Rechnet sich nicht einmal mehr eine Selbst-Reparatur, sind die Tage des Geschirrspülers unweigerlich gezählt. Bevor Sie sich ein neues Exemplar anschaffen, muss die alte Spülmaschine ausgebaut werden. Die nötigen Tipps, wie Sie diese Aufgabe souverän und zügig meistern, gibt’s hier. Unsere Schritt-für-Schritt Ausbauanleitung hilft natürlich auch weiter, wenn ein Umzug ansteht und der Geschirrspüler mit in die neue Bleibe kommen darf.
Wer ein wenig handwerkliches Geschick hat und gerne auch mal im Haushalt anpackt, kann seinen Geschirrspüler – wenn alles glatt läuft – in etwa einer halben Stunde selbst ausbauen und sich so die Dienste eines Servicetechnikers samt Anfahrt sparen. Wie hoch der Aufwand letztlich ist, hängt davon ab, wie die Spülmaschine eingebaut ist. Hier ein Überblick über die gängigsten Bauformen.
Küchen-Konfigurator:
Jetzt Küche konfigurieren und Top-Angebote erhalten!
Typische Einbauvarianten bei Geschirrspülern
Freistehend
Sofern die nötigen Wasser- und Stromanschlüsse verfügbar sind, können diese Geschirrspüler überall im Raum platziert werden. Fronten und Seiten sind optisch ansprechend verkleidet und für eine freie Aufstellung ausgelegt. Freistehende Modelle sind zudem mit einer mechanisch belastbaren Geräteabdeckung ausgestattet. Ist diese Abdeckung abnehmbar, gelten diese Geräte auch als unterbaufähig.
Unterbaufähig
Bei dieser Variante werden die Geschirrspüler unter die Arbeitsplatte der Küchenzeile geschoben und verschraubt. Höhenverstellbare Füße erleichtern die Einpassung. Die ursprünglichen Frontseiten bleiben sichtbar und sind auf gängige Küchendesigns abgestimmt. Die Hersteller liefern die Vertreter dieser Bauform zum Teil ohne Abdeckung oder mit einer abnehmbaren Platte aus. Eine Aussparung im unteren Bereich ermöglicht die Anbringung einheitlicher Sockelleisten.

Integrierbar (teil-integriert)
Mit herkömmlichen unterbaufähigen Küchengeräten haben Geschirrspülmaschinen dieses Typs den Verzicht auf eine belastbare Geräteabdeckung und im unteren Bereich die Aussparung für die zu den Küchenmöbeln passenden Sockelleisten gemein. Der entscheidende Unterschied liegt darin, dass die Gerätefronten für die Montage passender Dekorplatten vorbereitet sind. Diese Verkleidungen sind über den Küchenhersteller erhältlich. Bei der teil-integrierten Variante bleibt das Bedienfeld des Geschirrspülers sichtbar.
Voll-integriert
Diese zeitgemäße Einbauvariante unterscheiden sich nur in einem Punkt von (teil-) integrierbaren Modellen. Da sich die Bedienelemente in der Rahmenoberseite der Gerätefront befinden, kann die Dekorblende die komplette Gerätetür verdecken und so nahtlos in die Küchenzeile eingepasst werden. Damit sind voll-integrierte Spülmaschinen – zumindest bei geschlossener Tür – nicht mehr als solche erkennbar.
Unsere Anleitung bezieht sich auf Spülmaschinen, die in eine Küchenzeile integriert sind, und daher einen etwas höheren Aufwand beim Ausbau erfordern.
1. Vorbereitungen
- Werkzeuge bereitlegen: Für den Ausbau genügen in der Regel (Torx-) Schraubendreher in der passenden Größe. Beim Abklemmen der Schläuche läuft Rest-Wasser aus, das Sie am besten mit einer Schüssel und Lappen auffangen. Ebenfalls können eine Wasserpumpenzange und Gabelschlüssel hilfreich sein.
- Wasserzulauf der Spülmaschine zudrehen: In der Regel müssen Sie dazu das Eckventil für Kaltwasser bis zum Anschlag im Uhrzeigersinn drehen. Die Anschlüsse finden Sie meist unter der Spüle.
- Geschirrspüler vom Stromnetz trennen: Ist der Netzstecker einer integrierten Spülmaschine nicht zugänglich, bleibt nur, die Küche über den zugehörigen Schutzschalter am Verteilerkasten vom Netz zu trennen. Beachten Sie hierbei, dass Kühl- und Gefrierschränke nur für kurze Zeit abgeschaltet werden sollten.

