Richtig Stoßlüften

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Stoßlüften – so geht es richtig

Luftqualität ist von großer Bedeutung, insbesondere in den eigenen vier Wänden. Das Thema lüften wird gern vernachlässigt, jedoch ist die richtige Luftfeuchtigkeit nur durch eine regelmäßige und korrekte Lüftung zu erreichen. Wir klären auf, warum stoßlüften wichtig ist und wie richtig gelüftet wird.

Frauenhände beim Öffnen eines Fenster zum Lüften der Wohnung - Konzept zum richtigen Heizen und Lüften © USeePhoto, stock.adobe.com
Beim Stoßlüften sollten Sie darauf achten, die Türen zwischen unbeheizten und beheizten Räumen zu schließen © USeePhoto, stock.adobe.com

Warum Stoßlüften für den Menschen wichtig ist

Im Laufe des Tages sammeln sich in der Luft des Zuhauses Schadstoffe, übermäßiges CO2 sowie Luftfeuchtigkeit. All dies kann über einen längeren Zeitraum für Herzkreislauf-Probleme sowie Trägheit und Kopfschmerzen sorgen.

Wenn zu wenig gelüftet wird, dann sammeln sich unter anderem folgende Schadstoffe:

  • Staubpartikel
  • Aerosole
  • Schwefelverbindungen
  • Stickstoffverbindungen

Aus diesem Grund ist regelmäßiges Stoßlüften notwendig. Ansonsten kann dies gesundheitliche Folgen für alle Mitglieder des Haushaltes haben.

Beim Lüften wird CO2 gegen O2 getauscht
Beim Lüften wird CO2 gegen O2 getauscht

Deshalb ist Stoßlüften für die Bausubstanz relevant

Neben den gesundheitlichen Aspekten für die Menschen ist Stoßlüften auch für die Substanz des Hauses wichtig. Denn wenn die Feuchtigkeit nicht regelmäßig abgeführt wird, dann können Feuchteschäden, Schimmel und auch Hausschwamm entstehen.

Bei einem Neubau oder auch einem sanierten Altbau ist Vorsicht geboten, da die Hauswände abgedichtet sind und auch die Fenster meist dreifach verglast sind. Dadurch kann weniger Luft sowie Feuchtigkeit austreten. Bei diesen Gebäuden ist eine kontrollierte Wohnraumlüftung sinnvoll, da diese den Luftaustausch vornimmt. Andernfalls muss unbedingt regelmäßig an das Stoßlüften gedachte werden.

Nasse Fenster im Winter, hohe Feuchtigkeit und Kondenswasser © Tobias, stock.adobe.com
Räume mit höherer Luftfeuchtigkeit wie Küchen oder Bäder sollten idealerweise öfter gelüftet werden als andere Räume mit geringerer Feuchtigkeit © Tobias, stock.adobe.com

Wie lüftet man richtig?

Die Fenster im zuhause sollten für das Stoßlüften komplett geöffnet werden. Das Querlüften ist dabei besonders empfehlenswert, wobei gegenüberliegende Fenster oder auch Türen geöffnet werden. Durch den Durchzug kann ein besonders schneller Luftaustausch erfolgen. Damit keine Heizenergie verschwendet wird, sollte immer die Heizung runtergedreht werden. Hierbei sollte die Heizung jedoch nicht ausgestellt werden, da dies viel Energie verschwendet, wenn die Heizung wieder angestellt wird.

Regelmäßig querlüften, Schimmel vorbeugen
Regelmäßig querlüften, Schimmel vorbeugen

Warum kein Kipplüften?

Zwar ist das Lüften durch das Kippen eines Fensters begehrt, aber es birgt auch die Schimmelgefahr. Schließlich kühlen die Wände durch die kalte Luft ab und Luftfeuchtigkeit schlägt sich dort nieder. So können Kältebrücken entstehen. Dies wiederum kann zu Schimmelbildung führen. Des Weiteren geht auch die Heizwärme verloren und zu guter Letzt bringt Kipplüften kaum Luftaustausch, wodurch es mehr Nach- als Vorteile hat.

