Bei den Schrauben ist es inzwischen fast unmöglich, sämtliche Varianten zu kennen, denn die Hersteller bieten für jede Anwendung das passende Produkt. Dennoch wird Ihnen unser Überblick sicherlich helfen, beim nächsten Einkauf die richtigen Schrauben schneller zu finden.
Schraubenarten nach Verwendung
Möchten Sie Metallteile verschrauben, benötigen Sie ganz andere Schrauben als bei der Verarbeitung von Holz. Schrauben lassen sich daher anhand des Materials, für das sie sich eignen, in Gruppen unterteilen:
- Holzschrauben
- Metallschrauben
- Blechschrauben
- Steinschrauben
- Betonschrauben
- Gipsplattenschrauben
- Spanplattenschrauben
Diese Bezeichnungen machen es Ihnen leicht, die richtigen Schrauben zu finden. Noch einfacher wird es, wenn der Verwendungszweck Teil des Namens ist. Beispiele aus der Rubrik Holzschrauben sind die Dielenschrauben und die Fensterrahmenschrauben.
Schraubenarten nach Kopfform
Die Kopfform kann wie bei der Senkkopfschraube ebenfalls Teil der Bezeichnung sein. Bei den runden und eckigen Schraubenköpfen unterscheidet man unter anderem zwischen:
- Senkkopf
- Linsenkopf
- Linsensenkkopf
- Rundkopf
- Flachrundkopf
- Tellerkopf
- Vierkantkopf
- Sechskantkopf
- Zylinderkopf
- Rändelkopf
Von oben betrachtet sind die genannten Varianten rund, kantig oder gerändelt. Schraubenköpfe unterscheiden sich zudem durch ihren Durchmesser und ihre Höhe.
Bei einem Blick von der Seite wird ersichtlich, dass die Oberseite der Schraubenköpfe eben, gerundet oder kugelig sein kann. Der Rand ist bei den meisten Schraubenarten zylindrisch. Er kann aber auch eine konische Form haben. Selbst die Unterseite ist nicht bei allen Schraubenarten gleich. Sie verläuft zwar meistens gerade, bei Senkkopf- und Linsensenkkopfschrauben jedoch schräg.
Darüber hinaus gibt es Schrauben ohne Kopf. Zu dieser Gruppe gehören unter anderem die Gewindestangen. Die Ringschraube für Verbindungen, die beweglich bleiben sollen, besitzt dagegen anstelle eines Kopfes einen Ring und die Hammer- oder Hammerkopfschraube einen Kopf, dessen Form an einen Hammer erinnert. Sie wird auch Hakenkopfschraube genannt und eignet sich unter anderem zum Verbinden von Metallschienen.
Die Entscheidung für einen bestimmten Schraubenkopf kann praktische oder rein ästhetische Gründe haben. So lassen zum Beispiel Linsenkopfschrauben aufwändig gestaltete Beschläge noch schöner aussehen, während Senkkopfschrauben komplett im Holz verschwinden und sich dadurch im Anschluss unsichtbar verspachteln lassen.
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Schraubenarten nach Antrieb
Der Antrieb entscheidet darüber, mit welchem Werkzeug sich eine Schraube eindrehen lässt und ob beispielsweise ein Schraubendreher oder ein Schraubenschlüssel erforderlich ist. Bei diesem Detail unterscheidet man zwischen:
- Schlitz
- Kreuzschlitz
- Innensechskant (Inbus)
- Innensechsrund (Torx)
- Innenvierkant
- Innenvielzahn
- Außenvierkant
- Außensechskant
Schraubenarten nach Material
Bei der Herstellung von Schrauben kommt in den meisten Fällen Stahl zum Einsatz. Hierbei kann es sich um viele Stahlarten vom einfachen Baustahl bis hin zum rostfreien Edelstahl handeln. Darüber hinaus stehen weitere Werkstoffe zur Verfügung. Es gibt daher Schrauben aus:
- Stahl
- Edelstahl
- Aluminium
- Titan
- Kupfer
- Legierungen wie Messing
- Kunststoff
- Verbundwerkstoffen
Selbst aus Holz lassen sich Schrauben fertigen. Diese Art Schrauben erfüllt jedoch meistens nur eine dekorative Funktion. Ebenfalls eher selten sind Schrauben aus Keramik.
