Decke verputzen

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Decke verputzen – welche Putzarten sind geeignet, und wie hält der Putz an der Decke?

Die Decke zu verputzen ist eine anstrengende Arbeit. Das Arbeiten über Kopf strapaziert die Nackenmuskeln, außerdem brauchen Sie kräftige Arme, um den Putz an die Decke zu bringen, zu glätten und gegebenenfalls zu strukturieren. Dazu kommt, dass sie immer wieder auf die Leiter und wieder absteigen müssen, zwischendurch neuen Putz anrühren und den schon aufgetragenen Putz finalisieren, solange er dazu noch nicht zu hart geworden ist. Es ist also nicht nur Kraft gefragt, sondern auch gutes Timing, Geschick und Durchhaltevermögen. Darum sollten Sie, wenn Sie eine Decke verputzen möchten, vorher schon wenigstens einmal an einer Wand geübt haben.

Decke verputzen – gängige Putzarten für die Decke

Grundsätzlich sind alle Innenputze auch zum Decke verputzen geeignet. Am besten sind natürlich Putze, die gut haften und sich einfach verarbeiten lassen. Das spart Kraft, und es fällt weniger Material auf den Boden.

Mineralische Putze wie Haftputzgips, Kalkputz und Zementputz, aber auch Lehmputz und Kunstharzputze halten gut auf mineralischen Untergründen, aber auch auf Gipskartonplatten. Wenn Sie eine Holzdecke bzw. Holzplatten verputzen (Link zum neuen Artikel „OSB-Platten verputzen) möchten, brauchen Sie einen Putzträger, zum Beispiel Gipsplatten, Streckmetall oder Strohmatten, damit der Putz hält. Putzträger samt Befestigungsmaterial, Anputzschienen, Profile, Armierungsgewebe und viele weitere Hilfsmittel zum Verputzen sind im Baumarkt erhältlich, so dass sie jeden Untergrund optimal vorbereiten können.

Decke verputzen – Werkzeuge und Material

Außer dem Putz und ggf. Hilfsmitteln wie Putzträger, Putzschienen etc. brauchen Sie:

  1. 2 Baueimer (10-20 l, einen für Putz, einen für Wasser, Schwamm, Pinsel, Strukturwerkzeug etc.)
  2. Rührquirl, z. B. als Bohrmaschinenaufsatz (aber nur, wenn die Geschwindigkeit der Bohrmaschine sich stufenlos verstellen lässt!)
  3. Verputzwerkzeuge: Maurerkelle, Glättkelle (Traufe), Spachtel
  4. Strukturierungswerkzeuge, z. B. Schwamm für Rauputz oder Reibebrett für Reibeputz (Link zum neuen Artikel „Reibeputz auftragen und strukturieren)
  5. Sprühflasche oder Quast zum Vornässen des Untergrunds
  6. Abdeckplane, Abklebeband
Decke verputzen: Materialien und Werkzeuge
Decke verputzen: Materialien und Werkzeuge

Decke verputzen – Vorbereitungen

Räumen Sie am besten den gesamten Raum leer und decken Sie den Boden ab. Achten Sie auf eine stabile Abdeckung: Zu dünne Folien reißen gern, wenn Sie die Leiter darauf verschieben; außerdem können Sie von einer stabilen Plane heruntergefallenen frischen Putz mit der Kelle wieder aufnehmen und arbeiten insgesamt sauberer und sparsamer.

arbeiter verputzt zement an der wand © lovelyday12, stock.adobe.com
Mit etwas Übung und dem richtigen Werkzeug gelingt es auch Anfängern, den Putz richtig zu verteilen © lovelyday12, stock.adobe.com

Um sich die Arbeit an Ecken und Kanten zu vereinfachen, können Sie Anputzschienen oder Abklebeband verwenden. Falls Sie abkleben: Das Klebeband wieder abziehen, bevor der Putz hart ist, sonst zerbröckelt die Kante.

Zum Anmischen des Putzes füllen Sie immer zuerst Wasser in den Eimer, dann den Putz dazugeben und mit dem Rührquirl vermischen, bis eine cremige, nicht zu feuchte Konsistenz erreicht ist.

Verwenden Sie möglichst eine Leiter, die oben eine Plattform zum Abstellen des Eimers hat. Es ist leichter und geht viel schneller, den Putzeimer mitsamt der Leiter zu verschieben, als für jede frische Kelle heruntersteigen zu müssen.

Decke verputzen: Die Vorbereitungen
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Mit etwas Übung und dem richtigen Werkzeug gelingt es auch Anfängern, den Putz richtig zu verteilen.

Den Putz auf die Decke bringen: Mit der Mauerkeller eine Portion auf die Glättkelle geben, an der kritischsten Kante ansetzen (etwa am Übergang zur Wand oder Decke oder an einer Balkenkante, wenn zwischen Deckenbalken verputzt wird) und den Putz in der gewünschten Schichtdicke oder in Kornstärke abziehen. Den Untergrund zwischendurch vornässen, um die Haftung zu verbessern.

