe dieses Tests orten. Gravierende Mängel in der Dämmung, die besser sofort behoben werden, um für den bevorstehenden Winter gerüstet zu sein, lassen sich aber auch ohne fachmännisch durchgeführten Blower-Door-Test ausmachen. Die einfachste Möglichkeit ist wohl das Aufstellen von Kerzen. Besonders an den Fenstern werden Undichtigkeiten so rasch erkannt. Räucherstäbchen eignen sich ebenfalls sehr gut, um unerwünschte Luftströme im Gebäudeinneren näher zu ergründen.
Gebäudehülle abdichten
Zugige Stellen an Fenstern und Türen lassen sich durch das Anbringen von Dichtbändern meistens schnell und kostengünstig selber beheben. Eine komplette Dämmung der Außenfassade hingegen schlägt mit relativ hohen Kosten zu Buche und lohnt sich zudem nicht immer. Zwar liegt das Einsparpotenzial an Energiekosten bei einer gut gedämmten Außenhülle bei rund 25 Prozent, die Kosten für eine solche Sanierung amortisieren sich dadurch jedoch nicht so schnell wie häufig angenommen. Anders sieht es aus, wenn eine Dämmung zusammen mit einer ohnehin anstehenden Sanierungsarbeiten an der Gebäudehülle vorgenommen wird. Hier können energetische Sanierungsmaßnahmen gleich mit einkalkuliert und in einem Arbeitsgang durchgeführt werden. Bei Hohlschichtmauerwerken ist zudem eine sogenannte Kerndämmung möglich, in der unterschiedliche Dämmmaterialien in die Luftschicht zwischen innerem und äußerem Mauerwerk eingebracht werden. Eine Maßnahme, die in der Regel innerhalb eines Tages durchgeführt werden und häufig ohne Gerüstbau erfolgen kann.
Wohnraum von innen Dämmen
Im Gegensatz zur Außendämmung ist eine Dämmung von innen nur unter bestimmten Umständen zu empfehlen. Etwa dann, wenn eine Außendämmung aus fassaden – oder denkmalschutztechnischen Gründen nicht möglich ist. Zwar können auch bei einer Innendämmung die Energiekosten deutlich gesenkt werden, zum Selbermachen eignet sich diese Sanierungsart aber ebenso wenig, wie eine Dämmung der Außenhülle. Da sämtliche Einzelkomponenten einer Innendämmung genau aufeinander abgestimmt sein müssen, um die gewünschte Effizienz zu erreichen und eine Schimmelbildung auszuschließen, sollte ein Fachmann mit den Sanierungsarbeiten betraut werden. Auch hierbei ist es kostengünstiger, die Arbeiten für die Innendämmung mit anstehenden Renovierungsarbeiten, zum Beispiel dem Tapezieren, zu koppeln.