Richtiges Lüften – Fenster auf Kipp © benjaminnolte, stock.adobe.com
Der Luftaustausch bei der Kipplüftung dauert mit etwa 30 bis 60 Minuten sehr viel länger als bei der Stoßlüftung oder Querlüftung © benjaminnolte, stock.adobe.com
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Wertvolle Tipps für mietende Personen

Wer zur Miete wohnt, der sollte unbedingt auf regelmäßiges Stoßlüften achten. Streitigkeiten um Schimmelbildung werden häufig auf falsches Lüften zurückgeführt. Oftmals wird bereits im Mietvertrag vorgeben, wie oft am Tag gelüftet werden soll. Mit diesen Tipps funktioniert das Stoßlüften:

  • Beim Lüften immer die Heizkörperthermostate runterdrehen
  • Türen zwischen den beheizten und unbeheizten Räumen schließen
  • Bei kalten Tempersturen kürzer lüften, da Temperaturen unter 16 Grad Celsius die Schimmelbildung in der Wohnung begünstigen können
  • Nach dem Kochen oder Duschen immer stoßlüften, damit die feuchte Luft weichen kann
Tipps zum richtigen Lüften
Tipps zum richtigen Lüften

So viele Minuten sollten Sie stoßlüften

Grundsätzlich sollten zwischen drei- und viermal täglich stoßgelüftet werden, aber auch nach Bedarf. Dabei sollte das Minimum immer bei dreimal täglich liegen, auch für Menschen, die viel unterwegs sind. Zudem müssen Räume mit höherer Feuchtigkeitsbildung öfters gelüftet werden als andere. Deshalb sollten Badezimmer, Schlafzimmer und Küche immer mindestens viermal am Tag gelüftet werden. Idealerweise sollte immer vor und nach dem Schlafen im Zimmer gelüftet werden, dadurch verbessert sich das Raumklima und somit auch die Schlafqualität.

Neben der Häufigkeit kommt es auch auf die Länge an, wobei sich diese nach den Monaten richtet. Dadurch ergeben sich folgende Richtwerte für das richtige Stoßlüften:

  • Dezember bis Februar: 5 Minuten lang
  • März und November: 10 Minuten lang
  • April und September: 15 Minuten lang
  • Mai und Oktober: 20 Minuten lang
  • Juni, Juli und August: 30 Minuten lang
Lüften ist Pflicht: Im Sommer länger, im Winter kürzer
Lüften ist Pflicht: Im Sommer länger, im Winter kürzer
Tipp: Es gilt die Faustregel: Je wärmer es wird, desto länger sollte gelüftet werden.

Lüften im Sommer

Wenn es sehr heiß ist, dann ist tagsüber lüften keine gute Idee. Denn dann gelangt die warme Luft ins Zuhause. Aus diesem Grund empfiehlt sich das Stoßlüften frühmorgens, am Abend oder auch nachts. Zudem sollte im Sommer jeweils 30 Minuten am Stück gelüftet werden.

Durchlüften - Fenster öffnen © ArTo, stock.adobe.com
Achtung: Im Sommer gelten andere Regeln beim Lüften als im Winter © ArTo, stock.adobe.com

Stoßlüften im Winter

Auch bei kühleren Temperaturen sollte mit einem vollständig geöffneten Fenster gelüftet werden. Jedoch empfiehlt es sich einen Raum nach dem anderen zu lüften und dabei die jeweilige Zimmertür zu schließen. Zudem sollte Kondenswasser immer direkt entfernt werden. Das tritt an Fenster und meistens nach dem Schlafen oder Duschen auf.

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Soll im Regen gelüftet werden?

Auch bei Regen sollte unbedingt gelüftet werden. Dabei ist lediglich darauf zu achten, dass der Regen nicht durch das offene Fenster ins Innere gelangt. Angst vor Feuchteschäden durch die hohe Luftfeuchtigkeit bedarf es allerdings nicht.

Lüften trotz Heuschnupfen?

Stoßlüften kann für Menschen mit Heuschnupfen sehr belastend sein. In diesem Fall empfiehlt es sich lieber kürzer und dafür öfter zu lüften. Zudem sollten Menschen in Städten morgens und Landmenschen abends stoßlüften. Wer auf Nummer sicher gehen will, der baut eine automatische Lüftungsanlage samt Pollenfilter ins Haus ein.

Das ist die Alternative zum Stoßlüften

Wer das manuelle Lüften satt ist, der kann eine kontrollierte Wohnraumlüftung einbauen. Diese Lüftungsanlagen sorgen automatisch für einen Luftaustausch und verfügt auch über einen Luftqualitätssensor. Dafür gibt es zentrale Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung sowie dezentrale Lüftungsanlagen. Letztere eignet sich vor allem für die Altbausanierung.

Zentrale und Dezentrale Lüftungsanlage
Zentrale und Dezentrale Lüftungsanlage
Heizkosten sparen © marcus_hofmann, stock.adobe.com
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