Zügig den Eimer aufbrauchen und anschließend die verputzte Fläche strukturieren, zum Beispiel mit dem Reibebrett. Wenn Sie schneller sind oder mit langsam abbindendem Putz arbeiten, verarbeiten Sie zwei oder drei Eimer, bevor Sie eine „Strukturierungsrunde“ einlegen. Sichtbare Übergänge lassen sich auch sehr gut mit einem nassen Pinsel verblenden. Als Faustregel gilt: Der Putz ist bereit für die Nachbearbeitung, wenn er noch nicht heller geworden ist, aber die Oberfläche nicht mehr glänzt.

Hier finden Sie eine Anleitung für besonders anfängerfreundlichen Rauputz, der auch an Decken sehr gut hält und zu fast jedem Wohnstil passt.

Decke verputzen: Putz auftragen
Decke verputzen: Putz auftragen

Decke verputzen mit Putzträger

Als Putzträger für Decken sind neben den schon erwähnten Gips- und Gipskartonplatten auch Holzwolle-Leichtbauplatten mit und ohne zusätzliche Dämmstoffe/Dämmkerne erhältlich. Im Lehmbau sind Holzfaserdämmplatten als Putzträger beliebt, aber auch traditionelle Stroh- oder Schilfmatten. Diese sind allerdings schwieriger anzubringen und werden für Deckenputz eher in Ausnahmefällen verwendet, etwa wenn eine solide Putzschicht zwischen Deckenbalken für eine bessere Schall- oder Wärmedämmung sorgen soll.

Sowohl Kalk- auch als auch Lehmputze sind für Decken sehr beliebt, weil sie diffusionsoffen und wohngesund sind. Mehr über die Unterschiede und Gemeinsamkeiten dieser beiden Traditionsputze können Sie in diesem ausführlichen Artikel nachlesen.

Decke verputzen: Putzträger
Decke verputzen: Putzträger

Decke verputzen mit Edelputz

Es gibt sowohl dünnschichtige als auch dickschichtige Edelputze, die gern für Decken genommen werden. Zu den dickschichtigen, also grobkörnigeren Varianten gehören z. B. Modellierputz, Kellenwurfputz, Filzputz und Edelkratzputz; zu den dünnschichtigen mit maximal 5 mm Korngröße unter anderem der Münchner Rauputz oder klassische Scheibenputz. Der Name bezieht sich hier auf die Struktur bzw. Optik, die sich mit der entsprechenden Putzmischung gut erzielen lässt. Edel- und Dekorputze können mineralisch oder organisch gebunden sein.

Rein mineralische Edelputze sind auch zum Verputzen von Badezimmer- oder Küchendecken geeignet. Gerade Varianten mit hohem Kalkgehalt können bei höherer Feuchtebelastung, zum Beispiel Duschen oder Kochen, viel Wasserdampf aufnehmen und später wieder an die Raumluft abgeben.

Decke verputzen zum Tapezieren

Wenn Sie die Decke verputzen möchten, um sie später tapezieren zu können, brauchen Sie einen sehr glatten Putz. Hier empfiehlt sich ein Gipsputz, den Sie nach dem Trocknen abschleifen können.

Gipsputze sind auch eine gute Wahl, wenn Sie Ihre Decke kreativ verputzen möchten, zum Beispiel indem Sie Stuck oder Marmor nachbilden. Es gibt verschiedene Arten von Gipsputzen, die unter „Baugips“ in der DIN V 18550 beschrieben werden. Etliche Gipsarten, darunter Putzgips und Stuckgips, enthalten keine Zusatzstoffe. Das bedeutet allerdings, dass sie relativ schnell trocknen – Sie müssen also rasch arbeiten und sollten keine zu großen Mengen anmischen.

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Putzmörtel an Decke mit Estrich glätten © Kadmy, stock.adobe.com
Beim Verputzen von Decken muss auch immer die maximale Tragfähigkeit berücksichtigt werden, um die Stabilität nicht zu beeinträchtigen © Kadmy, stock.adobe.com

Je nachdem, wie groß die Decke ist, die Sie verputzen möchten, aus welchem Material der Untergrund oder wie alt das Gebäude, kann auch das Gewicht der verwendeten Baustoffe eine Rolle spielen. Wenn Sie nicht sicher sind, wie viel Gewicht die Decke tragen kann (oder darf), lassen Sie sich vorher beraten, zum Beispiel von einem Statiker.

Um zu berechnen, wie schwer das Material ist, das Sie brauchen, um die Decke zu verputzen, rechnen Sie zuerst aus, wie viel Putzmörtel, Putzträgerplatten etc. Sie benötigen. Dann setzen Sie die Zahlen der Hersteller ein. In den technischen Datenblättern, auf den Etiketten oder Aufdrucken finden Sie immer auch Angaben zum Gewicht und zur benötigten Menge pro Quadratmeter.

Handwerker spachtelt Gipskartonplatte © Approbe, fotolia.com
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