Silikatputz

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Silikatputz – robuster Mineralputz-Allrounder mit organischen Komponenten

Handelsübliche Silikatputze sind keine reinen Mineralputze, sondern enthalten auch organische Bestandteile. Genaugenommen handelt es sich also um Dispersionssilikatputze. Sie bestehen zum größten Teil aus anorganischem Kaliwasserglas (Silikat), einem glasähnlichen, aber wasserlöslichen Bindemittel. Zusätzlich ist dem Putz eine Polymerdispersion bzw. Kunstharzdispersion beigemischt, die ihn haftfähiger, elastischer und so robuster gegenüber Rissen, Stößen, Abrieb und Abplatzung macht. Der Dispersionsanteil ist jedoch mit maximal 5 % vergleichsweise gering, so dass Silikatputz trotzdem die guten Eigenschaften von Mineralputzen mitbringt:

  • hohe Wasserdampfdurchlässigkeit („atmungsaktiver“ Putz)
  • gute Regulierung der Luftfeuchtigkeit in Innenräumen (gesundes Raumklima durch Förderung des Feuchtigkeitsaustauschs)
  • wasser- und witterungsbeständig im Außenbereich
  • schwer entflammbar
  • alkalischer Putz (pH-Wert > 7); schützt bei intakter, sauberer Oberfläche vor Schimmelbildung
Dispersionssilikatputz punktet in vielen Bereichen
Dispersionssilikatputz punktet in vielen Bereichen

Generell eignen sich Silikatputze für alle mineralischen Untergründe, mit denen sie sich beim Trocknen durch Verkieselung fest und dauerhaft verbinden. Weil diese Putzart besonders widerstandsfähig gegenüber Witterungseinflüssen, Emissionen und Mikroorganismen wie Pilzen und Algen ist, werden Silikatputze häufig für Fassaden genutzt, etwa beim Restaurieren/Sanieren von Baudenkmälern oder zum Verputzen von Wärmedämm-Verbundsystemen (WDVS) Der Putz quillt auch bei hoher Feuchtebelastung, Regen und Schnee nicht auf und bildet so eine stabile und langlebige Beschichtung.

Silikatputz: Besonders in Kombination mit <a href=
WDVS beliebt “ width=“1000″ height=“1006″ class=“size-full wp-image-12641″ /> Silikatputz: Besonders in Kombination mit WDVS beliebt
Hinweis: Die qualitativen und technischen Anforderungen von Silikatputzen werden durch die Europäische Norm DIN EN 15824 geregelt („Festlegungen für Außen- und Innenputze mit organischen Bindemitteln“).
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Silikatputz im Innenbereich – Eigenschaften und Anwendungsgebiete

Silikat-Dispersionsputze sind kratz- und stoßfest, wasch- und scheuerbeständig. Somit sind sie gut für Wände geeignet, die viel aushalten müssen, ebenso für Räume mit hohen hygienischen Anforderungen. Häufige Einsatzgebiete von Silikatputzen sind:

  • Flure
  • Treppenhäuser
  • Feuchträume
  • Krankenhäuser
  • Kindergärten
  • Sanierung von Wänden nach einem Schimmelbefall
Silikatputze sind vor allen in Bereichen beliebt, die viel aushalten müssen
Silikatputze sind vor allen in Bereichen beliebt, die viel aushalten müssen

Auch Heimwerker können Silikatputze verwenden, denn durch den Kunstharzanteil sind sie wesentlich leichter zu verarbeiten als reine Mineralputze (z. B. Kalkputz). Verarbeitungsfertige, bereits angemischte Silikatputze werden auch als Dekorputze und Streichputze im Eimer angeboten. Sie lassen sich mit Maurerkelle und Glättkelle, Bürste oder Rolle an die Wand bringen und nach Wunsch mit weiteren Werkzeugen (Reibebrett, Schwamm, Nagelbrett, Noppenrolle etc.) strukturieren und gestalten, z. B. als Rau-, Kratz- oder Rillenputz.

Trockenmischungen sind preiswerter und leichter zu transportieren, müssen jedoch vor dem Verarbeiten laut Herstellerangabe mit Wasser angerührt werden. Um unerwünschte sichtbare Ansätze bei großen Flächen zu vermeiden, sollte zügig nass in nass gearbeitet werden. Und weil Silikatputz-Spritzer vor allem von Metall-, Keramik- und Glasflächen nur sehr schwer wieder abzubekommen sind, sollten Sie Fenster und Türen, Einbaumöbel und Sanitär (z. B. Waschbecken) sowie Übergänge zu gestrichenen Wänden u. Ä. vor dem Arbeiten sorgfältig abkleben.

