Beim Tapezieren von Mustertapeten mit Rapport brauchen Sie eine spezielle Technik, damit das Tapetenmuster an den Übergängen harmonisch zusammenkommt.
„Rapport“ ist ein Begriff für den Musterabstand; das ist die Strecke, nach der sich das Muster auf der Tapete wiederholt. Nur wenn Sie beim Tapezieren den Rapport berücksichtigen, kann das Tapetenmuster Bahn für Bahn nahtlos ineinander übergehen. Das ist gerade bei großflächigen Tapetenmustern, z. B. großen Blumen oder barocken Ornamenten, entscheidend für die spätere Gesamtwirkung.
Da Sie beim Tapezieren mit Rapport die Tapetenbahnen auf eine bestimmte Art gegeneinander versetzen müssen, um das Muster korrekt fortzuführen, müssen Sie außerdem den Versatz berücksichtigen. Das bedeutet vor allem, dass Sie beim Messen und Zuschneiden mehr aufpassen müssen und auch etwas mehr Tapete benötigen, als wenn Sie bei Tapeten ohne Muster bzw. Rapport die Bahnen einfach nur möglichst sauber nebeneinanderkleben.
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Rapport und Versatz erkennen
Der Rapport ist die kleinste Einheit des Musters, das sich auf den Tapetenbahnen in regelmäßigen Abständen wiederholt. Er wird auf dem Beipackzettel der Tapetenrolle in Zentimetern angegeben. Eine Euro-Tapetenrolle hat z. B. einen Rapport von 53 cm, was der Breite der Tapetenbahn entspricht.
Um zu wissen, mit welchem Rapport und mit welcher Verlegetechnik Sie tapezieren müssen, schauen Sie sich den Beipackzettel der Tapetenrollen an. Dort sind in Form von Piktogrammen, den DIN-Tapetensymbolen, alle wichtigen Infos über die jeweilige Tapete angegeben.
An diesen beiden Tapetensymbolen erkennen Sie, ob die Tapete ohne Versatz Bahn für Bahn nebeneinandergeklebt werden kann oder Sie die Bahnen jeweils um eine bestimmte Höhe, häufig eine halbe Musterlänge, gegeneinander versetzen müssen:
Gerader Ansatz | Die Tapete wird Bahn für Bahn ohne Versatz aneinandergelegt. Die Muster auf den Bahnen liegen auf gleicher Höhe nebeneinander. |
Versetzter Ansatz | Hier müssen die Bahnen jeweils um eine bestimmte Höhe, oft eine halbe Musterlänge, gegeneinander versetzt werden, um das Muster korrekt fortzuführen. |
Dieses Symbol gibt den Rapport in Zentimetern an:
Zahlenangaben zum Rapport | Über dem Strich steht die Musterhöhe, unter dem Strich der Abstand, um den Sie benachbarte Bahnen im Muster nach unten oder oben versetzen müssen. |
Daneben gibt es weitere DIN-Zeichen, die beim Tapezieren von Mustertapeten besonders wichtig sind:
Ansatzfrei | Hier müssen Sie keine festen Musteranschlüsse beachten und können die Tapete ohne Berücksichtigung des Rapports anbringen. |
In Pfeilrichtung tapezieren | Der Pfeil auf der Rückseite der Tapete muss immer zur Decke zeigen. |
Gestürzt kleben | Hier muss der Pfeil bei jeder zweiten Bahn nach unten zeigen; Sie wechseln also nach jeder Bahn die Richtung. |
Wenn Sie mehr über Tapetensymbole wissen möchten, empfehlen wir diesen Artikel, in dem wir alle Tapetensymbole zusammengetragen haben und ihre Bedeutung erklären.
