Keller verputzen

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Keller verputzen – welcher Putz für welchen Keller? 

Jeder Keller, egal ob ebenerdig oder unterirdisch, ist ein besonderer Raum mit einem besonderen Klima. Das gilt ganz besonders für Altbaukeller, denn in früheren Zeiten wurden Keller fast nie als Wohnräume genutzt, sondern höchstens als Lager- und Abstellräume, Wirtschaftsräume oder Schutzräume. Doch auch Keller in Neubauten können sehr verschieden sein. Manche sind „von Natur aus“ trockener und wärmer, zum Beispiel, weil eine moderne Perimeterdämmung eingebaut oder der Keller auf andere Art isoliert und wärmegedämmt wurde.

Keller mit Perimeterdämmung schützen
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Welcher Putz sollte für welchen Keller eingesetzt werden
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Viele Neubaukeller, vor allem in Einfamilienhäusern, sind von vornherein mit Heizungen, Wasseranschlüssen und anderen Installationen ausgestattet, die auch eine Nutzung als Wohnraum (z. B. Hobbywerkstatt oder Gästezimmer) ermöglichen. Dazu gehören auch die klassischen Einliegerwohnungen, zu deren Eingang man einige Stufen hinuntergehen muss und deren Fenster knapp unter der Decke liegen, da es sich streng genommen um Kellerräume handelt.

Wie eine Einliegerwohnung definiert ist
Wie eine Einliegerwohnung definiert ist

Bei richtiger architektonischer Planung und Umsetzung sind diese Keller ebenso gut zu heizen, zu lüften und zu klimatisieren wie weiter oben im Haus liegende Wohnräume und können daher auch mit ganz normalen Innenputzen verputzt werden – sogar mit dem feuchteempfindlichen Lehmputz. Andere Keller sind zwar gedämmt, doch für die Nutzung als Wirtschaftsräume ausgelegt, etwa mit Betonsockeln für die Waschmaschinen aller Bewohner eines Mietshauses. In diesem Fall müssen Sie, wenn Sie den Keller verputzen möchten, die erhöhte Luftfeuchtigkeit durch diese Nutzung mitberücksichtigen: Das Betreiben mehrerer Waschmaschinen in einen Raum kann dazu führen, dass die Luftfeuchtigkeit ebenso hoch ist wie in einem ungedämmten Altbaukeller.

feuchter Keller © andersphoto, stock.adobe.com
Mit dem richtigen Verputz verbessern Sie das Raumklima von Kellerräumen © andersphoto, stock.adobe.com

Und dann gibt es noch die historischen oder einfach nur traditionell vernachlässigten Altbaukeller, die ständig feucht sind, muffig riechen und je nach Wetterlage richtig nasse Wände haben. Wollen Sie einen solchen Keller als Wohnraum nutzen und entsprechend verputzen, streichen und einrichten, ist es mit der Auswahl eines geeigneten Putzes nicht getan, sondern oft müssen Sie sich vorher noch um die Trockenlegung der Wände kümmern und gegebenenfalls nachträglich eine Dämmung einbauen.

Wollen Sie Feuchte- und Schimmelschäden vorbeugen und das Raumklima im Keller stabilisieren bzw. verbessern, brauchen Sie einen mineralischen, diffusionsoffene Putz, der Wasser aufnehmen und wieder abgeben und damit die Luftfeuchtigkeit im Raum regulieren kann. Für feuchtebelastete Wände können Sie Kalkputz, Kalk-Zement-Putz, Silikatputz, Sanierputz oder Zementputz verwenden. Bei richtig feuchten Wänden ist Zementputz das Mittel der Wahl, weil er besonders dicht und druckfest sowie gegenüber Feuchtigkeit unempfindlich ist und sogar unter Wasser aushärten kann.

Mit Sanierputz vor Feuchtigkeit schützen
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Gibt es speziellen Kellerputz?

