Richtig schrauben

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Richtig schrauben – so entstehen sichere und bei Bedarf wieder lösbare Verbindungen

Eine Schraube einzudrehen, mag Ihnen vielleicht als eine leichte Aufgabe erscheinen. Eine perfekte Verbindung entsteht jedoch nur, wenn Sie gewisse Punkte beachten. Auch die Auswahl der richtigen Schrauben hat einen entscheidenden Einfluss auf das Ergebnis.

Die wichtigsten Schrauben für den DIY-Bereich

Mittlerweile gibt es unzählige Schraubenarten. Viele kommen im Heimwerkerbereich jedoch nie oder nur selten zum Einsatz. Im Folgenden deshalb ein Überblick über die wichtigsten Schraubenarten für den privaten Gebrauch.

Universalschrauben eignen sich, wie ihr Name schon sagt, für viele Zwecke. Mit ihnen verschrauben Sie Holz, Holzwerkstoffe wie Spanplatten, Kunststoff und dünnes Metall wie zum Beispiel Bleche und Metallprofile.

zwei Allzweckschrauben, Universalschrauben © Björn Wylezich, stock.adobe.com
Universalschrauben in verschiedenen Größen sind eine gute Grundausstattung © Björn Wylezich, stock.adobe.com

Holzschrauben wurden gezielt für Holz entwickelt. Sie besitzen ein leicht konisches und selbstschneidendes Gewinde sowie eine Bohrspitze. Diese Details ermöglichen es, auf ein Vorbohren zu verzichten. Dennoch empfiehlt es sich in vielen Fällen, die Schraubenlöcher mit einem Bohrer in einem etwas kleineren Durchmesser vorzubohren. Auf diese Weise lässt sich verhindern, dass beim Eindrehen der Schrauben Risse entstehen.

Metallschrauben erkennen Sie an ihrem metrischen Gewinde, das sich nur in ein Gegenstück mit passendem Innengewinde drehen lässt. Dieses Gegenstück kann eine Mutter oder ein Innengewinde in einem Bauteil sein. Neben der herkömmlichen Sechskantmutter gibt es weitere Varianten wie die Hutmutter, die das Ende des Schraubengewindes abdeckt, oder die Flügelmutter, die Sie von Hand festdrehen. Auch Unterlegscheiben, Federringe und Fächerscheiben kommen beim Verschrauben von Metallteilen häufig zum Einsatz. Metallschrauben wie die Schlossschraube mit Vierkantsatz können Sie aber auch zum Verschrauben von Holzteilen verwenden, die sehr schwer sind oder später stark belastet werden. Mit ihnen lassen sich zum Beispiel die Einzelteile großer Gartenspielgeräte für die Kinder sicher verbinden.

Holzbalken mit Schrauben zusammengezogen © tamaslaza3, stock.adobe.com
Bei dicken Holzbalken sorgen oft nur Metallschrauben für eine ausreichend stabile Verbindung © tamaslaza3, stock.adobe.com

Blechschrauben eignen sich neben Blechen für dünne Bauteile aus anderen Materialien wie zum Beispiel Kunststoff. Sie haben eine gewisse Ähnlichkeit mit den Holzschrauben, denn auch sie besitzen Bohrspitzen und schneiden sich selbst ein passendes Gegengewinde.

Schnellbauschrauben kommen im Trockenbau zum Einsatz. Mit ihnen befestigen Sie Gipskartonplatten, die auch unter der Bezeichnung Rigips bekannt sind, und ähnliche Werkstoffe wie die Gipsfaserplatten. Gipskartonplatten werden häufig auf ein freistehendes Ständerwerk oder eine Unterkonstruktion geschraubt. Möchten Sie die Platten an Metall befestigen, benötigen Sie Schnellbauschrauben mit Feingewinde, besteht die Unterkonstruktion aus Holz, verwenden Sie Schnellbauschrauben mit Grobgewinde.

Ring- und Hakenschrauben besitzen keinen Kopf, sondern einen Ring oder einen Haken. Sie werden im privaten Umfeld unter anderem bei der Montage von Deckenleuchten und Hängeschränken genutzt. Diese Schrauben lassen sich in Holz direkt eindrehen. Bei anderen Werkstoffen sind in den meisten Fällen Dübel für einen sicheren Halt erforderlich.

