Wand streichen: 10 Techniken um Wände kreativ zu gestalten

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Mit Farbe, der richtigen Technik und passendem Werkzeug können Sie jede Wand in kurzer Zeit komplett neu gestalten und dem Raum so einen anderen Charakter verleihen. Wir stellen Ihnen in diesem Beitrag 10 kreative Techniken vor, mit denen Sie Wände wie ein Profi individuell gestalten.

Wand mit Farbrolle Rot streichen © info@roccoherrmann.d, stock.adobe.com
Experimentieren Sie mit Farbtönen, Texturen und Kombinationen, um den perfekten Look zu finden! © info@roccoherrmann.d, stock.adobe.com

Wand streichen – Werkzeug und Material

Um Wände wie ein Profi neu zu streichen, brauchen Sie nicht viel, aber auf jeden Fall brauchen Sie das richtige Werkzeug und Material:

  • Gute Wandfarbe im gewünschten Farbton
  • Malerkrepp
  • Abdeckfolie oder Malervlies
  • Malerpinsel
  • Farbrolle, schmal und breit
  • Teleskopstab
  • Abstreifgitter
  • Spachtel/Glättkelle
  • Spachtelmasse
  • Standleiter
  • Rührquirl Bohrmaschine
  • gute Beleuchtung (Baustellenlampe)

Mit dieser Grundausstattung sind Sie bestens auf das Streichen von Wänden (und Decken) vorbereitet. Zusätzlich benötigte Materialien und Werkzeuge haben wir in jeder der 10 Techniken zur kreativen Wandgestaltung aufgelistet.

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Wand streichen – Vorbereitungen

Für welche der folgenden Kreativtechniken Sie sich auch entscheiden, damit das Ergebnis am Ende wie gewünscht und erwartet aussieht, sollten Sie stets einige Vorbereitungen treffen und das erforderliche Werkzeug bereitlegen.

Räumen Sie die Wand komplett frei, entfernen Sie Bilder, angeschraubte Möbelstücke, Lampen etc. Wenn Sie die Möbel nicht in einem anderen Raum zwischenlagern können, schieben Sie alles in die Raummitte, um möglichst ungehindert streichen zu können

Damit die neue Farbe gut auf der Wand haftet, sollten Sie sich ablösende Tapete und bröckeligen Putz entfernen. Das Reparieren kleinerer Tapeten- und Putzmängel ist schnell erledigt. Größere Fehlstellen, Risse, Löcher etc. verspachteln oder verputzen Sie neu, ziehen den frischen Putz mit Spachtel oder Glättkelle ab und lassen die Masse komplett durchtrocknen, bevor Sie mit dem Auftragen der Wandfarbe beginnen.

Entfernen Sie Steckdosen, Lichtschalter und andere demontierbare Installationen oder kleben Sie diese mit Malerkrepp ab. Auch Fensterrahmen, Fensterbänke, Heizkörper, Fußleisten, Fußboden und die Zimmerdecke sollten Sie mit breitem Malerkrepp, Folie oder Malervlies vor Farbspritzern schützen.

Wandfarbe muss vor dem Streichen gründlich durchgemischt werden, um die sich im Laufe der Zeit am Boden absetzenden Farbpigmente gleichmäßig zu verteilen. Verarbeitungsbereite Wandfarbe sieht vollkommen homogen aus.

Streichen Sie zunächst kritische Stellen wie Ecken und Kanten, hinter der Heizung, um Tür- und Fensterrahmen, Lichtschalter und Steckdosen herum mit einem Pinsel oder einer schmalen Farbrolle. Danach können Sie mit einer großen Farbwalze die verbleibenden Wandflächen streichen.

Streichen Sie immer „Nass-in-Nass“, indem Sie die mit frischer Farbe benetzte Farbrolle an einer Stelle mit frischer, feuchter Farbe ansetzen und dann ohne Abzusetzen die Farbe weiter verteilen. So vermeiden Sie, dass die Farbschichten unregelmäßig trocknen und das später in Form von unschönen Streifen zu sehen ist.

Entfernen Sie das Malerkrepp, mit dem Sie z. B. die Fenster- oder Türrahmen vor Farbe geschützt haben, solange die Wandfarbe noch feucht ist, um eine gerade, saubere Kante zu erhalten.