Es gibt Putzarten, die als „Kellerputz“ angeboten werden, doch dabei handelt es sich um feuchteresistente Zement- oder Kalkputze, Sperrputze und andere Spezialmischungen, die natürlich nicht nur für Kellerwände geeignet sind. Die Putzart, die sich den Namen „Kellerputz“ am ehesten verdient hätte, ist Zementputz, der wegen seiner Stabilität und Feuchtebeständigkeit auch als Sockelputz oder Fassadenputz für feuchtebelastete Außenwände verwendet wird. Das gute an Zementputz ist, dass er nicht nur günstig, sondern auch für Wohnkeller geeignet ist. Als rein mineralische Beschichtung enthält er keine Kunstharze oder Kunststoffe und kann das Raumklima so regulieren, dass es sowohl dem Gebäude als auch dem Menschen gut bekommt.

Zementputz selbst herstellen
Zementputz selbst herstellen

Zementputz können Sie aus Zement, Sand und Wasser auch einfach selbst herstellen; er ist aufgrund seiner fein kernigen Struktur sehr verarbeitungsfreundlich und kann auch von einem Laien ebenso leicht aufgetragen werden wie ein geschmeidiger Gipsputze oder Haftputzgips. Wenn Sie die verputzte Kellerwand nachher noch streichen möchten, verwenden Sie am besten eine Mineralfarbe, die ebenso diffusionsoffen (wasserdampfdurchlässig,) ist.

Kalkzementputz: Eigenschaften
Kalkzementputz: Eigenschaften

Ein weiterer traditioneller Kellerputz ist Kalk bzw. Kalkputz. Bei rein mineralischem Kalkputz, der zu den ältesten und auch günstigsten Putzarten gehört, ist allerdings die geringe Abriebfestigkeit zu beachten. Um zu verhindern, dass die Wand später kreidet und der Putz auf Haut oder Kleidung weiße Spuren hinterlässt, können Sie einen Kalkdispersionsputz verwenden. Dieser enthält einen gewissen Anteil Kunststoffdispersion als organisches Bindemittel, was ihn einfacher zu verarbeiten und nach dem Trocknen abriebfester macht.

Eigenschfaten von Kalkputz
Eigenschfaten von Kalkputz

Natürlich geht selbst durch einen geringen Kunststoffanteil einiges an Diffusionsoffenheit verloren, weil filmbildende Kunstharze bzw. Kunststoffe die Beschichtung wasserabweisend machen und feine Poren zusetzen. Bei einer normal feuchtebelasteten Wand in einem Wohnraum und auch in Küche oder Bad ist das kein Problem, vor allem, wenn der Raum regelmäßig und richtig gelüftet wird. Bei dauerfeuchten oder nassen Kellerwänden sollten Sie allerdings immer auf rein mineralische Putze und Farben setzen, damit sich in und auf den Wänden keine Feuchtigkeit ansammelt.

Vor dem Verputzen feuchter oder nasser Kellerwände sollten Sie immer erst herausfinden, woher die Feuchtigkeit kommt. Eine darauf spezialisierte Fachfirma kann mit speziellen Messgeräten ermitteln, ob es sich lediglich um Kondenswasser handelt (zum Beispiel in einem ungeheizten Keller, einer Waschküche oder einem Bügel- und Trockenraum) oder ob Feuchtigkeit von außen eindringt. Im letzteren Fall muss vor dem Verputzen des Kellers die Außenwand abgedichtet werden, was möglicherweise mit umfangreichen Sanierungsarbeiten wie dem Abgraben rund ums Haus, dem Abdichten des Sockels oder dem Erneuern des Sockelputzes verbunden ist.

Was die Fleckenform auf der Wand verrät
Was die Fleckenform auf der Wand verrät

Zu den besonderen „Spezialitäten“ von Altbaukellern und feuchten Mauerwänden gehören Ausblühungen von Salzen, abbröckelnder oder abplatzender Putz, Wandverfärbungen, Algen und Schimmelpilze. Bei solchen Problemen ist es oft das Beste, den alten Putz komplett abzuschlagen und die Fugen der Grundmauern auszukratzen. Dann muss die Wand trocknen, und bevor Sie den Keller neu verputzen, sollten alle undichten Stellen (z. B. durch schadhafte Dämmung oder fehlende Abdichtungen) beseitigt sein, damit die Wand nicht erneut durch kapillar aufsteigende Feuchtigkeit, ein Leck im Sockelputz oder eine fehlende Drainage nass werden kann.

