Porenbeton, der auch Gasbeton und Ytong genannt wird, lässt sich schon allein wegen seines geringen Gewichts gut verarbeiten. Weil er größtenteils aus Luft besteht, sind auch das Bohren, Schleifen und andere Verfahren einfach. Für die Bearbeitung von Porenbetonsteinen brauchen Sie daher keine Maschinen. Mit Strom betriebene Werkzeuge machen die Arbeit aber natürlich leichter.

Porenbeton – Inhaltsstoffe und Herstellung
Porenbetonsteine bestehen aus Kalk, Zement und feinem Quarzsand. Diese drei Rohstoffe werden mit Wasser gemischt. Im Anschluss fügt man Aluminiumpulver oder Aluminiumpaste hinzu und gießt die Mischung in meterlange Wannen. Das Aluminium reagiert mit den anderen Inhaltsstoffen und lässt die Masse aufschäumen. Hierbei entstehen zahlreiche Bläschen, die das Volumen der Masse auf das Vier- bis Fünffache vergrößern. Haben die Blöcke die richtige Größe erreicht, zerschneidet man sie mithilfe von straff gespannten Stahldrähten in einzelne Steine im gewünschten Format. Diese werden in Dampfdruckkesseln in 200 °C heißem Wasserdampf und unter einem Druck von 12 bar ausgehärtet.

Der Zuschnitt mittels Stahldrähte ermöglicht es, die Steine mit Nuten und Federn zu versehen. Manche Steine erhalten zudem Griffhilfen, durch die sich die Steine leichter handhaben lassen, oder andere spezielle Details. Mittlerweile gibt es daher eine Vielzahl unterschiedlicher Produkte von einfachen, rechteckigen Steinen bis hin zu U-Steinen, die unter anderem für Tür- und Fensterstürze genutzt werden. Auch Platten in Materialstärken zwischen 50 und 150 Millimeter sind erhältlich. Diese Platten können Sie zum Beispiel für den Bau einer nicht tragenden Innenwand verwenden.


Die Vor- und Nachteile von Porenbeton
Durch die vielen Lufteinschlüsse, die etwa 80 % des Volumens ausmachen, sind Porenbetonsteine leicht. Ihre Rohdichte liegt meist zwischen 300 und 1000 kg/m³. Selbst großformatige Steine lassen sich daher gut handhaben. Auch der Transport zur Baustelle sowie die Beförderung auf der Baustelle – beispielsweise in das obere Stockwerk – ist einfacher als bei anderen Baustoffen. Dieser Punkt ist nicht nur für Heimwerker von Vorteil, denn er reduziert bei Vorhaben wie dem Hausbau den Aufwand und damit die Kosten.

Trotz ihres geringen Gewichts sind Porenbetonsteine sehr tragfähig und druckfest. Die Tragfähigkeit und Druckfestigkeit sorgt für eine lange Lebensdauer. Porenbeton zeichnet sich darüber hinaus durch sehr gute wärmedämmende Eigenschaften aus. Sie sind auf die vielen Lufteinschlüsse zurückzuführen. Porenbeton ist zudem nicht brennbar und durchlässig für Wasserdampf. Als Baustoff für Wohnungen und Häuser hat er daher einen regulierenden Effekt auf die Luftfeuchtigkeit.

Zu den Nachteilen von Porenbeton gehört die Saugfähigkeit des Materials. Vor allem Außenwände benötigen deshalb einen Schutz durch beispielsweise Putz. Ohne ihn könnte Wasser eindringen, im Winter gefrieren und die Steine zum Platzen bringen. Im Innenbereich reichen dagegen auch andere Verkleidungen wie zum Beispiel Gipskartonplatten. Die Feuchtigkeit aus dem Untergrund können die Steine ebenfalls aufnehmen. Dies lässt sich unter anderem durch eine Isolierfolie oder eine Bitumen-Sperrschicht unterbinden. Ein weiterer Nachteil von Porenbeton ist die im Vergleich mit anderen Steinen geringere Schalldämmung.


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Porenbetonsteine bearbeiten
Die hohe Porosität erleichtert jede Form der Bearbeitung, denn beim Sägen, Bohren und anderen Tätigkeiten treffen Sie vor allem auf Luft. Porenbetonsteine können Sie daher von Hand bearbeiten, falls Sie keine geeigneten Maschinen besitzen oder generell Handwerkzeuge bevorzugen. Mit folgenden Werkzeugen erzielen Sie gute Ergebnisse:
Bearbeitung | Werkzeuge |
---|---|
Sägen | Leichtbetonsäge, Fuchsschwanz, Stichsäge, Bandsäge |
Hobeln | Porenbetonhobel, Raspelhobel, Raspelbrett |
Glätten | Schleifpapier, Raspel- oder Schleifbrett |
Bohren | Bohrmaschine mit deaktivierter Schlagfunktion und einem für Porenbeton zugelassenen Bohrer |

Werkzeuge zum Mauern
Porenbetonsteine sind sehr maßhaltig und besitzen ebene Oberflächen. Anders als bei weniger maßhaltigen Steinen muss ein Mörtel daher keine Größenunterschiede ausgleichen. Für Mauerwerk aus Porenbeton reicht deshalb ein Dünnbettmörtel, den Sie am besten mit einer Poren- oder Gasbetonkelle auftragen. Sie wird auch Plankelle genannt.

Noch einfacher und schneller geht es mit dem Mörtelschlitten. Allein die unterste Mörtelschicht, auf die Sie die erste Steinreihe legen, sollte etwas dicker sein, um eventuelle Unebenheiten im Untergrund auszugleichen. Dort verwenden Sie besser einen Normalmörtel. Beim Anmischen beider Mörtel sollten Sie darauf achten, die Bohrmaschine mit dem Rührquirl langsam laufen zu lassen. Auf diese Weise verhindern Sie Lufteinschlüsse. Optimal ist ein Rührquirl mit langen Wedeln.
Haben Sie zu viel Mörtel aufgetragen oder ist die Mörtelschicht uneben, hilft ein Schleifbrett. In die richtige Position bringen Sie Porenbetonsteine mit der Wasserwaage und einem Gummihammer.



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