Wände streichen - Vorbereitung
Wände streichen – Vorbereitung

Wand streichen – 10 Techniken für die kreative Wandgestaltung

  • Wischtechnik

Streichen Sie die Wand zunächst mit Wandfarbe auf ganzer Fläche vor und lassen Sie die Farbe vollständig trocknen. Auf die trockene, vorgestrichene Wand bringen Sie dann mit etwas Wasser verdünnte Wandfarbe (im gleichen oder einem anderen Farbton, ganz nach Ihrem Geschmack) mit Rolle und Pinsel auf. Solange die Farbe noch feucht ist, wischen Sie mit einem feuchten Schwamm durch die Farbe – Sie erzeugen so ein Wischmuster, das der Wand nach dem Trocknen einen rustikalen Look verleiht.

Altbau Zimmer, Wand gestrichen in Wischtechnik © Kim Schneider, stock.adobe.com
Mit der Wischtechnik können Sie Wänden einen rustikalen Look verleihen © Kim Schneider, stock.adobe.com
  • Schwammtechnik

Füllen Sie etwas Abtön- oder Wandfarbe in eine kleine Farbwanne. Befeuchten Sie einen Schwamm mit Wasser, dann tupfen Sie den feuchten Schwamm leicht in die Farbe. Den benetzten Schwamm tupfen, streichen oder wischen Sie dann auf die Wand. Je stärker oder häufiger Sie auf eine Stelle tupfen, desto mehr Farbe wird dort aufgetragen.

Die Schwammtechnik eignet sich toll, um damit bunte Muster aus unterschiedlichen Farben und Wände so vollkommen individuell zu gestalten. Sie ist ideal fürs Kinderzimmer und so einfach, dass auch die kleinen Bewohner selber gerne mithelfen können, die Wände farbig zu gestalten. Besonders angenehm wirken dabei harmonische Farbkombinationen, bei denen die einzelnen Farbtöne perfekt zueinander passen und miteinander harmonieren.

Wandgestaltung mit Schwammtechnik
Wandgestaltung mit Schwammtechnik
  • Wickeltechnik

Streichen Sie die Wand zunächst vollflächig. Wickeln Sie ein sauberes Baumwolltuch um die Farbwalze und fixieren Sie es, damit es nicht herunterrutschen kann. Rollen Sie damit über die noch feuchte Farbe, um individuelle Muster zu erzeugen. Arbeiten Sie dabei ohne oder nur mit geringem Druck auf der Walze.

Mit der Wickeltechnik erzeugen Sie zufällige Muster auf der Wand, mit denen Sie Problemstellen wie Unebenheiten oder auf der Wand verlegte Kabel unauffällig kaschieren können.

  • Denim-Technik

Mit dieser kreativen Technik können Sie eine Wand (oder einen Teil davon) mit einem authentischen Jeanslook versehen, ohne dass Sie dafür tatsächlich großflächige Stoffbahnen benötigen. Streichen Sie dafür eine weiße Wand (am besten kreuz und quer) mit blauer Abtönfarbe und strukturieren die noch feuchte Farbe anschließend mit einer sauberen, trockenen Wurzelbürste. Fahren Sie dazu mit der Bürste in horizontalen und vertikalen Linien durch die blaue Farbe, um den gewünschten Denim-Look zu erzeugen.

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  • Mustertechnik

Für diese Technik benötigen Sie eine Strukturwalze, die es im Fachhandel in vielen Ausführungen gibt. Auf der Strukturwalze befindet sich (wie auf einem Stempel) ein umlaufendes Muster – z. B. abstrakte Linien, Blüten oder Symbole, das beim Abrollen auf der Wand zurückbleibt. Die Technik ist technisch sehr anspruchsvoll, da Sie für ein perfektes Ergebnis nur einen Versuch haben, zudem eignet sie sich nur für glatte Wände.

Gießen Sie etwas Farbe in einem zur Wandfarbe passenden Farbton auf den Deckel des Farbeimers oder einen anderen flachen Untergrund und verteilen Sie die Farbe mit einem Pinsel möglichst gleichmäßig. Rollen Sie dann mit der Strukturwalze einmal komplett durch die Farbe, um das gesamte Muster mit Farbe zu benetzen. Rollen Sie die Strukturrolle dann von oben nach unten in einer durchgehenden Bahn, um ein gleichmäßiges Farbmuster zu erzeugen. Reinigen Sie die Strukturwalze zwischendurch, damit das Muster beim wiederholten Farbauftrag nicht verschmiert.

