Ältere Wohnhäuser bestehen häufig aus vielen relativ kleinen Zimmern. Dann helfen oft Wanddurchbrüche, den Wohnbereich insgesamt offener und moderner zu gestalten. Wanddurchbrüche können jedoch auch andere Zwecke erfüllen und beispielsweise als Durchreiche dienen oder den Einbau zusätzlicher Fenster und Türen ermöglichen. Insgesamt gibt es daher die unterschiedlichsten Gründe, einen Durchbruch in Auftrag zu geben.
Wanddurchbrüche – in nichttragenden Wänden am einfachsten
Die Gesamtkosten für einen Wanddurchbruch hängen vor allem davon ab, ob es sich um eine tragende oder eine nichttragende Wand handelt. Auch in einer tragenden Wand ist ein Durchbruch möglich. Es sind jedoch spezielle Maßnahmen erforderlich, damit die Standsicherheit des Gebäudes weiterhin gewährleistet ist. Zusätzlichen Aufwand verursacht außerdem eine Betonwand, denn sie lässt sich weniger leicht durchbrechen als eine Wand aus Mauerwerk.
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Das Gutachten eines Statikers – bei tragenden Wänden obligatorisch
Anhand der Bauunterlagen lässt sich überprüfen, ob es sich um eine tragende oder eine nichttragende Wand handelt. Grundsätzlich empfiehlt es sich jedoch, einen Statiker hinzuzuziehen. Er legt bei einer tragenden Wand fest, auf welche Weise der Durchbruch abgesichert werden muss. Sein Gutachten bildet daher die Grundlage für alle nachfolgenden Arbeiten und ist bei einem Durchbruch in einer tragenden Wand gesetzlich vorgeschrieben. Für Veränderungen an einer tragenden Wand benötigen Sie zudem in den meisten Fällen eine Baugenehmigung.
Für das Gutachten eines Statikers sollten Sie mindestens 350 Euro einplanen. Bei einer nichttragenden Wand werden die Gebühren vermutlich 500 Euro nicht überschreiten, bei einer tragenden Wand können sie dagegen durchaus im vierstelligen Bereich liegen. Dies gilt im Besonderen, wenn eine Vorortbesichtigung erforderlich ist. Unternehmen, die Wanddurchbrüche ausführen, kooperieren zum Teil mit Statikern. Dies ist oft günstiger als die Beauftragung eines Statikers, den Sie selbst auswählen. Zudem ersparen Sie sich die Suche und können sicher sein, dass das Gutachten rechtzeitig vorliegt. Noch reibungsloser ist der Ablauf, wenn die Baufirma selbst Statiker beschäftigt.
Die Kosten für Arbeitsleistungen
- Beim Durchbrechen einer Wand entsteht reichlich Schmutz. Ein Handwerksbetrieb wird daher zunächst für einen Schutz der Umgebung sorgen. Für den Einsatz von Staubschutzwänden und Staubschutztüren, Folien, Klebeband und andere Hilfsmittel zahlen Sie oft eine Pauschale. Sie überschreitet nur selten einen Betrag von 100 Euro.
- Besteht die Wand aus Beton, ist meistens eine Kernbohrung erforderlich. In diesem Fall sollten Sie Zusatzkosten in Höhe von mindestens 80 Euro einplanen.
- Damit eine tragende Wand trotz Durchbruch ihre Funktion erfüllt, baut das Unternehmen einen Stahlträger, der auch Sturz genannt wird, ein. Diese Arbeit lässt sich nur zu zweit bewerkstelligen und nimmt rund drei Stunden in Anspruch. Der Einbau eines Stahlträgers kostet daher inklusive des Materials etwa 200 Euro. Zusätzliche Kosten können entstehen, wenn die Decke bis zur Fertigstellung des Sturzes abgestützt werden muss. Ob dies vonnöten ist, legt der Statiker in seinem Gutachten fest.
Die nachfolgenden Kosten werden in der Regel pro Quadratmeter berechnet. Um sich einen Überblick über die Gesamtkosten zu verschaffen, sollten Sie daher kurz die Quadratmeterzahl des von Ihnen gewünschten Durchbruchs berechnen.
- Lohn- und Werkzeugkosten
Die Lohnkosten für den Durchbruch unterscheiden sich bei tragenden und nichttragenden Wänden. Zusätzlich wird Ihnen das Unternehmen wahrscheinlich die Kosten für die benötigten Werkzeuge in Rechnung stellen. Hierbei können Sie von folgenden Preisen ausgehen.
Nichttragende Wände | Tragende Wände | |
---|---|---|
Arbeitskosten | ab 80 Euro pro Quadratmeter | ab 400 Euro pro Quadratmeter |
Werkzeugkosten | ab 100 Euro pro Quadratmeter | ab 100 Euro pro Quadratmeter |
- Kosten für die Entsorgung
Der Bauschutt wird vom ausführenden Unternehmen auf einer Deponie entsorgt. Für die Entsorgung zahlen Sie pro Quadratmeter Wanddurchbruch mindestens 100 Euro.
- Anfahrtspauschale
Die meisten Betriebe werden zusätzlich eine Anfahrtspauschale in Höhe von 50 Euro oder mehr verlangen.
Weitere Kosten entstehen, wenn Sie Wasser- oder Stromleitungen verlegen lassen müssen. Darüber hinaus können Sie bei manchen Firmen, die Wanddurchbrüche durchführen, auch das Verputzen oder eine Verkleidung des Durchbruchs in Auftrag geben. Diese Zusatzleistungen werden individuell nach Arbeits- und Materialaufwand berechnet.
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