Die wichtigsten Klebstoffe und ihre Verwendung

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Klebstoffe sind äußerst praktisch, denn mit ihnen lassen sich Bauteile auf einfache Weise und zumeist ohne besondere handwerkliche Fähigkeiten miteinander verbinden. Eine ebenso große Rolle spielen sie bei Reparaturen aller Art. Es ist daher nicht verwunderlich, dass inzwischen unzählige Klebstoffe auf dem Markt sind. In diesem Ratgeber finden Sie die wichtigsten und ihre Einsatzgebiete.

Alleskleber und Universalkleber

Ein Alleskleber oder Universalkleber klebt zwar fast alles, aber nicht sonderlich gut. Soll eine Verklebung hohen Ansprüchen genügen, verwenden Sie deshalb besser einen Klebstoff, der für das jeweilige Material entwickelt wurde. Muss die Verbindung weder belastbar noch dauerhaft sein, können Sie mit Alleskleber jedoch neben leichten Materialien wie Papier, Pappe und Textilien selbst Werkstoffe wie Holz verkleben. Auch zum Verkleben verschiedener Materialien ist dieser Klebstoff eine gute Wahl. Für den Außenbereich sowie für Räume, in denen ein Klebstoff Feuchtigkeit oder hohen Temperaturen ausgesetzt ist, sind die meisten Alleskleber jedoch nicht geeignet.

Sekundenkleber

Auch Sekundenkleber eignen sich zum Verkleben zahlreicher Materialien. Auf ihren Verpackungen finden Sie in der Regel eine Liste des Herstellers, wofür Sie den Klebstoff verwenden können. Für Reparaturen aller Art und selbst für die Wiederbefestigung abgebrochener Teile sind diese Klebstoffe ebenfalls bestens geeignet. Spalten lassen sich mit ihnen jedoch nicht füllen.

Sekundenkleber härten innerhalb von Sekunden aus. Sie müssen daher zügig arbeiten und vor dem Verkleben alle nötigen Vorbereitungen treffen. Einen Sekundenkleber tragen Sie einseitig auf. Je dünner die Klebstoffschicht ist und je fester Sie die beiden Teile aufeinander pressen, desto stärker wird die Verbindung.

Neben den flüssigen Sekundenklebern bekommen Sie im Handel Sekundenkleber in Gelform. Sie lassen sich leichter auf nicht horizontale Flächen auftragen, denn sie tropfen und verlaufen nicht oder zumindest weniger stark als ein flüssiger Sekundenkleber.

Handwerker arbeitet auf einer rustikalen Werkbank mit Kleber und Holz © photoschmidt, stock.adobe.com
Sekundenkleber ist bei vielen Arbeiten nützlich © photoschmidt, stock.adobe.com

Klebstoffe für Holz

Mit dem Begriff Holzleim ist in der Regel der Weißleim auf Wasserbasis gemeint. Er enthält Wasser, das nach dem Auftrag verdunstet oder an das Holz abgegeben wird. Übrig bleiben nur die klebenden Partikel, die beim Aushärten ihre weiße Farbe verlieren. Sie benötigen Druck, um eine feste Verbindung herzustellen. Aus diesem Grund müssen Sie beim Verleimen von Holz die Teile mit Schraubzwingen aufeinander pressen.

Hinweis: Holzleim zählt zur Gruppe der Dispersionsklebstoffe, bei denen die klebenden Partikel in einer Flüssigkeit wie zum Beispiel Wasser schweben.

Mit Holz- oder Weißleim können Sie Werkstücke aus jeder beliebigen Holzart sowie sämtliche Holzwerkstoffe verleimen. Handelt es sich um lackiertes Holz, verwenden Sie jedoch besser einen Lackleim. Er löst die Lackschicht an und sorgt dadurch trotz Lackierung für eine feste Verbindung. Eine weitere Variante ist der wasserfeste Holzleim, der nach dem Aushärten Feuchtigkeit standhält. Herkömmlicher Holzleim ist nur sehr begrenzt wasserbeständig. Für Holz gibt es außerdem Spezialprodukte wie den Parkettkleber.

Alte Holzbretter mit Leim und Presse verbinden © Ingo Bartussek, stock.adobe.com
Klassischer Holzleim braucht Druck © Ingo Bartussek, stock.adobe.com
Holzleim © donatas1205, stock.adobe.com
Holz verleimen und verkleben

Holz verleimen und verkleben – so sorgen Sie für dauerhafte und belastbare Verbindungen Leime und Klebstoffe, mit denen sich mehrere… weiterlesen

Heiß- oder Schmelzkleber

Eine Heißklebepistole, die Sie mit Schmelzkleber-Sticks bestücken, können Sie zum Verkleben vieler Materialien benutzen. Sie müssen allerdings hitzebeständig sein, denn der Schmelzkleber wird 150 bis 200 °C heiß. Solch einer hohen Temperatur hält zum Beispiel Styropor nicht stand. Auch für Verbindungen, die belastet werden, ist Schmelzkleber keine gute Wahl, denn er verformt sich leicht.