Mit Strukturwalzen ideenreich gestalten
Mit Strukturwalzen ideenreich gestalten
  • Ziehtechnik

Streichen Sie die Wand zunächst in einer Untergrundfarbe und lassen Sie die Farbe komplett durchtrocknen. Dann verstreichen Sie Wandfarbe in einem anderen Farbton und strukturieren die noch feuchte Farbe direkt im Anschluss mit einer Bürste, einem Quast, Pinsel o. Ä. Wichtig ist, dass die Borsten hart genug sind, damit sie die feuchte Farbe verkratzen und nicht nur verschmieren. Sie erzeugen mit der Technik attraktive Linienmuster, die Sie ganz nach Geschmack ausgestalten können.

Wenn Sie die Wand nicht nur mit einer Untergrundfarbe, sondern in mehreren Schichten mit verschiedenen Farbtönen streichen und dann die Ziehtechnik anwenden, erhalten Sie besonders eindrucksvolle Muster mit wechselnden Farben und Farbverläufen.

Kreisförmige Muster auf weißem Gips. Abstrakte Textur an der Wand © somemeans, stock.adobe.com
Mit der Ziehtechnik können Sie beliebige Formen und Strukturen auf die Wand bringen © somemeans, stock.adobe.com
  • Natürlicher Holzlook mit einem Maserungskamm

Mit dieser Abwandlung der eben vorgestellten Ziehtechnik verleihen Sie der Wandfarbe einen natürlichen Holzlook. Dazu brauchen Sie als zusätzliches Werkzeug einen Maserungskamm, den Sie in verschiedenen Ausführungen im Baumarkt erhalten. Wie auch bei der Ziehtechnik ist eine glatte Oberfläche erforderlich, Raufaser oder Textiltapeten sind als Untergrund nicht geeignet.

Streichen Sie auch für diese Technik die Wand zunächst vollflächig mit einer Untergrundfarbe in einem Holzfarbton. Wenn diese Farbschicht vollständig getrocknet ist, streichen Sie eine zweite Farbe darüber, die farblich der Grundfarbe entsprechen sollte, aber mindestens drei Nuancen heller oder dunkler als diese sein sollte. Ziehen Sie dann, solange die zweite Farbschicht noch feucht und nicht getrocknet ist, mit dem Maserungswerkzeug ohne starken Druck wellenförmige Bahnen, um die Holzmaserung nachzuahmen.

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  • Schattenmuster mit der Ombré-Technik

Mit der sogenannten Ombré-Technik erzeugen Sie einen besonders dekorativen Farbverlauf und können Wände besonders dynamisch und dabei optisch ansprechend gestalten. Für die Ombré-Technik brauchen Sie eine abgetönte Basisfarbe für die Wand sowie zwei hellere Nuancen derselben Farbe.

Teilen Sie die Wandfläche zu Beginn mit Malerkrepp in drei Bereiche ein, die Sie jeweils mit einem durchgehenden Trennstreifen markieren. Ob die Bereiche gleichgroß sind, symmetrisch verlaufen oder die Wand horizontal, vertikal oder diagonal teilen, können Sie individuell festlegen und so z. B. auch mehrere Wände mit dieser Technik gestalten, ohne dass es langweilig wirkt.

Blau gemusterte Wand im Raum © Photographee.eu, stock.adobe.com
Die Ombré-Technik erzeugt interessante Farbverläufe und wirkt besonders gut auf großflächigen Wänden © Photographee.eu, stock.adobe.com

Füllen Sie die drei Farbtöne in drei separate Farbwannen und stellen Sie eine Schüssel mit klarem Wasser bereit. Beginnen Sie dann mit der dunkelsten Farbe, in der Sie eines der drei Segmente streichen. Das Segment daneben streichen Sie mit der etwas helleren Farbe. Entfernen Sie das Malerkrepp, solange die Farbe noch feucht ist. Mischen Sie dann den dunkelsten und den mittleren Farbton und verblenden Sie den Übergang mit einem Malerpinsel, den Sie vorher mit dem klaren Wasser tränken, bevor Sie in die Farbe tauchen. Streichen Sie den Pinsel immer von dunkel zu hell und achten Sie auf einen organischen Übergang zwischen den beiden Farben. Ziel beim Verblenden ist nicht, die Farbe vollflächig deckend aufzutragen, sondern vielmehr, einen an Aquarelle oder Farbschatten erinnernden Effekt zu erzielen.