Schraubenarten
Schraubenarten
Schlitzschraubhaken, Hakenschrauben, Haken © M. Schuppich, stock.adobe.com
In Kombination mit Dübeln sind Hakenschrauben sehr tragfähig © M. Schuppich, stock.adobe.com
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Schraubenlöcher in Holz vorbohren

Ein Vorbohren empfiehlt sich vor allem bei hartem Holz, beim Setzen von dicken Schrauben und bei Verschraubungen im Randbereich wie zum Beispiel bei dünnen Platten, die Sie zu einer Kiste zusammenschrauben möchten. Bohren Sie außerdem vor, wenn Sie in Stirnholz schrauben und wenn das Holz Asteinschlüsse besitzt. Letztere machen es durch ihre Härte oft unmöglich, Schrauben direkt einzudrehen. Gleiches gilt für stabile Holzwerkstoffe wie die Multiplex- und MDF-Platten.

Richtig Schrauben - Holz vorbohren
Richtig Schrauben – Holz vorbohren
in ein Holzbrett bohren © ccke, stock.adobe.com
In Randnähe reißt Holz leicht © ccke, stock.adobe.com

In Weichholz dringen Schrauben leichter ein als in Hartholz. Weichhölzer, zu denen die meisten Nadelhölzer gehören, bohren Sie deshalb mit einem dünneren Bohrer vor als Harthölzer. In der folgenden Tabelle sehen Sie, welchen Bohrer Sie bei den einzelnen Schrauben verwenden sollten. Den Gewindedurchmesser brauchen Sie nur von der Schraubenverpackung abzulesen.

Gewindedurchmesser der Schraube in MillimeterDurchmesser des Bohrers bei Weichholz (in Millimeter)Durchmesser des Bohrers bei Hartholz (in Millimeter)
322
3,522
42,53
4,533
533,5
644
74,55
856
1067
1278

Die Bohrtiefe sollte etwa 2/3 der Schraubenlänge entsprechen. Bei Hartholz dürfen Sie auch etwas tiefer bohren.

Löcher für Metallschrauben, die Sie durch Bauteile stecken und an ihren Enden beispielsweise mit Muttern fixieren, bohren Sie im Gewindedurchmesser der Schrauben vor.

Mit dem richtigen Werkzeug werden die Bohrungen sauber © LianeM, stock.adobe.com
Metalle bohren

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Schrauben und Dübel – so kombinieren Sie richtig

Herkömmliche Dübel, mit denen sich beispielsweise Schränke, Spiegel oder Bilder an den Wänden aufhängen lassen, haben einen Außendurchmesser von 6, 8, 10 oder 12 Millimetern. Sie verankern sich am besten im Mauerwerk, wenn die Schrauben optimal auf die Dübel abgestimmt sind.

DübeldurchmesserOptimaler Durchmesser der Schraube
6 Millimeter4 bis 5 Millimeter
8 Millimeter4,5 bis 6 Millimeter
10 Millimeter6 bis 8 Millimeter
12 Millimeter8 bis 10 Millimeter

Die optimale Schraubenlänge ergibt sich durch die Länge des Dübels, zu der Sie den Schraubendurchmesser hinzurechnen. Dadurch stellen Sie sicher, dass die Schraube den Dübel vollständig durchdringt. Zu diesem Wert addieren Sie je nach Vorhaben die Materialstärke des Gegenstands, den Sie aufhängen möchten, oder den Abstand, den ein Haken von der Wand haben soll.

Richtig Schrauben - Dübel
Richtig Schrauben – Dübel

Das richtige Werkzeug – abhängig vom Antrieb

Zum Eindrehen von Schrauben benötigen Sie einen Schraubendreher oder einen Akkuschrauber mit geeignetem Bit. Welches Werkzeug das richtige ist, hängt vom Antrieb ab. Die bekanntesten Antriebe sind der Schlitz und der Kreuzschlitz. Daneben gibt es den Innensechskant (Inbus), den Innensechsrund (Torx), den Innenvierkant, den Innenvielzahn, den Außenvierkant und den Außensechskant. In den Bit-Sets für Akkuschrauber und Handwerkzeuge mit herausnehmbaren Einsätzen sind oft Bits für alle gängigen Antriebe enthalten.

