Putzschäden

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Putzschäden: Risse im Außenputz erkennen und behandeln

Risse im Putz sind nicht nur unschön, sondern können auch gefährlich sein, etwa wenn sie Feuchteschäden und Schimmelbefall begünstigen. Im schlimmsten Fall sind Putzrisse ein Hinweis auf „Pfusch am Bau“, z. B. Fehler beim Aufbau des Putzsystems oder der Dämmung. Dann sind unter Umständen aufwendige Nacharbeiten oder Sanierungsmaßnahmen erforderlich. Doch weitaus häufiger sind Putzrisse harmlos und lassen sich mit wenig Aufwand reparieren.

Riss im Mauerwerk © Marc Bode, stock.adobe.com
Setzrisse entstehen dadurch, dass der Boden durch das Gewicht des Hauses zunehmend verdichtet wird © Marc Bode, stock.adobe.com
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Welche Ursachen können Risse im Außenputz haben?

Absenkung des Gebäudes (Setzrisse, Putzgrundrisse):

Je nach Bodenbeschaffenheit gibt der Untergrund früher oder später und mehr oder weniger nach, denn das Gewicht des Hauses drückt das Wasser heraus und verdichtet das Bodenmaterial. Auf Sand oder Kies gebaute Häuser zeigen sind daher anfälliger für Risse im Außenputz als solche, die auf dichteren Ton- oder Lehmböden stehen, auf denen die Absenkung viel langsamer vonstattengeht. Wird auf dem Nachbargrundstück gebaut, nah beim Haus ein Wurzelstock entfernt oder ein Teich angelegt, kann das Risiko für Setzrisse dadurch ansteigen.

Putzschäden Außen: Setzrissee
Putzschäden Außen: Setzrissee

Bauteilbewegungen (Spannungsrisse):

Risse im Außenputz entstehen häufig an Stellen, wo verschiedene Baumaterialien neben- oder übereinanderliegen, die auf Temperatur- oder Feuchtigkeitsschwankungen unterschiedlich reagieren. Oft lässt sich an solchen Putzrissen genau erkennen, wo sich die Fugen, Anschlüsse und Übergänge im darunterliegenden Fach- oder Mauerwerk befinden, wo sich eine Decke oder ein Boden durchbiegt und wie das ganze Haus „an sich arbeitet“.

Putzschäden Außeb: Spannungsrisse
Putzschäden Außeb: Spannungsrisse

Schrumpfen bzw. Zusammenziehen der Baustoffe (Schwindrisse):

Schwindrisse im Außenputz entstehen, wenn die Flüssigkeiten in den darunterliegenden Baustoffen verdunstenund sich in der Folge das Material zusammenzieht. Der Putz, der nicht mitschrumpfen kann, reißt dann auf oder platzt ab. Putzrisse durch unterschiedlich schnell trocknende Putzschichten gehören ebenfalls in diese Kategorie, doch dabei sind keine weiteren Baustoffe betroffen.

Putzschäden Außen: Schwindrisse
Putzschäden Außen: Schwindrisse

Fehler im Putzsystem oder beim Verputzen

Beim mehrschichtigen Verputzen bzw. Aufbau einer Putzschale für die Fassade gilt die Regel „Weich auf hart und dünn auf dick“. Ist der Unterputz dünner und/oder oder weniger druckfest als der Oberputz, bilden sich ebenfalls Spannungsrisse, die jedoch nichts mit dem Absenken der Grundmauern zu tun haben. Um das Problem zu lösen, reicht es häufig aus, den Oberputz zu erneuern.

Putzschäden Außen: Putzschichten
Putzschäden Außen: Putzschichten

Wann sind Risse im Außenputz gefährlich?

Setzrisse bzw. Putzgrundrisse sind harmlos, solange der Boden gleichmäßig nachgibt. Das ist auch an einem gleichmäßigen Rissbild zu erkennen. Reparieren lassen sich die Risse durch Armieren/Überbrücken und Auffüllen mit passendem Reparaturmaterial wie Putz oder Spachtelmasse.

Dagegen können Setzrisse, die sich schnell verbreitern oder nur auf einer Seite des Hauses auftreten, auf eine drohende Schieflage hinweisen, die die Statik des Gebäudes gefährden könnte. Sie sollten daher von einem Baugutachter oder anderen Fachmann untersucht werden.

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Auch Spannungsrisse durch Bauteilbewegungen sind kein Grund zur Panik, solange sie nachvollziehbar sind und zum Alter des Hauses passen. Mit einem passenden Reparaturputz, Spachtelmasse oder Außenacryl lassen sie sich gut reparieren. Kritisch sind allerdings Spannungsrisse an nichttragenden Wänden, denn hier sollten die entsprechenden Kräfte und Spannungen gar nicht wirken. In diesem Fall sollten Sie einen Experten zu Rate ziehen und die Spannungsrisse fachkundig begutachten lassen.

Die meisten Putzrisse, die weniger als 1 mm breit sind, sind harmlos. Ist die Fassade jedoch mit Kunstharzputz verputzt, erhöhen alle Putzrisse die Gefahr von Schimmel und Feuchteschäden in der Außenwand. Einer der wichtigsten Unterschiede zwischen Mineral- und Kunstharzputz ist, dass nur mineralische Putze Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben können. Deshalb sind Haarrisse in mineralisch gebundenen Außenputzen fast immer harmlos, in Kunstharzputzen jedoch grundsätzlich gefährlich.

Schwindrisse und Putzrisse, die nach dem Verputzen durch einen Fachbetrieb auftreten, können ein Fall für den Anwalt sein. Beim Verdacht auf Baumängel, Bauschäden und „Pfusch am Bau“ sollten Sie den Schaden zunächst immer von einem Sachverständigen bzw. unabhängigen Gutachter feststellen bzw. dokumentieren lassen. Fangen Sie keinesfalls selbst mit irgendwelchen Reparatur- oder Rettungsarbeiten an, sondern gewähren Sie dem Betrieb stattdessen sein Recht auf Nachbesserung.

Wohnhaus aus den 1920iger Jahren © pureshot, fotolia.com
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