Kranz mit Heißklebepistole und Moos dekorieren © knipseria, stock.adobe.com
Mit der Heißklebepistole lassen sich selbst runde Gegenstände festkleben © knipseria, stock.adobe.com

Kontaktkleber oder Kraftkleber

Einen Kontaktkleber tragen Sie auf beide Teile auf, die Sie verbinden möchten. Er benötigt im Unterschied zu vielen anderen Klebstoffen eine Ablüftzeit. Sie pressen die beiden Teile daher erst aufeinander, wenn die Klebstoffschicht angetrocknet ist und beim Berühren nicht an Ihrem Finger haften bleibt. Bei Kontaktklebern, die auch Kraftkleber genannt werden, ist ein hoher Anpressdruck wichtig. Danach ist die Verbindung schon bald voll belastbar, denn ein Großteil des enthaltenen Lösemittels ist bereits während der Ablüftzeit verdunstet. Dies führt gleichzeitig zu einem Nachteil, denn Korrekturen sind bei einem Kontaktkleber schwierig bis unmöglich.

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Epoxidharzkleber

Durch Epoxidharz entsteht eine besonders stabile Verbindung. Epoxidharzkleber können Sie daher selbst für Verklebungen verwenden, die später belastet werden. Sie eignen sich für viele Materialien von Holz über Metall und Kunststoff bis hin zu Stein und Beton.

Epoxidharzkleber werden auch Epoxidkleber und Epoxy-Kleber genannt. Sie sind als 1- und 2-Komponenten-Klebstoffe erhältlich. 1-Komponenten-Epoxidharzklebstoffe sind gebrauchsfertig, bei einem 2-Komponenten-Klebstoff mischen Sie das Harz dagegen erst kurz vor dem Gebrauch mit einem Härter. Dies geschieht bei den Klebstoffen, die von den Herstellern in Doppelkammerspritzen abgefüllt werden, automatisch. Im Handel bekommen Sie jedoch auch 2-Komponenten-Klebstoffe, die Sie selbst im vorgeschriebenen Verhältnis mischen. Eine Verbindung durch einen 2-K-Epoxidkleber ist noch belastbarer als eine mit einem einkomponentigen Klebstoff. Mit beiden Varianten lassen sich auch Spalten schließen.

Klebe in Doppelkammerspritze © Jakkapong, stock.adobe.com
Eine Doppelkammerspritze macht das Anmischen des Klebstoffs einfach © Jakkapong, stock.adobe.com

Montagekleber

Montagekleber ersetzen oft Dübel und Schrauben oder andere Befestigungsmaterialien. Dementsprechend haben diese Klebstoffe eine besonders hohe Haftkraft. Sie eignen sich in der Regel für die unterschiedlichsten Materialien und meist sowohl für den Innen- als auch für den Außenbereich. Mit einem Montagekleber können Sie zum Beispiel Paneele, Fußleisten und Styroporplatten an die Wände kleben. Für Küchenspülen, Fensterbänke und andere Bauteile, bei denen Feuchtigkeit eine Rolle spielt, bekommen Sie im Handel Montagekleber, die Fugendichtmasse enthalten. Beim Einbau von Fenster- und Türrahmen kommen dagegen vor allem die Polyurethan- oder kurz PU-Montagekleber zum Einsatz. Sie härten schnell aus und lassen zwar starre, aber sehr feste Verbindungen entstehen.

Montagekleber werden häufig in Kartuschen verkauft, sodass Sie für die Verarbeitung eine Kartuschenpistole benötigen. Es gibt jedoch auch Montagekleber in Tuben, kleinen Eimern und anderen Verpackungen. Beachten Sie bei der Verarbeitung dieser Klebstoffe die relativ lange Trocknungszeit, denn ein Montagekleber erreicht seine Endfestigkeit oft erst nach 24 oder 48 Stunden.

Befestigen der Sockelleisten mit Montagekleber an der Wand © Anselm, stock.adobe.com
Ein Montagekleber erspart Ihnen das Festnageln der Sockelleisten © Anselm, stock.adobe.com

Glaskleber

Klebstoffe speziell für Glas sind nach dem Aushärten transparent, damit die Verklebung möglichst wenig auffällt. Unter dem Begriff Glaskleber werden allerdings ganz unterschiedliche Klebstoffe angeboten. Es kann sich daher zum Beispiel um einen Sekundenkleber, einen Epoxidharzkleber oder um einen Acrylatklebstoff, der durch UV-Licht aushärtet, handeln. Glaskleber sind meistens wasserbeständig, bis zu einem gewissen Grad hitzebeständig und spülmaschinenfest, aber oft nicht lebensmittelecht. Benötigen Sie einen Klebstoff für Glas, das mit Getränken oder Speisen in Kontakt kommt, sollten Sie beim Kauf eines Glasklebers daher auf die Lebensmittelechtheit achten.

Kleber für Kunststoff

Möchten Sie einen Klebstoff zum Verkleben von Kunststoff kaufen, ist es äußerst hilfreich, wenn Sie wissen, um welchen Kunststoff es sich handelt. Die vielen Kunststoffarten unterscheiden sich oft stark in ihren Eigenschaften und werden deshalb am besten mit einem speziell für den Kunststoff entwickelten Klebstoff geklebt. Schauen Sie sich den Kunststoff deshalb an. Möglicherweise entdecken Sie ein aufgestanztes Kürzel wie PP für Polypropylen. Bei Kunststoffarten, die sich schlecht kleben lassen, kann eine vorherige Behandlung mit einem Haftvermittler helfen.

Mit Silikonkleber aus der Pistole Glas kleben © noprati, stock.adobe.com
Glas kleben

Die verschiedenen Klebstoffe und ihre Einsatzgebiete Glas auf Glas oder Glas auf einen anderen Werkstoff wie zum Beispiel Metall zu… weiterlesen

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