Richtig Schrauben - Werkzeugwahl Antriebsabhängig
Richtig Schrauben – Werkzeugwahl Antriebsabhängig
Set verschiedener Bits © fotoknips, stock.adobe.com
Bit-Sets bekommen Sie in vielen Größen © fotoknips, stock.adobe.com

Für den Außenvierkant und den Außensechskant benötigen Sie jedoch einen Gabel- oder Maulschlüssel, einen Ringmaulschlüssel und an schwer zugänglichen Stellen einen Steckschlüssel. Auch diese Werkzeuge werden oft als Sets mit Schlüsseln in verschiedenen Größen angeboten. In den Baumärkten bekommen Sie außerdem viele weitere Werkzeuge wie die Ratschen. Denken Sie beim Einkauf daran, dass Sie bei Metallschrauben sowohl für die Schraube als auch für die Mutter ein geeignetes Werkzeug benötigen. Das zweite kann eventuell auch eine Zange sein.

Gabel-Ringschlüssel set © luckylight, stock.adobe.com
Ein Satz Gabel-Ringschlüssel deckt die gängigen Schrauben- und Muttergrößen ab © luckylight, stock.adobe.com
Tipp: Ist das Eindrehen der Schraube schwer, hilft oft etwas festes Fett, das Sie auf das Gewinde streichen. Flüssiges Öl ist weniger gut geeignet, denn es hinterlässt schnell Flecken.

Schrauben sollten möglichst gerade eingedreht werden. Halten Sie den Schraubendreher beziehungsweise den Akkuschrauber deshalb immer in einem rechten Winkel zum Werkstück. Achten Sie zudem darauf, dass Ihr Werkzeug im Hinblick auf die Größe zum Antrieb passt. Mit einem kleinen Kreuzschraubendreher werden Sie den Kreuzschlitz einer großen Schraube eher beschädigen als bewegen.

Akkuschrauber richtig benutzen
Akkuschrauber richtig benutzen

Schrauben mit dem Akkuschrauber eindrehen

Beim Gebrauch eines Akkuschraubers beginnen Sie immer mit einer niedrigen Geschwindigkeit. Hat die Schraube ausreichend Halt gefunden, dürfen Sie die Drehgeschwindigkeit erhöhen. Überprüfen Sie vor dem Einschalten jedoch, ob die Drehrichtung richtig eingestellt ist. Fast alle Schrauben werden im Uhrzeigersinn eingedreht und gegen den Uhrzeigersinn herausgedreht.

Mit der freien Hand halten Sie die Schraube zu Beginn an die richtige Stelle. Um Verletzungen durch das sich drehende Gewinde zu vermeiden, sollten Sie hierbei keinen Druck ausüben und die Schraube so bald wie möglich loslassen.

Hat die Schraube ihre endgültige Position erreicht, lassen Sie zunächst den Schalter los. Erst nach dem Stillstand entfernen Sie den Akkuschrauber von der Schraube. Auf diese Weise verhindern Sie eine Beschädigung des Antriebs. Sie führt oft dazu, dass sich eine Schraube nur noch schlecht oder gar nicht mehr herausdrehen lässt.

Beim Eindrehen können an den Antrieben von Schrauben Grate entstehen. Sie sind scharfkantig und stellen daher ein Verletzungsrisiko dar. Überprüfen Sie deshalb zum Schluss, ob dies der Fall ist. Entfernen lassen sich Grate mit Schleifpapier oder einer Feile.

lachende Frau auf einer Baustelle zielt mit dem Akkuschrauber nach vorne © contrastwerkstatt, stock.adobe.com
Ein Akkuschrauber erleichtert vor allem bei größeren Vorhaben die Arbeit © contrastwerkstatt, stock.adobe.com
viele Schrauben auf einem Haufen © KarlPeter, stock.adobe.com
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