Anzeichen von Feuchtigkeit im Keller sollten schnell erkannt werden
Anzeichen von Feuchtigkeit im Keller sollten schnell erkannt werden

Um salz- und feuchtebelastetes Mauerwerk zu sanieren, sind spezielle Sanierputze erhältlich. Deren Besonderheit ist, dass sie den Mauern nicht nur beim Trocknen helfen, sondern auch im Baumaterial enthaltene Salze in der Wand einsperren, sodass es auf der Oberfläche keine Verfärbungen oder Ausbildungen mehr geben kann. Sanierputze werden auch in denkmalgeschützten Bauten verwendet, doch weil sie vergleichsweise teuer sind und chemische Stoffe enthalten, die nicht jeder im Haus haben möchte, lohnt es sich immer, über günstigere Alternativen wie Zement- oder Kalkputz für den Keller nachzudenken.

Feuchtigkeitssperre in Mauer einbringen
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Keller verputzen – Luftfeuchtigkeit und geplante Nutzung zusammen berücksichtigen

Die Luftfeuchtigkeit lässt sich mit einem Hygrometer messen; kleine batteriebetriebene Geräte sind schon für wenige Euro erhältlich. Stellen Sie eines oder mehrere im Keller auf, um zu ermitteln, wie hoch die aktuelle Luftfeuchtigkeit in den Räumen ist.

Luftfeuchtigkeit des Kellers messen
Luftfeuchtigkeit des Kellers messen

Möchten Sie den Keller verputzen und dann als Wohnbereich einrichten, etwa als Arbeitszimmer/Home Office, Kellerwohnung oder Partykeller, ist eine Luftfeuchtigkeit von 40-60 % optimal. Ein wenig höher darf die Luftfeuchtigkeit sein, wenn Sie Lebensmittel und Getränke im Keller lagern wollen. Konservendosen und Flaschen macht die Feuchtigkeit natürlich nichts aus, aber alle Lebensmittel, die nicht wasser- und luftdicht verpackt sind, sollten bei maximal 65 % Luftfeuchtigkeit aufbewahrt werden. Ist der Keller feuchter, besteht ein hohes Risiko, dass Vorräte schneller verderben, faulen oder schimmeln.

Stehen Waschmaschinen, Trockner oder ein Dampfbügeleisen im Keller, muss der Verputz mit einer stark schwankenden Luftfeuchtigkeit zurechtkommen. So gelangen z. B. pro Waschmaschinenladung rund 1/4 l Wasser in die Luft, beim Dampfbügeln pro Stunde zwischen 100 und 200 ml und beim Trocknen einer Ladung Wäsche auf der Leine sogar rund 2 l. Wenn Sie hier keinen diffusionsoffenen Putz verwenden und außerdem noch regelmäßig durchlüften, kann allein das Kondenswasser zu feuchten Wänden, muffigem Kellergeruch und einem ungesunden Raumklima führen.

Luftfeuchtigkeit und Feuchtigkeitsregulierung im Keller
Luftfeuchtigkeit und Feuchtigkeitsregulierung im Keller

Grundsätzlich gilt: Ist die Temperatur im Kellerraum niedriger als die der Außenluft, tut das dem Kellerklima nicht gut. Darum sind Keller, die durch Kondenswasser feucht sind, im Sommer oft feuchter als im Winter. Bei angenehmen Außentemperaturen klappt die Feuchteregulierung durch Lüften bzw. Offenlassen der Kellerfenster; im Winter brauchen Sie aber eine gute Dämmung. Auch das Beheizen des Kellers sollte kein Tabu sein, wenn Sie es gemütlich haben und Feuchteschäden vorbeugen möchten.

Keller im Winter richtig lüften
Keller im Winter richtig lüften
Keller im Sommer richtig lüften
Keller im Sommer richtig lüften

Spezielle Kellerputze gibt es nicht, aber mit einem Zementputz oder Sockelputz können Sie wenig falsch machen. Auch andere Mineralputze sind als Kellerputze selbst bei feuchten Wänden gut geeignet, allerdings muss der Keller von außen dicht sein. In gut gedämmten, beheizten und trockenen Kellerräumen können Sie jeden Putz und jede Farbe für Innenräume verwenden und die Kellerwände nach dem Verputzen ganz nach Wunsch anstreichen oder tapezieren.

Bauwerksabdichtung © Remmers, Löningen
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