2. Sockelleisten entfernen
Umlaufende Dekorelemente im Fußbereich der Küchenschränke und Hausgeräte sorgen für ein einheitliches Erscheinungsbild. Die Sockelleisten sind zum Teil geklebt, geschraubt oder werden von Klammern oder Magneten gehalten.
Bei genauerer Betrachtung erkennen Sie häufig wie die Sockelleisten befestigt sind und wie Sie diese am besten demontieren. Im Zweifelsfall können Sie an einer leichter zugänglichen Stelle wie einem Abschlusselement vorsichtig versuchen, die Blende vorzuziehen oder behutsam mit einem Schraubendreher herauszuhebeln.
3. Dekorplatte abbauen (nur bei teil- und voll-integrierten Spülmaschinen nötig)
- (Teil-)Integrierte Geschirrspüler sind auf der Vorderseite mit einer Holzplatte im Design der Küchenschränke verkleidet.
- Legen Sie zum Schutz der Türverkleidung und des Bodenbelags eine Decke vor den Geschirrspüler.
- Öffnen Sie die Geschirrspüler-Tür.
- Befestigungsschrauben auf der Tür-Innenseite lösen: Am Rand der Tür-Innenseite finden Sie – meist seitlich mittig und oben in den Ecken platzierte – Schrauben (2 bis 4 Stück), an denen die Verkleidung der Gerätetür befestigt ist. Da die Innenverkleidung der Tür ebenfalls mit Schrauben fixiert ist, besteht hier Verwechslungsgefahr. Im Zweifelsfall einfach ausprobieren.

- Frontplatte abnehmen: Kippen Sie die Geschirrspüler-Tür beim Schließen relativ weit nach oben. Greifen Sie zwischen Dekorplatte und Tür und nehmen Sie die Verkleidung nach oben ab. Manchmal sind die beiden Elemente beispielsweise mit aufgeklebten Klettpads zusätzlich fixiert, so dass Sie etwas stärker ziehen müssen, um die Blende von der Gerätefront zu trennen.

TIPP
Nutzen Sie unseren kostenlosen Angebotsservice: Preise von Küchen vergleichen und bis zu 30 Prozent sparen
4. Einbaugerät zum Herausziehen vorbereiten
- Für einen sicheren, stabilen Stand sind Einbaugeräte über Winkel mit der Unterseite der Arbeitsplatte und/oder den Seitenwänden der benachbarten Küchenschränke verschraubt.
- Drehen Sie die Befestigungsschrauben, die den Geschirrspüler mit dem Küchenmobiliar verbinden, heraus. Zum Teil verstecken sich die Schrauben hinter abnehmbaren Kunststoffabdeckungen, die Sie von Hand oder vorsichtig mit einem Schraubendreher entfernen können.
- Verringern Sie gegebenenfalls die Bauhöhe: Stößt die Oberseite der Spülmaschine an die Arbeitsplatte, empfiehlt es sich, die vier Stellfüße etwas abzusenken. Meist wird dazu ein passender Gabelschlüssel benötigt. Ansonsten können Sie dazu auch eine Wasserpumpenzange verwenden.