Streichen Sie anschließend den letzten Bereich mit der hellsten Farbe, entfernen auch hier das Malerkrepp und verblenden den Übergang, indem Sie die beiden hellen Farben mischen und mit einem nassen Pinsel auftragen.

Hinweis: Der Farbverlauf wird umso authentischer, je mehr Wasser Sie zum Verdünnen der Verblendung verwenden.

Hellere Areale wirken offener und weiter entfernt als dunkle, das sollten Sie bei der Gestaltung berücksichtigen, z. B., indem Sie die Wände von unten nach oben immer heller gestalten oder die Wand aus einer dunklen Ecke zum Fenster oder zur Tür hin immer heller werden lassen.

Innendesign mit Details in triadischen Farbschema © Fatih, stock.adobe.com
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Unsere letzten beiden Tipps zur kreativen Wandgestaltung setzen anstelle von Wandfarbe auf (eingefärbte) Spachtelmassen, mit denen Sie Wände in einer attraktiven Steinoptik – wahlweise Beton oder Marmor – gestalten:

  • Steinoptik – Beton

Um eine Wand in der wieder sehr modernen Betonoptik zu gestalten, benötigen Sie eine Grundspachtelmasse sowie eine Effektspachtelmasse – beide in Betonoptik. Tragen Sie dann zunächst die Grundspachtelmasse mit einem Farbroller großzügig vollflächig auf und strukturieren Sie die noch feuchte Masse mit dem Glättspachtel durch. Ziehen Sie dazu mit dem Glättspachtel kurze Bahnen in die Masse, wobei Sie durch den Anpressdruck die spätere Struktur auf der Wand beeinflussen.

Lassen Sie die strukturierte Grundspachtelmasse komplett durchtrocknen, bevor Sie mit einer sauberen Walze die Effektspachtelmasse auftragen. Auch diese sollten Sie großzügig auftragen und anschließend noch im feuchten Zustand mit dem Glättspachtel abziehen. Nachdem auch der Effektspachtel durchgetrocknet ist, wirkt die Wand, als wäre sie aus Beton gegossen, daher eignet sich diese kreative Wandgestaltungstechnik besonders gut für moderne Bäder.

  • Steinoptik – Marmor

Eine elegante Alternative zum modernen Betonlook ist die Wandgestaltung in Marmoroptik. Auch hierfür benötigen Sie statt Wandfarbe zwei farblich aufeinander abgestimmte Spachtelmassen (jeweils in Marmoroptik), die Sie in zwei Schichten aufbringen.

Tragen Sie zunächst die Grundspachtelmasse nicht vollflächig, sondern partiell mit einem Glättspachtel auf die Wand auf. Streichen Sie die Spachtelmasse mit dem Glättspachtel in alle Richtungen aus, um größere Areale der Wand abzudecken. Die Wand sollte nach dem Aufbringen der Grundspachtelmasse „fleckig“ aussehen, ähnlich wie das Fell eines Leoparden. Tragen Sie dann die Spachtelmasse auf die noch nicht verspachtelten Stellen auf, um die einzelnen Flecken zu verbinden und lassen Sie dann die Wand komplett trocknen.

Die trockene Spachtelmasse glätten Sie anschließend mit einem feinen Schleifpapier (250er oder feiner), bis die Wand sich glatt anfühlt und keine körnige Textur mehr zu spüren ist, wenn Sie mit dem Finger darüberfahren. Entfernen Sie den Schleifstaub gründlich mit einem weichen, trockenen Tuch.

Tragen Sie auf die geschliffene, gesäuberte Wand nun die Effektspachtelmasse auf, und das ebenso wie die Grundmasse: Zunächst bringen Sie einzelne Flecken auf die Wand, verstreichen diese mit dem Glättspachtel und versäubern dann die Ränder und Lücken. Nach dem Trocknen glätten Sie die Wand mit dem (sauberen) Glättspachtel und in kreisförmigen Bewegungen. Hierdurch erhöhen Sie den Glanzgrad der Wand und erzeugen – durch die Überlappung der Spachtelmassen in verschiedenen Trocknungsgraden – einen attraktiven, eleganten Tiefenschärfeeffekt. Um den Effekt noch zu verstärken, können Sie zum Abschluss die Oberfläche noch mit Klarlack lackieren.

Wand mit Strukturrollen gestalten © Klaus Eppele, stock.adobe.com
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