Oberflächenbehandlungen bei Schrauben
Schrauben aus einfachem Stahl rosten. Durch eine Oberflächenbehandlung lässt sich der Korrosionsschutz jedoch verbessern. Sie verändert oft gleichzeitig das Aussehen der Schrauben. Bei den verschiedenen Behandlungen kann daher auch die Optik im Vordergrund stehen. Die wichtigsten Verfahren sind:
- Brünierung
- Stück- oder Feuerverzinkung
- Galvanische Verzinkung
- Beschichtung mit Zink-Nickel
- Beschichtung mit Gold, Silber, Kupfer, Chrom, Nickel oder Messing
Eine Stückverzinkung erhöht den Korrosionsschutz deutlich. Stück- oder feuerverzinkte Schrauben können Sie daher im Außenbereich verwenden. Bei galvanisch verzinkten Schrauben ist dies nicht der Fall. Gleiches gilt für brünierte Schrauben, die wegen ihrer dunkelbraunen bis schwarzen Farbe auch geschwärzte Schrauben genannt werden. Dieses Verfahren wird wie eine Beschichtung mit einem Edelmetall vor allem aus optischen Gründen angewandt. Eine Zink-Nickel-Beschichtung bietet dagegen einen sehr guten Korrosionsschutz.
Schraubenarten nach Gewinde
Das Gewinde einer Metallschraube hat eine zylindrische Form und ist flach und fein. Es wird metrisches Gewinde genannt und benötigt eine Mutter oder ein Gegengewinde. Damit ein metrisches Gewinde perfekt in ein Gegengewinde oder eine Mutter passt, muss es sehr exakt gearbeitet sein. Dies verdeutlichen die Schraubenhersteller mit einem M, das der Größe der Schrauben wie zum Beispiel bei der Bezeichnung M8x30 vorangestellt wird. Eine Ausnahme innerhalb der Gruppe der Metallschrauben bilden die gewindebohrenden, selbstbohrenden, selbstschneidenden oder gewindefurchenden Schrauben. Sie bohren sich selbst ein Loch und schneiden beim Eindrehen zum Teil sogar ein Gewinde in das Material. Diese Schrauben werden oft bei der Befestigung von Blechen genutzt und dementsprechend auch als Blechschrauben bezeichnet.
Eine Holzschraube schneidet sich ihr Gewinde immer selbst in das Holz. Damit dies gelingt, ist das selbstschneidende und im Vergleich mit einer Metallschraube recht grobe Gewinde leicht konisch. Beim Eindrehen hilft außerdem die Bohrspitze. Sie macht eine Holzschraube gleichzeitig leicht von einer Metallschraube mit einer stumpfen Spitze unterscheidbar.
Holzschrauben bekommen Sie mit Vollgewinde und mit Teilgewinde. Letzteres beginnt nicht direkt unter dem Schraubenkopf und lässt daher ein Stück des Schafts frei. Holzschrauben mit Teilgewinde sind ideal, wenn Sie ein Bauteil aus Holz auf anderem Holz fixieren möchten. Sie pressen es fester auf das andere Bauteil als Schrauben mit Vollgewinde. Auch Metallschrauben sind mit Voll- und mit Teilgewinde erhältlich.
Ein weiteres Merkmal, das beim Schraubenkauf eine Rolle spielen könnte, ist die Festigkeitsklasse. Mit diesem Thema befassen wir uns ausführlich in unserem Ratgeber „Festigkeitsklassen von Schrauben – das bedeuten Kürzel wie 12.9 und 5.6“.
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