5. Stromkabel und Wasserzulauf abklemmen
- Jetzt folgt der etwas beschwerlichere Teil unserer Ausbaumission. Dazu müssen wir meist etwas in den Küchenschrank unter dem Spülbecken kriechen.
- Entfernen Sie das Netzkabel der Spülmaschine (falls die Steckdose im eingebauten Zustand erreichbar ist) bzw. vergewissern Sie sich, dass das Gerät stromlos ist
- Wasserzulauf zudrehen: Die (Kalt-)Wasserzufuhr erfolgt meist über ein Kombi-Eckventil mit Geräteanschluss oder über einen Wasserhahn.
- Zulaufschlauch des Geschirrspülers abklemmen: Dieser Schlauch ist am Ende mit einem auffälligen Kunststoffkasten, dem Aquastop, versehen und damit leicht zu erkennen.
Legen Sie zum Auffangen des Rest-Wassers für alle Fälle Schüssel und Lappen bereit. Greifen Sie die Überwurfmutter fest und lösen Sie die Mutter langsam, indem Sie gegen den Uhrzeigersinn drehen. Dabei kann es eventuell helfen, das Aquastop-Kästchen etwas mitzudrehen und dann festzuhalten.
- Sobald sich der Schlauch abnehmen lässt, halten Sie ihn in das bereitgestellte Gefäß, so dass Wasserreste aufgefangen werden.

6. Wasserablauf abklemmen
- Der Schlauch, der das Schmutzwasser des Geschirrspülers abführt, mündet meist in dem Siphon des Spülbeckens. Der Ablaufschlauch ist in der Regel mit einer Schlauchschelle oder Klammern an einem Kunststoff-Winkelstück befestigt. Dieses Anschlusselement wiederum ist mit einer Überwurfmutter mit dem Siphon verschraubt.
- Auch hier legen Sie eine Schüssel und Tücher bereit. Damit verhindern Sie, dass nach dem Ausbau Wasser hinter den Küchenschrank läuft.
- Schrauben Sie die Überwurfmutter ab: Achten Sie hier darauf, dass Sie das Wasser auffangen und die Dichtung bei der Demontage nicht verloren geht.
- Lockern Sie die Schraube der Schlauchschelle (entgegen dem Uhrzeigersinn) oder drücken Sie die Schlauchklammern zusammen, damit Sie den Ablaufschlauch abziehen können. Diesen Arbeitsschritt müssen Sie nur durchführen, wenn Sie das Winkelstück später für den Anschluss des neuen Geschirrspülers wieder benötigen.
- Prüfen Sie bei der Gelegenheit, ob das Winkelstück und der Siphon frei sind. Entfernen Sie Schmutz und Fett, damit die neue Spülmaschine später optimale Anschlussbedingungen vorfindet.

7. Spülmaschine herausziehen
Nach diesem Arbeitsschritt haben Sie den Ausbau Ihrer Spülmaschine geschafft!
- Legen Sie eine Decke oder den Karton (beispielsweise von der neuen Maschine) vor Ihre Geschirrspülmaschine. Damit schützen Sie den Bodenbelag vor Kratzern.
- Öffnen Sie die Tür einen Spalt und greifen Sie in den oberen Rand des Innenraums. Heben Sie die Maschine leicht an und ziehen Sie den Geschirrspüler dann langsam Stück für Stück zu sich her.
- Schläuche und Netzkabel nachführen: Achten Sie beim Herausziehen darauf, dass die Schläuche und Kabel nicht eingeklemmt werden. Prüfen und lockern Sie Stromkabel und Schläuche bei Bedarf.
- Gegebenenfalls Netzkabel abziehen: Sollte sich die Steckdose für den elektrischen Anschluss hinter der Spülmaschine befinden, können Sie jetzt das Netzkabel des Geschirrspülers ausstecken.
- Und vergessen Sie nach dem erfolgreichen Ausbau nicht, Ihre elektrischen Küchengeräte am Verteilerkasten wieder ans Netz zu nehmen.

Spülmaschine reinigt nicht richtig: 8 Ursachen und Tipps!
Wahrscheinlich können auch Sie sich Ihren Haushalt nicht ohne Geschirrspüler nicht mehr vorstellen! Ohne lästiges Hantieren im trüben Waschwasser werden… weiterlesen