Hinweis: Wenn Sie perfekte Oberflächen brauchen, selbst aber keine oder nur wenig Erfahrung mit dem Verputzen haben, sollten Sie einen Malermeister oder Stukkateur verputzen lassen. Nutzen Sie unseren kostenlosen Angebotsservice, um Angebote von Handwerkern aus Ihrer Stadt oder Region zu vergleichen.
Arbeit mit der Glättekelle © Will Thomas, fotolia.com
Silikatputz auftragen © Will Thomas, fotolia.com

Für welche Untergründe ist Silikatputz geeignet?

Silikatdispersionsputze sind vielseitig nutzbar, etwa auf:

  • Betonwänden
  • Gipskartonplatten (Rigips)
  • mineralischen Unterputzen (Kalkputz, Kalkzementputz)

Um zu verkieseln, braucht Silikatputz grundsätzlich einen mineralischen Untergrund. Doch mit Hilfe spezieller Grundierungen (und aufgrund des Kunstharzanteils) kann er auch auf anderen Untergründen haften, etwa auf Rigipswänden oder Holzfaserdämmplatten. Bei Gipsputzen ist allerdings Vorsicht geboten, denn mit Gips verträgt sich Silikat am wenigsten. Fragen Sie lieber einen Fachmann, bevor Sie den Putz auf nichtmineralische oder Mischuntergründe auftragen, und lassen Sie sich geeignete Produkte zur Untergrundvorbereitung empfehlen.

Hinweis: Im Handel gibt es Silikatgrundierungen für stark oder ungleichmäßig saugende Untergründe. Diese Spezialgrundierungen können auch als Untergrund für Lehmputze verendet werden.

Bei zweifelhaften Untergründen wird gern zu einem „Testlauf“ an einer kleinen, unauffälligen Stelle geraten. Das können Sie natürlich auch machen, doch besser ist es, den Rat des Profis einzuholen und zu befolgen. Denn oft dauert es eine gewisse Zeit, bis die Unverträglichkeit sich zeigt, etwa der Putz sich löst, abplatzt oder Blasen wirft.

Kinderzimmer © New Africa, fotolia.com
Strapazierfähige Silikatputze finden sich auf vielen Kindergartenwänden © New Africa, fotolia.com

Silikatputz überstreichen

Der Silikatputz selbst kann aufgrund seiner chemischen Eigenschaften keine allzu intensiven Farben annehmen. Doch lässt er sich durch Beimischen geeigneter Farben in nahezu allen Tönen einfärben.

Zum Überstreichen von Silikatputzen bieten sich Silikatfarben an, denn damit können sich die guten Putzeigenschaften nach dem Streichen weiterhin voll entfalten. Grundsätzlich können Sie aber auch andere Wandfarben verwenden, etwa gute Dispersionsfarben aus dem Baumarkt oder Fachhandel. Auf den Gebinden und in den technischen Datenblättern der Produkte finden Sie die nötigen Infos zu Inhaltsstoffen, Verarbeitung und geeigneten Untergründen. Lassen Sie sich ruhig auch ausführlich vom Fachpersonal beraten, wenn Sie nicht sicher sind, ob eine Farbe zum Putz passt oder umgekehrt.

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Was kostet Silikatputz, und wie viel brauche ich davon?

25 Kilo Silikatputz kosten üblicherweise zwischen 30 und 40 Euro. Das ist für einen guten Putz ein moderater Preis. Wie viel Material Sie brauchen, hängt von der Körnung bzw. Struktur und Dicke des Putzes ab – und natürlich von der Größe der Fläche, die Sie verputzen wollen. Hier ist eine kleine Übersicht mit Richtwerten zur Orientierung:

Putzmenge berechnen:

Körnung (Korngröße) Verbrauch (auf Unterputz/Grundputz)

1 mm

2 – 2,5 kg/m2

2 mm

2,5 – 3 kg/m2

3 mm

3 – 3,5 kg/m2

Altbau mit Kalkputz sanieren © galaganov , stock.adobe.com
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