Wer beim Rapport schludert, kann es nachher lange bereuen
Bei Mustertapeten mit Rapport ist fehlerfreies Arbeiten besonders wichtig. Wird der Rapport nicht beachtet, ein falscher Abstand angenommen, schlecht gemessen oder schlampig geschnitten, wirkt die Gesamttapete später chaotisch und unruhig. Besonders bei auffälligen Designtapeten, geometrischen Tapeten oder 3-D-Tapeten fallen unsaubere Ansätze sofort ins Auge und stören das Gesamtbild erheblich.
Wenn Sie eine Tapete mit Rapport bzw. Versatz schön an die Wand bringen wollen, schneiden Sie die Tapetenbahn gewissenhaft und mit einer scharfen Klinge oder Schere zu, befolgen Sie exakt die angegebenen Maße und achten Sie darauf, jede Bahn an der richtigen Stelle und in der richtigen Richtung anzusetzen.
Tapezieren mit Rapport: So berechnen Sie die richtigen Bahnlängen
Beim Tapezieren mit Rapport müssen Sie die Länge jeder Tapetenbahn korrekt berechnen. Dabei spielen sowohl die Höhe der Wand als auch der angegebene Rapport und der Versatz eine Rolle.
Bei einem geraden Ansatz (ohne Versatz) berechnen Sie die Bahnlänge, indem Sie die Wandhöhe messen und eine Zugabe von 10-20 cm für den Überstand dazurechnen. Die Summe teilen Sie durch den angegebenen Rapport und erhalten dann eine Zahl, die (aufgerundet) angibt, wie viele Tapetenmustereinheiten auf eine Bahn passen.
Bei einem versetzten Ansatz bzw. Versatz müssen Sie der Berechnung noch den Versatz hinzufügen: also Wandhöhe plus Überstand plus Versatz addieren und dann diese Summe durch den Rapport teilen. So können Sie die Bahnen exakt zuschneiden und dafür sorgen, dass das Muster ohne Unterbrechungen gleichmäßig weiterläuft.
Das sind allerdings nicht die einzigen Berechnungen, die Sie vor dem Tapezieren anstellen müssen. Schon bevor Sie Rapport und Versatz berechnen, messen Sie den Raum aus, berechnen die Gesamtfläche, die Sie tapezieren wollen, und ermitteln, wie viele Rollen Tapete Sie benötigen. Wenn Sie gut rechnen und gewissenhaft arbeiten, können Sie zu hohen Materialverlust vermeiden und so bei größeren Räumen bzw. Tapezierprojekten einiges sparen – vor allem, wenn Sie teure, schwere und schicke Designertapeten verwenden.
Tipps für weniger Verschnitt und effizienteres Tapezieren
Arbeiten Sie nicht allein. Wenn Sie kein erfahrener Tapezierer sind, können Sie wahrscheinlich schon dadurch viel Verschnitt und Nerven sparen. Gesellschaft bedeutet zwei weitere nützliche Hände und einen Kopf mehr, der mitdenken kann. Auch Rechenaufgaben sind dann leichter, Sie sind motivierter und haben mehr Geduld.
Kaufen Sie beim Tapezieren mit Rapport grundsätzlich eine Rolle extra, um Fehler ausgleichen zu können und vielleicht auch noch eine Reserve für spätere Reparaturen übrig zu haben.
Immer die erste Bahn ganz genau berechnen und exakt zuschneiden. Diese Bahn können Sie dann als Vorlage für die anderen verwenden, die den gleichen Ansatz haben.
Bei versetztem Ansatz schneiden Sie die ersten zwei Bahnen exakt zu und nutzen diese beiden als Muster für alle weiteren, die im Versatz angebracht werden. So haben Sie immer die richtigen Maße zur Hand und verschwenden kein Material.
Bei geradem Ansatz bekommen Sie aus einer Standardrolle normalerweise drei vollständige Bahnen heraus. Den Rest können Sie für kleinere Flächen oder schwierige Stellen verwenden, zum Beispiel an Türrahmen oder in Fensterlaibungen.
Tapetenmuster
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